Forum: PC Hard- und Software Wie am leichtesten die Idiotensicherungen von Outlook Express umgehen?


von Uhu U. (uhu)


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Folgendes Problem:
Ich möchte einem alten Onkel eine Fernwartung auf seinem XP-PC 
einrichten.

Zunächst hatte ich mir die Remote-Hilfe von XP angesehen und bin zu dem 
Schluß gekommen, daß das Ding völlig unbrauchbar ist, weil viel zu 
kompliziert zu bedienen ist. Zudem muß ein Port auf dem Router 
freigegeben werden.

Nach einiger Sucherei fand ich dann was schönes:
http://www.heise.de/netze/tools/fernwartung

Nun besteht eigentlich "nur" noch das Problem, die .exe, die die 
Verbindung aufbauen soll, möglichst ohne große Klimmzüge per 
OutlookExpress auf den Zielrechner zu bringen.

Man muß das Ding also als .zip-Archiv schicken, sonst wird es auf der 
Empfängerseite gleich weggeworfen.

Wenn man das Archiv als Anhang in OE öffnet, und den Inhalt per 
drag&drop auf den Desktop schieben will, erleidet man wieder 
Schiffbruch. Dasselbe, wenn man das Archiv nach Meine Dateien 
exportiert, dort öffnet und dann versucht, die .exe zu extrahieren. Es 
ist zum verrückt werden...

Wie kann ich diese elende Scheiße so umgehen, daß ein alter Mann mit 
geringen Windows-Kenntnissen das per telefonischer Anleitung hinbekommt?

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Wie kann ich diese elende Scheiße so umgehen, daß ein alter Mann mit
> geringen Windows-Kenntnissen das per telefonischer Anleitung hinbekommt?
Rechtsklick-->Alle Extrahieren-->Weiter-->Weiter-->fertig.

Und nicht aufregen ;)

Was spricht dagen einfach einen Link auf die Datei zu versenden? Ggf. 
auf eine anderen Webspace hochladen...

von hp-freund (Gast)


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Bis jetzt habe ich wirklich jedem den Gebrauch von Teamviewer 
beibringen können. Sogar den link www.teamviewer.de kann man am Telefon 
buchstabieren ;-)

von Uhu U. (uhu)


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Läubi .. schrieb:
> Rechtsklick-->Alle Extrahieren-->Weiter-->Weiter-->fertig.

So weit komme ich auf meiner Mühle hier auch. Nur wenn ich die .exe aus 
dem Archiv rausholen will, dann gehts in die Hose. Es poppt eine 
Sicherheitswarnung auf und das wars. Ich kann zwar die 
Sicherheitseinstellungen runtersetzten, aber ob der 82-jährige das auch 
hinbekommt, da habe ich doch so meine Zweifel.

> Was spricht dagen einfach einen Link auf die Datei zu versenden? Ggf.
> auf eine anderen Webspace hochladen...

Gute Idee - kennst du einen, bei dem das runterladen wirklich mit einem 
Klick geht? Und: ist das Problem damit überhaupt gelöst, oder knallt man 
wieder gegen die Idiotensicherungen?

Andere Idee: Die .exe mit irgend einem Programm "verschlüsseln", und 
dann auf der anderen Seite mit XP-Bordmitteln wiederherstellen - nur mit 
was?

Es müßte ja schon ausreichen, die exe-Kennung in den ersten beiden Bytes 
zu verändern...

von Icke ®. (49636b65)


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Extras->Optionen->Sicherheit. Den Haken rausnehmen bei "Speichern oder 
Öffnen von Anlagen....nicht zulassen."

von Uhu U. (uhu)


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Icke ®. schrieb:
> Extras->Optionen->Sicherheit. Den Haken rausnehmen bei "Speichern oder
> Öffnen von Anlagen....nicht zulassen."

Danke, das könnte passen...

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Nur wenn ich die .exe aus
> dem Archiv rausholen will, dann gehts in die Hose
??? Das soltle die Datei aus dem Archiv extrahieren, man muß den Anhang 
natürlich vorher speichern (z.B. auf dem Desktop).

Eventuell solltest du einfach mal den Wortlaut der Sicherheitswarnung 
posten...

Uhu Uhuhu schrieb:
> ist das Problem damit überhaupt gelöst

Keine Ahnung wenn der Transfer das Problem ist: Ja. Wenn die Exe schon 
der bösewicht ist nein, siehe auch Hinweis auf der Seite:
> Viren-Alarm: Manche Anti-Viren-Programme bewerten den im
> Windows-Fernwartungs-Programm enthaltenen VNC-Server als
> Sicherheitslücke

Uhu Uhuhu schrieb:
> kennst du einen, bei dem das runterladen wirklich mit einem
> Klick geht?
Wenn es hilft schick mir mal das Zipfile dann lade ich es bei mir für 
dich hoch.

von Uhu U. (uhu)


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Läubi .. schrieb:
> Wenn es hilft schick mir mal das Zipfile dann lade ich es bei mir für
> dich hoch.

Ich versuchs erst mal mit dem Tipp von Icke. Wenn das nicht klappt, dann 
komme ich auf dein freundliches Angebot zurück.

von chris_dus (Gast)


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Hallo,

Benutze einfach den

www.teamviewer.com

Link auf den download schicken und eben aufrufen geht auch ohne 
installation du kannst das Teil dann auf den Desktop packen.

Beide rufen das Tool auf und du hast vollen Zugriff auf die Kiste 
einfacher geht es echt nicht mehr !

Chris

PS: das Teil ist für Privatnutzer kostenlos !

von Uhu U. (uhu)


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Das c't-Teil kommt letztlich aus demselben Stall, wie teamviewer. Es 
beruht auf UltraVNC und hat den Vorteil, daß ich es auf meine 
dyndns-Adresse vorkonfigurieren kann und der Hilfsbedürftige die 
Verbindung mit zwei Doppelklicks aufbauen kann. Einfacher gehts wohl 
(fast) nicht.

Beschrieben ist das Ding hier: 
http://www.heise.de/netze/artikel/Windows-Fernsteuerung-auf-Doppelklick-221454.html

von Uhu U. (uhu)


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Mit Ickes Tipp kann ich mir das zip-Archiv sparen und das Programm kann 
direkt aus OE heraus gestartet werden. Damit kann ich es dann selbst so 
auf dem Desktop plazieren, daß er es immer findet.

von chris_dus (Gast)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Das c't-Teil kommt letztlich aus demselben Stall, wie teamviewer. Es
> beruht auf UltraVNC und hat den Vorteil, daß ich es auf meine
> dyndns-Adresse vorkonfigurieren kann und der Hilfsbedürftige die
> Verbindung mit zwei Doppelklicks aufbauen kann. Einfacher gehts wohl
> (fast) nicht.
>
> Beschrieben ist das Ding hier:
> http://www.heise.de/netze/artikel/Windows-Fernsteu...

bei dem teamviewer muss der andere nur die beiden zahlen vorlesen die du 
dann in deiner session eintragen must und du bist auf der kiste drauf.

also kein eintrag bei dyndns und co ;-)

das kann noch stressfreier sein ;-)

von Uhu U. (uhu)


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chris_dus schrieb:
> also kein eintrag bei dyndns und co ;-)

Die hab ich doch sowieso und der Hilfebedürftige braucht keine.

Er muß wirklich nur das Programm doppelklicken, um es zu starten und 
dann einen Text im offenen Programm doppelklicken und schon bahnt er 
sich den Weg auf meinen Listener. Es ist als noch nichtmal eine 
Telefonverbindung o.ä. notwendig, es reicht, zu vereinbaren, daß der 
Helfer im Listen-Modus bereit steht.

Der Trick ist, daß der Hilfebedürftige die Verbindung aufbaut und so 
mühelos durch seine Firewall kommt. Bei mir lauscht ultraVNC auf dem 
konfigurierten Port und startet, wenn die Anfrage kommt.

Allerdings haben alte Leute mit Doppelklicks so ihre Probleme - sie sind 
zu langsam. Aber das kann man besser einstellen.

von Uhu U. (uhu)


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So, es hat geklappt... Er hat es sogar geschafft, die 
Sicherheitsabfragen nach dem Start des Servers korrekt zu bedienen.

Kann man irgendwo eine Ausnahme eintragen, daß der Server cdsupport.exe 
ohne viel nachfragen die Verbindung aufbauen darf?

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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Welche? Es gibt verschiedene Warnungen und meist ein Kästchen beim 
nächsten mal (nicht) mehr nachfragen, oder "Immer Zulassen/Ausnahme 
hinzufügen"

von Uhu U. (uhu)


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Er fragt, ob der Server eine IP-Verbindung öffnen darf. Wenn man das 
erlaubt, dann läuft die Sache.

Es scheint dort auch eine Auswahlmöglichkeit "Immer erlauben" zu geben, 
aber die ist ausgegraut.

Ich bekomme so eine Abfrage auf meiner XP-Schüssel nicht.

von HildeK (Gast)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Einfacher gehts wohl (fast) nicht.

Doch, wie schon gesagt, mit teamviewer.

Ich habe z.B. keinen Zugriff auf meinen Router (Sch.... Provider!) und 
kann so keine Ports verändern, Dyndns zumindest nicht automatisch am 
Leben halten usw. Vermutlich liegt es an mir, aber mit VNC und Konsorten 
hatte ich immer Probleme. Seit Teamviewer nicht mehr.
Mit Teamviewer lädt der Hilfesuchende einfach die Quick-Support-Exe 
herunter, startet diese und nennt die angezeigte ID und das Kennwort. 
Eintippen und der Hilfesuchende muss maximal noch bestätigen, dass ich 
auch auf seinen PC darf.  Eine Telefonverbindung zum Reden mit dem 
Hilfesuchenden brauchst du sowieso, wie willst du sonst von seinem 
Problem erfahren. :-)
Und wenn er ganz unerfahren und hilflos ist, dann installiere bei ihm 
auch die Vollversion. Dort kann man ein eigenes Passwort verankern, das 
Prog. mit dem System starten und so immer auf den PC zugreifen - ohne 
Mitwirkung und Bestätigung des Hilfesuchenden.

Uhu Uhuhu schrieb:
> Allerdings haben alte Leute mit Doppelklicks so ihre Probleme - sie sind
> zu langsam. Aber das kann man besser einstellen.

Win startet auch dann ein Programm, wenn man es nur mit der Maus 
markiert (einfacher Klick) und dann Enter drückt.

@Uhu Uhuhu
Du hast es ja inzwischen am Laufen. Und, ich will dich nicht von VNC 
abbringen, aber ev. lesen das andere mit ähnlichem Problem. Mir 
erscheint TV als leichter zu handhaben.

von Uhu U. (uhu)


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HildeK schrieb:
> Du hast es ja inzwischen am Laufen. Und, ich will dich nicht von VNC
> abbringen, aber ev. lesen das andere mit ähnlichem Problem. Mir
> erscheint TV als leichter zu handhaben.

chris_dus schrieb:
> bei dem teamviewer muss der andere nur die beiden zahlen vorlesen die du
> dann in deiner session eintragen must und du bist auf der kiste drauf.

Das entfällt bei dieser Spezialversion von vnc.

Außerdem ist keinerlei Änderung an Firewall- und Routereinstellungen 
des Hilfsbedürftigen notwendig.

Für mein System habe ich - sowieso - eine dyndns-Adresse, die vom Router 
automatisch am Leben erhalten wird und ein Port-Forwarding für den Port 
eingerichtet, der in ctservice.exe konfiguriert ist.

Damit muß der Hilfsbedürftige nur dieses Programm starten, einen Text 
darin doppelklicken und die Verbindung wird aufgebaut. Jede weitere u.U. 
kritische Kommunikation ist unnötig.

Das Einzige, was ich an ctservice.exe kritisieren würde, ist der 
Doppelklick auf einen Text im GUI, der notwendig ist, um die Verbindung 
tatsächlich aufzubauen - da hätte man wirklich einen Button spendieren 
können, statt so einer unkonventionellen Lösung.


Wir Computerkenner verkennen immer wieder, wo bei alten Leuten die 
Probleme beginnen. Die fangen nämlich schon an, wenn es darum geht, die 
Bedienelemente in GUIs als solche zu erkennen.

Sie sehen erst mal nur ein verwirrend buntes Bild, mit komischen Linien 
darin und viel Text und wissen nicht, was sie damit anfangen sollen.

Ich hatte dem alten Herrn ein paar schrittweise Anleitungen als 
html-Dateien gemacht, die mit Screenshots der auszufüllenden Dialoge 
garniert waren - für jeden, der das Metier nur halbwegs kennt, kein 
Problem.

Mit diesen Anleitungen hatte ich aber ein neues Problem geschaffen: sie 
setzen die Fähigkeit voraus, das Bild eines Dialoges vom lauffähigen 
Original unterscheiden zu können und deswegen klickte er immer wieder in 
die Screenshots im Firefox, um den betreffenden Button zu betätigen.

Ich habe dann der Anleitung einen senfgelben Hintergrund verpaßt, damit 
sofort ins Auge springt, wo man sich befindet - aber auch das half nicht 
viel.

Dieses Anleitungs-Konzept könnte funktionieren, wenn der Bildschirm 
fünfmal so groß ist, wie ein üblicher TFT, damit man Bild und Original 
räumlich trennen kann.

Mir kommt das Ganze so vor, als bewegte ich mich wie ein fast-Blinder 
in einer mir vertrauten Landschaft und orientiere mich an der inneren 
Landkarte im Kopf.

Genau diese innere Landkarte fehlt Leuten, die nicht mit Computern 
vertraut sind und je älter man ist, um so schwerer fällt der Aufbau so 
einer inneren Landkarte.

Ganz schlimme Fälle sind übrigens die, die von irgendwelchen mehr Un-, 
als Halbwissern eine Terminologie beigebracht bekommen haben, die den 
Aufbau der inneren Landkarte erschwert, bis unmöglich macht.

Das klingt dann in etwa so: "Ja soll ich jetzt ins Internet gehen?"

Wenn die Leute auf diesem Niveau von Präzision mal festgenagelt sind, 
dann ist Hopfen und Malz verloren und sie lernen es nie.

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Dieses Anleitungs-Konzept könnte funktionieren, wenn der Bildschirm
> fünfmal so groß ist, wie ein üblicher TFT, damit man Bild und Original
> räumlich trennen kann.
Man könnte die Anleitung natürlich einfach Ausdrucken dann gibts auch 
eine räumliche Trennung...

von Uhu U. (uhu)


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Ja, manchmal kann das Internetausdrucken wirklich sinnvoll sein...

von HildeK (Gast)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Außerdem ist keinerlei Änderung an Firewall- und Routereinstellungen
> des Hilfsbedürftigen notwendig.

Ja, richtig. Wie bei Teamviewer auch.
Aber an der Einrichtung des Hilfegebenden sind bei VNC Einstellungen 
notwendig. Und ein dyndns-Eintrag zur deutlichen Vereinfachung.

Wie ich schon schrieb: mein Provider hat den ins Modem eingebaute Router 
unter eigener Kontrolle - ich habe leider keinen Zugang. Leider bekomme 
ich derzeit nur von dem 6Mbit DSL.
Früher mit viel langsamerem DSL hatte ich die Gewalt über den Router. 
Aber, offenbar war ich zu doof, damals VNC, auch mit dem c't-Tool, aktiv 
zu bekommen. Bei Teamviewer war die Einrichtung bei mir vollständig ohne 
Stress.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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HildeK schrieb:
> Wie ich schon schrieb: mein Provider hat den ins Modem eingebaute Router
> unter eigener Kontrolle

Darf man mal fragen, was du für einen merkwürdigen Provider hast? Dass 
man nicht an den Router kommt, höre ich zum ersten mal. Dass man nicht 
an die Einstellungen fürs Modem kommt (z.B. Kabel Deutschland oder 
Sat-DSL), ist im Rahmen des Möglichen - Router sperren geht eigentlich 
garnicht, weil jeder, der nicht nur Standard-Surfer ist, da mal ran 
muss.

von Icke ®. (49636b65)


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Frank Esselbach schrieb:

> Darf man mal fragen, was du für einen merkwürdigen Provider hast? Dass
> man nicht an den Router kommt, höre ich zum ersten mal.

Doch, das gibt es schon. In solchen Fällen sammelt der Router die 
Abrechnungsdaten. Im Privatbereich allerdings kaum anzutreffen und im 
Zeitalter der Flatrates muß man auch im Businessumfeld danach suchen.

von HildeK (Gast)


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Frank Esselbach schrieb:
> Darf man mal fragen, was du für einen merkwürdigen Provider hast?

http://www.sdt.net

Sind leider die Einzigen, die einigermaßen schnelles DSL in wenig 
erschlossene Gebiete bringen.
Es gibt natürlich ein HTML-Interface für den Router, aber ohne 
Zugangsdaten ...

Icke ®. schrieb:
> Doch, das gibt es schon. In solchen Fällen sammelt der Router die
> Abrechnungsdaten.

Ich habe Flatrate. Ich vermute, dass der Grund eher darin liegt, DAUs 
davon abzuhalten, den Router zu verstellen und so unnötige 
Störungsmeldungen zu provozieren.

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