Hallo, bei elektrischen Maschinen wird manchmal die Richtung des Flusses angegeben, und zwar axial, transversal oder radial. Was bedeutet das, wenn man die Maschine als Zylinder betrachtet? Ist damit eigentlich der Fluss der Erregung (Rotor) oder der Statorfluss gemeint? Radialfluss bedeutet wohl, daß der technisch genutzte Flussanteil kreisförmig um den Zylinder herum fließt. Wahrscheinlich mit wechselndem Vorzeichen. Was bedeutet dann axial und transversal? Danke, Phil
Zu den Komponenten würde ich folgendes sagen: Stellt man sich einen Zylinder vor, dann ist radial entlang des Radius des Zylindes, axial ist entlang der Zylinderachse und transversal, was man evtl auch azimutal oder tangential bezeichnen könnte, ist senkrecht zu beiden. Das wäre dann entlang der Tangenten an den Kreis der sich aus dem Schnitt des Zylinders mit einer Ebenen senkrecht auf der Achse ergibt. Was du als Radialfluss vermutest ist wohl eher der Transversalfluss.
Ich vermute, daß axial und transversal die selbe Flussrichtung bezeichnet. Im "Rolf Fischer" ließt es sich jedenfalls so. Kann das jemand bestätigen?
Phil R. schrieb: > Ich vermute, daß axial und transversal die selbe Flussrichtung > bezeichnet. Im "Rolf Fischer" ließt es sich jedenfalls so. Kann das > jemand bestätigen? Transversal ist alles, was senkrecht zu axial steht. In Zylinderkoordinaten ist transversal daher die Sammelbezeichnung für radial und azimutal. Also wenn z die Zylinderachse ist, dann sind r und phi die dazu transversalen Komponenten.
Plasmon schrieb: > Transversal ist alles, was senkrecht zu axial steht. Hast Du dazu evtl. eine Quelle?
Phil R. schrieb: > Hast Du dazu evtl. eine Quelle? Eine Quelle habe ich dazu jetzt nicht. Das ist einfach die Wortbedeutung von "transversal", nämlich "quer". Wenn es eine ausgezeichnete Richtung gibt (axial), dann bedeutet transversal eben alles, was quer dazu liegt, also darauf senkrecht steht. Das entspricht auch dem Sprachgebrauch bei Hohlleitern. Die haben eine Achse (die Ausbreitungsrichtung) und alle Feldkomponenten, die darauf senkrecht stehen, heißen Transversalkomponenten. Wenn beim Rechteckhohlleiter z die Wellenleiterachse ist, dann sind x und y die Transversalkomponenten. Beim Rundhohlleiter trifft entsprechend das zu, was ich schon schrieb.
Plasmon schrieb: > Das ist einfach die Wortbedeutung > von "transversal", nämlich "quer". Wenn es eine ausgezeichnete Richtung > gibt (axial), dann bedeutet transversal eben alles, was quer dazu liegt, > also darauf senkrecht steht. Ich habs verstanden, glaube ich: Transversal bezeichnet also keine bestimmte Flussorientierung, sondern nur, daß der Fluss senkrecht auf einer zuvor festgelegten Orientierung steht. Da der magnetische Fluss normalerweise in radialer Richtung fließt, fließt er bei Transversalflussmaschinen eben senkrecht dazu, also axial(azimutal geht ja schlecht). Kann das sein?
Phil R. schrieb: > Da der magnetische Fluss normalerweise in radialer Richtung > fließt, fließt er bei Transversalflussmaschinen eben senkrecht dazu, > also axial(azimutal geht ja schlecht). > > Kann das sein? Sieht so aus. In der Nomenklatur elektrischer Maschinen stecke ich nicht so drin - ich bin HFler. Aber laut dem Wikipedia-Artikel über Transversalflussmaschinen heißen diese auch Axialflussmaschinen. Und das Kriterium für Transversalität ist wohl nicht die Richtung, in die der Fluss "normalweise" zeigt, sondern die Drehebene.
Plasmon schrieb: Aber laut dem Wikipedia-Artikel über > Transversalflussmaschinen heißen diese auch Axialflussmaschinen. Das hab ich dort reingeschrieben. Inzwischen bin ich mir aber fast sicher, daß es auch stimmt ;-) > Und das > Kriterium für Transversalität ist wohl nicht die Richtung, in die der > Fluss "normalweise" zeigt, sondern die Drehebene. Transversal zur Drehebene müßte axial sein. Passt also. Vielen Dank!
Phil R. schrieb: > Plasmon schrieb: > Aber laut dem Wikipedia-Artikel über >> Transversalflussmaschinen heißen diese auch Axialflussmaschinen. > > Das hab ich dort reingeschrieben. Inzwischen bin ich mir aber fast > sicher, daß es auch stimmt ;-) Das zeigt einmal mehr, das den Artikeln dort immer mit Mißtrauen zu begegnen ist.
Nur zur Vervollständigung bzw. Belegung mit Quellen: Nach Andreas Binder S. 704: "Der Fluss schließt sich somit über die U-Joche quer (transversal) zur Bewegungsrichtung, was gemäß E. R. Laithwaite den Namen „Transversalflussmaschine“ begründet (Laithwaite et al. 1971). Die sonst in diesem Buch dargestellten E-Maschinen mit Nut-Zahn-Struktur, bei denen sich der Fluss in der Blechebene in Bewegungsrichtung des Läufers schließt, wären demnach „Longitudinalfluss-Maschinen“." Also wird in diesem Zusammenhang Transversal gleich dem Begriff Axial verwendet. Aber der Begriff "Axialflussmaschinen" ist meiner Meinung nach verwirrend, da er nicht gebräuchlich ist. Somit gibt die Richtungsbezeichnung an, auf welchem Weg der Fluss von einem Nordpol zu einem Pol zum anderen Geleitet wird.
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