Bei den bis jetzt gefundenen (Internet) Verstärkerschaltungen werden am Ein- und Ausgang Elektrolytkondensatoren eingesetzt. Warum Elektrolytkondensatoren ? Ausser das diese bei gleicher Baugrösse eine grössere Kapazität als z.B. Keramische Kondensatoren aufweisen, ist mir kein anderer Vorteil bekannt.
Kommt auf den Verstärker an. Bei 10 MHz ist der Elektrolytkondensator eh nicht mehr da.
Hallo, ganz einfach: Diese große Kapazitäten werden benötigt und Film oder Keramikkondensatoren sind deutlich teurer als Elkos. Ausserdem haben Keramikkondensatoren mit hoher Kapazität auch noch andere überraschende negative Eigenschaften (Piezoeffekte, spannungsabhängigkeit (!) der Kapazität). Bastler
Keramik neigt zur Mikrofonie (Piezo-Effekt). Für hochohmige Anwendungen sind sie nicht geeignet (hohes Rauschen). Auch gibt es Keramik im µF-Bereich noch nicht lange. Peter
> ist mir kein anderer Vorteil bekannt.
Anderer Leute sehen einen geringeren Preis als Vorteil an.
Danke an Bastler und Danegger Wieder was gelernt. Kann mir vielleicht jemand ein gutes Elektronikbuch empfehlen oder ist eine ganze Bibliothek erforderlich ? Ein Buch über Netzteile, ein Buch über Verstärker, ein Buch über ... Es geht mir um praktische Schaltungstechnik bzw. Vor- und Nachteile einzelner Bauelemente und Schaltungen. Wie realisiert man Schaltung xy ? Existiert ein Buch welches speziell Ltspice und nicht Pspice behandelt ?
>Bei den bis jetzt gefundenen (Internet) Verstärkerschaltungen werden am >Ein- und Ausgang Elektrolytkondensatoren eingesetzt. Warum >Elektrolytkondensatoren ? Im Hinblick auf Rauscharmut und Brummfreiheit werden gute Analogschaltungen niederohmig betrieben. In den Signalweg eingefügte Caps erzeugen dabei eine Hochpaßcharakteristik, die die tiefen Audiofrequenzen abschwächt. Soll das unhörbar bleiben, müssen ausreichend große Zeitkonstanten gewählt werden. Das ergibt bei niederohmiger Beschaltung automatisch Kapazitätswerte im zwei- bis dreistelligen µF-Bereich. Hierfür nimmt man Kunststofffolien-Kondensatoren (teuer und groß!) oder Aluminium-Elektrolyt-Kondensatoren (billig), weil diese audiomäßig am besten geeignet sind. Andere Caps zeigen Piezoeffekte, sind stark unlinear oder haben zu große dielektrische Absorption, was alles den Klang ruiniert.
Elki schrieb: > was alles den > Klang ruiniert. NaNa.. wenn da schon vorher Klang war taugt der Verstärker nix, der darf nicht klingen.
Keramikkondensatoren haben eine große Kapazitätsänderung bei Gleichspannung (kommt aufs dielektrikum an). Diese Abhängigkeit erzeugt Verzerrungen, welche nicht erwünscht sind.
Ein 500 pF Luftdrehkondensator ist bestimmt in der Wiki zu finden? ABER um niedere Frequenzen zu übertragen braucht man große Kapazitäten im µF-Bereich die man bei Elkos in günstiger Größe herstellen kann. Ein Keramikkondensator gleicher Kapazität hätte evtl. die Größe eines Schuhkartons. Mehr da http://www.elektronik-kompendium.de/sites/bau/0205141.htm Filterwirkung http://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/0206171.htm
Gegenfrage: Warum findet man in Röhrengeräten fast keine Elektrolytkondensatoren ausser im Netzteil oder als Kathodenelko der Endstufenröhre?
Gegenantwort: 1.Weil Röhrenschaltungen hochohmiger gebaut werden und die Reststöme der Elkos die Gittervorspannung total verschieben könnten. 2.Filterwirkung http://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/formel/02061721.gif
Günther N. schrieb: > Gegenfrage: Warum findet man in Röhrengeräten fast keine > Elektrolytkondensatoren ausser im Netzteil oder als Kathodenelko der > Endstufenröhre? Röhrenschaltungen sind zum einen recht hochohmig und benötigen daher kleinere Koppelkondensatoren. Zum anderen besitzen Röhrenverstärker meist einen Ausgangsübertrager, der u.a. dafür sorgt, dass der Lautsprecher o.ä. gleichspannungsfrei angesteuert wird. Der Ausgangsübertrager definiert auch die untere Grenzfrequenz des Verstärkers, wohingegen bei Transistorverstärkern oft versucht wird, die untere Grenzfrequenz deutlich unter die Hörschwelle von ca. 20Hz zu senken. Und dafür benötigt man eben möglichst große Koppelkondensatoren. Folienkondensatoren sind eigentlich ideal geeignet, haben aber eine recht geringe Kapazität pro Volumen. Dass viele Typen auch eine hohe Induktivität besitzen, ist hierbei irrelevant. Keramikkondensatoren sind piezoelektrisch, neigen daher zur Mikrofonie, und gerade hochkapazitive sind auch stark nichtlinear.
Danke für die Antworten zu meiner "Gegenfrage".Die sind natürlich richtig .Die "Gegenfrage" war eigentlich gedacht den Fragesteller "warum Elektrolytkondensatoren ? " zu eigenen Überlegungen anzuregen.Sorry,das ging wohl schief!Das Medium Internet scheint viele (vor allem jüngere Leute) zu banalen Fragereien regelrecht zu "verführen".Es ist ja so einfach eine Frage hier zu stellen und die Antworten abzuwarten.Ob solche Fragesteller die Antworten auch verstehen wage ich allerdings stellenweise anzuzweifeln.
Hi-Fi Realist schrieb: > NaNa.. wenn da schon vorher Klang war taugt der Verstärker nix, der darf > nicht klingen. Das erinnert mich an die alten Röhrentaschenbücher. Da stand dann immer "kling- und brummarm" bei den NF-Röhren dabei. ;-)
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