Hallo Da ich immer wieder auf Probleme durch Farbunterschiede zwischen dem aufgenommenen Foto, dem auf dem Monitor dargestellten und dann ausgedruckten stoße suche ich eine Lösung um dafür eine einheitliche Darstellung zu realisieren. Ich arbeite unter Linux Gruss und Danke Bernd
Gerade heute vormittag entdeckt: http://www.heise.de/newsticker/meldung/Open-Source-Farbkalibrierung-fuer-Linux-1378690.html citb
Das wird nicht einfach, da sich mit Helligkeit und Kontrast die Werte meist ändern. Weiterhin ist es ein himmelweiter Unterschied zwischen Laser- und Tintenstrahldruckern und den einzelnen Herstellern. Summasumarum meist nur ein Kompromiß.
Bernd B. schrieb: > suche ich eine Lösung um dafür eine einheitliche > Darstellung zu realisieren. Das geht mit einem Farbmanagementsystem. Ein frei verfügbares ist argyllcms (www.argyllcms.com). Allerdings benötigst Du auch entsprechende Messgeräte, um Deinen Monitor, Deinen Drucker und gegebenenfalls Deine Kamera zu kalibrieren. Das im von "citb" verlinkten Heise-News-Artikel beschriebene Teil ist ein "Open Source"-Messgerät für die Monitorkalibrierung. Drucker kalibriert man mit einem Colorimeter, das ist aber eine recht kostenintensive Anschaffung. Ein Beispiel für ein "all-in-one"-Colorimeter, das noch als kostengünstig angesehen wird, ist der XRite Colormunki Photo -- ein Teil, das über 300 EUR kostet. Hat man einen brauchbaren Scanner, kann man mit dem auch eine Kalibrierung herstellen (wenn auch keine so genaue wie mit einem richtigen Colorimeter). Dazu benötigt man eine kalbrierte Farbvorlage wie z.B. ein sogenanntes it8-Target. Die bekommt man recht günstig bei Wolf Faust (http://www.targets.coloraid.de/). Das wird gescannt und das Scaneregebnis von der Farbmanagementsoftware mit den zum Target gehörenden Soll-Daten verglichen. Daraus lässt sich ein Farbprofil des Scanners herstellen. Druckt man nun auf dem Drucker eine spezielle Messvorlage aus, kann die mit dem Scanner untersucht werden - das Resultat ist ein Farbprofil für den Drucker. Wie gesagt, nicht so präzise wie mit einem echten Colorimeter gemessen, dafür aber erheblich günstiger. oszi40 schrieb: > Das wird nicht einfach, da sich mit Helligkeit und Kontrast > die Werte meist ändern. Beim Kalibrieren des Monitors sollten einheitliche Umgebungsbedingungen eingehalten werden. Notfalls muss man mehrere Farbprofile anlegen, eines für tagsüber und eines für abends/Nachts (Tageslicht und Kunstlicht). > Weiterhin ist es ein himmelweiter Unterschied zwischen > Laser- und Tintenstrahldruckern und den einzelnen Herstellern. Deswegen erzeugt man ja auch für jede genutzte Kombination Drucker/Papier ein eigenes Farbprofil.
> Da ich immer wieder auf Probleme durch Farbunterschiede zwischen dem > aufgenommenen Foto, dem auf dem Monitor dargestellten und dann > ausgedruckten stoße suche ich eine Lösung um dafür eine einheitliche > Darstellung zu realisieren. Na klar, Farbprofile fuer Drucker (Druckereinstellungen) und Monitor (Monitortreiber) einbinden. Auch Dein Bildbearbeitungsprogramm kann sowas bereits eingebaut haben...zumindest ist das meine aktuelle Loesung. Das groesste Problem ist die Messung aber dafuer hast Du ja schon einen Link bekommen. Bei mir hat es bisher immer ausgereicht, meine alte AGFA-Farbtesttafel zum subjektiven Vergleich danebenzuhalten, aber professionell ist das nicht ;-) Gruss Michael
Datacolor bietet solche Lösungen an. http://www.datacolor.eu/de/products/index.html Ob das ganze unter Linux funktioniert kann ich aber nicht sagen. Eine Möglichkeit wäre es bestimmt, das ganze unter Windows zu kalibrieren und die resultierenden Farbprofile anschließend unter Linux zu verwenden.
[Nachtrag] Um reproduzierbare Farben bei Photos zu bekommen, sollte man tunlichst den automatischen Weißabgleich der Kamera deaktivieren und mit einem der vordefinierten Presets für Tages- oder Kunstlicht arbeiten. Idealerweise im RAW-Modus, damit ein versehentlich falsch vorgegebener Weißabgleich ohne Verluste nachträglich korrigiert werden kann. Bei kritischen Lichtsituationen sollte eine Graukarte photographiert werden, mit der kann in geeigneter Bildbearbeitungssoftware (kommerziell: Lightroom, Aperture etc.) dann der korrekte Weißabgleich hergestellt werden.
Ich hatte schon mal gedacht ein photographiertes Testbild entwickeln zu lassen und nach diesem Bild den Monitor anzupassen. Den Ausdruck bekomme ich dann aber nur mit basteln hin. Gruss Bernd
Wenn man nicht nur ein wenig herumbasteln will, sobdern wirklich Nägel mit Köpfen machen, kommt man um vernünftige Messtechnik nicht herum. Das gilt beim Colormanagement genau so wie bei elektronischen Messgeräten. Man muss die bei Original-Kauf mitgeliferter Software nicht unbedingt benutzen, da gibt es wirklich gute Open Source Alternativen (z.B. das bereits genannte Argyll für Mac, Win und Linux), aber um die Hardware kommt man nicht herum. Auch die C't-Bastelei kann mit "richtigen" Messgeräten nicht wirklich mithalten. Bildschirm: Hier genügt ein sog. Colorimeter - den Spyder 3 Pro gibts zB. ab etwa 120 Euro. Das ist ein 7-Band-Colorimeter und auch für Wide-Gamut-Monitore (Monitore mit erweitertem Farbraum) geeignet. Übrigens gehen die Eigenschaften von Grafikkarte und deren Treiber mit ins Farbprofil ein - damit ist eine Profilierung an anderem Rechner oder unter anderem OS sinnlos. Drucker: Um da ernsthafte Resultate zu erzielen, braucht man ein Spektralfotometer, was eine ganz andere Klasse darstellt als ein Colorimeter. Die beginnen bei etwa 450 Euro (Color Munki). Aber im Gegensatz zum Bildschirm kann man hier Fremdleistung nutzen. Es gibt Webseiten, da lädt man sich ein Testbild herunter. Dieses druckt man aus und sendet es an den Dienstleister. Der erstellt dann mit hochwertiger Messtechnik (einige Kilo-Euro) ein Profil und sendet es gegen 20-30 Euro zu. Kamera: Ein guter Tip ist das Fotografieren im RAW-Format, weil da gibts zunächst gar keinen Weissabgleich. Es gibt auch bis heute keine Kamera, wo man ein Profil hochladen kann. Weil eine Kamera ständig anderen Lichtbedingungen ausgesetzt ist, liegt die Sache hier auch komplizierter und wird zum Teil garnicht von der bekannten ICC-Technologie abgedeckt, weil diese für das Arbeiten mit konstanten Farbtemperaturen entwickelt wurde. Hier macht man üblicherweise während der Fotosession hin und wieder eine Aufnahme von einer Testvorlage (nicht nur Graukarte), dem sog. Mini-Colorchecker. Diese Testaufnahmen werden von der Software "Colorchecker Passport" ausgewertet und es wird ein sog. "DCP" (digital camera profile) erstellt. Dieses wiederum gehört in einen speziellen Ordner von Photoshop. Auf Basis der Informationen des DCP berichtigt das PS-Plugin "Camera RAW" die Farben im Bild und konvertiert es nach sRGB oder in den AdobRGB-Farbraum ... Alles klar?
Danke für die vielen Infos Ich werde das mit dem Scanner mal probieren Gruss Bernd
Das Kalibreieren des Druckers mit Hilfe eines Scanners ist aber nur dann sinnvoll, wenn der Scanner selber vorher kalibriert und profiliert wurde. Dazu benötigt man ein IT-8-Target nebst Referenzdaten und eine Software, die damit umgehen kann, z.B. VueScan, Siverfast oder Argyll ...
Ich bin mal vollständig verzweifelt, als ich meinen Nikon-Diascanner für 1000 Euro angeschlossen habe und die Farben dann auf dem Drucker echt Sch... aussahen. Hab das Dings zur Garantie gebracht... war aber in Ordnung. Schuld sind wohl die Billig-Displays, die heute üblich sind. Es gibt z. B. von EIZO Bildbearbeitungsbildschirme mit lausigen Reaktionzeiten und Auflösungen, die jetzt nix besonderes sind. Doch die Machart ist wohl etwas anders (PV statt STN - oder so ähnlich), der Farbraum ist größer und das System farbmäßig wohl auch stabiler. Allerdings gehen die Kosten für so einen Bildschirm schnell inst 5 bis 10 fache eines normalen Bildschirms. Ich hab jetzt den Spider 3 und das läuft soweit ganz gut.
Michael K-punkt schrieb: > Es gibt z. > B. von EIZO Bildbearbeitungsbildschirme mit lausigen Reaktionzeiten und > Auflösungen, die jetzt nix besonderes sind. Mag ja sein, aber den eierlegenden Wollmilchbildschirm, der für farbtreue Bildbearbeitung genauso geeignet ist wie für Ballerspiele oder Fussballübertragungen wirst du dann erst recht nicht bezahlen können. Gruss Reinhard
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