Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kraftmessung eines auftrefenden Wasserstrahls


von LE (Gast)


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Hallo,

es handelt sich hier um ein berufliches Problem. Ich möchte die 
kinetische Aufprallkraft eines Wasserstrahls in unterschiedlichen 
Abständen messen. Dabei handelt es sich um eine Art rotierende 
Tankreinigungsdüse die mit unterschiedlichen Rotationsgeschwindigkeiten 
über diesen Messsensor fahren würde.
Die Wasserstrahlen können als Flachstrahl von 10-45° gefächert oder 
Vollstrahlen wie von einem Gartensprenger ausgebildet sein, sodass die 
Reinigung einer Spülung ähnelt und eine durchaus geringe Aufprallkraft 
aufweisst. Durch variieren des Abstandes können aber auch durchaus 
höhere Kräfte auftreten. Die Düse kann aber auch mit Hochdruck gespeist 
werden..

Kann ich mit einem Messsystem gartensprengerähnliche Strahlkräfte bis zu 
Hochdruckkräften messen?
Gibt es für diesen Messbreich unter einem Newton auch DMS?! Ich konnte 
soweit leider keine finden.

Danke für Eure Hilfe
Grüßle aus dem Süden LE

von Rati (Gast)


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Das sollte mit einer Feder und einem daran befestigten, kleinen 
"Prallblech" doch zu machen sein. -> Hooksches Gesetz...

von LE (Gast)


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Das Problem ist weiterhin, das der Strahl nur immer wieder kurz die 
Aufprallfläche trifft, sodass nur eine sehr kurze Einwirkzeit vorhanden 
ist...
Mit dieser Messvorrichtung sollen auch unterschiedliche Systeme 
möglichst genau miteinander verglichen werden!
Ich hatte soweit ein einen Kraftsensor oder verbaute DMs gedacht!
Nochmals danke für eine Hilfe!

@ Rati: mit der feder klappt das denke ich nicht ;) danke trotzdem!

von Johannes V. (j-v)


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Hallo,

ich glaube da liegt ein Missverständnis bezüglich der DMS vor. Der DMS 
misst nur seine eigene Verformung. Der Messbereich wird durch den 
Gegenstand auf den der Aufgeklebt wird festgelegt. Wenn sich als 
Beispiel der Biegebalken, auf dem der DMS klebt, bei 1N Lastaufbringung 
schon um soundosviel Prozent verformt, dann kann man natürlich mit dem 
DMS solch gering Kräfte messen. Ich habe hier vor mir eine Wägezelle für 
100g liegen. Es kommt also auf Material und Form des Teiles, welches Du 
anstrahlst an.

Johannes

von Stefan Salewski (Gast)


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Gab es das Thema hier nicht erst kürzlich?
(Nicht das ich das gelesen hätte...)

Beitrag "Druckmessung an einem Wasserstrahl"

von Udo S. (urschmitt)


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LE schrieb:
> sodass nur eine sehr kurze Einwirkzeit vorhanden
> ist...
DMS können auch schnelle Kraftänderungen erfassen. Insofern musst nur 
die Auswertung entsprechend genau zeitlich auflösen.
Idee ins Blaue:
Indem man ein Prallblech auf eine Welle montiert könnte man über 
Drehmomentsensoren die Kräfte erfassen.

von PeterL (Gast)


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hier würde das gute alte Kohlemikrofon mit einer geeigneten (Silikon) 
Membrane passen.

von Henrik V. (henrik_v)


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Kraftsensoren mit DMS oder Piezo (Ladung,ICP oder Resistiv)sind von HBM, 
Kistler, PCB (Synotech usw. zu bekommen.
Auch schon Strahlwassergeschützt und als EX Bauteil (wenn Benzindämpfe 
zu berücksichtigen sind)

Du könnstest auch mit einer Piezoscheibe (Diesen Dingern aus den 
quäckenden Glückwunschkarten)  für 20ct experimentieren, dann ist die 
Rückführung aber etwas schieriger ;) Wenn die Zuleitungen kurz sind, 
geht eine Spannungsmessung oder Du baust eine 'simplen' 
Ladungsverstärker.
Schnelltest: Piezoscheibe ans Scope .. oder besser an ein Multimerter 
mit möglichst hohem Innenwiderstand. Die durch die Kraft erzeugte Ladung 
wird durch den Eingangswiderstand 'abgesaugt', so dass die untere 
Grenzfrequenz in erster Näherung von deiner Messtechnik (und dem 
Innenwiderstand des Piezos) bestimmt wird.
Da die Messung dynamisch ist, sollte der Sensor so geschätzt 1kHz noch 
erfassen können.

von LE (Gast)


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Morgen,
danke für Eure Antworten...
Ich weiß noch nicht wie groß die Kräfte sein werden, damit ich den 
Messbereich auslegen kann... Was wird so nen Viereckregner für den 
Garten für Aufprallkräfte haben, das sollte vergleichbar mit 
zuerwartenen minimal Kräften sein...

@  Johannes V: Danke für die Erklärung... War auch etwas verwirrt, dass 
hat sich jetzt geändert, danke!

@ Stefan Salewski: Den Thread kannte ich schon nur war das Problem 
ähnlich aber doch anders!

von Purzel H. (hacky)


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Die Kraefte kann man rechnen, wenn man Druck und Menge hat...

von Reinhard Kern (Gast)


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Hallo,

nimm eine (elektronische) Badezimmerwaage und schraub sie senkrecht an 
die Wand. Ist sie im unteren Bereich nicht empfindlich genug, machst du 
eine ähnliche Küchenwaage oder Paketwaage daneben.

Gruus Reinhard

von iaoffline (Gast)


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LE schrieb:
> Die Wasserstrahlen können als Flachstrahl von 10-45° gefächert oder
> Vollstrahlen wie von einem Gartensprenger ausgebildet sein, sodass die
> Reinigung einer Spülung ähnelt und eine durchaus geringe Aufprallkraft
> aufweisst. Durch variieren des Abstandes können aber auch durchaus
> höhere Kräfte auftreten. Die Düse kann aber auch mit Hochdruck gespeist
> werden..

Das sind erstmal 4-5 verschiedene Messungen

Strahl-Gefächert-Sprüh
Hochdruck-Niedrigdruck

Das würde ich dann auch mit unterschiedlichen Sensoren erfassen. Sollte 
kein Problem sein da ja rotierender Strahl. Kann man in einem Stück Rohr 
oder einem alten runden Tank montieren

Das sind dann wohl Kraftmessungen. Also brauchste ne Waage. Die nennt 
man elektronisch Wägezellen, also besorgst du dir welche. Da der 
Messbereich verschieden ist verschiedene und da der Treffbereich 
verschieden ist noch unterschiedliche Prallplatten. Also am besten 
Wägezellen mit Gewinde um das ganze zu montieren.

von LE (Gast)


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@ iaoffline: Danke für die Tipps! Ich würde aber um den Versuch 
repräsentativ zu gestalten gleichgroße Prallplatten verwenden... und 
diese dann mit den unterschiedlichen Systemen und Entfernungen messen.

Ich hatte jetzt immer nur nach Kraftsensoren gesucht nicht nach 
Wägezellen, wo ist den der Unterschied? danke!

@ Reinhard Kern: Ich denke das ne Personenwaage zu träge reagieren wird! 
Aber trotzdem danke.

von Reinhard Kern (Gast)


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LE schrieb:
> @ Reinhard Kern: Ich denke das ne Personenwaage zu träge reagieren wird!
> Aber trotzdem danke.

Ja, vermutlich, aber das liegt dann eher an der Auswertung, die 
gefiltert wird, nicht an den Kraft/Wägezellen (das ist das gleiche).

Grundsätzlich musst du mit geringen Auslenkungen arbeiten, wie eben bei 
einer Waage. Sonst braucht die Prallplatte viel zu lang, um in den 
gewünschten Zustand einzuschwenken.

Gruss Reinhard

von Joe (Gast)


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Ein wenig Physik besagt, dass die Kraft mit der Wasser auf eine Fläche 
auftrifft sich berechnet aus der Wassermenge, die pro Sekunde auf die 
Fläche auftrifft multipliziert mit der Geschwindigkeit des auftreffenden 
Wassers.

Kraft = Masse/Sekunde  *  Meter/Sekunde

mit den Einheiten kg/s * m/s = kg*m/s^2 = Newton

Jetzt kann man den Rest eigentlich rechnen.

Joe

von iaoffline (Gast)


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Joe schrieb:
> Jetzt kann man den Rest eigentlich rechnen.

Ja mit linearer Algebra fangen Sie alle an und in totaler Verzweiflung 
hören Sie dann auf ;-).

Dein Gewicht ist kein Gewicht. Die Tropfen kommen nicht gleichmäßig und 
sind vermutlich durch die Pumpe noch nicht mal stochastisch 
normalverteilt sondern gepulst.

Du hast also ein Schwingungssystem. Wenn du jetzt mit deinen Sensoren 
daran rummisst hängen die Ergebnisse von der Resonanzfrequenz des 
Prallplatte/Kraft(Wäg)Aufnehmer Systems sowie der Erreger- und 
Messfrequenz ab. Du musst das ganze also Dämpfen und entweder 
elektronisch oder per Software Effektivwerte ermitteln.

Sag mal die Formel dafür, ich kann so was nicht da ich beim 
Matheunterricht immer Fußball gespielt hab ;-).

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