Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Seniorenstudenten


von Hannes (Gast)


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Was haltet Ihr von der Debatte um die "Seniorenstudenten"?

Nerven die im Studium oder sind die harmlos?

Jetzt sollen sie mehr Gebühren berappen, was viele Senioren erzürnt.

Soll der Staat ein Freizeitvergnügen für Senioren finanzieren, oder mit 
dem Geld seiner eigentlichen Aufgabe, junge Menschen auszubilden und 
aufs Berufsleben vorzubereiten, besser nachkommen?

von Ano (Gast)


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Mir sind bisher keine aufgefallen. Gibt's die überhaupt in 
Informatikstudiengängen, oder besuchen die eher Geschichte, 
Literaturwissenschaften oder von mir aus noch Maschinenbau?

von Mark B. (markbrandis)


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Ano schrieb:
> oder besuchen die eher Geschichte, Literaturwissenschaften

Genau das.

von Marx W. (Gast)


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Ano schrieb:
> Mir sind bisher keine aufgefallen. Gibt's die überhaupt in
>
> Informatikstudiengängen, oder besuchen die eher Geschichte,
>
> Literaturwissenschaften oder von mir aus noch Maschinenbau?

Ach, die suchen sich die Rosinen raus bei den Vorlesungen. Halt mehr VHS 
auf Akademikerniveau das Ganze.

von Zorg (Gast)


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Ich hatte bei E-Technik hier mal EINEN im Grundstudium in ein paar 
Vorlesungen gesehen der so aussah als wäre er über 50.
90% waren unter 30 soweit ich das vom rumschauen beurteilen konnte.


Gut, in den Sozi Studiengängen könnte es anders aussehen aber das 
interessiert HIER in diesem Forum ja niemanden ;-)

von Opa Müller (Gast)


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Hannes schrieb:
> Soll der Staat ein Freizeitvergnügen für Senioren finanzieren, oder mit
> dem Geld seiner eigentlichen Aufgabe, junge Menschen auszubilden und
> aufs Berufsleben vorzubereiten, besser nachkommen?

Bedeutet das deiner Meinung nach, das Bildung nur etwas für junge Leute 
ist?

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Zorg schrieb:
> Ich hatte bei E-Technik hier mal EINEN im Grundstudium in ein paar
> Vorlesungen gesehen der so aussah als wäre er über 50.

Bist du dir sicher, dass es nicht der Tafelabwischer war?

von Rosa-Kleidchen (Gast)


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Also an meiner Uni gab es spezielle Studiengänge für Senioren und zwar 
nur bei Geistes- und Sozialwissenschaften. Die Frauen und Herren saßen 
nicht bei den gemeinen Studis herum!
Rosa

von xXx (Gast)


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Hannes schrieb:
> Soll der Staat ein Freizeitvergnügen für Senioren finanzieren, oder mit
> dem Geld seiner eigentlichen Aufgabe, junge Menschen auszubilden und
> aufs Berufsleben vorzubereiten, besser nachkommen?

Wenn ich sowas lese fange ich an zu denken, jedes Studium sollte strickt 
auf die Regelstudium begrenz und bezahlt werden. Wer nicht rechtzeitig 
fertig wird und/oder bezahlen kann, fliegt raus. Denn offensichtlich 
geht's den Studenten noch viel zu gut, sonst kaemen sie nicht auf so 
dumme, arrogante und aosziale Einfaelle.

von WiesoDieAufregung? (Gast)


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Lasst sie doch da sitzen. Die Vorlesungen werden eh gehalten und solange 
sie öffentlich sind, steht dem Besuch doch nix im Wege. Ich bezweifle, 
dass sich der Besuch von älteren Mitmenschen negativ auf die jungen 
Studenten auswirkt. Die könnten eher noch was von den "Erfahrenen" 
lernen ;)

Just my 2 cents...

von Talaga (Gast)


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Hannes schrieb:
> Soll der Staat ein Freizeitvergnügen für Senioren finanzieren, oder mit
> dem Geld seiner eigentlichen Aufgabe, junge Menschen auszubilden und
> aufs Berufsleben vorzubereiten, besser nachkommen?

"der Staat" sind alle hier genannten Personen, auch die Senioren. Und 
jetzt rate auch mal, wer das Geld für den Bau und Betrieb der Unis 
erwirtschaftet hat? Die "Senioren" haben dafür gesorgt, dass jüngere 
Menschen überhaupt studieren können.

Hannes hat hier einen Betrag geliefert, der an Arroganz wohl kaum zu 
übertreffen ist.

von Wayne (Gast)


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Ich weiß von Bioinformatikvorlesungen in denen Rentner zum einen rare 
Plätze für "normale" Studenten blockieren und zum anderen durch Fragen, 
die nicht themenbezogen sind und damit die Vorlesung aufgehalten, 
aufgefallen sind.
So etwas behindert ungemein, denn am Ende wird das Wissen ja abgefragt 
und solche Querulanten hindern die Dozenten daran ihr Pensum zu 
schaffen.
Da kann ich dann schon verstehen, dass das Unmut hervorruft, schließlich 
geht es ja um die Zukunft der Jüngeren.

von m0t0r (Gast)


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Hier in E-Technik hab ich EXAKT 0 dieser Seniorenstudenten gesehen.

Aus anderen Unis hört man da recht viel, der Spiegel schrieb mal darüber 
aber hier bekommt man da nix mit.

Das Studium soll junge Leute für einen späteren Beruf ausbilden. Rentner 
haben schon gearbeitet und brauchen deshalb keine Berufsvorbereitung 
mehr.
Natürlich dürfen sie sich informieren - aber nicht auf Kosten der 
Studienqualität. Normale Studenten sollten stets Vorrang haben, da es 
bei ihnen um mehr als nur Unterhaltung geht.
Außerdem ist die Finanzierung offen: Ein Student wird später 
(hoffentlich) einen Job finden und Arbeiten und sozusagen durch die 
Steuern sein Studium zurückzahlen. Was macht aber der Rentner? Daher 
finde ich höhere Studiengebühren in Ordnung.

Bei fachfremden Fragen sehe ich den Dozenten in der Pflicht einfach zu 
sagen: "Diese Frage gehört nicht zum Vorlesungsstoff, sie können nach 
der Stunde vorkommen dann werde ich sie ihnen beantworten."

von Ich (Gast)


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Dem Rentner, der aus Neugier und Spass studiert, dem dürften auch höhere 
Studiengebühren egal sein.
Zum Teil gibt/gab es auch Gaststudentenstatus, kenne aber keinen 
persönlich.

In der Nachbarschaft fing einer mit Anfang sechzig an Medizin zu 
studieren, incl Praktika (oder wie sich das nennt) bei 
Allgemeinmediziner.
Da sieht der "Student" aus wie der Chefarzt, ob das so gut ist.


Solange die spassstudierenden Rentner nicht Praktika blockieren, ist das 
doch OK.

von Hurga (Gast)


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Wayne schrieb:
> Ich weiß von Bioinformatikvorlesungen in denen Rentner zum einen rare
>
> Plätze für "normale" Studenten blockieren und zum anderen durch Fragen,
>
> die nicht themenbezogen sind und damit die Vorlesung aufgehalten,
>
> aufgefallen sind.
>
> So etwas behindert ungemein, denn am Ende wird das Wissen ja abgefragt
>
> und solche Querulanten hindern die Dozenten daran ihr Pensum zu
>
> schaffen.
>
> Da kann ich dann schon verstehen, dass das Unmut hervorruft, schließlich
>
> geht es ja um die Zukunft der Jüngeren.


Ja, ganz sicher! Was einer tut, tun alle.
Sind wir alle Nazis, weil ein Beitrag über eine rechte Demonstration im 
Fernsehen gezeigt wurde?

Ein bischen mehr Differenzierung, bitte!

von Alter Hase (Gast)


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In meinem Bekanntenkreis gibt es einen noch recht rüstigen Senior
(ca. 80) der hört sich gezielt naturwissenschaftliche Vorlesungen
in Gebieten an, die ihn interessieren. So geistig fit wie der ist,
mach der auch noch manchen Studenten was vor.
Daß er hin- und wieder einen der Profs für einen Vortrag in unserem
Arbeitskreis gewinnen kann finde ich toll.

Also was soll das Gejammer? Der Senior, der da im Hörsaal sitzt und
zuhört stört keinen. Und der hat sicher mit seinen Steuern weit mehr
Kohle abgeliefert als die auf ihn entfallenden Kosten des aktuellen
Lehrbetriebs, außerdem sind die Studiengebühren für die Senioren
z.T. abschreckend hoch.

Laßt doch unseren Senioren ihr Vergnügen, denkt dran auch ihr werdet
in dieses Alter kommen und freut euch vielleicht wenn es solche
Möglichkeiten seine Interessen zu pflegen gibt. Denk mal drüber nach.
Alt ist nicht gleich gaga!

von sdfafd (Gast)


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Alter Hase schrieb:
> In meinem Bekanntenkreis gibt es einen noch recht rüstigen Senior
> (ca. 80) der hört sich gezielt naturwissenschaftliche Vorlesungen
> in Gebieten an, die ihn interessieren. So geistig fit wie der ist,
> mach der auch noch manchen Studenten was vor.
> Daß er hin- und wieder einen der Profs für einen Vortrag in unserem
> Arbeitskreis gewinnen kann finde ich toll.
>

Normalerweise sitzen die aber nicht in naturwissenschaftlichen 
Vorlesungen, sondern in Geschichte etc. und nerven mit ihrer Altklugheit 
die Profs und Mitstudenten.

Gab dazu mal ein Artikel in der Sueddeutschen Zeitung.

von Udo S. (urschmitt)


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Hurga schrieb:
> Ja, ganz sicher! Was einer tut, tun alle.

Klar dreh das Blatt doch einfach um: alle jungen Studenten sind faul, 
zocken 60h in der Woche Internetgames und jammern dann rum das Studium 
wäre zu schwer und würde zu viel Zeit kosten :-)
Ist doch ganz einfach: Erstes Studium umsonst, 2. Studium 
Studiengebühren 3. Studium doppelte Studiengebühren, ...

von Udo S. (urschmitt)


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sdfafd schrieb:
> Gab dazu mal ein Artikel in der Sueddeutschen Zeitung.
Zeitungsauflagen vergrößert man durch Artikel die einzelne Extreme 
beschreiben, nicht durch einen Bericht über den profanen Durchschnitt.
Das solltet ihr bei Euren Informationsquellen im Auge behalten. Siehe 
die ganzen Artikel über Fachkräftemangel.

von Wayne (Gast)


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Das hier gleich die Nazikeule geschwungen wird ist echt unglaubllich!
Ich habe nix gegen Seniorenstudenten, ich meine nur, sie sollten sich 
hinten anstellen und den Jüngeren nicht die Kapazitäten wegnehmen.
Viele Seminare haben eh schon zu wenig Plätze, wenn da jetzt noch welche 
für Rentner reserviert werden, wird die Knappheit noch größer.
Dazu gehört auch, dass man Fragen, die nicht direkt was mit dem Thema zu 
tun haben, zurückstellt und am Ende der Vorlesung fragt. Und das gilt 
eigentlich für alle.

Und das Argument, dass die Rentner schon so viel Steuern gezahlt haben, 
ist ziemlich dumm, denn jedes Semester das der jüngere Student länger 
studiert, ist ein Semester weniger Steuern. Also sollen die Jüngeren 
doch bitte zügig fertig studieren können, davon haben alle mehr, auch 
die Rentner, denn deren Rente hängt da ja nun auch davon ab!

von Michael S. (technicans)


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Stefan Helmert schrieb:
> Bist du dir sicher, dass es nicht der Tafelabwischer war?

Das überlässt man den Jungen von den Rängen, weil die noch
beweglicher sind.

Ich hatte mal einen Prof. der nachdem er die Tafel
vollgeschrieben hatte, er, sofern niemand die Tafel
rechts wieder gesäubert hatte, einfach seinen
alten Text überschrieb. Hatte wohl keine Lust dazu?

von Purzel H. (hacky)


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>Ich hatte mal einen Prof. der nachdem er die Tafel
vollgeschrieben hatte, er, sofern niemand die Tafel
rechts wieder gesäubert hatte, einfach seinen
alten Text überschrieb. Hatte wohl keine Lust dazu?

Ich hatte einen der die Kreidefarbe wechselte und weiterschrieb.

von tom (Gast)


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Ach lasst doch die Alten auch mit hinkommen. Irgendwann bin auch froh 
drum wenn ich mit hinkommen darf.

von Udo S. (urschmitt)


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Milli Oschi schrieb:
>> Ich hatte mal einen Prof. der nachdem er die Tafel
>> vollgeschrieben hatte, er, sofern niemand die Tafel
>> rechts wieder gesäubert hatte, einfach seinen
>> alten Text überschrieb. Hatte wohl keine Lust dazu?
>
> Ich hatte einen der die Kreidefarbe wechselte und weiterschrieb.

Wir hatten einen der konnte links schreiben und gleichzeitig rechts 
davon sauberwischen. War echt irre.

von Mehrwert (Gast)


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Das ist ein Thema, das immer mal wieder von der Presse hochgekocht wird. 
Daran ist ziemlich wenig. Es geht normalerweise nur darum Stimmung zu 
machen, nach dem Motto dass Alte (Senioren) den Jungen auf der Tasche 
liegen, im Weg sind und überflüssig sind. Die armen heutigen und 
zukünftigen Steuerzahler, oh je, oh je, oh je.

Ein paar Wochen später bringt die Presse dann wieder Artikel darüber, 
wie wichtig lebenslanges Lernen ist. Vermutlich wird "lebenslang" dabei 
als erwerbstätig definiert. Wer darüber hinweg ist hat gefälligst sozial 
verträglich aus dem Leben zu verschwinden.

Das lebenslanges Lernen an Unis nicht mal für Erwerbstätige vernünftig 
funktioniert ist wieder eine andere Geschichte.

von Chris (Gast)


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Hannes schrieb:
> Soll der Staat ein Freizeitvergnügen für Senioren finanzieren, oder mit
> dem Geld seiner eigentlichen Aufgabe, junge Menschen auszubilden und
> aufs Berufsleben vorzubereiten, besser nachkommen?

Sorry, aber da kommts mir echt hoch. Diese Leute haben dafür gesorgt, 
dass der junge Studi, der noch nichts in seinem Leben geleistet hat, 
überhaupt dort ein Dach über dem Kopf und einen Dozenten vor sich hat 
und sich nicht selbst im Freien unterrichtet muss.

von Wilhelm F. (Gast)


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Nun ja, ich lag in meinem E-Technik-Studium im Mittelfeld, zwischen 
Junioren und Senioren, war mit 42 fertig.

Ansonsten hörte ich gelegentlich mal Reportagen auf DLF. Die halte ich 
für seriöser und informativer, als sonstiges Presse-Zeugs. Die haben 
regelmäßige Themen wie z.B. "Campus und Karriere". Und interviewen da 
auch alle beteiligten Seiten. In einem Thema ging es um richtige 
Senioren über 70. Die Studiengebühren sind da teilweise extrem hoch, 
z.B. 2000€ pro Semester. Aber der Personenkreis aus Bildungskreisen hat 
das oft locker wie ein Trinkgeld.

Andererseits gab es aber auch Themen über Unternehmen, die in einer 
Flautezeit (z.B. die letzte Krise) die Ingenieure z.B. Ü50 einfach auf 
ein Auffrischungsstudium schicken. Bei (fast) vollem Gehalt und 
Studiengebühren von der Firma getragen, und weiter laufender 
Festanstellung, versteht sich. Das ist auf jeden Fall besser, als an 
Kündigung zu denken. Danach hat man dann wieder richtig gute Leute mit 
aktuellem Wissen. Für die Unternehmen, die da vernünftig und nachhaltig 
denken, scheint es sich zu rechnen.

Tafel abwischen: Einer aus meiner Studienzeit hatte einen eigenen 
Schreibstil, schrieb in meterbreiten Spalten. In der linken Hand hatte 
er dauerhaft den Wischlappen, und wischte die Spalte weiter links 
gleichzeitig aus, während er rechts weiter schrieb. Also genau anders 
herum, wie es Udo vorhin beschrieb. Wer da nicht schnell war, hatte 
Pech.

von M. B. (reisender)


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Wir haben einen hier bei der Digitalen Signalverarbeitung.. Stört 
überhaupt niemanden. Ich finde es eher gut, wenn dieses Angebot bestehen 
bleibt.

von Jlagreen (Gast)


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Wieso sollte man Senioren denn ausschließen? In meinem Studium gab es 
zwar keine (immerhin einer mit knapp 40J.), aber ein Problem wäre es 
auch nicht gewesen.

Ich hoffe sehr, dass die aktuelle Regelung auch beibehalten wird. Denn 
ich selbst will noch unbedingt min. 2-3x in meinem Leben studieren und 
hoffe, dass es mir nicht verboten wird. Dass es mehr kostet, ist ok, 
denn zwingend erforderlich ist es ja nicht mehr. Aber das Recht auf 
Bildung sollte jeder haben, sofern er es sich finanziell leisten kann. 
Es ist ja nicht so, dass die Hörsaale mit Senioren überschwemmt werden 
;)

von D. I. (Gast)


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Wenn ich finanziell unabhängig wäre würde ich nachdem ich fertig bin 
auch noch Chemie studieren zum Spaß an der Freude ...

von Purzel H. (hacky)


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Man sollte die Beziehungen dieser Leute auch nicht unterschaetzen. Auch 
wenn sie neben einem sitzen. Wir hatten einen in der Parallelklasse. Der 
konnte alles organisieren was noetig war. Geld spielte keine Rolle.

von A. B. (funky)


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Meine Oma & mein Opa haben das auch gemacht.

Kein komplettes Studium sondern einzelne Vorlesungen die sie 
interessierten(war in Dresden) und so Fächer wie Kunstgeschichte, 
Klassische Musik oder so Zeug
Ich seh da auch überhaupt kein Problem...sie haben die Zeit was zu tun, 
bekommen weiter neuen Input und so weiter...ist doch prima. Von den 
Jungen hat sich da auch niemand beschwert.
Im allgemeinen wird das mit den Seniorenstudiengängen ja auch nicht in 
den technischen Fächern gemacht, sondern mehr in den Historischen, 
Sprachlichen und Künsterlischen Studiengängen.

Einige tun hier so, als ob das irgendwelche horrenden Kosten verursachen 
würde...sie mussten sogar relativ viel bezahlen, obwohl sie bis auf 
dreimarkfuffzig Verwaltungsgebühr keinerlei laufenden Kosten produziert 
haben. Ich glaub sie haben da nichtmal eine Prüfung geschrieben oder so.
Also wenn der Studiengang bzw der Vorlesungssaal nicht gerade aus allen 
Nähten platzt seh ich da überhaupt kein Problem.

Und für irgendwelche Fachfremden Einwände die nix mit dem Thema zu tun 
haben, alle nerven und die Vorlesung aufhalten da brauchts nun wahrlich 
keine Omi für. Bei mir im Studium hatte es X so Knilche und die waren 
teilweise sogar jünger als ich

von Ein Mittelalter (Gast)


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Dazu war am Donnerstag ein Leserbrief in der AZ:

"Ich muß vorausschicken, daß ich die 80 überschritten habe, um nicht in 
den Verdacht zu geraten, als junger Student eingeordnet zu werden, der 
Angst um seinen Studienplatz hat.

Auf welcher Basis beanspruchen bitteschön "die Alten", sprich Senioren, 
einen Studienplatz?

Wem soll damit geholfen sein?

Die ganze Welt spricht davon, daß wir die Jugendlichen besser ausbilden 
sollten, weil davon letztlich das Überleben der Menschheit abhängt, und 
dann blockieren Hobby-Studierer, weil sie sonst nichts mit ihrer Zeit 
anzufangen wissen, die Sitzplätze in Hörsälen.

Das kann doch nicht wahrsein!

Die Politik müsste zugeben, daß sie die Bevölkerungsentwicklung 
verschlafen und nicht rechtzeitig vorgebaut hat durch Ausweitung der 
Uni-Plätze und der Professoren. ..."

Dem schließe ich mich an (hab mein Studium schon lange hinter mir).

von Hurga (Gast)


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Udo Schmitt schrieb:
> Hurga schrieb:
>> Ja, ganz sicher! Was einer tut, tun alle.
>
> Klar dreh das Blatt doch einfach um: alle jungen Studenten sind faul,
> zocken 60h in der Woche Internetgames und jammern dann rum das Studium
> wäre zu schwer und würde zu viel Zeit kosten :-)
> Ist doch ganz einfach: Erstes Studium umsonst, 2. Studium
> Studiengebühren 3. Studium doppelte Studiengebühren, ...

... kann ich so unterschreiben :-)

von Hurga (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Ich hatte mal einen Prof. der nachdem er die Tafel
> vollgeschrieben hatte, er, sofern niemand die Tafel
> rechts wieder gesäubert hatte, einfach seinen
> alten Text überschrieb. Hatte wohl keine Lust dazu?

Hatte ich auch mal einen, der tat das bis zu drei mal, jeweils in einer 
anderen Farbe.

Chromamultiplex :-)

von Hurga (Gast)


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Wayne schrieb:
> Das hier gleich die Nazikeule geschwungen wird ist echt unglaubllich!

So empfindlich mein Guter?

Toll, wie gut du das Thema aufgearbeitet hast.

von M. S. (bugles)


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Rosa-Kleidchen schrieb:
> Also an meiner Uni gab es spezielle Studiengänge für Senioren und zwar
> nur bei Geistes- und Sozialwissenschaften. Die Frauen und Herren saßen
> nicht bei den gemeinen Studis herum!
> Rosa

Habe ich schon oft in der Uni gesehen..... Auch mal mit einer 
gesprochen. Die hatte als sie jung war wohl nie die chance zu 
studieren...


Aber die debatte mit "lebennlanges lernen" ist wohl entwender nur 
Luftblasen Politik oder schon einen Tag alt und damit heute nicht mehr 
gültig.

von John Wayne (Gast)


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@Hurga:

Bist wohl auch einer der Gutmenschen, die sich ganz toll vorkommen.


>... kann ich so unterschreiben :-)

was soll das für ein Quatsch sein?

von Wilhelm F. (Gast)


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Ein Mittelalter schrieb:

> Die ganze Welt spricht davon, daß wir die Jugendlichen besser ausbilden
> sollten, weil davon letztlich das Überleben der Menschheit abhängt, und
> dann blockieren Hobby-Studierer, weil sie sonst nichts mit ihrer Zeit
> anzufangen wissen, die Sitzplätze in Hörsälen.
>
> Das kann doch nicht wahrsein!

Die Hörsäle sind doch bei weitem nicht alle und nicht überall nur 
überbelegt!

Während meines Studiums waren die Sitzplätze in den Hörsälen mindestens 
immer zu zwei Dritteln frei. Ohne Ausnahme. Da schadet es doch nicht, 
wenn da ein paar freie Plätze benutzt werden, zumal die Hochschule damit 
auch noch Geld verdient. Das würde jeder Unternehmer so machen! Und die 
Hochschulen sind ja da auch Unternehmen, und von den Einnahmen abhängig.

von M. S. (bugles)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Während meines Studiums waren die Sitzplätze in den Hörsälen mindestens
> immer zu zwei Dritteln frei.

wann waren denn deine Zeiten ? und war das ne Fernuni?

von Martin (Gast)


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Wayne schrieb:
> wenn da jetzt noch welche
> für Rentner reserviert werden

Für die wird nix reserviert. Die stellen sich genauso an wie alle 
anderen Studenten.

Du hingegen willst, daß sie niemals das Seminar besuchen können. Denn im 
Jahr drauf darf dann natürlich der nächste Jungstudierendenjahrgang.

Sag doch einfach direkt, daß Alte vergast werden sollen. Dann weiß man 
gleich, woran man bei dir ist.

von Ein Mittelalter (Gast)


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@Martin:

Jetzt aber mal runter vom Gas, ja?

Nur weil einer eine andere Meinung hat, brauchst Du ihm nicht zu 
unterstellen, daß er Leute vergasen will.

Das ist ja echt das Letzte...

Aber sich toll tolerant vorkommen, oder.

Zum Kotzen solche Typen.

von Wilhelm F. (Gast)


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M. S. schrieb:

> Wilhelm Ferkes schrieb:
>
>> Während meines Studiums waren die Sitzplätze in den Hörsälen mindestens
>> immer zu zwei Dritteln frei.
>
> wann waren denn deine Zeiten ? und war das ne Fernuni?

Um 2000 herum. FH Trier. Die Profs sagten aber, die starken Jahrgänge 
wären vorbei. In den 1980-er Jahren war die Hütte richtig voll. Das sah 
man ja auch an den vielen leeren Plätzen. Sie sprachen aber davon, daß 
man eine bessere Belegung wünscht, und dies direkt Geld ins Haus bringt. 
Und wenn die Studentenzahlen weiter abnähmen, würden Fachbereiche 
abgebaut. Das passierte auch teilweise. Man wollte auch die E-Technik 
schon mal auflösen. Auch wenn die Studiengebühren wohl abgeschafft sind, 
aber es gibt ja noch die Semestergebühr, die auch Verwaltungsgebühren an 
der Schule selbst beinhaltet.

Na ja, an die FH und E-Technik setzte sich ohnehin kein Gasthörer, hab 
da nie einen gesehen. Zumal für uns nur im Hauptgebäude und nur 
gelegentlich ein richtiger Hörsaal zur Verfügung stand. Die älteren 
Herrschaften wünschen eher Themen über die schönen Dinge, wie Kunst und 
Kultur. Was soll einer mit 80 auch noch mit Mathe, TET oder 
Regelungstechnik? Ich selbst würde mir in dem Alter garantiert nichts in 
dieser Richtung mehr antun. Eher russische Kultur und Geschichte.

Andererseits macht die Hochschule doch schon von selbst einen Riegel 
davor, wenn Überbelegung droht. Die Senioren sitzen sicher nicht gerne 
auf der Treppe oder im Durchgang. Das regelt sich sicher alles von 
selbst.

Ja, meine FH ist ein Beispiel für viele freie Plätze. Sicher gibt es in 
Deutschland noch mehr solcher Beispiele. Das ist ja definitiv so, und 
nicht aus der Welt wegzudiskutieren. Ich weiß, daß Hörsäle an der RWTH 
Aachen schon mal überquellen, und die Vorlesung per Video live an einen 
Nachbarhörsaal übertragen wird. Aber das ist eben auch nicht die Regel.

von Backflow (Gast)


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>Wir pflanzen doch in Deutschland auch keine Bananenstauden an sondern
>holen uns die fertigen Früchte aus Südamerika.

An Deiner Allgemeinbildung mußt du aber noch kräftig arbeiten. Die 
Bananen kommen nämlich grün an und reifen durch Ethylenbegasung hier 
nach.

von M. S. (bugles)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Andererseits macht die Hochschule doch schon von selbst einen Riegel
> davor, wenn Überbelegung droht. Die Senioren sitzen sicher nicht gerne
> auf der Treppe oder im Durchgang. Das regelt sich sicher alles von
> selbst.

> Ja, meine FH ist ein Beispiel für viele freie Plätze. Sicher gibt es in
> Deutschland noch mehr solcher Beispiele. Das ist ja definitiv so, und
> nicht aus der Welt wegzudiskutieren. Ich weiß, daß Hörsäle an der RWTH
> Aachen schon mal überquellen, und die Vorlesung per Video live an einen
> Nachbarhörsaal übertragen wird. Aber das ist eben auch nicht die Regel.

Naja FH und besonders tech. Fächer sind sicher das schlechteste Beispiel 
für freie Sitzplätze welches man anbringen kann. Geh doch mal einfach in 
eine UNI sagen wir mal Rechnungswesen, oder Betriebswirtschaftslehrer 
Kurs im 1 .2 3 Semester. Und bitte bedenke Rechnungswesen wird nicht nur 
von BWl besucht.

Den kuriosesten Tip, den mir wer gab, war Freitags eine alte Jacke und 
einen alten Rucksack auf einen Platz zu legen um Monatgs sagen zu können 
man war nur eben auf Toilette.

Am 8.30 Uhr morgends kam man in den Hörsaal nicht mehr hinnein , der 
platz für mehrere Hundert leute hatte. Allerdings konnte man den 
Dozenten noch um die Ecke hören. Selbst die begehrten Sitzplätze auf den 
Treppen waren um 08.15 nicht mehr zu bekommen.

Die Abendvorlesungen sahen nicht anders aus, meistens hat man gegen 18 
uhr aber tatsächlich einen Treppensitzplatz bekommen, wenn man 
rechtzeitig genug da war. Im vorteil waren die Studenten die im gleichen 
Raum zuvor die Vorlesung besucht hatten.

von Martin (Gast)


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Ein Mittelalter schrieb:
> Nur weil einer eine andere Meinung hat, brauchst Du ihm nicht zu
> unterstellen, daß er Leute vergasen will.

Ich unterstelle ihm das, weil er Alte für unnützen Dreck hält. Das hat 
er, weniger eloquent, aber deutlich lesbar geschrieben.

von Auch ein Älterer (Gast)


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Leute wie Martin haben ein Problem.

Warum beschimpfst Du andere auf so miese Art und Weise? Das lässt sehr 
auf Deinen Charakter schliessen.

Unterste Schublade. Ein Fall für den Psychologen.

von Martin (Gast)


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Ja, es ist schade, wie Ältere in der Gesellschaft ausgegrenzt werden. 
Aber daß die Inschenöre hier sich für die besseren Menschen halten, 
sieht man immer wieder.

von Jan III (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Ich weiß, daß Hörsäle an der RWTH
> Aachen schon mal überquellen, und die Vorlesung per Video live an einen
> Nachbarhörsaal übertragen wird.

Da mietet man wieder Kinosäle an, wie schon einmal vor Jahrzehnten.

Momentan sollen sich bundesweit erstmals mehr Studienberechtigte für ein 
Maschinenbau-Studium einschreiben als für ein Lehramts-Studium. Zusammen 
mit dem Wegwall der Wehrpflicht und dem verkürzten Abi wundert es nicht, 
dass der selbsternannte Eliteschuppen in Aachen die Hütte voll hat.

> Aber das ist eben auch nicht die Regel.

Auch FHs sind vom momentanen Ansturm betroffen.

Ich bedaure die Studenten die dem Mythos Fachkräftemangel glauben und 
die Hochschulen stürmen.

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