Hallo, Ich bin gerade in der Ausbildung zum EGS und habe ein Verständnis Probleme mit dem Wechselstrom Ersatzschaltbild und mein Lehrer konnte mir da auch nicht wirklich helfen. Ich hab mal die Schaltpläne angehangen, welche wir von unserem Lehrer bekommen haben. Es geht darum, das die Betriebsspannung (DC) nach Masse Kurzgeschlossen ist. Mein Lehrer begründet es damit das in dem Netzteil für die Schaltung ein Kondensator enthalten ist, welcher für Wechselspannung einen Kurzschluss darstellt. Nun frag ich mich wie dort überhaupt eine Wechselspannung hinkommen kann, welche der Kondensator kurzschließen könnte. Ich würde mir das so vorstellen, das sich bei ändernden Eingangssignal nur der Spannungsabfall und der Stromfluss über R1 und R2 verändert, die Spannung von UB nach Masse aber konstant bleibt. Oder liege ich da falsch? Mein Ausbilder meinte zu dem ganzen, das es sich dabei um irgendwelche Hochgegriffenen Modelle handelt, die mit der Realität nichts zu tun haben. Und im Internet hab ich irgendwo gelesen, das im Wechselstrom Ersatzschaltbild einfache alle Gleichspannungen auf Masse gesetzt werden, weil man sie nicht betrachten möchte. Für mich hört sich letzteres noch am warscheinlichsten an, bloß wenn das stimmt, warum kann man die Gleichspannungen ganz einfach so "unter den Tisch fallen lassen"? Ich hoffe, das ihr mich da ein wenig aufklären könnt.
Hallo Phillip, die rechte Darstellung bzw. das Ersatzschaltbild ist nach dessen Erfinder Giacoletto benannt. Sinngemäß zeigt dieses ESB wie die Transistorschaltung als gesteuerte Stromquelle fungiert. Ich bin selbst nicht mehr sehr fit in der Angelegenheit, meine mich abe erinnern zu können, das zur Beschreibung der Stromquelle ein Strompfeil mit Angabe des Zusammenhangs zum Widerstand rBE fehlt. Um zu deiner Fragstellung zu kommen, die Gleichspannungen unter den Tisch fallen zu lassen. Man konzentriert sich einfach auf die Größen die in der Wechselspannungsbetrachtung entscheidend sind, nämlich die Wechselanteile. Schauen wir uns den Spannungsteiler R1 R2 an. Die einzige Funktion dieses Spannungsteilers ist es den Arbeitspunkt des Transistors zu bestimmen. Für das Wechselsignal an sich ändert der Spannungsteiler an der Schaltung nichts. Die Eigenschaften bleiben gleich, Vrstärkung und co. (Solange es sich um Kleinsignale handelt!). Kapazität in der Spannungsquelle , habe ich noch nie gehört. Eine idale Spoannungsquelle zeichnet sich dadurch aus das der Innenwiderstand null ist. Das ist alles! Wenn wir also den Gleichspannungsanteil der über die Spannungsquelle in das Signal mit einfließt herausnehmen wllen, müssen wir logischerweise die Quelle zu ull setzen. Da der Innenwiderstand null beträgt kann man sagen Quelle + sowie - lgen beide an Masse. Man schaut mit dem ESB in wieweit Wechselsignale über die enthaltenen Bauteile in Wechselwirkung treten. Du machst dir doch bestimmt keine Gedanken über Gleichspannungen, wenn du mit dem Oszilloskop den Eingang auf AC sellst oder? So hat sich das der gute Herr Giacolleto damals auch gedacht und sein ESB danach entwickelt. Gruß Markus
DC-Spannungsquellen sind zwar für den realen Betrieb z.B. für die Arbeitspunkteinstellung notwendig. Aber, wie das Ersatzschaltbild ja schon genannt wird: es ist ein Wechselstrom-Ersatzschaltbild. Die dafür notwendigen Betrachtungen brauchen deshalb nur das Verhalten für Wechselströme und -spannungen berücksichtigen. Das heißt aber nicht, dass z.B. die Widerstände für die Arbeitspunkteinstellung auch weggelassen werden können: sie belasten meist das Wechselstrom-Nutzsignal und müssen deshalb ebenso berücksichtigt werden. Daher bin ich bei dem Punkt mit Markus nicht ganz einer Meinung: Markus schrieb: > Schauen wir uns den Spannungsteiler R1 R2 an. Die einzige Funktion > dieses Spannungsteilers ist es den Arbeitspunkt des Transistors zu > bestimmen. Für das Wechselsignal an sich ändert der Spannungsteiler an > der Schaltung nichts. Dein Lehrer hat schon recht: in Netzteilen und auch die Entkoppelkondensatoren auf der Platine sind Kondensatoren parallel zu den Spanungsquellen. Das ist eine sehr praktische Erklärung. Auch ein Akku z.B. zeigt ähnliches Verhalten wie ein Kondensator. Wenn du ihn lädst, dann kannst du da große Ströme hineinpumpen - nicht viel anders wie bei einem sehr großen Kondensator. In theoretischen Betrachtungen wird dann eben die DC-Quelle durch einen Kurzschluss ersetzt.
Vielen Dank für die antworten, ich bin mir aber nicht sicher ob ich das so richtig verstanden habe. In der realen Schaltung lässt sich aber von UB zu Masse die jeweilige Gleichspannung des Netzteils messen, oder? Und im Wechselstrom Ersatzschaltbild denkt man sich die Gleichspannung einfach weg, so das die Wechselspannung des Eingangssignals über R1 nach UB anliegt, welche dann durch den (hier nicht eingezeichneten) Kondensator kurzgeschlossen wird, so das UB auf Masse liegt? Ist das so richtig?
Philipp schrieb: > In der realen Schaltung lässt sich aber von UB zu Masse die jeweilige > Gleichspannung des Netzteils messen, oder? Ja natürlich! Aber, probiere doch mal, eine (kleine) Wechselspannung über einen Kondensator (und ev. zum Schutz über einen Widerstand) an eine (gute) Spannungsquelle anzulegen und messe mit dem Skope dann über Spannungsquelle. Was siehst du dann noch von der Wechselspannung? Philipp schrieb: > Und im Wechselstrom Ersatzschaltbild denkt man sich die Gleichspannung > einfach weg, so das die Wechselspannung des Eingangssignals über R1 nach > UB anliegt, welche dann durch den (hier nicht eingezeichneten) > Kondensator kurzgeschlossen wird, so das UB auf Masse liegt? Genau. UB und Masse werden als kurzgeschlossen betrachtet. Deshalb sind in deinem Ersatzschaltbild auch parallel an Masse gelegt.
>Was siehst du dann noch von der Wechselspannung?
Ich hätte jetzt gesagt eine sehr kleine? Ich hab mit Wechselspannung
überhaupt keine praktischen Erfahrungen und Basteln ist die nächste Zeit
leider auch nicht drin.
Vielen Dank nochmal. Ihr habt mir wirklich sehr geholfen.
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