Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik LTspice: Verstärker ohne Ausgangsspannung


von Hans-werner M. (hanswerner)


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Der nachfolgende Verstärker zeigt leider nicht die gewünschte 
Ausgangsspannung. Das Frequenzverhalten ist wie beabsichtigt.
Die Schaltung stammt von ELV.
Bei einer Eingangsspannung von 50mV sind am Ausgang nur wenige Mikrovolt 
vorhanden. Den BC560 habe ich mal probeweise gegen einen BC538C 
ausgetauscht.
Für den BF245B habe ich folgendes Modell verwendet:
.MODEL BF245B NJF(VTO=-2.3085E+000 BETA=1.09045E-003 LAMBDA=2.31754E-002 
RD=7.77648E+000 RS=7.77648E+000 IS=2.59121E-016 CGS=2.00000E-012 
CGD=2.20000E-012 PB=9.91494E-001 FC=5.00000E-001)
Das Modell habe ich in die standard.jft eingefügt.
Das Problem liegt wahrscheinlich zwischen den Ohren.

von HildeK (Gast)


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Hans-werner M. schrieb:
> Das Problem liegt wahrscheinlich zwischen den Ohren.

Nicht unbedingt :-)

Bei den JFets habe ich in der Simulation auch schon öfters große 
Unterschiede in der Steilheit und damit im Arbeitspunkt feststellen 
können. Spiele mal mit dem R4, mir erscheint der etwas groß.
Vielleicht hängst auch mal den LTspice-File an.

Aha, wichtigster Fehler: R2=1m ist ein Milliohm, nicht 1MOhm! Das 
schließt dein Eingangssignal kurz! Abkürzung wäre MEG.

von Helmut S. (helmuts)


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Dein Widerstand 1m ist 1milliOhm. Du musst 1meg schreiben.
Sorry war zu spät.

von Hans-werner M. (hanswerner)


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Hallo HildeK,

hier das LTspice File.
Mit welchen Innenwiderständen sollte man simulieren ?
Vielleicht 8 Ohm als Ausgang für einen Lautsprecher.
Eingang Electretmikro. Innenwiderstand ?
Sollte die Eingangs-,Ausgangsspannung nicht mittels Z-Diode begrenzt 
werden ?
Zusatzfrage:
Ich habe den Frequenzverlauf für unterschiedliche Werte von einzelnen 
Bauelementen simuliert. Welche Kurve gehört dann zu welchem 
Bauelementewert ?
Kann man da keine Legende einblenden ?

von ArnoR (Gast)


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> Vielleicht 8 Ohm als Ausgang für einen Lautsprecher.

Aber nicht mit dieser Schaltung. Selbst wenn man R7 rausnímmt bleibt die 
extreme Impedanzunsymmetrie der Halbwellen am Ausgang.

von Hans-werner M. (hanswerner)


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Hallo ArnoR,

für mich als Laie:
Wo kommt die Impedanzunsymmetrie her und wie kann man die Schaltung 
entsprechend verbessern ?

von Helmut S. (helmuts)


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Man kann den Netzen Namen oder Nummern geben. Siehe Bild.
Mit dem Kommando .four kann man den Klirrfaktor anzeigen (5.8%!).
Die Zahl steht im Ausgabefile. View -> SPICE Error Log
Beachte auch die eingeblendeten Arbeitspunktspannungen.

Hab die fehlenden Modelle durch "Standard"-Teile ersetzt damit jeder 
mitsumulieren kann.

von HildeK (Gast)


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Hans-werner M. schrieb:
> Mit welchen Innenwiderständen sollte man simulieren ?
Falls anstatt V2 ein Elektret verwendet wird, ist der Innenwiderstand 
dort im kOhm-Bereich. Spielt aber beim FET-Eingang keine Rolle. Der 
Eingangswiderstand ist ja dein R2 mit 1MegΩ, und der kann auch höher 
sein.

> Vielleicht 8 Ohm als Ausgang für einen Lautsprecher.
Das ist ein Vorverstärker, geht nur sinnvoll auf Eingänge, die selber so 
5kΩ oder mehr haben. Der Innenwiderstand des Ausgangs dürfte so bei 
3..5kΩ liegen.

> Eingang Electretmikro. Innenwiderstand ?
s.o.

> Sollte die Eingangs-,Ausgangsspannung nicht mittels Z-Diode begrenzt
> werden ?
Aus welchem Grund? Dein Elektret wird nicht so viel Signal bringen. Wenn 
am Ausgang viel kommt, ist das ein Problem des nachfolgenden 
Verstärkers.

> Zusatzfrage:
> Ich habe den Frequenzverlauf für unterschiedliche Werte von einzelnen
> Bauelementen simuliert. Welche Kurve gehört dann zu welchem
> Bauelementewert ?
> Kann man da keine Legende einblenden ?
Ich verstehe die Frage nicht ganz. Meinst du mit parametrisierten 
Bauelementen? Da gibt es meines Wissens keine Möglichkeit der Legende.

von ArnoR (Gast)


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Hans-werner M. schrieb:
> Wo kommt die Impedanzunsymmetrie her und wie kann man die Schaltung
> entsprechend verbessern ?

In der positiven Halbwelle kann Q1 viel Strom liefern, in der negativen 
dagegen kommt der Strom über C2, R3 und R6 und ist viel kleiner. 
Verbessern kann man das durch eine Gegentakt-Endstufe.

von Hans-werner M. (hanswerner)


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Hallo Helmut,

habe es mal auf den Ausgang bzw. Lastwiderstand bezogen.
Die Verformung des Sinussignals fällt natürlich sofort auf.
Habe den Fehler jedoch bei der Konfiguration bzw. den Bauteilwerten 
gesucht. Habe nicht gedacht das Firmen wie ELV so einen Murks 
herausbringen.


Harmonic  Frequency   Fourier   Normalized   Phase    Normalized
 Number     [Hz]     Component   Component  [degree]  Phase [deg]
    1     1.000e+02  1.132e-03  1.000e+00      2.56°      0.00°
    2     2.000e+02  2.461e-04  2.173e-01    -86.11°    -88.67°
    3     3.000e+02  3.839e-05  3.391e-02   -174.87°   -177.42°
    4     4.000e+02  7.405e-06  6.540e-03     80.26°     77.70°
    5     5.000e+02  5.774e-06  5.099e-03     17.89°     15.33°
    6     6.000e+02  7.837e-06  6.922e-03    -24.36°    -26.92°
    7     7.000e+02  3.863e-06  3.412e-03    -21.05°    -23.60°
    8     8.000e+02  4.038e-06  3.566e-03     -2.27°     -4.83°
    9     9.000e+02  3.731e-06  3.295e-03    -17.41°    -19.96°
Total Harmonic Distortion: 22.032049%

von Helmut S. (helmuts)


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Hast du die Simulation auch auf Präzision eingestellt?
Ich habe 5,8% Klirrfaktor gehabt.

Kleine Schrittweite 1/100 oder weniger der Periodendauer

.tran 0 0.5 0 .1m

Datenkompression aus

.options plotwinsize=0

Signal muss eingeschwungen sein. Das heißt keine RC-Aufladevorgänge die 
man am Anfang sieht.

von B e r n d W. (smiley46)


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Man kann vom Q1 einen Widerstand gegen GND schalten mit z.B. 2.2k und R7 
auf 100 Ohm verringern, dann gehts schon deutlich besser. Dafür fließt 
halt ein extra Ruhestrom von 5mA. Bei 1k Last hab ich ~0,2% Klirr.

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