Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Selbstständigkeit als "nur" Facharbeiter


von BUH (Gast)


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Hallo Zusammen,
ich habe ein Problem, mir droht die Arbeitslosigkeit. Ich bin, vom 
Ausbildungsstand her "nur" Facharbeiter (Kommunikationselektroniker FR. 
Informationstechnik; Abschlussnote 1 ), habe allerdings das Glück 
gehabt, als Elektronikentwickler einen Job zu finden. Also ich mache da 
Arbeiten, die ein Techniker oder Ingenieur auch macht. Halt nur nicht 
auf so hohem Niveau. Sprich, Schaltungsentwurf, Layout, 
µC-Programmierung. Gehäuse per CNC-Fräse herstellen/bearbeiten. Dann 
alles was die Produktion angeht, ist mir auch geläufig. Einkauf von 
Teilen, Platinen, Bestücker, Gehäuse fräsen lassen usw. Also praktisch 
alles, was man für die Herstellung von kleineren Geräten benötigt.
Meint Ihr, ich hätte damit eine Chance auf dem Markt? So für kleinere 
Projekte.
Einen anderen Job suchen, denken die meisten von Euch jetzt. Das wird 
aber wohl genauso schwierig werden, mit 47 :-(

Bin für jeden Tipp dankbar!

: Gesperrt durch Moderator
von Purzel H. (hacky)


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Was spricht denn gegen sowohl-als-auch ? Gut, ein Layoutprogramm auf 
einem PC ist eine Investition... aber vielleicht ist das schon 
vorhanden.

von Michael K. (charles_b)


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Bei einer selbständigen Tätigkeit sind Referenzen über das was man getan 
hat deutlich wichtiger als formale Abschlüsse. Zumal es bei einer Firma 
ja auch so sein könnte, dass du "nur" der Chef bist und im 
Entwicklungslabor 27 promovierte Informatik-Gurus vor sich 
hinarbeiten...

Wichtiger wäre die Frage, wie du dir einen Kundenstamm aufbauen kannst, 
damit der Laden läuft.

Von dem was du schreibst dass du tust wärest du der ideale Mann für eine 
Uni mit experimentierfreudigen Departments, da sind IMMER Schaltungen in 
Kleinstserie gefragt. Und Produktzertifizierungsfragen tauchen da gar 
nicht erst auf, weil eben Forschung&Entwicklung.

von BUH (Gast)


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Gut sowohl als auch, könnte man versuchen, aber wenn man z.B. diese 
Existenzgründungszuschüssen vom Staat haben willst, geht nur ganz oder 
garnicht. Und an diesen Weg, hatte ich gedacht. Vorerst mal.
Von den Anfangsinvestitionen her, wird es nicht sooo teuer werden. 
Software und diverse Geräte sind schon da.
Ich habe da eher bedenken, dass der Markt "Ausbildungsnachweise" 
verlangt und ich keine Aufträge bekomme, selbst wenn ich diese erledigen 
könnte.

von Gnubbel (Gast)


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In welcher Region wohnst du?

von BUH (Gast)


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@Michael K-punkt

Ja klar Kundenstamm aufbauen. Das macht man u.a. durch Werbung. Gut ich 
könnte mit bisherigen Projeten werben, aber wenn da der "dipl-ing." vor 
dem Namen steht, ist das bestimmt werbewirksamer, oder sehe ich das zu 
pessimistisch?

Ja, so ein Uni-Kunde wäre schön, aber da drann kommen...

von sdfafd (Gast)


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Gnubbel schrieb:
> In welcher Region wohnst du?

Und schon trudelt das erste Jobangebot ein, wie war das nochmal mit dem 
Fachkräftemangel :-).

von BUH (Gast)


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@Gnubbel

RLP westl. von Mainz.
Warum fragst Du? Hast Du etwa Arbeit für mich :-))

von Gnubbel (Gast)


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Unter Umständen hätte ich Arbeit für dich, aber eher im Norden.

Ich weiß natürlich nicht wie der Chef zu deinem Alter steht,
aber die Qualifikation ist nicht das Problem.


Zur Selbständigkeit: Die Qualifikation ist nicht so entscheidend. Man 
muss aber erstmal einen Kunden bekommen.

von BUH (Gast)


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@Gnubbel
Umzug, käme erstmal nicht in Frage. Familie, Haus...
Aber trotzdem danke! :-)

Nee, in meiner jetzigen Firma, ist es def. die Auftragslage.


Selbständigkeit: Also Du meinst, wenn ich Werbung mit meinen bisherigen 
Projekten und meinem Angebot an Service "Kleine Projekte, Alles von 
Anfang bis Ende aus einer Hand" dann beißen Kunden an?

von Purzel H. (hacky)


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Bildungsnachweise - was soll das ?  Denn das ist keine Garantie fuer 
eine erfolgreiche Entwickung. Besser sind ein paar Muster von bereits 
geleisteten Projekten.

von Michael S. (technicans)


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BUH schrieb:
> dann beißen Kunden an?

Na, Vorsicht das deine zukünftige Kundschaft nicht den
Eindruck gewinnt das du über Aufträge bzw. Kundenprojekte
aus dem Nähkästchen plauderst.
Nach dem was du da beschreibst wäre eine Baugruppenfertigung
die richtige Zielsetzung. Am besten investierst du erst mal
ein wenig Zeit und vielleicht ein paar Euro in einen
IHK-Existenzgründungskurs wo du erst mal Basiswissen erhältst
damit das ganze nicht in der Startup-Phase gegen die Wand
gefahren wird. Danach kannst du dann in der regionalen
IHK-Wirtschaftszeitung eine oder mehrere kleine Anzeigen
schalten und so Kunden gewinnen. Messen wären da auch hilfreich
und damit man das alles auch bezahlen kann, kann man Fördermittel
beim Bundeswirtschaftsministerium recherchieren um zu sehen
ob von der Seite Unterstützung kommt. Dann muss man aber auch
einen Businessplan haben der das Vorhaben beschreibt und da gibts
im WEB Beispiele die man auf seine eigenen Bedürfnisse und Eigenarten
umschreiben kann. Da gibts sicherlich tausend Sachen zu berücksichtigen.

von Knubbel (Gast)


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Von den Gründerkursen der IHK kann ich nur abraten. Für den ersten 
unverbindlichen Überblick kann man sich das antun, aber ernsthaft 
bekommt man da nichts mit.
Habe selber den ganzen Ringelreigen mitgemacht: Angefangen von einem 
nebenberuflichen Dozenten bei der IHK, der seinen Standardkurs 
runtergeleiert hat, über lustlose IHK-Mitarbeiter die sich nicht 
zuständig fühlen, weil sie mit deinem Berufsbild nichts anzufangen 
wissen, bis hin zu vollkommen inkompetenten und vorsätzlich falsch 
beratenden Mitarbeitern der AAgentur, die offenbar einen Wettbewerb 
daraus machen, die "Kunden" um ihre Gründungsförderung und direkt ins 
Abseits zu bringen. Natürlich kommt da noch  die "fachkundige Stelle" 
hinzu, die den Businessplan bewerten soll und gerne dafür kassiert. 
Alles in allem ein illustres Grüppchen von Profiteuren der Notlage von 
Arbeitslosen. Genützt haben sie mir wenig bis gar nichts. Eher nur 
Probleme geschaffen. Besser fährt man da schon mit einem guten Buch über 
Unternehmensgründung. Kann ich bei Bedarf ein paar Tipps geben. Und: Die 
Geschäftsidee immer absolut kritisch betrachten und bei Bedarf auch über 
den Haufen werfen! Denn auf dem Markt ist man ja schließlich nicht immer 
der/die einzige mit diesem Angebot. Mein Rat daher: Sieh dir auch mal 
Bereiche neben deiner Qualifikation an. Du kannst durchaus besser oder 
einfacher Geld mit Sachen verdienen, an die du gar nicht gedacht hast.
Für Kundenentwicklungen wäre auch eine Art berufliche 
Haftpflichtversicherung anzuraten, die - je nach Risikobewertung - schon 
ab 1k EUR p.a. anfängt. Denn wenn dein Kunde eine Kleinserie aus deinem 
Produkt macht und irgendwas passiert, geht's ans Eingemachte.

Michael S schrieb:
> Danach kannst du dann in der regionalen
> IHK-Wirtschaftszeitung eine oder mehrere kleine Anzeigen
> schalten und so Kunden gewinnen. Messen wären da auch hilfreich
Hmm - Zeitung halte ich nicht für so aussichtsreich, Messen aber schon. 
Die sind aber als Standbetreiber ein ziemlicher Geldstaubsauger.
Besser, aber durchaus unangenehmer (je nach Typ) ist da schon die 
Kaltakquise. Du mußt an die Leute direkt rangehen. So eine Anzeige liest 
sich kaum einer durch, aber am Telefon hast du seine Aufmerksamkeit. 
Vorausgesetzt du kommst an die richtige Person im Unternehmen.
Ein mir bekannter Unternehmer hat das so gemacht: Ein kleines Callcenter 
beauftragt, relevante Geschäftskunden anzurufen und mit Fakten über sein 
Angebot zu versorgen. Zeigt der Kunde Interesse, wurde vom Callcenter 
ein Termin vereinbart, zu dem er dann selbst erschien und den Kunden 
ausführlich beraten hat. Sein Fazit: Ca. 80% Termine, woraus ca. 40-50% 
(absolut) Aufträge generiert wurden. Das ist recht ansehnlich und der 
Methode Zeitungsanzeige haushoch überlegen. Callcenter kosten auch nicht 
die Welt, sollten aber professionell sein.

> und damit man das alles auch bezahlen kann, kann man Fördermittel
> beim Bundeswirtschaftsministerium recherchieren um zu sehen
> ob von der Seite Unterstützung kommt.
Kannst du komplett vergessen. Wenn du nichts mit "Innovation" oder 
"neuen Medien" machst, hast du kaum eine Chance als kleiner Hansel. Da 
kann dir der Typ im IHK-Kurs erzählen, was er will.
Es gibt allerdings Firmen, die gegen Prozente die Anträge an die 
"richtige Stelle" mit den "richtigen Formulierungen" bringen. Ist aber 
nicht ganz billig.

Um nochmal auf den TO BUH einzugehen:
Dein Ausbildungsstand bzw. Titel oder nicht macht zwar auf der 
Visitenkarte was aus, ist aber eher zweitrangig. Besser bewerte ich da 
tatsächlich schon die hier bereits empfohlene Methode 
Referenzen/Mustergeräte und Unterlagen in Zusammenhang mit meiner 
Methode Kaltakquise. Dies setzt allerdings auch recht umfangreiche 
Recherchen über deine potentiellen Kunden voraus. Sehr empfehlen kann 
ich auch lokale Gründerzentren, die aus genannten Gründen nicht 
unbedingt mit der IHK verbandelt sein sollten. Diese Zentren haben meist 
sehr gute Kontakte und können dir durchaus auch konkrete erste Kunden 
vermitteln. Zudem ist Gründung deren Metier, wobei sie dich schon sehr 
viel besser als die von mir Vorgenannten beraten können. Habe da sehr 
gute Erfahrungen gemacht. Frag da mal nach.

Viel Glück und Mut bei deinem Schritt!
Knubbel

von MaWin (Gast)


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> Bin für jeden Tipp dankbar!

Was willst du (noch) vom Leben ?

Jeden Tag 12 Stunden arbeiten damit Kunden zufrieden sind ?

Oder hast du dein Haus, deine Rente, und möchtest nur noch die 
angenehmen Dinge des Lebens erleben, mit ein wenig Entwicklung an 
interessanten Projekten ?

Mit deiner Ausbildung darfst du kein Ingenieurbüro eröffnen,
kannst keinen Reparaturhandwerksbetrieb eröffnen,
darfst aber eine Firma zur Produktion und dem Verkauf von Elektronik 
gründen.

Willst du in der Firma alleine arbeiten ? Oder übernimmst du die 
Bereitschaft Lohn zu zahlen, egal was an Aufträgen rein kommt, für 
Mitarbeiter ?

Willst du ein Risko tragen, wenn deine Projekte mal in gerichtlichen 
Streitigkeiten enden, weil sie Schäden verursacht haben weil der Trottel 
nciht die Bedinungsanleitung gelesen hat oder deine Produkte gegen dir 
unbekannte (wer hat schon Zeit sie zu lesen) Patente verstossen haben, 
oder willst du dein im bisherigen Leben aufgebautes privates Vermögen 
(so du eines hast, wie ein Haus ohne Schulden) schützen ?

Natürlich kannst du beginnen ein paar Projekte für dich privat zu 
realisieren, vom simplen "hier ist der programmierte ATTiny mit fertiger 
Software zum DCF Anschluss der einen Minutenimpuls als Mutteruhrersatz, 
Schaltplan beiliegend, für 2.50 EUR" (siehe Thread Mutteruhrersatz) bis 
hin zu "hier ist die fertige Platine im Gehäuse für eine Türsprechanlage 
mit Internet Anschluss damit Remote jemand mit seinem UMTS Handy gucken 
kann wer an der Tür klingelt, und wenn er zuhause ist merkt das die 
Elektronik von selbst und schaltet sein Handy per Nanozelle auf 
Festanschluss". Und diese Produkte anbieten und gucken wer als Kunde 
kommt und wenn jemand sagt "Das ist ja toll, ich bräuchte so was 
ähnliches, aber mit xyz" dann baust du ihm xyz, wenn es dir lukrativ 
vorkommt.

Kann man auf diese Art versuchen, wird eine karge Zeit bis man sich 
einen Namen macht, und man konkurriert mit Chinesen für die Video und 
DSL, ChipOnBoard und custom LCD kein Zauberwerk sind.

Man braucht den üblichen Kram, eine GmbH, IHK, alles für CE, WEEE, 
VerpackVerord, BattVerord, aber die Investitionen sind überschaubar, die 
allermeisten Firmengründungen anderer Branchen brauchen mehr Geld. Wenn 
es nur ein nettes Zusatzeinkommen sein soll, weil man auf das Geld nicht 
angewiesen ist, weil einen notfalls der Job der Ehefrau durchfüttert, 
kann der Weg Spass machen.

Ist man aber auf Kunden angewiesen, kann das ganz übel werden, 90% der 
Zeit Aquise, 10% schlecht bezahlte Jobs von mäkeligen Kunden denen man 
aus Not alles verkauft hat ohne die geringste Ahnung zu haben wie man es 
bauen soll. Da bräuchte man schon vorher Kundenkontakte und am Besten 
einen Mitstreiter der die Aufträge sammelt, und dann kann man gleich bei 
diesem Mitstreiter als Angestellter arbeiten, also sich einen Job 
suchen.

Du kannst natürlich auch völlig andere Sachen machen, nach China reisen, 
Firmen finden, im Import arbeiten und deren CE/WEEE Dinge übernehmen, 
die die nicht können. Und wenn du die kannst, kannst du auch Produkte in 
Deutschland produzieren (oder in China produzieren lassen) und anbieten, 
die andere entwickelt haben, hier im Forum gibt es doch scheinbar 
hunderte die sich berufen fühlen endlich mal was Nützliches zu bauen, 
sich aber nicht trauen sie in Verkehr zu bringen.

Wenn da (d)eine Firma wie ein verlag auftritt, wir produzieren und 
vertreiben das für dich damit nicht um CE und WEEE kümmern must und 
teilen den Gewinn redlich, dann sollte so eine Firma ja zu einem 
umfangreichen Portfolio kommen können. Das würde aber voraussetzen, daß 
du bisher schon CE Prüfungen kannst uns bestehst und die nötigen 
Messmittel hast bzw. als kritisch angesehene Messungen outsourcen 
kannst.

Es kann auch nützlicher sein, mit 47 mal das Bargeld durchzuzählen, und 
zu gucken, ob man damit nicht die Zeit bis zur Rente überbrückt.

von Tommy S. (tommys)


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Hi,

die wenigsten Auftraggeber, die ich kenne, schauen auf Deine 
Ausbildungsnachweise. Wie schon mehrfach erwaehnt, schauen die eher auf 
abgeschlossene Projekte, teilweise auf Qualitaetsmanagement, teilweise 
auf die "Ueberlebenswahrscheinlichkeit" Deiner Unternehmung. Die 
Erfahrung zeigt, dass Ingenieure den Laden genauso an die Wand fahren 
koennen, wie Facharbeiter. Das wissen auch die Einkaeufer Deiner 
potenziellen Kunden.

Viel wichtiger als der technische Hintergrund ist - fuer eine 
erfolgreiche Selbststaendigkeit - meiner Meinung nach das Verstaendnis 
der betriebswirtschaftlichen Zusammenhaenge, Grundkenntnisse im 
Rechnungswesen und gute, fachlich fundierte Kommunikation mit den Kunden 
(Schwaetzer gibt es genug). Gerade in der Aufbauphase (natuerlich auch 
in der Zeit danach) ist es wichtig, jederzeit zu wissen, wie der Laden 
finanziell dasteht. Viele Selbststaendige haben keine Ahnung davon und 
am Jahresende kommt dann der grosse Schock, dass zu wenig Geld in der 
Kasse ist, die Kunden nicht zahlungswillig sind, etc.

Ein Existenzgruenderseminar bei der IHK kann nicht schaden, ist aber - 
wie ebenfalls schon von den Vorrednern geschildert - nicht immer das 
gelbe vom Ei. Dazu ein Grundkurs Finanzbuchhaltung (so die Kenntnisse 
nicht schon vorhanden sind) und eventuell ein Kommunikationstraining. 
Dann hat das ganze Aussicht auf Erfolg.

Gruesse,
TommyS

von Detlef (Gast)


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Sehr kompetente Beiträge hier, Kompliment !
Etwas wurde jedoch noch nicht angeführt, das äußerst wichtig ist für den 
Start und den Erfolg in der Selbständigkeit:
Faktor Frau (eigene). Wenn Du eine hast, die die Rechnungen schreibt, 
Buchhaltung macht, notfalls
auch mal Kabel konfektioniert und nicht zu tappich zum SMD- Löten ist: 
PRIMA !

Ja, klar , solche Frauen sind äußerst rar und wenn überhaupt, dann meist 
an kurzen, eigenen Fingernägeln zu erkennen.

Wenn Deine Alte jedoch niemals nicht mal das Büro saugt und sofort mit 
Deiner Kreditkarte shoppen rennt,
wenn Du blos einen Auftrag in AUSSICHT hast: Vergiss die 
Selbstständigkeit !
Eine solche Alte hast Du schon ? Na, dann mache schleunigst einen 
Ehevertrag
(Gütertrennung etc.), sonst ist eines Tages Deine Alte (Glückwunsch!) 
und damit aber auch die halbe Firma weg und das überleben nur

wenige.

von iaoffline (Gast)


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BUH schrieb:
> Einen anderen Job suchen, denken die meisten von Euch jetzt. Das wird
> aber wohl genauso schwierig werden, mit 47 :-(

Das sagt nix, ein Nachbar von mir (Typ ewiger Student in Sachen ZEN 
Buddhismus) hat eigentlich die letzten 10 Jahre nur aus dem Fenster 
geschaut und von Hartz IV gelebt.

Der verkauft jetzt erfolgreich Deutschlandweit Spezialanlagen in einer 
Branche wo er nur mal studiert hat, weil er genau die eine Eigenschaft 
hat die dem ganzen abschlussgetriebenen Vertriebsvolk fehlt. Unendliche 
Geduld mit den potentiellen Kunden bei erklärungsbedürftigen Produkten.

Fährt jetzt statt nem klapprigen Fahrrad nen dicken Firmenwagen und ist 
übrigens Ende 50.

Man weiß nie wohin die Reise geht. ;-).

Schau erstmal wie die Martklage in der Gegend ist, selbstständig machen 
läuft parallel, wichtig sind da alle die einen schon kennen. Alte Kunden 
(oder auch der dann ehem. Arbeitgeber), Lieferanten usw. usf.

von Michael S. (technicans)


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iaoffline schrieb:
> Schau erstmal wie die Martklage...

Die ist nur selten transparent und das ist wohl die größte Hemmschwelle.

von Paul Baumann (Gast)


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>> Schau erstmal wie die Martklage...

>Die ist nur selten transparent und das ist wohl die größte Hemmschwelle.

Man könnte mit Autoglas handeln, da ist die Transparenz gegeben.

;-)
MfG Paul

von Marx W. (Gast)


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BUH schrieb:
> Ich habe da eher bedenken, dass der Markt "Ausbildungsnachweise"
>
> verlangt und ich keine Aufträge bekomme, selbst wenn ich diese erledigen
>
> könnte.

Hast du Bekannte oder Kumpels, die in den Bereich vielleicht tätig sind?
Die sind die beste Referenz.
Oder versuchs über Personaldienstleister mal bei ein paar Firmen 
rumzukommen.

Mal ne Frage so, wo kommste her? Biste bereit auch beim Kunden zu 
arbeiten?

von Bürovorsteher (Gast)


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> Gehäuse per CNC-Fräse herstellen/bearbeiten. Dann
> alles was die Produktion angeht, ist mir auch geläufig.

Ich würde sagen, wenn du dir eine solche Maschine leisten kannst und 
dann Frontplatten, Gehäuse, Kleinteile, Schilder im Kundenauftrag zum 
akzeptablen Preis herstellst, kannst du gut davon leben.
Ich jedenfalls brauche solches Zeug in meiner Firma immer und muss das 
dann zu Mondpreisen einkaufen.
Das dürfte nach meiner Lageeinschätzung auch ohne Meisterprüfung 
funktionieren.

von Michael S. (technicans)


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Paul Baumann schrieb:
> Man könnte mit Autoglas handeln, da ist die Transparenz gegeben.

Von Transparenz der Marktlage war die Rede und die wäre auch bei
transparentem Autoglas NICHT transparent.

Marx W. schrieb:
> Oder versuchs über Personaldienstleister mal bei ein paar Firmen
> rumzukommen.

Die werden sich dafür auch gerade einspannen lassen, wo die
doch alles geheim halten, schlimmer als der BND.

Bürovorsteher schrieb:
> ...akzeptablen Preis herstellst, kannst du gut davon leben.
Was wäre denn akzeptabel? Angebot und Nachfrage regeln den Preis
und nicht das persönliche Preisempfinden gefühlsgestörter Zeitgenossen.
> Ich jedenfalls brauche solches Zeug in meiner Firma immer und muss das
> dann zu Mondpreisen einkaufen.
Selber machen, das spart Kosten.
> Das dürfte nach meiner Lageeinschätzung auch ohne Meisterprüfung
> funktionieren.
Klar, wenn man es kann und wo kein Kläger ist, ist auch kein Richter.
Da reicht schon ein Graveurmeister dem die Umsätze deswegen weg brechen 
und der dann Ruck-Zuck bei seiner Innung ist um dir die Hölle heiß zu 
machen. Selbst wenn man letztendlich Recht bekommt kann das ein 
steiniger Weg werden, aber das kann ja bei jedem Versuch passieren.

von Bürovorsteher (Gast)


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Hallo Herr Technicans,

vor dem Schreiben bitte sachkundig machen! Aber etwas anderes als ein 
zielloses Um-Sich-Schlagen gegen jeden und alle kenne ich von dir nicht 
und erwarte es eigentlich auch nicht.

1. Preisakzeptanz: Schaeffer z.B. ist deutlich zu teuer.
2. Selbermachen: meine Produktion hat andere Schwerpunkte als das 
CNC-Fräsen und eine solche Maschine kann ich als alleiniger Nutzer nicht 
wirtschaftlich betreiben. Wozu gibt es eine Arbeitsteilung?
3. Meisterprüfung: gerade der Graveur ist ein zulassungsfreier Beruf, 
jedenfalls laut Justizministerium als Verfasser der Handwerksordnung.
Nach der HWO käme vllt sogar der Modellbauer als Aushängeschild für das 
CNC-Fräsen in Frage (auch zulassungsfrei).
Beide Tätigkeiten dürften in der Gewerbezulassung genügend Spielraum für 
alle nur denkbaren Fräsarbeiten lassen. Was du dann genau für Werkstücke 
bearbeitest, interessiert keine Sau.
Bei der IHK ausloten, was geht; die Leute haben Sprechstunden und freuen 
sich, wenn jemand mal etwas wissen will.

von Marx W. (Gast)


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BUH schrieb:
> Einen anderen Job suchen, denken die meisten von Euch jetzt. Das wird
>
> aber wohl genauso schwierig werden, mit 47 :-(

Ach, Facharbeiter oder Fachkräfte werden in den kleinen oder mittleren 
Firmen in dem Alter  schon noch eingestellt.

von Zweifler (Gast)


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Hallo,

wirklich, oder ist das nur eine Vermutung ?

Kannst du das aus eigener Erfahrung bestätigen ?
Durch die Presse verbreitete Meldungen und was in echten Leben abläuft 
muss nicht immer übereinstimmen.
Diese Frage ist ernst gemeint, da ich mich (zum Glück) mit der Thematik 
nicht auskennen  und auch (noch) nicht in dieser Altergruppe bin.

mfg
    Zweifler

von R. F. (rfr)


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Ich arbeite freiberuflich als Berater in genau dieser Branche und mache 
auch Personalberatung. Vergiss sofort die Investition in einen eigenen 
Maschinenpark.

Wenn du ein eigenes Profil erstellen kannst und das mir zusendest 
(anonymisierte mail), dann kann ich dir gerne was dazu schreiben.

Wegen der persönlichen Informationen werde ich das definitiv nicht 
öffentlich machen.

Grüsse

Robert

von Michael S. (technicans)


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R. Freitag schrieb:
> Ich arbeite freiberuflich als Berater in genau dieser Branche...

Aha, aber sicher nicht umsonst und verbindlich?
Ein Schelm...
Das Forum ist dagegen definitiv kostenfrei.

von R. F. (rfr)


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Michael S. schrieb:
> R. Freitag schrieb:
>> Ich arbeite freiberuflich als Berater in genau dieser Branche...
>
> Aha, aber sicher nicht umsonst und verbindlich?
> Ein Schelm...

Kein Schelm. WEnn ich Geld haben will, melde ich mich. VORHER.


> Das Forum ist dagegen definitiv kostenfrei.

Es ist aber nicht immer sinnvoll, es zu nutzen. Und nicht jeder Rat ist 
auch gut.

Gruss

Robert

von Michael S. (technicans)


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R. Freitag schrieb:
> Es ist aber nicht immer sinnvoll, es zu nutzen. Und nicht jeder Rat ist
> auch gut.

Was nix kostet ist per Definition meist auch nix wert.

R. Freitag schrieb:
> WEnn ich Geld haben will, melde ich mich. VORHER.

Das Kind beim Namen nennen würde ja reichen, denn
wenn man Leute die gewerblich oder freiberuflich
Geld verdienen darauf anspricht was für einen zu
machen ist das gewöhnlich immer mit Geld verbunden.
Das würde auch jeder Richter so sehen, oder?
Wenn der Sachverhalt vorher geklärt ist, ist ja
in Ordnung. Nicht das eine Rechnung gezückt wird
und man dann aus allen Wolken fällt.

von Michael S. (technicans)


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Bürovorsteher schrieb:
> 1. Preisakzeptanz: Schaeffer z.B. ist deutlich zu teuer.
Zu wem?
> 2. Selbermachen: meine Produktion hat andere Schwerpunkte als das
Alles relativ, wenn dich die Kosten drücken und der Wettbewerb nix
günstigeres hergibt, bliebe dir kaum eine andere Wahl.
> CNC-Fräsen und eine solche Maschine kann ich als alleiniger Nutzer nicht
> wirtschaftlich betreiben. Wozu gibt es eine Arbeitsteilung?
Man kann das schon, wenn man die Maschine auch voll aus lastet
und dafür muss man dann sorgen.
> 3. Meisterprüfung: gerade der Graveur ist ein zulassungsfreier Beruf,
> jedenfalls laut Justizministerium als Verfasser der Handwerksordnung.
Ja, heute aber es gibt noch reichlich Meister die sich damit nicht
abfinden wollen und wenn es an die Substanz geht, wird gestritten.
Ist die HWO nicht der Verfasser?
> Nach der HWO käme vllt sogar der Modellbauer als Aushängeschild für das
> CNC-Fräsen in Frage (auch zulassungsfrei).
Nach denen kannste schon vom Ruf her nichts glauben, denn die haben
ja eine Interessenlage die nicht unbedingt Gesetzeskonform ist.
Ist durchaus möglich das man darauf baut ungeliebte Störer erst
mal einzuschüchtern um das Problemchen auf die Art zu lösen.
> Beide Tätigkeiten dürften in der Gewerbezulassung genügend Spielraum für
> alle nur denkbaren Fräsarbeiten lassen. Was du dann genau für Werkstücke
> bearbeitest, interessiert keine Sau.
> Bei der IHK ausloten, was geht; die Leute haben Sprechstunden und freuen
> sich, wenn jemand mal etwas wissen will.
IHK und HWK sind nicht gerade die dicksten Freunde, sondern eher 
Konkurrenten, würde ich mal sagen.
Das Risiko muss der TO eh alleine tragen.

Bürovorsteher schrieb:
> Aber etwas anderes als ein
> zielloses Um-Sich-Schlagen gegen jeden und alle kenne ich von dir nicht
> und erwarte es eigentlich auch nicht.

Meinungsäußerung ist für dich also Um-Sich-Schlagen?
Wie feinfühlig von dir, mit der Sensibilität eines Vorschlaghammers
oder einer schönen großen Axt. Respekt. Man gut das du nicht
vor mir stehst. Dir würde ich was erzählen.

von bob (Gast)


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bin auch nur kleiner geselle aber helfende (bzw. handwerkliche) hand in 
der entwicklung. da ich noch wissensgierig bin und mir kenntnisse im 
programmieren bzw. in teilen des schaltungsentwurf fehlen möchte ich mal 
techniker werden. pcb.designer-kurs würde mich auch noch reizen, bin im 
vergleich aber auch -18 jahre.
Gibts debb bei nicht boch andere firmen mit entwicklung, prototypenbau 
oder projektarbeit? Wenn ic jobless wäre hätt ich mindestens ne hand 
voll betriebe (in HH bzw. SH), wo ich mich zumindest mit 
bewerbungsunterlagen in der hand blicken lassen würde, denke momentan 
müssen sich die firmen ihr personal eh erst mal ein wenig formen, und 
erfahrene arbeitnehmer haben immerhin schon erfahrung und kennen diverse 
prozesse!

von BUH (Gast)


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Hallo danke für die vielen Antworten!
Also wenn ich das so lese, ist ein Diplom wohl nicht zwingend notwendig.
Existenzgründungskurse und das ganze Zeugs, also da habe ich zum Glück 
einen Unternehmensberater im Bekanntenkreis, der sich mit so etwas gut 
auskennt.  Da werde ich mich auf alle Fälle gut beraten lassen.
Ich wollte hier mehr die fachliche Seite mit euch bereden.
Meine Frau, kann zwar nicht löten, aber im Büro, kann man sie schon 
gebrauchen :-)
Fräsen: Also ich denke schon, dass ich da ohne Meister oder so, tätig 
werden kann. Ich werde ja nicht tausender Serien fertigen, sondern nur 
Kleinstserien. An Diesen sind "Fräsfirmen" sowieso nicht unbedingt 
interessiert. Und bei größeren Stückzahlen, würde ich dann wieder fräsen 
lassen.

MaWin schrieb:
> Es kann auch nützlicher sein, mit 47 mal das Bargeld durchzuzählen, und
> zu gucken, ob man damit nicht die Zeit bis zur Rente überbrückt.

Ich weiß ja nicht wie alt Du bist, aber ich kann Dir sagen, mit 47 denkt 
man eigentlich noch nicht an Rente. Mir macht das Arbeiten Spass. Man 
bedenke, ich habe noch 20 Jahre Arbeitsleben vor mir!

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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BUH schrieb:
> Hallo danke für die vielen Antworten!
> Also wenn ich das so lese, ist ein Diplom wohl nicht zwingend notwendig.
> Existenzgründungskurse und das ganze Zeugs, also da habe ich zum Glück
> einen Unternehmensberater im Bekanntenkreis, der sich mit so etwas gut
> auskennt.  Da werde ich mich auf alle Fälle gut beraten lassen.

Es ist die Frage, ob der sich im kaufmännischen Bereich auskennt. Ich 
vermute eher nicht. Das kaufmännische/steuerliche Wissen musst Du Dir 
selbst beibringen! Nicht aufschieben! Das ist das A und O jedes 
Unternehmens!

Und - ohne Deinem Bekannten zu nahe treten zu wollen: die meisten 
Unternehmensberater haben leider sehr wenig Ahnung. Ich hatte schon 
öfter mit denen zu tun und den Eindruck, dass keiner von denen auch nur 
in die Nähe einer eigenständigen Unternehmensführung gekommen ist.

Deutlich besser: schnapp Dir Deinen besten Freund und lege ihm Deine 
pläne vor. Dann hast Du jemanden, der "außen vor" ist und auch nicht mit 
Kritik spart - weil er Dein Bestes will.

Andere Möglichkeit (zumindest hier bei der IHK): nutze den Lotsendienst. 
Das sind pensionierte Manager/Unternehmer, die ehrenamtlich einen Blick 
auf Dein Unternehmen (oder die Idee) werfen und Tipps geben.
Im Gegensatz zu Beratern wissen die auch, wovon sie reden.

> Meine Frau, kann zwar nicht löten, aber im Büro, kann man sie schon
> gebrauchen :-)

Sie muss auf jeden Fall wirklich dahinterstehen - ein "na, versuchen 
wir's mal" reicht nicht. Denn die Anfangszeit wird entsprechend hart und 
da benötigt man den bedingungslosen Rückhalt (und die Wochenendarbeit) 
seiner Partnerin.

Zieht Deine Frau nicht mit: lass es.
Ansonsten geht das (entweder Deine Partnerschaft oder das Gewerbe) 
garantiert in die Hose.

> Fräsen: Also ich denke schon, dass ich da ohne Meister oder so, tätig
> werden kann. Ich werde ja nicht tausender Serien fertigen, sondern nur
> Kleinstserien. An Diesen sind "Fräsfirmen" sowieso nicht unbedingt
> interessiert. Und bei größeren Stückzahlen, würde ich dann wieder fräsen
> lassen.

Es sind genau diese Einzelstücke und kleinen Stückzahlen, die 
handwerkliche Arbeit ausmachen!

Bei 1000er Stückzahlen sagt keine HWK etwas, das ist dann industrielle 
Produktion.

> Mir macht das Arbeiten Spass.

Das ist eine Grundvoraussetzung :-)

Chris D.

von Michael S. (technicans)


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Chris D. schrieb:
> Das sind pensionierte Manager/Unternehmer, die ehrenamtlich einen Blick
> auf Dein Unternehmen (oder die Idee) werfen und Tipps geben.
> Im Gegensatz zu Beratern wissen die auch, wovon sie reden.

Die hab ich mal durchleuchtet und festgestellt das die fachlich
meist keine Ahnung haben, es sei denn es hat was mit Bankenfinanzierung
zu tun. Dann könnte es nützlich sein, aber sonst können die dir auch
nicht sagen oder helfen bei der Betriebsführung und da wäre Hilfe
am meisten nötig.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Michael S. schrieb im Beitrag #2432056:
> Chris D. schrieb:
>> Das sind pensionierte Manager/Unternehmer, die ehrenamtlich einen Blick
>> auf Dein Unternehmen (oder die Idee) werfen und Tipps geben.
>> Im Gegensatz zu Beratern wissen die auch, wovon sie reden.
>
> Die hab ich mal durchleuchtet und festgestellt das die fachlich
> keine Ahnung haben, es sei denn, es hat was mit Bankenfinanzierung
> zu tun.

Wann hast Du das denn "durchleuchtet"? Und bei welcher IHK?

Der Lotse, der mich besuchte, war ein Unternehmer im Ruhestand, der 
absolut im Bilde war und mit dem man auf Augenhöhe diskutieren konnte. 
Der hatte eine Menge Hinweise und Tipps, was bei einer 
(Einzel-)unternehmung wirklich wichtig ist. Von diesen alten Hasen kann 
man eine Menge lernen.

> Dann könnte es nützlich sein, aber sonst können die dir auch
> nicht sagen oder helfen bei der Betriebsführung und da wäre Hilfe
> am meisten nötig.

Doch, genau das können die, weil die das nämlich Jahrzehnte selbst 
(erfolgreich) gemacht haben: Kundenaquise, Buchführung, Betriebsabläufe 
usw.

Chris D.

von Michael S. (technicans)


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Chris D. schrieb:
> Wann hast Du das denn "durchleuchtet"?

Anfang der 90er war ich mal in der Gründungsplanung und hatte
mit so einem Opi Kontakt, aber einen Kredit hatte ich nicht im
Sinn und genau das war ja dem sein Ding, nämlich Gründern bei
der Kreditbeschaffung behilflich zu sein.

> Und bei welcher IHK?
Hannover, die mir damals für einen nutzlosen Rat 50DM abgeknöpft
hatten, die Schlingel.
Letztendlich konnte der Ruheständler auch nicht helfen
und weil das mit den Räumlichkeiten auch ein Desaster
wurde hab ich das ganze vorerst begraben.

Kann natürlich 20 Jähre später anders und besser laufen.
Da ist mein Wissensstand eben nicht mehr aktuell.
Sind halt nur schlechte Erfahrungen die ich da gemacht hatte.

Sonst noch Fragen?

von Charly B. (charly)


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@BUH
melde dich an & schick mir eine PN

vlG
Charly

von Michael K. (charles_b)


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Chris D. schrieb:

> Zieht Deine Frau nicht mit: lass es.

Mit der einzig gute Rat hier!

von BUH (Gast)


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"Guter Rat", das ist mein Stichwort, für die "nächste Runde".

Können mir die Selbstständigen hier ein paar gute Ratschläge geben, so 
für den Anfang.
Was sind so die Anfangsfehler, die man gerne macht.
In Punkto:
Aufträge, Pflichtenheft, Kundenumgang, Zeitmanagement oder ....

Danke im Voraus!

von Michael K. (charles_b)


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BUH schrieb:
> "Guter Rat", das ist mein Stichwort, für die "nächste Runde".
>
> Können mir die Selbstständigen hier ein paar gute Ratschläge geben, so
> für den Anfang.
> Was sind so die Anfangsfehler, die man gerne macht.
> In Punkto:
> Aufträge, Pflichtenheft, Kundenumgang, Zeitmanagement oder ....
>
> Danke im Voraus!

1. Wenn man alleine arbeitet ist es oft verdammt schwer zwischen der 
Neu-Akquise von Kunden und dem Abarbeiten der Aufträge abzuwägen.

Zum einen brauchst du ja ständig neue Kunden und neue Aufträge. Zum 
anderen musst du die Aufträge ja baldigst erledigen - allein weil sonst 
ja auch keine Kohle kommt.

2. Selbständig bedeutet oft: Selbst ständig arbeiten. Wenn da die 
Balance fehlt wird da auch nix draus. Andererseits: nur relaxen, für den 
Mega-Auftrag - das geht auch wieder nicht. Also die vielzitierte 
Work-Life-Balance ist wichtig.

von Michael S. (technicans)


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BUH schrieb:
> Aufträge, Pflichtenheft, Kundenumgang, Zeitmanagement oder ....

Kaufmännisches Denken und Handeln sind genauso wichtig,
wenn nicht sogar am wichtigsten. Wenn man den Kunden nicht
zuhört und aus den Gesprächen nicht innovativ in die Zukunft
investiert überholt einem schnell die Mitstreiter am Markt
und man geht pleite. Auch sollte man immer, mindestens
wöchentlich, genau über die Finanzen des eigenen Unternehmen
Bescheid wissen, aber auch die Bonität von Kunden im Blickfeld
haben. Da ist die Buchführung das A und O.
Ich hatte mal einen Job bei einem Händler wo der einmal
die Woche los fuhr seine Außenstände persönlich einzutreiben,
wenn er als Lieferant in Vorleistung (Kauf auf Rechnung)getreten
war, was der Normalfall war. Über die Zahlungsbedingungen muss
man sich nämlich schon Gedanken machen. Bei einem anderen
Betrieb hab ich mal als Angestellter gehört das die Bezahlung
blockiert wurde wenn nicht vom Lieferanten Skonto eingeräumt wurde.
Da kann man sich vorstellen das es da schon mal zu Zahlungs- und 
Lieferschwierigkeiten kommt. Wenn man kaufmännisches nicht
gelernt hat empfiehlt sich ein Fortbildungskurs u.a. in 
Mindestbuchhaltung. Auch muss man immer genug liquide sein, um 
Behördenforderungen zu bedienen, weil vor allem das Finanzamt
einem ganz übel die Konten dicht machen kann wenn die auch nur die 
Anfangsvermutung haben das etwas nicht stimmt. Ob das in jeder
Situation so scharf gehandhabt wird, kann ich nicht sagen,
aber positive Erfahrungen hört man da eher selten, was ja
auch kein Wunder ist.

von Tommy S. (tommys)


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BUH schrieb:
> Anfangsfehler

Zu glauben, dass
- Kunden puenktlich den vollen Betrag zahlen
- Kunden die Punkte im Pflichtenheft so verstehen, wie sie gemeint sind
- Lieferanten Ihre Zusagen bzgl. Qualitaet und Lieferzeit einhalten

Wie ich weiter oben schon geschrieben habe: halte Deine Finanzen im 
Blick. Jederzeit. Habe stets einen Ueberblick, was an offenen Auftraegen 
vorhanden ist und was bereits abgerechnet ist. Sorge dafuer, dass 
Rechnungen zeitnah rausgehen und scheue Dich nicht, Mahnungen zu 
schicken. Ist der Geldfluss einmal unterbrochen, dann zieht sich das wie 
ein Rattenschwanz ueber Monate hin. In der Anfangsphase vor etwas ueber 
10 Jahren war das Finanzamt bei mir noch recht grosszuegig, als es mal 
um eine Steuerstundung ging, aber die Zeiten sind leider vorbei. Es ist 
auch egal, wie sehr Deine Lieferanten das Geld brauchen: das Finanzamt 
hat leider immer Vorrang, weil die Dir sonst richtig Aerger machen (da 
ist ein Lieferant, der nicht mehr liefert, totaler Kindergarten 
dagegen)...

Mach Dir auch Gedanken ueber die Rechtsform. Seit es in Deutschland die 
haftungsbeschraenkte Unternehmergesellschaft gibt, gibt es eigentlich 
nur noch wenige Gruende, die fuer eine Einzelunternehmung sprechen.

> Aufträge, Pflichtenheft, Kundenumgang, Zeitmanagement oder ....

Auftraege: die Kaltaquise macht ein Bekannter fuer mich, der dann 
Provision kassiert. Der oeffnet die Tueren und ich und meine Mitarbeiter 
koennen sich dann auf die tatsaechliche Auftragsgewinnung stuerzen. Das 
ist ein Luxus, den nicht jeder hat. Lerne auf jeden Fall, auch Dir 
unsympathische Menschen anzusprechen und Ihnen etwas zu verkaufen.

Pflichtenheft: Druecke Dich einfach (im Sinne von: einfache 
Formulierungen) und praezise aus. Gibt es Raum zur Interpretation, dann 
wirst Du frueher oder spaeter an einen Auftraggeber kommen, der diesen 
Interpretationsspielraum auch voll (zu Deinen Ungunsten) ausnutzen wird.

Kundenumgang: der Kunde ist Koenig. Solange er seine Rechnungen 
puenktlich bezahlt!

Zeitmanagement: Setze Dir feste Termine fuer alle "laestigen" 
Taetigkeiten. Buchfuehrung, Rechnungen/Mahnungen schreiben, Geld 
eintreiben, Finanzamt, etc. Auch solltest Du Deine eigene Produktivitaet 
nicht ueberschaetzen. Wenn Du Deinem Kunden sagst "klar, kein Problem. 
In einer Woche bin ich fertig", dann ueberpruefe kritisch, ob das auch 
wirklich realistisch ist, der ob Du Dich selbst ueberschaetzt.

Ein guter Tipp fuer den Anfang: halte Deine Investitionen ueberschaubar. 
Muss es ein brandneuer PC sein, oder reicht vielleicht auch ein etwas 
angestaubteres Modell? Muessen es 23-Zoll Diagonale sein, oder reichen 
20 Zoll? Es sind nur 20 oder 50 Euro, die Du zum Teil sparst, aber x-Mal 
20 Euro gibt auch einen Haufen Geld...

So. Das war's. Schoenes Wochenende.

Gruesse,
TommyS

von BUH (Gast)


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Danke schonmal für die guten Tipps! Weiter so :-)


Ja, die Finanzdinge, da muss ich mich auf alle Fälle noch bilden.



Tommy S. schrieb:
> Pflichtenheft: Druecke Dich einfach (im Sinne von: einfache
> Formulierungen) und praezise aus.

Ich habe das immer so verstanden, dass der Kunde es schreibt, so als 
"Beschreibung" von dem was er gemacht haben will. Aber das läuft wohl 
anders?
Kann mir da noch jemand was dazu sagen, bzw. auch was es da für 
"Abseitzfallen" gibt? :-)

von Michael S. (technicans)


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BUH schrieb:
> Ich habe das immer so verstanden, dass der Kunde es schreibt, so als
> "Beschreibung" von dem was er gemacht haben will. Aber das läuft wohl
> anders?

Der Kunde schreibt sein Lastenheft. Du als Lieferant schreibst das
Pflichtenheft was ja auch eine ausführliche Auftragsbestätigung sein
kann. Berücksichtigen muss man auch, das Kunden oft noch mit
Nachbesserungen, Sonderwünschen usw. kommen, also was bei
Auftragsvergabe/-annahme noch gar nicht bekannt war. Das sollte
alles sorgfältig dokumentiert werden damit man es auch in Rechnung
stellen kann. Verbales, "Machen Sie mal..." reicht nicht wenn das
notfalls keiner bezeugen kann. Selbständigkeit ist nicht einfacher,
sondern man versucht sein Schicksal selbst zu bestimmen wie man Geld
verdient, als wenn es nur ne Anstellung wäre. Das ist auch für viele
der Hauptbeweggrund für die Selbständigkeit. Weniger stressige Arbeit
wird es dadurch nicht, eher sogar mehr. Richte dich mal locker auf
einen fünfzehn- bis evtl. sogar zwanzig Stundentag ein.

von BUH (Gast)


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Lastenheft, genau, jetzt bin ich im Bilde :-)

Nee, Gott behüte, weniger Stress wird das bestimmt nicht!
Ich denke nur, mit meinen 47 Jahren ist das sowieso so eine Sache. Ich 
werde ja demnächst arbeitslos. Was für Alternativen bleiben da...

Neuen Job suchen:
Was bekomme ich da, meist Zeitarbeit, für wenig Geld. Wenn ich Glück 
habe, find ich einen Job, aber der wird dann garantiert nicht so 
abwechslungsreich und eigenverantwortungsvoll sein, wie mein Bisheriger. 
Also kann ich mich in so einem Job nicht richtig ausleben und da geh ich 
ein...

Selbständig machen:
Ich kann im Prinzip meine Tätigkeit weitermachen. Kann mich voll 
entfalten und ranklotzen. Und das Ranklotzen, bringt mir dann auch zu 
100% was. Klar, sind da "Überstunden" fällig, die hatte ich jetzt auch. 
60-70 Std. waren keine Seltenheit. Habe hier natürlich das volle Risiko, 
aber ich denke, es ist zu schaffen. Bin ja nicht der Erste, der das 
meistert. Ich muss mich halt erst mal gut informieren und da sind Eure 
Tipps aus erster Hand natürlich Gold wert!

von Michael S. (technicans)


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BUH schrieb:

> Nee, Gott behüte, weniger Stress wird das bestimmt nicht!
> Ich denke nur, mit meinen 47 Jahren ist das sowieso so eine Sache. Ich
> werde ja demnächst arbeitslos. Was für Alternativen bleiben da...
Hängt davon ab wo du lebst bzw. in Zukunft leben willst.

> Neuen Job suchen:
> Was bekomme ich da, meist Zeitarbeit, für wenig Geld.
Zu pauschal, denn ich würde mir erst mal die Tarifverträge anschauen
was für welche Qualifikation gezahlt wird und achte auch auf die 
Stundenzahl, die ist da gewöhnlich geringer.
> Wenn ich Glück
> habe, find ich einen Job, aber der wird dann garantiert nicht so
> abwechslungsreich und eigenverantwortungsvoll sein, wie mein Bisheriger.
Man bist du pessimistisch, das kannst du doch gar nicht wissen.
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und wenn er erst mal aus diesem
Schema raus gerissen wird dann kriegt er gleich einen 
Nervenzusammenbruch.
> Also kann ich mich in so einem Job nicht richtig ausleben und da
> geh ich ein...
Kommt drauf an wie du gefordert wirst.
> Selbständig machen:
> Ich kann im Prinzip meine Tätigkeit weitermachen.
Wenn der Markt das her gibt.
> Kann mich voll entfalten und ranklotzen. Und das Ranklotzen,
> bringt mir  dann auch zu 100% was.
Wenn du über die Selbstdisziplin verfügst und dich immer selbst
motivieren kannst sicher, aber Frust gehört da auch zum Alltag
und manche packen das dann nicht. Besser wäre, wenn man dann
jemand hätte der das Motivieren mit übernimmt, man sich sinnvoll
ergänzt, dann stünden die Chancen nicht schlecht, was zu bewegen.
Ich kenne persönlich einen Selbständigen der auch ran klotzt,
der aber Ratschläge in den Wind schreibt weil er einfach nichts
neues macht, sondern nur altes anbietet und verkauft. Die Kosten 
explodieren und die Umsätze bleiben konstant. Da kann man schon
absehen wohin das führt.
> Klar, sind da "Überstunden" fällig, die hatte ich jetzt auch.
> 60-70 Std. waren keine Seltenheit.
Die werden/wurden dir aber vergütet, aber was ist wenn der Lohn des 
Aufwandes auf sich warten lässt? Erwarte da mal nicht die riesen 
Gewinne.
> Habe hier natürlich das volle Risiko, aber ich denke, es ist zu
> schaffen.
Optimismus ehrt dich, nur frage ich dich wie du mit Schwierigkeiten
umgehen kannst?
> Bin ja nicht der Erste, der das meistert.
Optimismus ist immer gut, aber vorausschauende Planung ist besser.
Schon die kleinsten Probleme können den ganzen Betrieb lahm legen.
Beispiel: Computer geht kaputt und dann?
Clevere haben dafür immer eine Reserve und können dann bei einem
GAU schnell reagieren und den Ausfallschaden in Grenzen halten.
> Ich muss mich halt erst mal gut informieren und da sind Eure
> Tipps aus erster Hand natürlich Gold wert!
Gut Informierte haben auch viel bessere Chancen als die die sich
Hals über Kopf in so ein Abenteuer stürzen und dann scheitern.
Das passiert öfter als man denkt. Ein Garantie ist das natürlich nicht.
Am besten man lernt erst mal Grundlegendes, macht dann einen
vorläufigen Plan über den ganzen Aufwand und fängt erst mal
nebenher an. Unterstützung in der Gründerphase kann man auch
von der Arbeitsagentur bekommen, aber bei deren Konzept mit
Prüfung einer sachkundigen Stelle würde ich mir das genau überlegen.
Andere scheinen da cleverer zu sein und sind selbständig und stocken
auf und kommen anscheinend besser über die Runden. Da hab ich aber
keine Erfahrung mit weil ich z.Zt. andere Schwerpunkte habe.

von Eric P. (oh4fcksake)


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Hey Buh,

kann man Dich per Mail erreichen ?
Vielleicht hätten wir da was für Dich, was auf Dein Profil wie es sich 
bis jetzt darstellt passen würde.

MfG Eric

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Michael S. schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Wann hast Du das denn "durchleuchtet"?
>
> Anfang der 90er war ich mal in der Gründungsplanung

Also vor 20 Jahren ...

> und hatte
> mit so einem Opi Kontakt, aber einen Kredit hatte ich nicht im
> Sinn und genau das war ja dem sein Ding, nämlich Gründern bei
> der Kreditbeschaffung behilflich zu sein.

Dann war das sicherlich kein Lotsenprogramm.

>> Und bei welcher IHK?
> Hannover, die mir damals für einen nutzlosen Rat 50DM abgeknöpft
> hatten, die Schlingel.

Auch hier: sicher kein Lotsenprogramm. Das sind alles Ehrenamtler und da 
zahlste maximal deren Kaffee.

> Kann natürlich 20 Jähre später anders und besser laufen.
> Da ist mein Wissensstand eben nicht mehr aktuell.
> Sind halt nur schlechte Erfahrungen die ich da gemacht hatte.

Von "durchleuchten" kann dann aber keine Rede sein.

Das ist schade, aber wohl eher nicht die Regel. Die Leute, die ich 
kenne, und die diesen Dienst in Anspruch genommen haben, waren sehr 
zufrieden. Und wenn es nur die Tatsache ist, dass "mal ein 
Betriebsfremder drüberguckt".

Die Lotsen sind ja auch hauptsächlich dafür da, sich bereits bestehende 
Unternehmen (z.B. mit Problemen) anzuschauen.

> Sonst noch Fragen?

Nein :-)

Chris D.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Tommy S. schrieb:

> Wie ich weiter oben schon geschrieben habe: halte Deine Finanzen im
> Blick. Jederzeit. Habe stets einen Ueberblick, was an offenen Auftraegen
> vorhanden ist und was bereits abgerechnet ist.

Richtig.
Immer daran denken: Buchführung macht man nicht für das FA, sondern für 
sich selbst (!!!!)

> Sorge dafuer, dass
> Rechnungen zeitnah rausgehen und scheue Dich nicht, Mahnungen zu
> schicken.

Richtig.

Noch ein Tipp: säumige Zahler anrufen (oder durch die Frau anrufen 
lassen :-) Das wirkt meist deutlich besser als Papier.

> Mach Dir auch Gedanken ueber die Rechtsform. Seit es in Deutschland die
> haftungsbeschraenkte Unternehmergesellschaft gibt, gibt es eigentlich
> nur noch wenige Gruende, die fuer eine Einzelunternehmung sprechen.

Es kommt darauf an - Gesellschaft kostet halt Geld (IHK, doppelte 
Buchführung, Bilanzen, Inventur usw.)

Dazu kommen viele Fallen, gerade auch bzgl. Haftung der Gesellschafter. 
Man ist da durchaus nicht so geschützt wie man meint.

> Kundenumgang: der Kunde ist Koenig. Solange er seine Rechnungen
> puenktlich bezahlt!

Würde ich differenzierter sehen. Man muss seinem Kunden nicht alles von 
den Lippen saugen. Ein beherztes "Nein" zur rechten Zeit hat durchaus 
erzieherische Qualität. Man ist kein Leibeigener.

> Zeitmanagement: Setze Dir feste Termine fuer alle "laestigen"
> Taetigkeiten. Buchfuehrung, Rechnungen/Mahnungen schreiben, Geld
> eintreiben, Finanzamt, etc. Auch solltest Du Deine eigene Produktivitaet
> nicht ueberschaetzen. Wenn Du Deinem Kunden sagst "klar, kein Problem.
> In einer Woche bin ich fertig", dann ueberpruefe kritisch, ob das auch
> wirklich realistisch ist, der ob Du Dich selbst ueberschaetzt.

Sehr richtig!

Etwas, das sich bei mir sehr bewährt hat:
"Benötigt etwas weniger als zwei Minuten, so wird es immer sofort 
erledigt"

> Ein guter Tipp fuer den Anfang: halte Deine Investitionen ueberschaubar.
> Muss es ein brandneuer PC sein, oder reicht vielleicht auch ein etwas
> angestaubteres Modell? Muessen es 23-Zoll Diagonale sein, oder reichen
> 20 Zoll? Es sind nur 20 oder 50 Euro, die Du zum Teil sparst, aber x-Mal
> 20 Euro gibt auch einen Haufen Geld...

Genau. Gebrauchtes (Möbel) gibt es sehr günstig über ebay und auch ein 
alter P4 mit 2GB Speicher reicht vollkommen für 99% aller Tätigkeiten.

Aber es gibt auch Dinge, bei denen man nicht sparen sollte: z.B. 
Telefon/DSL-Anschluss. Hier läuft ein Telekom-ISDN-Anschluss mit DSL. 
Kein Kabel-Mist oder VoIP - weil Telefon und Fax immer funktionieren 
müssen.
ISDN ist hier noch nie ausgefallen, DSL läuft zu 99,9%
Auch wenn die Telekom etwas teurer ist: da erreiche ich sofort jemanden 
und da wird einem auch geholfen (ja, jetzt kommen wieder die "vielen" 
schlechten Erfahrungen).
Und: es funktioniert einfach

Chris D.

von Michael S. (technicans)


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Chris D. schrieb:
> Und: es funktioniert einfach

Solange die Außendienstler keinen Mist bauen wie kürzlich
bei einem Angehörigen wo das Telefon nicht mehr ging.
Da hat der Knabe den TAE-Stecker nicht richtig wieder eingesteckt.
Normalerweise überprüft man alles nochmal(oder lässt vom Kunden alles
überprüfen) bevor man den Einsatzort wieder verlässt.
Hatte der wohl nicht nötig.

von Thomas J. (deh0511)


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eine Telefonische oder per Email gemachte Kalt Akquise ist heute 
Rechtlich Riskant

von Paul B. (paul_baumann)


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Thomas A. schrieb:
> eine Telefonische oder per Email gemachte Kalt Akquise ist heute
> Rechtlich Riskant

Vor Allem, wenn man das Telefon 4 Jahre lang klingeln lassen muß, bis 
ein
Dienstleistungsmann aus dem Schlaf erwacht.

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