Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Darf ich vorstellen: CEO of the Future!


von j. c. (jesuschristus)


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Hallo,

Darf ich vorstellen: Markus Beck, CEO of the Future!
http://www.spiegel.de/karriere/berufsstart/0,1518,796369,00.html

Der Artikel ist es wert gelesen zu werden, wenn man so manche 
Fehlentwicklung (aus sicht der Fach-Kräfte) verstehen will. Ein wirklich 
interessanter Einblick in die Welt des Managments!

von Bürovorsteher (Gast)


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Ist ja völlig durchgeknallt!

von Jens (Gast)


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So ein Freak!

von Berthold Barsch (Gast)


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Ja und? Gertrude S. ist Fischfachverkäuferin und betreut in ihrer 
Freizeit die Tafel von Kiekritzpotschen. Den Feierabend und das 
Wochenende verbringt sie mit ihren Kindern und Enkelkindern UND ist 
glücklich dabei – seit Jahren! Wie sieht es bei Markus B. aus?

von Jens (Gast)


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Und ich dachte wir sind die gepeitschten!

von Sebastian K. (koocky)


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Burnout-Kandidat No. 1 !

von Mein Kommentar (Gast)


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"Auslandsjahr in Peru, Doppelstudium in Madrid und Reutlingen, Summer 
School in Harvard, Praktika in Deutschland, Bangladesch und bei 
Rothschild in Madrid, Master in Paris und MBA und erster fester 
Arbeitsplatz in São Paulo... Natürlich spricht Beck fließend Englisch, 
Französisch und Spanisch. Sein Portugiesisch ist auf einem guten Weg. "

"Spätestens der Goldman Sachs Leader Award katapultierte Markus Beck in 
eine andere Umlaufbahn. Er lernte Leute aus der ganzen Welt kennen, sie 
studierten in Cambridge oder Harvard, globale Karrieremöglichkeiten sind 
für sie selbstverständlich. Beck übernimmt diese Sichtweise."

Bravo! DAS sind die Leute die WIR brauchen (würde ein Volker Pispers 
sagen). Diese Supertypen verzählen dann schon dem 55-jährigen 
ausrangierten Schichtarbeiter mit Schwielen an den Händen wo die 
Gesellschaft frisch und willig heranzuklotzen hat, damit die Rendite 
stimmt für sein Gehalt, im Klo-balisierten leistungs- und 
sprachgewandt-orientierten Businesstalk.

Weiter so, Deutschland! Thumbs up!

von Mark B. (markbrandis)


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Ich seh ehrlich gesagt nicht so ganz das Problem: Niemand wird zu einer 
solchen beruflichen Laufbahn gezwungen. Wenn jemand das freiwillig auf 
sich nimmt, dieses Jahr in Brasilien zu sein, nächstes Jahr in Russland 
und übernächstes Jahr in China - soll er doch.

von ich (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> Ich seh ehrlich gesagt nicht so ganz das Problem

Das Problem ist doch, dass solche Typen (die nicht mal ein normales 
Familienleben führen können, arme Schweine!) die künftigen 
Standartvorraussetzungen der Wirtschaftsbosse schaffen. Wer das also in 
naher Zukunft nicht auch bringt, gilt dann nicht mehr als Fachkraft, 
also haltet euch ran!

Ich für meinen Teil arbeite, um zu leben. Nicht umgekehrt! Ich kann 
diesem Spinner nur mein Beileid aussprechen....

von Mark B. (markbrandis)


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ich schrieb:

> Das Problem ist doch, dass solche Typen (die nicht mal ein normales
> Familienleben führen können, arme Schweine!) die künftigen
> Standartvorraussetzungen der Wirtschaftsbosse schaffen.

Wenn eine Firma in vielen Ländern erfolgreich sein will, bzw. in 
verschiedenen Ländern Standorte hat, dann braucht sie auch Leute die "in 
der Welt zuhause" sind. Ich sehe daran immer noch nichts Verwerfliches, 
solange ein solcher Berufsweg freiwillig ist. Ich kann hier nicht 
erkennen, dass jener junge Mann dazu gezwungen wird, auf ein "normales 
Familienleben" zu verzichten.

> Wer das also in naher Zukunft nicht auch bringt, gilt dann nicht mehr als
> Fachkraft, also haltet euch ran!

Quatsch. Der Typ ist kein Entwicklungsingenieur.

> Ich für meinen Teil arbeite, um zu leben. Nicht umgekehrt! Ich kann
> diesem Spinner nur mein Beileid aussprechen....

Es gibt Menschen, die wollen so leben. Ist das so schwer zu 
akzeptieren?

von j. c. (jesuschristus)


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>solange ein solcher Berufsweg freiwillig ist

Richtig. Man muss aber bedenken, dass die idealisierung solcher 
Berufswege einen erheblichen Druck auf die auswirkt, die das eben nicht 
wollen. Er ändert mit seinem Tun die Vorraussetzung für die Anderen, und 
ich denke das ist, was hier viele stört.

von ich (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> Ist das so schwer zu akzeptieren?

Das ist doch jetzt nur mal meine freie Meinung.
Die Kommentare sollten schon zum Thema sein, nicht zu den Meinungen der 
User. Sonst gibts hier gleich wieder einige Magenverstimmungen ... ;-)

j. c. schrieb:
> Er ändert mit seinem Tun die Vorraussetzung für die Anderen
Genau so meinte ich es! Wenn Überdurchschnittlich erst mal Standart wird 
...

von Mark B. (markbrandis)


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j. c. schrieb:

> Richtig. Man muss aber bedenken, dass die idealisierung solcher
> Berufswege einen erheblichen Druck auf die auswirkt, die das eben nicht
> wollen. Er ändert mit seinem Tun die Vorraussetzung für die Anderen, und
> ich denke das ist, was hier viele stört.

Dass die Welt sich geändert hat ist eine Tatsache, ja. Eine die man 
akzeptieren sollte.

Hier in der Abteilung, in der ich arbeite, gibt es neben vielen 
deutschen Kollegen auch einen Franzosen, einen Mexikaner, einen Ghanaer, 
zwei Türkinnen und einen Türken, einen Bulgaren, eine Rumänin, eine 
Russin und einen Russen, einen Inder, zwei Griechen und einen Holländer. 
Die Welt ist heute internationaler und enger zusammengerückt. Ich find's 
okay so.

von Mein Kommentar (Gast)


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Mark Brandis (markbrandis) schrieb:

> Wenn eine Firma in vielen Ländern erfolgreich sein will, bzw. in
> verschiedenen Ländern Standorte hat, dann braucht sie auch Leute die "in
> der Welt zuhause" sind.

Das ist doch hier gar nicht wirklich der Fall oder hat der gute Junge 
auch mal ein Praktikum in den Favelas in Sao Paulo gemacht? Oder wie 
wäre es mit einem 3-wöchigem Praktikum in einer Müllsortierungsanlage 
oder einem 1-wöchigem Aufenthalt in einer der Fabriken die die iPads für 
Apple zusammenschrauben, aber am Band und nicht in der Führungs Lounge 
an der Seite des CEO? Wohl kaum ..

> Ich sehe daran immer noch nichts Verwerfliches,
> solange ein solcher Berufsweg freiwillig ist.

Tja, bei Scientology ist auch alles freiwillig oder wird jemand unter 
Zwang dort festgehalten? Die wissen angeblich auch was für die Welt "am 
besten" ist. ;)

von Christian B. (casandro)


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Das Problem mit vielen dieser Leute ist, dass diese Leute dann ihre 
ganze Arbeitsleistung in destruktive Dinge stecken. Sprich die sitzen 
dann in Lobbygruppen oder in Banken und verteilen von arm nach reich.

Ob der in dem Beispiel so ist, weiß ich nicht, aus irgendwelchen Gründen 
steht scheinbar nirgends, was er überhaupt macht.

Einfach nur irgendwas zu machen ist unsinnig. Was nutzt es dem 
Unternehmen wenn jemand alle 2 Jahre wechselt?

Ich muss sagen, ich habe da eine andere Einstellung. Ich arbeite daran, 
meine Produktivität zu steigern. Damit kann ich das Arbeitspensum in 
weniger Zeit abarbeiten und habe mehr Zeit für Pausen.

von Marek N. (Gast)


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Wetten, der kann nicht mal nen Nagel in die Wand hauen?

von Ernst B. (puravida)


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Tja, ich habe ja das Pech inzwischen schon viele "Man of the Year" durch 
die Gazetten gehen zu sehen. Bei den meisten ermittelt inzwischen die 
Staatsanwaltschaft.

von Marx W. (Gast)


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Also Leut`s denkt`s nach.
Was ist im Spon schon alles verkündet worden.

von Tom (Gast)


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Also echt:

1) Ist der TE mind. einen Tag zu spät und
2) hättest Du den Artikel gelesen, wüsstest Du, dass er den Wettberwerb 
nicht gewonnen hat
3) Lohnt es sich mal die Kommentare zu lesen


Soviel dazu.....

Cheers

von j. c. (jesuschristus)


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>nicht gewonnen

Spielt das eine Rolle? Er wird im Spiegel jedenfalls "beworben".

von Manopoli (Gast)


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> Ich sehe daran immer noch nichts Verwerfliches,
> solange ein solcher Berufsweg freiwillig ist.

Das System manipuliert einen so, dass er glaubt, er mache es freiwillig. 
Das Beispiel weiter oben mit der Sekte ist wirklich gut. Waffengewalt 
wird als "Zwang" gesehen, psychische Manipulation dagegen nicht 
(warum?).

Werden solche Typen selber irgendwann selber Chef, dann opfern sie das 
Leben bzw. die Lebensqualität ihere Mitarbeiter für den "Erfolg der 
Firma". Ganz toll.

Der Artikel SPON glorifiziert jemanden, sein Leben an den Bedürfnissen 
der Industrie ausrichtet. Ob sein Leben dadurch schöner wird, darauf 
geht SPON nicht ein. Jemand list den Artikel und denkt dann "Wow, wenn 
dieses Verhalten sogar in der Zeitschrift gelobt wird, dann muss das 
etwas ganz Tolles sein, das will ich auch machen." Ist das keine 
Manipulation? Führt das zu einer höheren Lebensqualität (Ich behaupte 
mal, das "Lebensfreude" als Ziel intelligenter als "Stärkung der 
Industrie" ist.) ?

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Dieselben Leute reden ganz anders nach ihrem 1. Herzinfarkt oder wenn 
sie dann wie Mr. Jobs dem Krebs erliegen - wobei wir noch nicht wissen 
welcher Teil da welchen bedingt. Ich nehme das den Leuten aber auch 
nicht ab - die fahren deutlich neben dem Gleis - soviel ist klar.

von Mark B. (markbrandis)


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Christian Berger schrieb:
> Ob der in dem Beispiel so ist, weiß ich nicht, aus irgendwelchen Gründen
> steht scheinbar nirgends, was er überhaupt macht.

Wer lesen kann, ist klar im Vorteil:

"Beck bereits wieder an seinem PC und handelt für die Noble Group Kaffee 
oder Zucker. Montagabend stehen noch Vorlesungen für seinen 
berufsbegleitenden MBA auf dem Terminplan."

Er arbeitet also für eine Firma, die weltweit mit Agrarprodukten handelt 
und macht nebenbei einen Master of Business Administration. Was ist 
daran nicht zu verstehen?

So viel Dummgeschwätz hier :-(
Anscheinend sieht sich der Ingenieur als Nabel der Welt und jeder, der 
einen anderen Weg verfolgt als sich in Technik zu vertiefen, ist abartig 
und anders? Mann Mann Mann. :-(

von Michael K. (charles_b)


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Noch ein paar andere Gedanken:

1. Mir ist der Satz aufgefallen, dass er bei irgend so einem Treffen 
dann die richtigen Leute kennengelernt hat.

Wenn ich so zurückschaue, dann gibt es bei mir schon so den einen oder 
anderen Entscheidungspunkt im Leben, an dem ich vielleicth anders 
entschieden hätte, wenn ich die richtigen Leute gekannt hätte.

Damit meine ich jetzt nicht Vitamin B oder Vetternwirtschaft. Sondern 
einfach die Tatsache, dass das Umfeld einen auch selber mit beeinflusst. 
Und manche Leute stecken einen eben an mit ihrem Tatendrang oder teilen 
Erfahrungen in einer "annehmbaren" Weise oder geben Tipps.  Andere 
hingegen warnen stets vor möglichen Gefahren, empfehlen Wollesocken und 
nen Bau-Riester.

Eine richtig steile Karriere geht glaube ich nur, wenn man zur richtigen 
Zeit auch die richtigen Leute kennenlernt und mit denen was zusammen 
macht.

2. Ob der eingeschlagene Weg für Markus der richtige ist sei 
dahingestellt, er schein FÜR Markus der richtige zu sein. Die Frage ist, 
ob er in seinen jungen Jahren sich überhaupt vorstellen kann, dass es 
Leute gibt, die NICHT so ticken wie er.

Da leuchtet mir doch ziemlich stark der Messias durch, der meint an 
seinem Wesen müsse die Welt genesen. Mit solchen "Karrieren" haben wir 
schon auch schlechte Erfahrungen gemacht.

3. Ich hab mir längere Zeit das Bild von Markus angesehen. Auf den 
ersten Blick ja ein netter Bursche. Bei genauem Hinsehen hab ich aber 
den Eindruck, dass der Typ nen gehetzten Schatten in seinem Blick hat. 
Sympathie kommt hierbei bei mir nicht auf.

Würde mich mal interessieren, ob Markus auch mal in Ruhe mit 
seinesgleichen ein Bier trinken kann, ob er mal im Herbst hoch in den 
Himmel schaut und dort sieht, wie sich die Vögel für den Flug in den 
Süden sammeln. Ich vermute es ist ein ziemlich abgehetzter 
Dauer-Büffler, der nur wenig Sinn für geistigen Freiraum, Humor oder gar 
Non-Sense oder Blödeleien hat.

von gerry (Gast)


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Michael K-punkt schrieb:
> Noch ein paar andere Gedanken:
>
> 1. Mir ist der Satz aufgefallen, dass er bei irgend so einem Treffen
> dann die richtigen Leute kennengelernt hat.
>
> Wenn ich so zurückschaue, dann gibt es bei mir schon so den einen oder
> anderen Entscheidungspunkt im Leben, an dem ich vielleicth anders
> entschieden hätte, wenn ich die richtigen Leute gekannt hätte.

Die richtigen Leute aka Metro-Chef Eckhard Cordes ?
Dann schaut genauer hin und verfolgt die Karierre der "richtigen Leute"
Metro-Chef Eckhard Cordes ist bekannt für seine Machtbessessenheit.
Alles was zählt ist der schneller Erfolg ohne Weitsicht. Den Standort 
Berlin-Pankow oder Rostock zu schliessen und das Feld dem Wettbewerber 
REWE/Selgross zu überlassen lässt auf Selbstüberschätzung schliessen.

Das was jetzt ist ist das was zählt! Was kommt ... wen interessierts?

Egozentriker wie Eckhard Cordes sind sprachgewandt und haben den Blick 
für die aktuelle Situation sind aber nicht in der Lage in die Zukunft zu 
führen. Manager, Führer haben die Aufgabe ein Unternehmen fit und 
langfristig rentabel, Wettbewerbsfähig zu machen.

Jemand der die Zeit nicht abwarten kann so wie dieser jene CEO of the 
Future versagen jämerlich an dieser Aufgabe weil sie nicht langfristig 
denken und Handeln können. Sie wollen alles jetzt und sofort, komme was 
wolle.

Mit Mercedes ging es aufwärts als Herr Eckhard Cordes das Unternehmen 
verliess. Den aktuellen Kampf der Spitzen im Metro Vorstand und 
MediaMarkt hat Cordes verloren weil es endlich mal jemanden gab der klar 
und deutlich NEIN sagte. Nein sagte die Führung des Mediamarktes als es 
darum ging die Renditen mit Stellenabbau zu heben.
Darum wird ein Herr Cordes nach Schliessung von 4 Metro Märkten und den 
Verlust von über 1000 Stellen seinen Vertrag nicht verlängern können. 
Das Unternehmen welches Herrn Cordes nun zeichnen lässt bedaure ich 
jetzt schon.

Schaut euch doch "alte" Unternehmen einmal an. Sie sind 
Traditionsbewusst, haben bewährte Strukturen und bauen auf Gentlemen's 
Agreement. Welches Vertrauen bringt Ihr jemanden entgegen der mal eben 
schnell was investieren möchte?
Welches Vetrauen bringt Ihr in Unternehmer die alles und jetzt wollen?
Wie lange hielt die/eure "schnelle Nummer"?

von Bürovorsteher (Gast)


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> Den Standort
> Berlin-Pankow oder Rostock zu schliessen und das Feld dem Wettbewerber
> REWE/Selgross zu überlassen lässt auf Selbstüberschätzung schliessen.

Auch wenn es jetzt OT wird - seitdem die in meiner Nähe befindliche 
Metro in Berlin-Marzahn Ende vorigen Jahres dichtgemacht wurde, kaufe 
ich nur noch bei Selgros ein. Zum Ausgleich versucht die Metro jetzt, 
ihre ehemaligen Kunden wiederzugewinnen. In diesem Jahr wurden mir schon 
Warengutscheine im Gesamtwert von 50 € zugeschickt, nur damit ich mich 
mal in der Metro am Ostbahnhof sehen lasse.
Um das Kundendefizit zu beheben, wird jetzt der Umstand aktiv beworben,
dass der Chef vier seiner Mitarbeiter mit Kundenkarten ausstatten soll,
damit diese für ihn einkaufen sollen und ihm so den Rücken freihalten.
Was sich Herr Cordes da für Berlin mit der Schließung der Standorte 
Pankow-Heinersdorf und Marzahn ausgedacht hat, ist offenbar voll ins 
Auge gegangen.

Weiter so, ihr Mega-Turbo-Yuppies mitsamt eurem neuen Jünger Markus 
Beck!

von Wolfgang H. (Gast)


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Hi, Michael,

> 2. Ob der eingeschlagene Weg für Markus der richtige ist sei
> dahingestellt, er schein FÜR Markus der richtige zu sein.
Darauf kommt es für ihn darauf an.

Für einen schwerer Fehler und für eine schwere Vorbelastung halte ich 
das Ausrufen eines Supermanns, bevor dieser den angekündigten Drachen 
erschlagen hat.

Siegfried hat es in dieser Beziehung besser gemacht - erst den Drachen 
erschlagen, dessen Hort eingesackt, dann trompetet.

Der Spon-Artikel hat in mir den Eindruck der Eitelkeit in Person 
hinterlassen. Diese Eitelkeit taugt für einen Lacher, aber dann schreckt 
sie ab. So wird aus dem angekündigten Supermann ein Super-Versager.

Ciao
Wolfgang Horn

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Die Diskussion hier zerbricht an den unterschiedlichen Voraussetzungen.
Jeder preist und verteidigt seine „eigenen Tugenden“. Dabei gibt es sehr 
unterschiedliche Wertekategorien wie z.B.:
- bürgerliche Tugenden
- christliche Tugenden
- soldatische Tugenden
- preußische Tugenden usw.
Nach welcher Kategorie jeder lebt, sei jedem selbst überlassen. Markus 
lebt halt nach CEO Tugenden. Ob diese mit den „Rittertugenden“ eines 
Programmierers kompatibel sind, sei dahingestellt.

Um jedoch im Sinne der Diskussion etwas weiter zu kommen. Was würdet ihr 
für „typische“ CEO Tugenden halten?

von Rudolph das Rentier (Gast)


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Sind einfach Produkte unserer Zeit. Das Tempo der wissentschaftlich, 
technischen Entwicklung hat den homo s. offensichtlich überrollt. 
Verrechnen sich mal schnell um ein paar Mille, fahren alles gegen die 
Wand. Irgendwie ist die Bodenhaftung verlorengegangen. An verminderter 
Gravitation kanns eigentlich nicht liegen.

von Wolfgang H. (Gast)


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Hi, Joe,

> Jeder preist und verteidigt seine „eigenen Tugenden“.
Klar. Wessen sonst? Es sind die besten, die er kennt. Sonst hätte er 
bereits die besseren.
Das sind die Grundelemente seines Wertesystems. Dessen Wechsel ist so 
scheer wie der von Saulus zu Paulus.


> Nach welcher Kategorie jeder lebt, sei jedem selbst überlassen.
Richtig. Alles andere wäre Bevormundung, die Vorstufe zur Diktatur.


> Um jedoch im Sinne der Diskussion etwas weiter zu kommen. Was würdet ihr
> für „typische“ CEO Tugenden halten?
Da mache ich nicht mit. Weil das darf man nur seinen Arbeitgeber fragen. 
Bzw. den Chef als dessen Vertreter. Alles andere ist fahrlässige 
Spekulation.
Sinnlos wäre auch die Frage an Strafgefangene nach den 
Wunscheigenschaften ihrer Wärter.

Die Frage ist: Wie realistisch sind die Anforderungen des Arbeitgebers 
an seine Führungskräfte? Wie realistisch können sie sein, wo diese 
Entschuldigung akzeptiert wird:
„Aber über 70% aller Change-Projekte scheitern an Soft-Fact-Risiken!“ 
(Entschuldigung eines Change Managers)

und wo aus anerkanntem Munde geschimpft wird:
„In keinem anderen Beruf liegt die Ausbildung so im Argen wie im 
Management. Niemand würde in ein Flugzeug steigen, wenn die Piloten eine 
den Managern vergleichbare mangelhafte Ausbildung hätten.“ (Fredmund 
Malik)

Wie erklärt sich diese Diskrepanz zwischen den Vorstellungen des 
Professors Malik und denen der Aufsichtsräte? Da hört es bei mir auf, 
darüber habe ich keine Informationen.

Zumindest eine deutliche Lücke ist klar: Vorstände, Geschäftsführer und 
andere angestellte Führungskräfte dürfen nur eingeschränkt tun, was sie 
für richtig halten. Denn wer sich rechtfertigen muss, der darf nur das 
tun, was er rechtfertigen kann. Mit "Zahlen, Daten, Fakten" ist das 
leicht, gerade im Bereich der "Soft Facts" haben die 
Sozialwissenschaften noch sehr viel aufzuräumen. Es geht nicht, dass man 
alles belegen kann, einschließlich des Gegenteils, aber nichts 
glaubhaft. Man braucht dazu ja nur den richtigen Professor zu kennen.

Ciao
Wolfgang Horn

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Wolfgang Horn schrieb:
> Man braucht dazu ja nur den richtigen Professor zu kennen.

Ach was, auch die irren sich ständig. Frag mal die Studenten.

von Neid (Gast)


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Alles Neid.

von Wolfgang H. (Gast)


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Nee, Neid,

> Alles Neid.
Nicht alles Du. Sondern eher ein Gemisch aus Sarkasmus und Zynismus. Von 
uns Fachkräften wird SIX SIGMA-Qualität verlangt, und was liefern die, 
die das von uns verlangen?

Wo ist denn wenigstens das Bemühen zu erkennen?

Etwas Neid ist auch da auf einen großen Bereich der erlaubten 
Schlampigkeit.

Ciao
Wolfgang Horn

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Wolfgang Horn schrieb:
> und was liefern die, die das von uns verlangen?

Das Werkzeug Pflichtenheft ließe sich problemlos auf das Management 
übertragen. Damit existieren für alle Prozeßbeteiligten überprüfbare 
Kriterien. Managementausreden wie „die allgemeine Wirtschaftlage“ dürfen 
dann mit Hardwareausreden „der OPV rauscht etwas zuviel“ kompensiert 
werden.

von Ing-Zocker (Gast)


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Mark Brandis schrieb:

> Er arbeitet also für eine Firma, die weltweit mit Agrarprodukten handelt
> und macht nebenbei einen Master of Business Administration. Was ist
> daran nicht zu verstehen?
>
> So viel Dummgeschwätz hier :-(
> Anscheinend sieht sich der Ingenieur als Nabel der Welt und jeder, der
> einen anderen Weg verfolgt als sich in Technik zu vertiefen, ist abartig
> und anders? Mann Mann Mann. :-(

Das ist nichts anderes als Neid was hier vorherrscht, deswegen waren 
viele Ingenieure auch glühende Nationalsozialisten. Siehe W.v.Braun, 
Porsche, Krupp usw. ...

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Ing-Zocker schrieb:

> Das ist nichts anderes als Neid was hier vorherrscht, deswegen waren
> viele Ingenieure auch glühende Nationalsozialisten. Siehe W.v.Braun,

v. Braun war sicherlich kein "glühender Nationalsozialist".

Der war Opportunist (ganz ohne Wertung).

Chris D.

von Wolfgang H. (Gast)


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Hi, Joe,

> Das Werkzeug Pflichtenheft ließe sich problemlos auf das Management
> übertragen.
Natürlich. Du hast mich gerade an meine Grundausbildung erinnert, Thema: 
Befehl. Der Untergebene hat den Befehl in seinen eigenen Worten zu 
wiederholen. Der Befehlsgeber hat zu prüfen, ob dieser richtig 
verstanden hat.
Muss schon zur in den Anfängen der römischen Legionen so gewesen sein, 
weil es vernünftig - für alle, die den gemeinsamen Erfolg wollen.

Aber genau daran zweifelt ja mancher. Denn wer nur Ausreden und 
Spündenböcke sucht, der muss anders reden.

Ciao
Wolfgang Horn

von robocash (Gast)


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1) Mir sagt der Artikel nicht viel. Die Reporterin huldigt jemand 
drittem. Das Genre kommt mir bekannt vor. In der Computerwoche gibt es 
so was ähnliches. Bestimmte Reporter schreiben Monat für Monat solche 
Berichte mit stets ähnlichem Klang. Neue Leser wachsen nach und so sind 
die neuen Leser noch nicht gelangweilt. Wie diese Reporterin kommen auch 
viele Reporter der Computerwoche aus München.

2) Ach und: Warum schreibt so ein Reporter nicht mal über einen 
Verlierer. Verlieren heißt ja nicht wertlos zu sein, es bedeutet nur 
selbst wenig Geld einzunehmen.

3) Ich denke, dass die Reporterin es sich einfach macht wenn 
ausschließlich über den Sieger berichtet. Da braucht sie nicht so lange 
zu suchen. Sie braucht auch keine Person zu wählen, weil das ja schon 
die Jury gemacht hat. So kann ihr niemand einen Fehler vorwerfen.

4) Der BWL-Typ erklärt auch nicht, wie er es macht immer zu siegen, er 
siegt einfach nur. Menschen lernen aus Fehlern und Niederlagen, er 
nicht, weil er ja nur eines kann und das ist Siegen.

von Michael K. (charles_b)


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gerry schrieb:
> Michael K-punkt schrieb:
>> Noch ein paar andere Gedanken:
>>
>> 1. Mir ist der Satz aufgefallen, dass er bei irgend so einem Treffen
>> dann die richtigen Leute kennengelernt hat.
>>
>> Wenn ich so zurückschaue, dann gibt es bei mir schon so den einen oder
>> anderen Entscheidungspunkt im Leben, an dem ich vielleicth anders
>> entschieden hätte, wenn ich die richtigen Leute gekannt hätte.
>
> Die richtigen Leute aka Metro-Chef Eckhard Cordes ?
> Dann schaut genauer hin und verfolgt die Karierre der "richtigen Leute"
> Metro-Chef Eckhard Cordes ist bekannt für seine Machtbessessenheit.

"die richtigen Leute" müssen jetzt nicht immer Heilige sein. Sondern 
eben markante Leute, von denen unser Markus was gelern hat...

> Alles was zählt ist der schneller Erfolg ohne Weitsicht. Den Standort
> Berlin-Pankow oder Rostock zu schliessen und das Feld dem Wettbewerber
> REWE/Selgross zu überlassen lässt auf Selbstüberschätzung schliessen.

Ich bin seit 1993 Metro-Kunde. In Hannover waren sie noch vom alten 
Schlag, da durften Kinder auf keinen Fall IM Wagen mit ihren Schuhen 
alles dreckig machen...

Seit den letzten 2 - 3 Jahren verkommt Metro jedoch zusehends: Viele 
Artikel gibt es dort nicht mehr, andere wurden durch billigen Schund 
ersetzt. (z. B. T-Shirts hatten früher eine hohe Qualität - heute sind 
es Fetzen!)

Statt dessen dudelt in den Räumen "verkaufsfördernede Musik" - 
Schwachsinnsrock, welcher mir den letzten Nerv raubt.

Ich fahre also nur noch hin, wenn es bestimmte Dinge im Angebot gibt 
oder es gar nicht anders geht.

Ach ja, und den Markt in München Pasing, stets voll mit langen Schlangen 
an den Kassen, haben sie geschlossen und in einen Vorort verlegt. Dort 
stehen die Regale so eng, dass die Gabelstaplerfahrer kaum noch 
rangieren können und fluchen über den Zwang, noch ne Regalreihe 
reinzuquetschen.

Günstige Artikel werden systematisch versteckt und die teuren in 
Augenhöhe platziert, Beratung gleich Null.

Ach ja, und den Markt in München Schwabing schließen sie auch, auch dort 
Verwahllosung allenthalben...

> Darum wird ein Herr Cordes nach Schliessung von 4 Metro Märkten und den
> Verlust von über 1000 Stellen seinen Vertrag nicht verlängern können.
> Das Unternehmen welches Herrn Cordes nun zeichnen lässt bedaure ich
> jetzt schon.

Sind die beiden in München schon mitgezählt?

Übrigens hatte ich mich mal schriftlich beschwert und dann in München 
mit einem neuen Marktleiter gesprochen, der gerade von Berlin 
hergewecchselt war. Na, ne Dauerwohnung hat er sich sowieso nicht 
genommen, weil der Markt ja geschlossen wird....

Zusammenfassend: die "richtigen" Leute können auch grad falsche Hunde 
sein.

von Michael K. (charles_b)


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Bürovorsteher schrieb:
>> Den Standort
>> Berlin-Pankow oder Rostock zu schliessen und das Feld dem Wettbewerber
>> REWE/Selgross zu überlassen lässt auf Selbstüberschätzung schliessen.
>
> Auch wenn es jetzt OT wird - seitdem die in meiner Nähe befindliche
> Metro in Berlin-Marzahn Ende vorigen Jahres dichtgemacht wurde, kaufe
> ich nur noch bei Selgros ein.

haben wir hier in MÜnchen leider nicht.

> Zum Ausgleich versucht die Metro jetzt,
> ihre ehemaligen Kunden wiederzugewinnen. In diesem Jahr wurden mir schon
> Warengutscheine im Gesamtwert von 50 € zugeschickt, nur damit ich mich
> mal in der Metro am Ostbahnhof sehen lasse.

Ja, solche Gutscheine und Aktionen nehme ich natürlich auch (noch) wahr. 
Für mich sind solche RPA´s (Reverse Prostitution Attac) verzweifelte 
Versuche, Umsatz zu steigern.

Ein guter Laden hat gute Waren und dadurch Dauerkunden. Die brauchen 
keinen Gutschein-Firlefanz.

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Ich beurteile solche Leute (die bisher Glück hatten) nach einer ganz 
einfachen Regel: Vor Volltreffer und nach Volltreffer.

Die gleichen Leute reden dann plötzlich ganz anders und manche sind 
einfach tot.

von manager of the future (Gast)


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Habe noch was interessantes zum Thema gefunden:

http://www.spiegel.de/karriere/berufsstart/0,1518,777874,00.html

Zitat:
"Die Aufgabe ist klar definiert. Aufgeteilt in sechs Teams sollen 26 
aufstrebende Nachwuchsmanager binnen 20 Minuten nur mit Papier, 
Klebeband und Schere einen Turm bauen, der zumindest für kurze Zeit 
stabil stehen bleibt, wenn man ganz oben ein Ei hinauflegt. "Es gewinnt 
der höchste Turm!", ruft Rut von Giesen von der Unternehmensberatung 
McKinsey."

Das ist doch krank, anstatt die Firmen das Management selbst über 
innerbetriebliche Karrieren aufbauen, machen die Psychotests mit 
karrieregeilen Strebern im Nadelstreifenanzug.
Bei den politischen Führungseliten läuft es wohl genauso.
Wen wundert da noch irgendwas?

Zum Markus Beck:
1. Der verkauft sich mit Sicherheit sehr gut (Summer
School in Harvard= teure Weiterbildung in angenehmer Umgebung).
2. Inhaltlich: viele Praktika, Auslandsjahr in Peru (eher 
Rucksacktourist als Manager nehme ich an)...
3. "Niederlagen hat auch er erlebt - aber die stehen eben nicht im 
Lebenslauf. " Das hatte wohl seine Gründe.
4. "Vielleicht habe ich ADHS oder so". Möglich wäre auch Missbrauch von 
Aufputschmitteln. Welcher halbwegs normale Karrierist gibt so etwas von 
sich?
5. "Am Abend nach der Siegerehrung - unter die drei Sieger hat er es 
nicht geschafft -" Große Klappe, nix dahinter....
-> der hats nämlich geschafft:

http://www.spiegel.de/karriere/berufsstart/0,1518,796340,00.html

von Himmel (Gast)


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manager of the future schrieb:
> -> der hats nämlich geschafft:
>
> http://www.spiegel.de/karriere/berufsstart/0,1518,...


Ach Du Himmel...

von Michael K. (charles_b)


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Himmel schrieb:
> manager of the future schrieb:
>> -> der hats nämlich geschafft:
>>
>> http://www.spiegel.de/karriere/berufsstart/0,1518,...
>
>
> Ach Du Himmel...

Daniel, so wie Daniel Kübelböck. Das war doch der, der nachher nen 
Gurkenlaster umgefahren hat...

Der Junge ist ja noch grün hinter den Ohren, den so aufzuputschen und 
ihm einzureden er hätte ne Ahnung ist einfach nur unfair.

Obwohl: Mein Sohn hat sich auch gefreut, als er zum 5. Geburtstag eine 
Lokomotivführermütze geschenkt gekriegt bekommen hat...

von robocash (Gast)


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Am Ende sind die privaten Manager alle staatsnah tätig. Den der 
staatliche Sektor hat 50% des Volkseinkommens um es auszugeben. Und da 
muss der Manager dem Beamten auch mal einen kleinen Gefallen tun. Was es 
ist? Niemand weiß. Und dann arbeiten die Manager auch meistens 16 
Stunden am Tag. Wie sie das wohl machen. Ich würde nach 16 Stunden 
einfach am Tisch einschlafen. Was würde einer machen, wenn er weiß, dass 
er jedesmal einschläft? Beruf wechseln: wohl kaum...

von Michael K. (charles_b)


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robocash schrieb:

> ist? Niemand weiß. Und dann arbeiten die Manager auch meistens 16
> Stunden am Tag. Wie sie das wohl machen. Ich würde nach 16 Stunden
> einfach am Tisch einschlafen. Was würde einer machen, wenn er weiß, dass
> er jedesmal einschläft?

Ich geh mal davon aus, dass ein der eine Teil der Politiker im 
Plenarsaal seinen Rausch ausschläft und der andere Teil völlig 
übernächtigt von Termin zu Termin hetzt.

Dann kommen dann solche Gimmicks wie die Volkbefragung in Kriechenland 
und oder die Herabstufung Frankreichs durch Standard of Poors zusammen.

von ahdsole (Gast)


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diese Typen sind Krank.

Nur solange kränkere Kohle mit denen machen, gehts weiter.

Für wen machen die das.
Andere? Sich?
Die haben ohne jeglichen Zweifel Power aber auch keine Seele.
Was treibt sie an?
Schauen was geht?
Das goße Geld am Horizont?
Die Macht über andere haben zu wollen?
Der beste sein zu müssen?

Diese Leute haben teilweise meine Bewunderung ihrer Power wegen und mein 
Mittleid ihrer Empatielosigkeit wegen.

Altruisten sind da nicht zu finden.

von McBain (Gast)


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Das Problem sehe ich woanders: Jemand, der die beste Zeit seines Lebens 
(Alter zwischen 20 und 30) dermaßen "verarbeitet", macht das nicht, weil 
er/sie Langeweile hat- das soll sich später mal rechnen! Um jeden 
Preis!? Für mich erklärt das auch Auswüchse wie an den Finanzmärkten: da 
wurde viel Geld und Zeit in die Karriere investiert, und nun soll der 
Gewinn eingefahren werden- auf Teufel-komm-raus. Das fehlende Leben in 
jungen Jahren erklärt die selbstgerechte Verbitterung der abgestumpften 
Eliten...

von xxx (Gast)


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McBain schrieb:
> Für mich erklärt das auch Auswüchse wie an den Finanzmärkten: da
> wurde viel Geld und Zeit in die Karriere investiert, und nun soll der
> Gewinn eingefahren werden- auf Teufel-komm-raus. Das fehlende Leben in
> jungen Jahren erklärt die selbstgerechte Verbitterung der abgestumpften
> Eliten...

Interessanter Ansatz. Die meisten von denen dürften auch zu Schulzeiten 
nicht gerade viel Freunde gehabt haben.
Deren Selbstbewusstsein misst sich an den vollbrachten Leistungen (durch 
Eltern, Schule, Firmen).
Dadurch sind sie leicht manipulierbar und verlieren wohl auch schnell 
die Hemmungen.

von atmi (Gast)


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Irgendwann werden solche Menschen auch sehen, dass das Leben aus 
Gefühlen, Nähe und Vertrauen besteht. Irgendwann.

von Gastino G. (gastino)


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j. c. schrieb:
> Hallo,
>
> Darf ich vorstellen: Markus Beck, CEO of the Future!
> http://www.spiegel.de/karriere/berufsstart/0,1518,...
>
> Der Artikel ist es wert gelesen zu werden, wenn man so manche
> Fehlentwicklung (aus sicht der Fach-Kräfte) verstehen will. Ein wirklich
> interessanter Einblick in die Welt des Managments!

Die meisten Manager agieren nicht ganz so plan- und ziellos wie dieser 
Typ. Ich glaube auch nicht, dass der in einer halbwegs ordentlich 
geführten Firma lange überleben würde. Dem Artikel nach zu urteilen, 
besteht seine Leistung ja zum großen Teil aus Blindleistung. Wer es 
nicht schafft, mal ein paar Jahre ein bestimmtes Ziel zu verfolgen und 
am Thema zu bleiben, taugt nicht für's Management, sondern ist ein 
Versager.

von Gastino G. (gastino)


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Ing-Zocker schrieb:

> Das ist nichts anderes als Neid was hier vorherrscht, deswegen waren
> viele Ingenieure auch glühende Nationalsozialisten. Siehe W.v.Braun,
> Porsche, Krupp usw. ...

Porsche war guter Selbstvermarkter und ein Bastler, aber nicht wirklich 
Ingenieur.

von Gastino G. (gastino)


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Mark Brandis schrieb:

> Er arbeitet also für eine Firma, die weltweit mit Agrarprodukten handelt
> und macht nebenbei einen Master of Business Administration. Was ist
> daran nicht zu verstehen?

Das macht er gerade - ein paar Wochen, Monate lang?

> So viel Dummgeschwätz hier :-(
> Anscheinend sieht sich der Ingenieur als Nabel der Welt und jeder, der
> einen anderen Weg verfolgt als sich in Technik zu vertiefen, ist abartig
> und anders? Mann Mann Mann. :-(

Nein, aber das, was da im Text beschrieben wird, deutet eher auf einen 
hochaktiven Blindleister hin. Da ist kein Ziel zu erkennen und auch 
keine halbwegs klare Linie.

von ich (Gast)


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Gastino G. schrieb:
> Siehe W.v.Braun

v. Braun hat bei den Nazis nur (halbwegs) mitgemacht, weil sie ihn seine 
heißgeliebte Raketenentwicklung (natürlich zu ihrem eigenen Zweck) 
finanziell ermöglichten. Es war auf beiden Seiten nur Mittel zum Zweck.

von Backflow (Gast)


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>v. Braun hat bei den Nazis nur (halbwegs) mitgemacht,

Ja, ja, A.H. hat auch nur mitgemacht, weil er Angst vor Heydrich hatte.

von G. C. (_agp_)


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Backflow schrieb:
>>v. Braun hat bei den Nazis nur (halbwegs) mitgemacht,
>
> Ja, ja, A.H. hat auch nur mitgemacht, weil er Angst vor Heydrich hatte.

Oh! Endlich bei Godwin's Law angekommen?

Wernher von Braun hat doch immerhin beachtliches auf seinem Gebiet 
geleistet oder warum waren die Amis damals denn so scharf einen wie ihn 
möglichst schnell für sich arbeiten zu lassen?

Und der Mann hatte außerdem noch Persönlichkeit mal im Vergleich zu 
diesen Hüpfern hier
http://www.spiegel.de/karriere/berufsstart/0,1518,796369,00.html

Oder was außer seinem persönlichen monetären Portfolio wird dieser super 
"Nachwuchsmanager" jemals für die Menschheit denn erreichen?

Er wird wohl ein paar neue Buzzwords erschaffen. Toll!

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Backflow schrieb:
>>v. Braun hat bei den Nazis nur (halbwegs) mitgemacht,
>
> Ja, ja, A.H. hat auch nur mitgemacht, weil er Angst vor Heydrich hatte.

Wenn man sich mal ein wenig mit der Vita v. Brauns beschäftigt, dann 
wird schon sehr deutlich, dass er kein Nazi war.

Seine Anstellung bei der Wehrmacht erfolgte bspw. vor Hitlers 
Machtübernahme und natürlich haben damals auch viele jungen Leute daran 
geglaubt, dass Deutschland von fremden Mächten bedroht und ausgeblutet 
wird und man sich wehren müsse. Das hatte so etwas von Mephisto: zu dem 
Zeitpunkt war noch nicht klar, dass man sich mit dem Bösen eingelassen 
hatte - und zu verlockend waren natürlich auch die Möglichkeiten beim 
Heer.

Mitglied der NSDAP wurde er (wie viele, die ihren Job behalten wollten) 
erst 1938 und die Ablehnung des Einrittes in die Waffen-SS hätte ihn in 
erhebliche Schwierigkeiten gebracht (das einzige mir bekannte Foto, auf 
dem man ihn in SS-Uniform sieht, ist das am Tag des Eintritts - 
ansonsten trägt er nur zivil). Himmler wollte den ganzen Stab zur SS 
ziehen, was v. Braun in einem persönlichen Gespräch mit ihm 
glücklicherweise verhindern konnte.

Wie schmal der Grat damals war sieht man daran, dass die Kernentwickler 
mal eben allesamt eingebuchtet wurden, nachdem sie in Zinnowitz in 
feuchtfröhlicher Runde gewagt hatten, von Weltraumfahrt zu schwärmen.
Und das, obwohl natürlich alles wussten, wie unersetzbar diese Männer 
für die Entwicklung der Waffe waren. Die

Was dann mit einem solchen Geheimnisträger geschehen wäre, der gewagt 
hätte, die Zustände in den Arbeitslagern oder später im Mittelbau zu 
kritisieren oder gar auszusteigen, kann sich wohl jeder vorstellen.

Mitläufer? Ja, natürlich. Opportunist? Sicherlich. Feige? Ja.

Aber es frage sich jeder selbst, ob er der Standhafte, nur seinem 
Gewissen verpflichtete Mensch gewesen wäre, der gesagt hätte: "Nein!"

Im Nachhinein und Unkenntnis der damaligen Situation kann man eben 
leicht mit Fingern auf andere zeigen.

Ganz davon abgesehen war er eine herausragende Persönlichkeit, ohne die 
es die Amerikaner sicherlich nicht bis 1970 zum Mond geschafft hätten.

Chris D.

von Gästchen (Gast)


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Ich finde es Blödsinn diesen Nomadenfreak als "CEO of the future" zu 
bezeichnen. Er ist dumm genug den globalen Molloch mitzumachen, wird 
wahrscheinlich sein ganzes Leben lang alleine bleiben.
Da wird eine Riesenwelle um nichts gemacht: es gab schon immer Leute die 
gerne Reisen und nach eine Stunde an einem Ort schon vor Langeweile 
sterben.
Die Meisten sind es nicht: lassen wir Kirche im Dorf und psychisch 
Kranke in der Klapsmühle.

von Mark B. (markbrandis)


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Gästchen schrieb:
> Die Meisten sind es nicht: lassen wir Kirche im Dorf und psychisch
> Kranke in der Klapsmühle.

Interessant, dass Menschen die anders ticken als du selbst bei dir als 
psychisch krank gelten.

Sagt mehr über dich aus als über andere.

von Rosa-Kleidchen (Gast)


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>Ja und? Gertrude S. ist Fischfachverkäuferin und betreut in ihrer
>Freizeit die Tafel von Kiekritzpotschen. Den Feierabend und das
>Wochenende verbringt sie mit ihren Kindern und Enkelkindern UND ist
>glücklich dabei – seit Jahren! Wie sieht es bei Markus B. aus?

Wer schneller lebt, kneift auch schneller seinen Arsch zu! Natürlich 
Auslese :-)

von Papst Neujahr (Gast)


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Genieße das Leben ständig, denn du bist länger tot als lebendig, prost.

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