Niklas Schulze schrieb:> Ist dieser Kühlschrank ...
Du hast ihn geschenkt bekommen und die Türgummis sind noch dicht? Dann
benutze ihn. Liegt sein Energieverbrauch bei weit über 1 kWh am Tag -
ersetze ihn.
Nein.
Wenn der Motor nicht defekt ist, er komische Geräusche macht oder die
Kühlflüssigkeit austritt ist es nicht sinnvoll einen neuen zu kaufen.
Ein neuer Kühlschrank hat keine effizienteren Motor und die Kühltechnik
ist gleich, also braucht er die gleiche Menge an Energie um deine
Lebensmittel auf die selbe Temperatur runter zu kühlen.
Ich habe das mit einem alten (25 Jahre alt) und neuen (3 Jahre alt)
getestet, der Verbrauch ist nahezu gleich.
Es gibt nur wenige Punkt an denen du (oder der Hersteller) drehen kannst
um den Energieverbrauch zu senken.
1.
Nutze eine dicker Isolierung! (befestige meinetwegen eine Styroporplatte
an den Seiten, unten, oben und an der Vorderseite)
2.
Sorge dafür dass die Lamellen (hinten) besser abgekühlt werden wenn der
Motor läuft, dann minderst du die Temperatur der Flüssigkeit die zurück
in den Kühlschrank fließt. Dabei kannst du 20 bis 50% an Energie sparen.
Du benötigst dafür aber einen Lüfter.
3.
Du kannst die Nahrung von oben aus dem Kühlschrank nehmen (Schiebetür
auf der Oberseite), dann strömt die ganze kalte Luft nicht bei öffnen
aus dem Kühlschrank runter in Richtung Boden. (kalte Luft ist schwerer
als warme Luft)
Schau dir die Tiefkühltruhen an, die können offen bleiben weil die Luft
wie Wasser in ihnen lagert. (ein Deckel ist trotzdem gut)
Dein jetziger verbraucht nur 130Watt wenn er läuft, das ist recht
wenige.
Dein vermeintlich neuer Kühlschrank hat eine recht schlechte Isolierung,
schau dir mal die Dicke der Seiten an.
Mike J. schrieb:>> Dein jetziger verbraucht nur 130Watt wenn er läuft, das ist recht> wenige.
Bei 220V, deswegen hat auch das "Made in Western Germany" durchaus seine
Berechtigung.
Der Kühlschrank ist also deutlich über 20 Jahre alt. Ob da Mechanik und
Kühlkreislauf noch sind wie am ersten Tag, wage ich zu bezweifeln.
Arno
Anhand des Typenschildes kann man den effektiven Stromverbrauch des
Kühlschranks nicht ermitteln. Zwar steht da eine Leistungsangabe, aber
das ist nur die Leistungsaufnahme bei laufendem Kompressor. Und der
Kompressor läuft nicht durchgehend, sondern üblicherweise nur ein paar
Stunden am Tag.
Also ist ein Messgerät sinnvoll, genauer ein sogenanntes
"Energiekostenmessgerät". Damit solltest Du über einen längeren Zeitraum
mehrerer Tage den Stromverbrauch des Kühlschrankes messen. Aus dem Wert
kannst Du dann den Jahresstromverbrauch extrapolieren.
Liegt der über einem Wert von, sagen wir mal, 200 kWh, solltest Du über
eine Neuanschaffung nachdenken. Da das Gerät wohl schon etliche Jahre
auf dem Buckel hat (es scheint noch in den 80er Jahren des letzten
Jahrhunderts hergestellt worden sein), ist die Wahrscheinlichkeit hoch,
daß das Ding es einfach hinter sich hat.
Der von Dir verlinkte neue Kühlschrank soll bei etwa 150 kWh/Jahr
liegen, das ist nur Energieeffizienzklasse "A" (nicht "A+" oder "A++").
So etwas sollte man nicht mehr kaufen. Gute Kühlschränke mit "A++"
liegen bei vergleichbarer Größe unter 90 kWh/Jahr.
Rufus Τ. Firefly schrieb:> Also ist ein Messgerät sinnvoll, genauer ein sogenanntes> "Energiekostenmessgerät". Damit solltest Du über einen längeren Zeitraum> mehrerer Tage den Stromverbrauch des Kühlschrankes messen. Aus dem Wert> kannst Du dann den Jahresstromverbrauch extrapolieren.> Der von Dir verlinkte neue Kühlschrank soll bei etwa 150 kWh/Jahr> liegen, das ist nur Energieeffizienzklasse "A" (nicht "A+" oder "A++").> So etwas sollte man nicht mehr kaufen. Gute Kühlschränke mit "A++"> liegen bei vergleichbarer Größe unter 90 kWh/Jahr.
DAS sind jetzt mal sinnvolle Kommentare. Messen und wenn es zu viel
Energie ist, die "verbraucht" wird, nen neuen Kaufen, der nach A+++
(gibt es inzwischen) spezifiziert ist.
Aus der Dicke der Dämmung kann man nicht unbedingt Rückschlüsse auf der
Wirksamkeit ziehen. Und wenn man mit einem neueren Gerät gleich viel
verbraucht muss man auch hier erst mal lesen was zu erwarten wäre, dann
messen und dann erst Kommentare schreiben.
Mike J. schrieb:> Ich habe das mit einem alten (25 Jahre alt) und neuen (3 Jahre alt)> getestet, der Verbrauch ist nahezu gleich.
Was sagt denn die Bedienungsanleitung? Neu bedeutet nicht automatisch
sparsam. Vielleicht hast du eine Rest-Gurke erwischt, die besonders
günstigin der Anschaffung war.
> 1.> Nutze eine dicker Isolierung! (befestige meinetwegen eine Styroporplatte> an den Seiten, unten, oben und an der Vorderseite)
Auch mal ans Praktische denken. Zum einen ist es eine Dämmung und eine
Isolierung. Zum anderen dürfte das anbringen von Dämmung und das
luftdichte Verpacken (Stichwort Kondenswasser) so teuer sein, dass man
davon wirklich nen neuen Kühli kaufen kann.
> in den Kühlschrank fließt. Dabei kannst du 20 bis 50% an Energie sparen.> Du benötigst dafür aber einen Lüfter.
Das gilt auch für neue Geräte.
> Du kannst die Nahrung von oben aus dem Kühlschrank nehmen (Schiebetür> auf der Oberseite), dann strömt die ganze kalte Luft nicht bei öffnen> aus dem Kühlschrank runter in Richtung Boden. (kalte Luft ist schwerer> als warme Luft)> Schau dir die Tiefkühltruhen an, die können offen bleiben weil die Luft> wie Wasser in ihnen lagert. (ein Deckel ist trotzdem gut)
Karmann in Osnabrück wird sich freuen, den Kühlschrank zum Cabrio
umfunktionieren zu können. Kostenrahmen schon mal abgecheckt?
> Dein vermeintlich neuer Kühlschrank hat eine recht schlechte Isolierung,> schau dir mal die Dicke der Seiten an.
Es ist die Dämmung, die dünn ist. Vielleicht ist es ein Material mit
einer geringeren Wärmeleitfähigkeit.
Rufus Τ. Firefly schrieb:> Der von Dir verlinkte neue Kühlschrank soll bei etwa 150 kWh/Jahr> liegen, das ist nur Energieeffizienzklasse "A" (nicht "A+" oder "A++").> So etwas sollte man nicht mehr kaufen. Gute Kühlschränke mit "A++"> liegen bei vergleichbarer Größe unter 90 kWh/Jahr.
Und Du hast Dir überlegt, was Du da willst: 60kWh Unterschied sind 15
Eur im Jahr, 75 Eur in 5 Jahren. Und nun schau mal, wieviel der A++ mehr
kostet...
Durch sinnvolle Beschickung, sinnvollen Aufstellungsort (nicht neben
Heizung, nicht in Sonne) kannst Du wirklich sparen.
Der Kühlschrank hat bei 220 V noch 130 W.
100 W-Motoren gibt es bei Geräten dieser Grössenordnung schon lange,
heute sind es oft nur noch 80 W.
Wegen der jetzt 230 V hat der 130 W-Motor ca. 5% höhere
Leistungsaufnahme bei nur minimal höherer Drehzahl ( habe ich selbst an
entsprechenden Geräten gemessen, Überspannung merkt man deutlich ).
Falls kein Energiemessgerät verfügbar ist, kann man auch durch Stoppen
der Einschaltzeiten schätzen, ob sich ein neuer lohnt
( ich tippe: "ja" ).
hi,
die etwas geringere Leistungsaufnahme durch höhere Spannung (ändert sich
hier nicht auch der CosPhi zugunsten der Leistungsaufnahme) bewirkt aber
auch einen Anstieg der Kälteleistung, das muss schon auch berücksichtigt
werden. Habe ebenfalls mal eine 'Realmessung' mit Energiekostenmessgerät
durchgeführt und konnte keine nennenswerten Differenzen im Verbrauch
feststellen. Man darf auch noch erwähnen, dass die Effizienz vom
Kältemittel R12 bislang ungeschlagen ist, umwelttechnisch mag das anders
aussehen, aber solange wir von einem geschlossenen System sprechen, ist
das ja wohl ohne Belang.
Neuere Geräte arbeiten mit R134a, etwas weniger effizient oder aber mit
R290, noch weniger effizient, dafür können aber die Komponenten ca. 30%
kleiner ausgelegt werden, weil die Kälteleistung/Volumen eben 30% höher
liegt.
Grüssens, harry
Wir haben nen AEG mit 500 kWh Jahresverbrauch. War damals das
Topp-Modell auch in Richtung Einsparung.
Ein A+++ in der Größe dürfte bei 800 Euro liegen und dann nach Angabe
nur noch 150 kWh benötigen.
Macht pro Jahr 77 Euro Strom, so dass sich das Gerät nach 10 Jahren
gerechnet hat.
Doch inwiefern der Austausch funktionierender Geräte wirklich Energie
spart sei dahingestellt. Oft ist es doch so, dass der "Alte" dann als
Partykühlschrank in den Keller wandert und dort 30 Flaschen Bier kalt
hält.
Unter dem Strich hat man dann nen höhere Stromrechnung als vorher.
Auch wenn ich den alten Kühli verschenke: dann erzeugt halt ein anderer
C02 damit.
@Harry Up:
> die etwas geringere Leistungsaufnahme durch höhere Spannung (ändert sich> hier nicht auch der CosPhi zugunsten der Leistungsaufnahme) bewirkt aber> auch einen Anstieg der Kälteleistung, das muss schon auch berücksichtigt> werden.
Die Leistungsaufnahme wächst mit höherer Netzspannung ( höhere
Magnetisierung => mehr Eisenverluste ).
Die Drehzahl ( der Asynchronmaschine ), und damit die Kälteleistung
erhöht sich nur wenig.
naja, ganz so - finde ich - ist's nun auch wieder nicht.
Die Drehzahl bleibt in jedem Fall konstant, die ist nur von der
Netzfrequenz abhängig.
Die Stromaufnahme des Verdichters hängt vom Druckverhältnis
Saug/Druckseite ab. Mit der Stromaufnahme verschiebt sich aber auch der
CosPhi Faktor, und das bei so kleinen Maschinen nicht unerheblich.
Ein Blick in's Datenblatt eines größeren Copeland Verdichters zeigt
deutlich, dass sich die Leistungsaufnahme bei 380/400/420V unter
gleichen Bedingungen nicht wesentlich ändert, wohl aber der CosPhi.
Allein die theoretisch entnehmbare Leistung erhöht sich mit höherer
Spannung, insofern habe ich mich falsch ausgedrückt. Es muss natürlich
heissen, wenn der Verdichter eine höhere Leistung aufnimmt, dann wird
die Kälteleistung im gleichen Maß steigen, und das proportional bis an
die Überlastungsgrenze, ab dann erwärmt sich der Motor weiter, ohne dass
eine erhöhte Leistung entnommen werden könnte.
Wie auch immer, die Kennzeichnungsidiotie mit A+++ bis E--- erzeugt den
Eindruck, hier würden wesentliche Unterschiede Auftreten, das mag bei
Glühbirnen im Vergleich zu LEDlamps ja gelten, aber gerade bei
Kältemaschinen ist die Effizienz mit zunehmender Umweltfreundlichkeit
immer etwas schlechter geworden. Ein alter R12 Kreislauf und ein neuer
R290 im gleichen Gehäuse verbaut - da würde der alte Knabe etwas besser
abschneiden.
Grüssens, harry
Harry Up schrieb:> Wie auch immer, die Kennzeichnungsidiotie mit A+++ bis E--- erzeugt den> Eindruck, hier würden wesentliche Unterschiede Auftreten,
Wenn man den "Energieverbrauch" vergleicht, gibt es schon Unterschiede.
Das hier erwähnte "A"-Gerät soll 154 kWh/a verbrauchen, vergleichbar
dimensionierte "A++"-Geräte aber liegen unter 90 kWh/a.
Kühlschränke mit schlechterer Energieeffizienzklasse als "A" dürfte es
schon lange nicht mehr zu kaufen geben.
Die Klassen sollten neu verteilt werden, die jetzige Klasse "A" sollte
zu "G" umbenannt werden.
So unsinnig diese Klassen auch erscheinen mögen, sie helfen dem
technisch unbeholfenen, die Geräte einzuordnen, denn kWh/a-Angaben zu
verstehen scheint den einen oder anderen zu überfordern.
> Die Drehzahl bleibt in jedem Fall konstant, die ist nur von der> Netzfrequenz abhängig.
Unzutreffend.
( Die meisten ) Kühlschrank-Motoren sind Asynchronmaschinen.
Erhöht man die Netzspannung, erhöht sich auch ein bisschen die Drehzahl.
Nur ist im praktischen Fall bei 220V-Kühlschränken bei 230V die
Leistungsaufnahme deutlich stärker erhöht, als die Drehzahl.
Ergo: Ungünstig, wie oben beschrieben.
qed.
ooohps, alles klar.
hab' eben bissl was über die verschiedenen Motortypen überflogen
http://www.energie.ch/themen/industrie/antriebe/
wow, auch 'ne Welt für sich.
Und auch richtig, Energieklassen gehören 'geshiftet', sonst landen wir
irgendwann bei A+++++, in Kurzform A+5 bis A-8 oder so.
Grüssens, harry
Ich habe auch mal gedacht, dass die Klasseneinstufung so ähnlich wie
beim Benzinverbrauch nach Euro-Norm ist, also quasi die Grenze, die
garantiert nie nach unten durchbrochen werden kann...
Unser neuer AEG (A+, A++ war mir zu teuer..) hat laut Datenblatt einen
Verbrauch von 119kWh/a. Auf Stufe 3 (hat eh kein Eisfach) braucht er
über ein paar Tage hinweg im Sommer mit typischem Nutzungsverhalten und
dann hochgerechnet aber nur um die 80-90kWh/a. Vorher war auch ein Linde
drin, Alter so um die 35 Jahre. Da war der Verbrauch AFAIR bei 250kWh/a.
Die persönlichen Anmerkungen von "Michael H.", "Niklas Schulze" und
"J.-u. G." habe ich entsorgt, auch der OT-Bereich ist kein Raum für
Beleidigungen und Trollerei. Wenn Ihr Euch auf diesem Niveau austauschen
wollt, macht das doch bitte per Email untereinander aus.
Hallo, statt neu kaufen kann ich Dämmen empfehlen. Habe den
Stromverbrauch meines alten Kühlschranks tatsächlich halbiert!! Hier ein
link auf meine homepage, da siehst Du, was ich im Einzelnen gemacht
habe:
http://kuehlschrank-isolieren-daemmen.blogspot.com/
Außerdem ziehe ich in einem Blogartikel eine kurze Bilanz zum Thema
Kühlschrank neu kaufen vs. alten Isolieren/Dämmen.
Hier ein Update zur Frage, ob es sich lohnt einen Kühlschrank selbst zu
dämmen - vorausgesetzt man weiß, was man tut. Mein Kühlschrank läuft nun
schon 2 Jahre mit zusätzlicher Dämmung. Problem gibt es keine, der
Stromverbrauch entspricht einem modernen A++ Kühlschrank, obwohl meiner
doch schon 20 Jahre alt ist.
Hier die Details: http://kuehlschrank-isolieren-daemmen.blogspot.de/
LG. Allen