Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Eigenbau RC Brushed-Regler


von Matze T. (gruetzwurschd)


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Hallo Leute,

da ich in letzer Zeit wieder bischen zeit für mein Hobby gefunden habe 
möchte ich nun ein Projekt beginnen um ein bischen Praktische erfahrung 
mit MOSFET's zu sammeln. Das Projekt soll ein Regler für stockordinäre 
RC-Gleichstrommotoren werden.

Nun hab ich mir ein paar "IRF 1404" ( Imax = 202A, RDS = 0,004 Ohm)

Zum testen hab ich die Schaltung im Anhang auf die schnelle zusammen 
geschustert(löten).

Wenn ich den Schalter schließe, rennt der Motor los. Allerdings wird der 
MOSFET nach paar sekunden so heiß dass man sich fast verbrennt. Ich hab 
mal die Spannung am Motor während dem Betrieb gemessen und es liegen ca. 
4-5V an.

Ich kann mir irgendwie nicht ganz vorstellen dass der Motor so einen 
niedrigen Wiederstand hat, dass am Mosfet ca. 3V anliegen (dürfen??).

Mach ich irgendwas falsch oder kann es sien dass der MOSFET defekt ist.
Eigentlich dachte ich dass ich den MOSFET überdimensioniert hatte. Oder 
kann es sein dass der MOSFET in meiner Schaltung nicht anständig auf 
macht?

Weiß jemand einen Rat?

Grüße Tarkan

von Matze T. (gruetzwurschd)


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Hab grad nochmal die Grafik aktualisiert

von Matze T. (gruetzwurschd)


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Keiner ne Idee? oder ist die frage so blöd dass sie keiner Antwort 
würdig ist ? :)

von Anon Y. (anonymous)


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Tarkan D. schrieb:
> oder ist die frage so blöd dass sie keiner Antwort
> würdig ist ? :)

Yeph, das ist sie.

Schau doch, wie andere das Problem gelöst haben. Du hast z.B. keine 
Freilaufdiode. Die Gatespannung sollte auch nicht mit pulsierender 
Gleichspannung mit bis zu V_DS betrieben werden.

von Timmo H. (masterfx)


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Mit Brushless Motoren (BLDC) verbinde ich eigentlich immer einen Motor 
mir 3 Phasen. Du hast also wohl einen Dual-Phase BLDC. Dass du den nicht 
einfach an Gleichstrom hängen kannst ist dir scheinbar nicht klar. Du 
musst zumindest eine Halb-Brücke nehmen und das Drehfeld alle 90° 
umdrehen.

von Matze T. (gruetzwurschd)


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Timmo H. schrieb:
> Mit Brushless Motoren (BLDC) verbinde ich eigentlich immer einen Motor
> mir 3 Phasen. Du hast also wohl einen Single-Phase BLDC. Dass du den
> nicht einfach an Gleichstrom hängen kannst ist dir scheinbar nicht klar.
> Du musst zumindest eine Halb-Brücke nehmen und das Drehfeld alle 90°
> umdrehen.

Ich auch. Hier ging es ja eindeutig um einen Gleichstrommotor mit 
Bürsten ( Brushed nicht Brushless ). Aber naja.

Anon Ymous schrieb:
> Schau doch, wie andere das Problem gelöst haben. Du hast z.B. keine
> Freilaufdiode. Die Gatespannung sollte auch nicht mit pulsierender
> Gleichspannung mit bis zu V_DS betrieben werden.

Und wie machen das andere? Was ich definitiv schon gesehen habe sind 
n-channel MOSFETS mit "pulldown" und einem Transistor gegen VDS. Daher 
verstehe ich das problem nicht ganz.

Zum Thema freilaufdiode, die ist doch im Mosfet drin ? :) Zumindest laut 
Symbol im Datenblatt ? :)

Oder sind meine Annahmen die ich habe falsch ?

von Anon Y. (anonymous)


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Tarkan D. schrieb:
> Zum Thema freilaufdiode, die ist doch im Mosfet drin ? :) Zumindest laut
> Symbol im Datenblatt ? :)

Was hat denn deine Suche ergeben?

"mosfet motor pwm"
"mosfet diode motor"
"mosfet induktivität"
"mosfet spule"
und statt mosfet auch fet.

von Matze T. (gruetzwurschd)


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Also für meine TestSchaltung habe ich mich jetzt hauptsächlich hier 
(Datenblatt) orientiert.

Es geht jetzt vorerst noch garnicht um PWM oder sonstiges. Sondern nur 
mal herauszufinden wieso obige Schaltung heiss wird.
Ist es tatsächlich ein Problem wenn ich VGS auf VDS lege?

von Guest (Gast)


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Wie hoch ist denn die tatsächliche Spannung am Gate? Ich vermute, dass 
der IRF1404 nicht voll durchschaltet. Nimm lieber einen Logic-Level-FET.

Die eingebaute Freilauf-Diode sollte okay sein. Das ist wohl nicht das 
Problem

Grüsse,
Stephan

von Matze T. (gruetzwurschd)


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Hab das Problem gefunden. Hab versehentlich die GateSpg aufs falsche 
Potential gesetzt. Trotzdem Danke für Mühe :)

von GroberKlotz (Gast)


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Hallo Tarkan,

vielleicht hilft's, habe mal die Endstufe eines von mir vor zig Jahren 
entwickelten Reglers als Bild beigefügt. Sind zwar keine Bauteilwerte 
dabei, aber die gezeigte Ansteuerung des FET ist so ausgelegt, dass die 
kapazitive Umladung der Gates sehr niederohmig erfolgt.
"ImP" ist der Eingang für die PWM.

Gruss
GroberKlotz

von Matze T. (gruetzwurschd)


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Vielen dank,

Schau ich mir auf jeden fall nochmal genauer an.

Kann mir vielleicht noch einer schnell erklären welchen genauen Zweck 
die Freilaufdiode parallel zum motor hat? Wieso reicht nicht die 
Freilaufdiode vom Mosfet?
Ich möchte das vorgehen nicht in frage stellen, sondern verstehen.

Grüße

von Floh (Gast)


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Tarkan D. schrieb:
> ieso reicht nicht die
> Freilaufdiode vom Mosfet?

Weil sie über dem Mosfet und nicht über dem Motor liegt -> falsche 
Stelle.
Brauchen tust du die Freilaufdiode beim Abschalten des Mosfets, Der 
Motor als Induktivität erzeugt sonst eine hohe Spannungsspitze, die den 
Mosfet zerstören kann. Daher kommt eine Diode rein, die diese Spannung 
auf Betriebsspannung + Diodenvorwärtsspannung begrenzt.

von Philip P. (nerb)


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Hi,

hier ist das Prinzip erklärt: http://de.wikipedia.org/wiki/Schutzdiode

Die Diode im Mosfet ist eine normale SI-Diode. Es ist besser wenn du 
eine schnelle Schottky Diode nimmst. Die Schutzwirkung ist höher und du 
kannst schneller an und aus schalten (PWM)

Grüße

von Matze T. (gruetzwurschd)


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Vielen dank für die konstruktiven Beiträge.

ich hab mir mal folgende Diode ausgeguckt:
MBR6045WT( IF = 60A, VRRM = 45V, IFmax = 2900A )
reicht die?Ich nehme an ja.

Würde auch die MBR1645 reichen? (wir gehen einfach mal davon aus, dass 
ich den motor mit 150A betreibe)

Grüße
Tarkan

von GroberKlotz (Gast)


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@Tarkan:

Tarkan D. schrieb:
> ieso reicht nicht die
> Freilaufdiode vom Mosfet?

Floh schrieb:
> Weil sie über dem Mosfet und nicht über dem Motor liegt -> falsche
> Stelle.

Die Schottkydiode parallel zum Motor führt den in der Spule 
gespeicherten Strom in die Betriebsstromversorgung zurück und reduziert 
damit die Selbstiduktionsspannung während der fallenden Flanke der 
PWM-Pulse. Diese Spannung - ohne Diode, Insbesondere beim 
Anlaufen/Bremsen - schon mal bis locker 2xMotor-Speisespannung - wäre 
sonst auf den Drainanschluss "aufgesattelt". Ein Drain-Source-Durchbruch 
wäre früher oder später die Folge. Die Diode sollte dazu beim 
Spitzenstrom 30% über dem Motorstrom liegen.

Eine Schottkydiode parallel zum FET ist nebenbei bemerkt, schneller 
schaltend als die im FET integrierte Diode.

Ach ja, das RC-Glied parallel zum FET ist ein Boucherod-Glied, es 
verhindert zusätzlich an der fallenden Flanke Spannungsspitzen und 
HF-Schwingungen.

Gruß
GroberKlotz

von Walter (Gast)


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Tarkan D. schrieb:
> Würde auch die MBR1645 reichen? (wir gehen einfach mal davon aus, dass
> ich den motor mit 150A betreibe)

das kannst du aber nicht durch den 1404 schicken,
kein Wunder wenn er heiß wird

von Matze T. (gruetzwurschd)


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Hallo Leute,

ich hab mich ncohmal bischen schlau gemacht und wollte jetzt statt dem 
IRF1404 einen LogiclevelMosfet( IRL8113 oder IRL8743 ) nehmen. Kann ich 
so ein ding eigentlich direkt an einem Microcontroller(STM32 3,3V) 
betreiben? oder ist es auch da besser einen Mosfettreiber zu nehmen?

ich hab mal einen auszug aus dem Datenblatt des IRL8113 mit angehängt.
Mein plan ist vielleicht 3-4 dieser mosfets parallel schalten.

Zur besseren Übersicht schreibe ich nochmal ein Paar Daten zusammen:
PWM-Frequenz:   5KHZ < F_PWM < 20 KHZ
UDS:            7,5 V - 8,5 V
UGS:            3,3 V

Vielen Dank für eventuelle Antworten

Gruß Tarkan

von Ulrich (Gast)


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Hallo,

UGS von 3,3V da schaltet der FET gerade erst durch. An einen Controller 
mit 3,3V wird das so nicht funktionieren.

Gruß
Uli

von Matze T. (gruetzwurschd)


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Ulrich schrieb:
> Hallo,
>
> UGS von 3,3V da schaltet der FET gerade erst durch. An einen Controller
> mit 3,3V wird das so nicht funktionieren.
>
> Gruß
> Uli

Woran sieht man das?

Ich meine die unterste kennlinie gilt doch für UGS = 2,5V ?

Wenn ich das Schaubild richtig lesen kann, dass schaltet das ding bei 
3,3V
ca. 60 A - 70 A ?

Ich bin nicht so erfahren mit Mosfets, daher verwirrt mich alles ein 
bischen! :-S

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Du hast nicht viel Ahnung von MOSFETs aber willst 150A schalten.

Ja neee.

von Bernd K. (bmk)


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3,3V als Vgs für einen Power-MOSFET ist schon verdammt wenig.

Als wichtiger Anhaltspunkt gilt, ob er dafür spezifiziert ist,
also ob im Datenblatt der RDSon für Vgs <= 3,3V genannt ist.

Das ist für den IRL8113 nicht der Fall. Angegeben ist er für 4,5V
Und in Fig.12 sieht man auch, dass bei 3V der Rdson auf dem Weg
steil nach oben ist, also heftig hochohmiger wird, dadurch auch
wärmer und noch hochohmiger. Nicht gut.

Mal als Beispiel der CSD16321Q5C:
http://www.ti.com/general/docs/lit/getliterature.tsp?genericPartNumber=csd16321q5c&fileType=pdf

Der ist für Vgs 3V spezifiziert und der Rdson geht erst bei 2V steil
nach oben. Deutlich besser; könnte gehen. Qg ist auch erfreulich
niedrig, wichtig für schnelles Schalten bei geringer Treiberleistung.

von Rolf Magnus (Gast)


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Mal ganz abgesehen davon wird auch einiges an Verlust aufgrund langsamer 
Schaltvorgänge entstehen, weil der µC nur einen relativ geringen Strom 
liefern kann. Der Treiber sorgt ja nicht nur für eine höhere 
Gate-Spannung, sondern auch für einen höheren Strom, um die 
Umladevorgänge der Gate-Kapazitäten zu verkürzen.

von GroberKlotz (Gast)


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Hallo Sven,

bei der Ansteuerung des Power-FET bitte das Datenblatt beachten! Dort 
gibt des den Parameter Ciss = Input Capacitance = Gate-Source-Kapazität. 
Dieser Wert liegt schon mal zwischen 2000-3000pf. Zur steilflankigen 
Ansteuerung von z.B. 2800pf 5V, Flankensteilheit 1us, ergibt das 
Umladeströme im Bereich von ca. 15mA. Das packt ein AVR-Ausgang locker, 
allerdings ob da noch die Flankensteilheit zu erreichen ist? Wird wohl 
eher recht schräges Dach. Der Ausgangswiderstand eines AVR-Outputs 
dürfte so um 250 Ohm liegen. Da wird eine 1us-Flanke (5V) schon mal um 
mehr als das doppelte gedehnt. (Integrator, gebildet durch Rout und 
Ciss)

Noch schwieriger wird es wenn mehrere POWER-Fets parallel angesteuert 
werden müssen. Dann summieren sich die Umladeströme.

Abhilfe bietet wie schon von mir weiter oben im Schaltbild mitgeteilt 
ein niederohmiger Treiber. Die Flanken sollen möglich steil sein, um den 
ohmschen Bereich der DS-Strecke rasch zu durchlaufen, (verringert 
Verlustwärme). Jedoch ist ein Kompromiss nötig um HF-Störungen der 
RC-Anlage zu vermeiden.

Gruß
GroberKlotz

von Norbert S. (norberts)


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Hi,

ich hoffe das mit den 150A ist ein Tippfehler und die "0" gehört da 
nicht hin?
Ansonsten kannst Du das nämlich vergessen, das wäre was für Experten.
Aber auch bei 15A:

Nimm nen Mosfettreiber wie IR2118. Stärker brauchst Du nicht denn da 
kommen für  wenige kHz noch 33-100 Ohm in die Gateleitung. Steilere 
Flanken beim Schalten kriegst Du nicht in den Griff.
(Das geht, ich weiß, aber nicht mit diesen Vorkenntnissen und 
Forenhilfe).
Mit den o.g. Werten kannst Du davon ausgehen, daß die Schaltverluste 
etwa den ohmschen Verlusten entsprechen. Eher etwas mehr z.B. beim 
IRF1404 weil der Rdson niedrig und die Gateladung hoch ist.
Pvohm = Rdson * I^2 = 0,9W bei 15A. Mit den Schaltverlusten bei ein paar 
kHz kannst Du das schon vergessen ohne Kühlkörper.

Wenn es wirklich 150A sein sollen vergiss es. Das ist ziemlich sportlich 
und lösen wir hier sicherlich nicht im Forum.

Gruß,
Norbert

von Matze T. (gruetzwurschd)


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Hallo Leute,

also im prinzip hab ich die letzten tage damit verbracht mich ein 
bischen ein zu lesen und ein paar meiner arbeitskollegen nach ihrem rat 
zu fragen.

Leider kann ich erst heute abend einen schaltplan posten.
im prinzip hab ich mir folgendes gedacht:

MCP 14e10 mosfet treiber
entweder  15x-20x IRF7413 Mosfets
oder 3x-4x IRL2203 Mosfets

das ganze soll an einem 3,3V dsPicfj33 betrieben werden. Es geht jetz 
rein darum ob das mit dem Treiber zwischen uc und mosfets so hinhaut 
oder ob ich da noch was anderes beachten muss (irgendwelche widerstände 
um die flanken etwas weniger steil zu haben oder sowas)??

Vielen dank für Antworten

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