Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik 3A-KSQ mit LM2576


von J. Hebeler (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo, mal wieder ein Beitrag von mir.
Ich hatte schon einmal fragen zu einer KSQ und komme diesmal nicht um zu 
fragen, sondern um vorzustellen, nämlich meine 3A-KSQ.

Als Basis habe ich den LM2576-Adj verwendet, wie er auch im Wikibeitrag 
zu den KSQ zu finden ist und habe dazu eine funktionierende KSQ 
aufgebaut.
Dazu habe ich einfach nur folgendes gemacht:
Über den Shunt fällt eine Spannung Us=R1*I ab.
Dieser sollte bei 3A bei 0.3V liegen und die Verlustleistung 
P=R1*I^2=0.9W, damit würde ein 1W Widerstand reichen. Ich hab einen 5W 
verbaut, weil ich grade keinen anderen hatte...
Aber um nun wirklich Regeln zu können, müssen wir dem LM2576 auf pin 4 
noch einen Feedback geben. Diesen Feedback vergleicht er Intern mit 
einer 1,23V Spannungsreferenz und schaltet dementsprechend.
Also müssen wir die 0,3V Shunt-Spannung auf 1,23V Verstärken mit einem 
OP-AMP, ich habe den LM358 dazu verwendet.
Nun lässt sich über die Verstärkung aber auch der Strom einstellen, denn 
Verstärke ich Us stärker, so schaltet der LM2576 schon bei weniger Strom 
ab.
Das Verhältnis R3/R2 = 12,3/I ibt hierbei den Zusammenhang der OP-AMP 
Widerstände zum Strom an.
Ich habe zur besseren Einstellung in meiner Umsetzung einen 
Spindeltrimmer verwendet, was mir ermöglicht den Strom zu Variieren.
L1 muss 3A abkönnen und über eine geeignet hohe Induktivität verfügen. 
Der Schaltregler schaltet mit Maximal 52kHz.
R_Last stellt die LED/sonstwas da, was einen konstanten Strom benötigt.

Die Schaltung habe ich bisher schon ca 30h im Einsatz und der IC wird 
nur leicht warm, weswegen man ihm einen Kühlkörper verpassen sollte.
Aber ganz wichtig: Ich habe ihn noch nicht auf 3A getestet, sondern 
bisher nur bis 2A und am Oszi habe ich mir die Ausgangsspannung noch 
nicht angesehen.

MfG J. Hebeler

von Hein (Gast)


Lesenswert?

Wenn du wirklich 3A brauchst würde ich
1. einen Regler nehmen, der nicht 3A als absolutes maximum hat
2. einen Regler nehmen, der mit Fets statt mit Bipol arbeitet
3. einen Regler nehmen, der schnellere tacktet um die Induktivität klein 
zu halten (hast du schon eine 330µ 5A Induktivität? Wie groß und schwer 
ist die?)
4. einen Regler nehmen, der idealerweise synchron ist damit die 
Verlustbehaftete Diode wegfallen kann
5. einen Regler nehmen, der für konstanten Stombetrieb ausgelegt ist 
(z.B. durch Zweipunktbetrieb)
6. die kapazität am Ausgang vorsehen, damit der Regler nach seiner Spec 
regeln kann
7. die Induktivität der Last anpassen
8. mal überprüfen ob das Gain Bandwide Product die Verstärkung auch bei 
der entsprechenden geschwindigkeit mitmacht
9. ggf. einen Rail to Rail Opamp benutzen

von Stephan (Gast)


Lesenswert?

ich habe die Verstärkung des OP mit einem Dig. Poti geregelt.
Man kann auch die Vref. über einen D/A bereitstellen.
Viele Wege führen nach Rom. Allerdings gebe ich Hein Recht.
Ein LM2676 wäre zB. besser geeignet.

von J. Hebeler (Gast)


Lesenswert?

>>1. einen Regler nehmen, der nicht 3A als absolutes maximum hat
Da stimme ich dir zu, solche habe ich aber im "Bezahlbaren" Niveau nicht 
gefunden.
>>2. einen Regler nehmen, der mit Fets statt mit Bipol arbeitet
Ok.
>>einen Regler nehmen, der schnellere tacktet um die Induktivität klein
zu halten (hast du schon eine 330µ 5A Induktivität? Wie groß und schwer
ist die?)
Ich hab eine 330µH 3A Spule von Reichelt, die ist noch nicht so schwer 
und reicht gerade so, da ich wie gesagt das ganze bei 1A laufen lasse im 
Moment.
Für größere Lasten müsste ich dementsprechend eine angepasste Spule 
nehmen.
>>die kapazität am Ausgang vorsehen, damit der Regler nach seiner Spec
regeln kann
Aber dann hätte ich keine KSQ mehr...
>>ich habe die Verstärkung des OP mit einem Dig. Poti geregelt.
>>Man kann auch die Vref. über einen D/A bereitstellen.
>>Viele Wege führen nach Rom. Allerdings gebe ich Hein Recht.
Mit AVR/ATTiny wird vieles leichter, aber ich wollte bewusst auf einen 
µC verzichten, um die Konstruktion klein und robust zu halten, sprich 
auf 7805 verzichten.
Daher hatte ich auch schon versucht das ganze mit der im Wiki gezeigten 
Komperatorschaltung gänzlich ohne Regler nachzubauen, aber es gibt keine 
adäquaten FETs mit >3Mhz Schaltfrequenz des LM393 und auf eine extra 
Taktquelle als Begrenzer wollte ich verzichten.

Danke für die Tipps, ich werde sie beherzigen.
MfG J. Hebeler

von Daniel H. (Gast)


Lesenswert?

J. Hebeler schrieb:
> Da stimme ich dir zu, solche habe ich aber im "Bezahlbaren" Niveau nicht
> gefunden.

Die Frage ist was man unter bezahlbar versteht :) Den LM 2678 gibt es in 
der "Adjustable"-Version für 5.30€ und der hat sogar noch Reserve nach 
oben da er bis zu 5A kann und dabei auch noch erfreulich kleine 
Induktivitäten benötigt. Bei 3A Last und 12V am Eingang (keine Ahnung 
was du an deine KSQ klemmen willst) würden z.B. 22µH reichen, empfohlen 
wird eine Spule mit 3.02A Belastbarkeit und bei Reichelt gibt es 22µH 
mit 3.6A für 0.99€ ;)

von Willi (Gast)


Lesenswert?

J. Hebeler schrieb:
> Ich hatte schon einmal fragen zu einer KSQ und komme diesmal nicht um zu
> fragen, sondern um vorzustellen, nämlich meine 3A-KSQ.

Wenn die Schaltung so funktioniert, dann lasse sie so; ein lauwarmer 
Schaltregler muß auch nicht gekühlt werden.
Selbst, wenn Du alle Verwässerungsvorschläge berücksichtigst, wird 
wieder jemand kommen, der es noch besser schwarz!
Ein einfacher Synchronregler reicht dann nicht mehr, sondern muß 
mindestens 4-phasig arbeiten und zur 'Sicherheit' 30A leisten können; 
unter 5MHz Schaltfrequenz ist alles nur Müll ... :-)

von J. Hebeler (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Update:
Der OP-AMP im oberen Schaubild ist falsch angeschlossen, Vcc und Gnd 
sind vertauscht.

Anbei die nächste Version mit lm 2676 und Rail-To-Rail Op-Amp, aber noch 
ungetestet. Daher gebe ich keine Garantie auf Funktion.
Kritik erwünscht.

MfG J. Hebeler.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


Lesenswert?

Benutze einen Schaltregler, der für Konstantstromregelung geeignet ist. 
So eine Vergewaltigung ist eher ein Hack als eine betriebssichere 
Schaltung.

von ich_eben (Gast)


Lesenswert?

gibt es denn eine schöne schaltung die man für diesen einsatzzweck 
gebrauchen kann?

von irgendwer (Gast)


Lesenswert?

du kannst damit eine dicke LED treiben.

@J.Hebeler: Ist die Schaltung stabil oder schwingt sie?

von J. Hebeler (Gast)


Lesenswert?

@irgendwer:
Die erste Schaltung läuft sehr stabil, habe sie nun schon mehrere 
Stunden im Einsatz und habe keine Probleme.
Ausgangsseitig lässt sich das Schalten des Lm2576 noch leicht erkennen, 
sind jetzt aber keine großen Schwankungen(<0,1V). Eingangs seitig müsste 
vlt noch ein Elko zum besseren Puffern hin.
Schaltung nr 2 ist wie gesagt noch komplett ungetestet.

@ich_eben:
Ich habe in diesen Leistungsregionen keine außer einer Linearen gefunden 
und darauf wollte ich nach Möglichkeit verzichten

@Simon K. :
Gerne doch, welchen würdest du mir empfehlen?
Und noch zu meiner Verteidigung: der LM2576 wurde von eurem Wiki und 
google angepriesen, der Lm2676 von Stephan.

MfG J. Hebeler

von ich_eben (Gast)


Lesenswert?

die frage war auch eher an die anderen gedacht, da ich auch vorhabe 
solch eine KSQ zu bauen, evtl hat jemand einen wunderschaltplan in der 
tasche, ansonnsten werde ich mir auch so eine bauen

von J. Hebeler (Gast)


Lesenswert?

Update:
Die zweite Schaltung mit LM2676 funktioniert so noch nicht, Pin 
7(On/Off) darf nicht verbunden werden und vor allem nicht gegen masse, 
da sonst der IC nix macht.
Aber auch mit der Korrektur wird der IC warm und auf dem Oszilloskop 
sieht der In- und Output noch zu wild aus. Da muss noch nachgebessert 
werden.

MfG J. Hebeler

von Heino (Gast)


Lesenswert?

Kennst du den PR4101 (ganz am Rande: Made in Germany :)

Den gibt es bei TME für knapp 90Cent!
Den habe ich schon so manches mal verbaut! Und wie erwartet tut er das, 
was er soll!

von Hansi (Gast)


Lesenswert?

Ganz nebenbei:
Wo hast du denn die Altium Lizenz her zum spielen? Ist die nicht etwas 
teuer für dich?

von J. Hebeler (Gast)


Lesenswert?

@Heino: Nope, den kannte ich noch nicht, sieht aber sehr 
vielversprechend aus.

>>Wo hast du denn die Altium Lizenz her zum spielen?
Wer sagt das ICH den Altium Designer habe? ;)

MfG J. Hebeler.

von J. Hebeler (Gast)


Lesenswert?

Update:
Es funktioniert jetzt, ich sollte mich vlt doch mal an meinen eigenen 
Schaltplan halten und die Einheiten beachten.
Der LM2676 wird bei 2A vlt handwarm und braucht daher kaum Kühlung, 
Eingang und Ausgang sehen auf dem Oszi in Ordnung aus und es lässt sich 
kein Summen(wie bei der Schaltung mit dem lm2576) hören.

Für jeden der das nachbauen möchte: Es gibt keine Garantie auf Funktion, 
da das ganze wie schon erwähnt ein "hack" ist, also der Schaltregler für 
etwas Missbraucht wird, wofür er nicht gebaut wurde, kann es im Betrieb 
zu ausfällen und/oder falsche Ausgangsströme und Spannungen kommen.
Aber, da sich im betrieb die Ausgangsspannung(getestet mit einer LED) 
einen bestimmten Wert einnimmt, sollte dies kein all zu großes Problem 
sein.

Wer noch Verbesserungsvorschläge, Alternativen oder sonstige Anregungen 
hat, darf sie gerne Mitteilen, den ich freue mich über jeden Ratschlag, 
der mir hilft.

MfG J. Hebeler

von Jürgen S. (Gast)


Lesenswert?

Hallo Herr Hebeler,
Erstmal danke für die Vorstellung deines Schaltplans!!
Wie du geschrieben hast läuft die Schaltung mit dem LM2676 bei dir ja 
nun. Läuft die immernoch ;-)?

Ich würde die Schaltung gerne nachbauen. Für eine Power-LED(5 Watt, 1,4 
A).
Kann ich mich beim Nachbau an deinen Schaltplan(gepostet am 28.11.2011) 
halten?



Gruß Jürgen

von J. Hebeler (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

@Jürgen S. :
Ja, die Schaltung Funktioniert noch und ist mit allen Korrekturen 
nochmal im Anhang.
Kleiner Tipp am Rande: Die Einstellung des Potis/Trimmers sollte man an 
einem LED-Dummy und einem geeigneten Multimeter durchführen, um die LEDs 
nicht zu killen.

MfG J. Hebeler

von Jürgen S. (Gast)


Lesenswert?

Dankeschön!
Das ging aber schnell!
Dann werd ich mal den Warenkorb bei Angelika fertig machen. :-)

Mit der Dummy-LED ist kein schlechter Vorschlag, habe hier schon was 
gefunden http://www.led-treiber.de/html/leds_grundlagen.html#DummyLEDs

Die Lösung mit dem BD 433 sieht interessant aus.
Als Spannungsreferenz dient die kleine LED, Klar!
Jedoch versteh ich die Stromeinstellung nicht. Mit dem 
Verstärkungsfaktor des Transistors(40) kann ich die 20mA nicht 
verrechnen.

Gruß Jürgen

PS: Passt das noch hier rein oder soll ich einen neuen Thread aufmachen?

von J. Hebeler (Gast)


Lesenswert?

>>Die Lösung mit dem BD 433 sieht interessant aus.
>>Als Spannungsreferenz dient die kleine LED, Klar!
Ich habe einen BD245 mit 2 Roten LEDs, die Schaltung pendelt sich auf 
~3,4V bei 3A ein.
Alternativ kann man auch einfach einen Verbraucher nehmen, der genug 
Strom verträgt, z.B eine Glühbirne. Dabei muss man aber berücksichtigen, 
das das kein gleichwertiger Ersatz für eine LED ist.

MfG J. Hebeler

von Fidi G. (fuddl)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Guten Tag zusammen.

Ich finde die KSQ von Herrn J. Hebeler nicht schlecht sie Funktioniert 
gut.
Ich habe es zum Anlas genommen ein paar kleine Änderungen vorzunehmen.
Die ihr im Anhang sehen könnt.

Es gibt bestimmt ein paar von euch die mir im Ansatz helfen können ob 
die Schaltung so wie sie ist Funktionsfähig ist.

Oder ob ein paar Veränderungen nicht schaden sollten.

MFG Fidi

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.