Moin, Leute, was hab ich hier gebaut? ich hab im Netz einen Schaltplan - angeblich getestet und länger im Einsatz - für einen Bleiakku-Lader gefunden. Plan habe ich mal angehängt (bleilader_1.png). Meinem Verständnis nach sieht das auch alles gut aus. Nun habe ich das Ganze natürlich geeaglet, als mir auffiel, dass der Trafo, den ich hier habe (Ringkern von Pollin: http://www.pollin.de/shop/dt/MTczOTk2OTk-/Stromversorgung/Transformatoren/Ringkerntransformatoren/Ringkern_Transformator_TTO_11075_01_22_2_V_4_A.html) bis zu 4A bei 22,2V~ kann, also ein herkömmlicher 7812 nicht ausreichen wird... Also habe ich ein wenig gegoogelt, und habe eine Schaltung mit 2N3055 gefunden, um den Ausgangsstrom zu erhöhen, die einen 4,7Ω-Widerstand einschließt. Plan auch hier angehängt. Weil ich schon mit einem Kleinkraftwerk gerechnet habe, hab ich das Teil gleich im ATX-Format gelayoutet und es wird aktiv gekühlt. 4,7Ω war gerade nicht da, also flott drei kleienere Widerstände in Reihe geschaltet und das Ding sieht super aus. Alles doppelt, dreifach gecheckt, eingesteckt und gebetet, dass es die Haussicherungen da lässt, wo sie hingehören... yessss! Es läuft! Aber... Denkste! Diese Power haut mich quasi um! Leerlaufspannung (hab nen PC-Lüfter dran gehängt, damit er nicht ganz leer läuft) beträgt ganze 31 Volt. Dabei sollte es sich angeblich auf 13,8V einpendeln... über das Poti lässt sich da auch nicht mehr viel machen. Gut, also Stromstärke gemessen - einen von den gut quälbaren 5W-Widerständen (1,8Ω) dran, und satte 4,5A gemessen, kurz bevor mir die 2A-Sicherung weggeflogen ist. Fein. Hab ja vorgesorgt. Der Transistor darf 10A, also eine 10A-Sicherung rein, und ich konnte etwas ruhiger messen - ich kam gerade auf knapp über 8 Volt Spannung am Widerstand, als auch der mit leichtem Qualmen den Geist aufgegeben hat. Bemerke: Die Teile sind eigentlich ziemlich robust. Also - das Gerät macht mir ein wenig Angst, aber ich hab es so liebevollst zusammengelötet.... was mach ich jetzt damit? Das grillt mir doch meinen armen Akku! So könnte ich den doch gleich an die V220-Schnittstelle anschließen :P Grüße, Glühwurst
Würd mal sagen: der 2N3055 ist richtig falsch (der geneigte Leser beachte diese Formulierung) in die Schaltung eingebettet, der Lüfter ist auch am total falschen Punkt angeschlossen. Wo hast Du denn die 2. Schaltung her, kannst Du mal das Original zeigen oder verlinken? Kann einfach nicht glauben, was ich da sehe.
DNS schrieb: > Vielleicht mal mit nem PNP-Typ versuchen... m( Facepalm absolut gerechtfertigt. Ich seh's auch gerade. Autsch! Aber... Ich sehe auch gerade, woran's lag: In dem Schaltplan, den ich als Referenz genommen habe, war der Transistor nicht eindeutig gezeichnet. Ich erinnere mich, da lange dran gerätselt zu haben, was das sein soll. Falsch geraten! (Notiz an mich selbst: Logik statt raten hätte geholfen!) Aber meine Frage bleibt trotzdem... was ist es in obiger Form? :D Grüße, Glühwurst
> und habe eine Schaltung mit 2N3055 > gefunden, um den Ausgangsstrom zu erhöhen Du hast was grundlegendes missverstanden. Der 2N3055 ist falschrum, aber das ist nebensächlich. Wichtiger ist: Es geht überhaupt nicht darum, den Strom so weit zu verstärken, bis dein Trafo überhitzt (was er tut wenn man ihm mehr als 4A entnimmt) Sondern darum, daß der Spannungsregler garantiert den Strom begrenzt, BEVOR der Trafo überhitzen kann. Du sollst den Spannungsregler nicht "verstärken", falscher Ansatz. Bleib bei der Ursprungsschaltung. Die ist zwar nicht wunderbar, aber explodiert wenigstens nicht gleich. Sie hat folgende Nachteile: Wenn der Strom ausfällt (Stecker rausgezogen wird, Netzschalter ausgeschaltet wird), wird dein Akku ENTLADEN. Nicht besonders schnell, aber zumindest so daß er nicht unbeachtet dran bleiben sollte. Dann ist sie nicht für 22V Trafos ausgelegt. Die produzieren nämlich über 30V. Das verträgt der LM7812 noch, aber die Verlustleistung wird sehr hoch, denn der LM7812 wird in der Schaltung ja in Strombegrenzung betrieben, und die liegt typischerweise bei 2A, macht 30 Watt, macht sehr schnell sehr viel mehr als 125 GradC. Du hast nicht gesagt, auf welchen Kühlkörper du ihn geschraubt hast, er wird wohl so heiss werden daß sein Übertemperaturschutz greift. Das ist in der Schaltung nicht viel schlimmer als der SOA Schutz, wird ja auch nur während der Ladephase passieren und nicht während der Erhaltungsladung, haben sich die Erbauer aber trotzdem nicht so gedacht, sie wollten die Strombegrenzung des Spannungsreglers nutzen. Also: Du hättest besser eine bessere Schaltung auswählen sollen, z.B. die aus dem Datenblatt des L200 Spannungsreglers, oder gleich den PB137 kaufen sollen. Aber zur Not geht auch die Originalschaltung. Nicht deine vermurkste "Verstärkung". Falls du zum Abschluss noch willen willst, wie man den 78xx durch einen externen Transistor verstärken kann, dann siehe http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.9 Wenn die Eingangsspannung immer mehr als 4.5V über der gewünschten Ausgangsspannung liegt, kann man einen Standardfestspannungsregler wie 78xx mit einem externen PNP Transistor passender Leistungsfähigkeit verstärken, ohne den Kurzschlussschutz zu verlieren. Man verliert jedoch die Übertemperatursicherung und den SOA-Schutz. R1= 1/(Ioutmax-1) bei entsprechender Wattzahl. Der 1R muss 2 Watt aushalten. Leider führen diese zumindest 4.5V Spannungsverlust gerade bei hohem Ausgangsstrom zu immensen Verlusten im externen Transistor, so das ein Schaltregler (F.24.) dann die bessere Wahl ist. in --+---R1---+----------+ | | | | 10R | | | |E 1R +---------|< PNP-Leistungstransistor (kein Darlington) | | | | 1N5401 | +----+ | +---|>|--+--|78xx|--+-- out | +----+ | 330n | 100n | | | GND ----------+----+-----+-- GND Deine Schaltung, wenn richtig mit PNP aufgebaut, hätte nicht mal einen Überstromschutz, ist also als Ladestrombegrenzung vollkommen ungeeignet.
slow schrieb: > Wo hast Du denn die 2. Schaltung her, kannst Du mal das Original zeigen > oder verlinken? http://www.ferromel.de/tro/78xx_2a_u.gif Bittesehr.
> ich hab im Netz einen Schaltplan - angeblich getestet.... Tja...wer immernoch glaubt, dass das Internet Nachdenken und Kenntnisse ersetzt ist auf dem Holzweg. Wie die Vorredner schon feststellten: Der Schaltplan ist falsch! Und wegen fehlender Fachkenntnisse merkst Du es nicht. Ein bischen Einlesen, Basteln etc. ist auch heute immernoch gefragt, wenn man mit Elektronik weiterkommen will.... > ....hab ich das Teil gleich im ATX-Format > gelayoutet.... Zu voreilig! > ...das Ding sieht > super aus. Na prima.....einrahmen und aufhaengen. Dann in die Literatur (! NICHT ins Internet!) schauen und klein anfangen. Gruss Michael
>> Wo hast Du denn die 2. Schaltung her, kannst Du mal das Original zeigen >> oder verlinken? > > http://www.ferromel.de/tro/78xx_2a_u.gif > Bittesehr. Eben......das ist eben KEIN 2N3055. Und......Hoer auf MaWin! Gruss Michael
Supi. Ich sortier das mal in mein Fach "Fail auf ganzer Linie, aber nicht explodiert". Im Zweifelsfall hälts also als Beispiel hin, wie man's NICHT macht. Kann man auch noch was draus lernen ;)
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