Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Transistor falsch beschaltet?


von Jens B. (nixiefreak)


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Hallo,

ich baue ja gerade einen Countdown der mittels Batterien gepuffert wird, 
Schaltung im Anhang (Transistor ist ein VC547B, Dioden sind BAT42).

Nun soll der Q1 dazu benutzt werden, dass der uC weiß, ob externe 
Spannung anliegt, oder nicht, sprich: der uC soll wissen, ob er gerade 
auf Puffer läuft oder nicht.

In der Konstellation habe ich das aufgebaut (als drei LR44 habe ich 4.5V 
von einem Netzteil angelegt), aber es funktioniert nicht:

1. Konstellation: externe Speisung, keine Batterien, alles OK. An der 
Basis liegen über den 4k7 die 5V des Spannungsreglers an, der Transistor 
sollte also durchschalten und den Pin RA3 des uC über den 33K auf GND 
ziehen. Klappt auch, wenn ich keine Batterien drin habe / keine 4.5V bei 
der Batterieklemme anschließe.

2. Konstellation: Wenn ich nun die Batteriespannung von 4.5V anlege (und 
die externe Speisung auch noch anliegt), dann wird der Transistor heiß 
und geht kaputt. Aber warum? Er sollte doch genau so arbeiten wie 
vorher: An der Basis liegen über den 4k7 die 5V an, am Kollektor sind 
immer noch 5V die 5V - Diodenabfallspannung = ca. 4.7V.

Wo ist der Fehler?

Gruß
Jens

: Verschoben durch Admin
von slow (Gast)


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Wo ist der Schaltplan?

Schaltungsprosa ist nicht die Sprache der Elektronik.

von gk (Gast)


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R7 = 33 Ohm ? nachmessen!

gk

von Jens B. (nixiefreak)


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Den Schaltplan habe ich doch angehängt.

Konstellation 1 == keine Batterien, denke dir G1 weg.

Konstellation 2 == wie im obigen Schaltplan.

von Jens B. (nixiefreak)


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gk schrieb:
> R7 = 33 Ohm ? nachmessen!

Nein, sind 33kOhm, gerade nochmal nachgemessen.

von Felix i. (felixix)


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Ich sehe auf Anhieb keinen Fehler in deinem Schaltplan (vielleicht bin 
ich auch blos blind), alles richtig aufgebaut? So wie ich das sehe macht 
es überhaupt keinen Unterschied, ob die "Batterie" vorhanden ist oder 
nicht, wenn vom 7805 sowieso eine höhere Spannung kommt.

Ist der RA4 auf Eingang gestellt ist, und nicht auf Ausgang?

von slow (Gast)


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Sorry, Schaltplan war vorhin nicht sichtbar!(?)

Wie hoch ist denn die Spannung am Verbindungspunkt der beiden Dioden D1 
und D2?

von slow (Gast)


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GND gibts nur am DC-DC-Wandler oder auch am Eingang bei den 9 Volt????

von Gutachter (Gast)


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Jens B. schrieb:
> der Transistor
> sollte also durchschalten und den Pin RA3 des uC über den 33K auf GND
> ziehen.

Möglicherweise, weil Du das - Deiner eigenen Beschreibung hier exakt 
folgend - "ein wenig" falsch zusammengelötet hast?


"...den Pin RA3 des uC über den 33K auf GND ziehen..."


Wie bitte? "über den 33k auf GND"? Aufgabe des "33k" ist es, als pull-up 
Kollektor und RA4 gemeinsam auf die Pufferspanung hoch zu ziehen.

Könnte es sein, daß Dein "33k" tatsächlich zwischen RA4 und dem 
Kollektor des Transistors liegt? Aber der Kollektor selbst direkt an der 
Pufferspannung an VDD von IC2? Daß den dann "heisse Träume" plagen, 
dürfte klar sein...

;-)

von gk (Gast)


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Felix N. schrieb:
> Ist der RA4 auf Eingang gestellt ist, und nicht auf Ausgang?


Trenn mal die Verbindung zu RA4 probrhalber auf.

gk

von Jan (Gast)


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Kann es sein, daß Kollektor und Basiswiderstand des Transistors 
vertauscht sind?

Normalerweise ist ja der Basiswiderstand größer, schließlich soll der 
Basistrom ja kleiner als der kollektorstrom sein.

Gruß, Jan

von MaWin (Gast)


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> Nun soll der Q1 dazu benutzt werden, dass der uC weiß, ob externe
> Spannung anliegt, oder nicht, sprich: der uC soll wissen, ob er gerade
> auf Puffer läuft oder nicht.

Wozu da einen Transistor ?

Der geringe Rückwärtsstrom durch D2 (Mikroampere) kann Q1 so weit 
aufsteuern, daß durch 33k genug Spannungsabfall auftritt.

Mindestens ein Widerstand von 10k von +5V nach Masse wäre nötig, um eine 
Belastung für den Rückstrom zu erzeugen, die die Spannung unter 0.7V 
drückt.

Du kannst die +5V direkt an RA4 anlegen,
der hat netterweise nicht mal eine Schutzdiode nach + sondern ist 
Z-Dioden gesichert, er braucht also nicht mal einen Schutzwiderstand 
oder Spannungsteiler.

von Jens B. (nixiefreak)


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Gutachter schrieb:
> Könnte es sein, daß Dein "33k" tatsächlich zwischen RA4 und dem
> Kollektor des Transistors liegt?

Nein, das habe ich auch sofort nachgeprüft.

Was mir aufgefallen ist: Die Diode D2 ist auch keputt gegangen. Sie 
leitet nun in beide Richtungen.

Ich sehe den Fehler nicht.

Gruß
Jens

von Jens B. (nixiefreak)


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MaWin schrieb:
> Mindestens ein Widerstand von 10k von +5V nach Masse wäre nötig, um eine
> Belastung für den Rückstrom zu erzeugen, die die Spannung unter 0.7V
> drückt.

Du meinst an Stelle des verwendeten 4k7-Basiswiderstandes?

MaWin schrieb:
> Du kannst die +5V direkt an RA4 anlegen,
> der hat netterweise nicht mal eine Schutzdiode nach + sondern ist
> Z-Dioden gesichert, er braucht also nicht mal einen Schutzwiderstand
> oder Spannungsteiler.

Naja, aber die Spannung greife ich vor den Dioden ab, um sie an einen 
Controller hinter den Dioden anzuschließen. Somit liegt die 
Signalspannung am Controller dann über der Versorgungsspannung.

Gruß
Jens

von Jens B. (nixiefreak)


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Hat jemand noch eine Idee? Ich bin wirklich ratlos.

So wie ich MaWin verstehe, ist der Rückstrom durch D2 für das ungewollte 
Schaltverhalten vom Transistor verantwortlich. Aber warum geht er dann 
hops?

MaWin schrieb:
> Mindestens ein Widerstand von 10k von +5V nach Masse wäre nötig, um eine
> Belastung für den Rückstrom zu erzeugen, die die Spannung unter 0.7V
> drückt.

Das verstehe ich nicht ganz - wir wollen ja den Einfluss des Rückstromes 
begrenzen, es sollten also am Transistor U_BE < 0.7V sein, wenn nur der 
Rückstrom fließt. Wie mache ich das? Einfach einen 10k parallel zu C4? 
Der verheizt dann aber im Betrieb 25mW, na gut, sollte gehen.

Habe ich das so richtig verstanden?

Gruß
Jens

von Dietrich L. (dietrichl)


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wie slow schon fragte:
Ist Vss von IC2 (= GND von IC1 und - von 9V) auch an dem anderen GND 
angeschlossen? Laut Schaltplan ist das nicht der Fall bzw. nicht 
ersichtlich.

Was mir noch einfällt (das hat nicht mit dem jetzigen Problem zu tun, 
aber mit der grundsätzlichen Funktion:
Wenn die externe Spannung ausfällt, wird auch IC3 und IC4 nicht mehr 
versorgt. High-Pegel an den Steuereingängen könnten dann über 
Substratdioden die VDD speisen. Eventuell werden dann die µC-Ausgänge 
oder die LSTTL-Eingänge überlastet, oder VDD wird nicht klein genug, um 
Q1 abzuschalten (zu Substratdioden und zulässigen Strömen habe in 
LSTTL-Datenblättern aber leider nichts gefunden).

Gruß Dietrich

von Jens B. (nixiefreak)


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Dietrich L. schrieb:
> wie slow schon fragte:
> Ist Vss von IC2 (= GND von IC1 und - von 9V) auch an dem anderen GND
> angeschlossen? Laut Schaltplan ist das nicht der Fall bzw. nicht
> ersichtlich.

Ja, sorry, hatte ich nicht beantwortet. Ja, das ist das gleiche GND.

Dietrich L. schrieb:
> Wenn die externe Spannung ausfällt, wird auch IC3 und IC4 nicht mehr
> versorgt.

Ich schalte die vorher auf null, das sollte klappen.

Gruß
Jens

von Dietrich L. (dietrichl)


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Jens B. schrieb:
> Ich schalte die vorher auf null, das sollte klappen.

Wie geht das? Du merkst den Spannungsausfall doch erst, wenn der 
Transistor das meldet, und das ist nachher. Oder hast eine Funktion 
"Hellsehen" im Programm? ;-)

Gruß Dietrich

von (prx) A. K. (prx)


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Dietrich L. schrieb:

> Wenn die externe Spannung ausfällt, wird auch IC3 und IC4 nicht mehr
> versorgt. High-Pegel an den Steuereingängen könnten dann über
> Substratdioden die VDD speisen.

Wenn das wie hier dargestellt (LS)TTLs sind, dann ist eine 
Eingangsspannung bis 5,5V unabhängig von VCC zulässig.

von Dietrich L. (dietrichl)


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A. K. schrieb:
> Wenn das wie hier dargestellt (LS)TTLs sind, dann ist eine
> Eingangsspannung bis 5,5V unabhängig von VCC zulässig.

Dann ist es ja gut :-))

Gruß Dietrich

von Jobst M. (jobstens-de)


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Ich würde tippen, daß entgegen Deines Schaltplans der Kollektor Deines 
Transistors irgendwie mit + Deiner Batterie verbunden ist.


Gruß

Jobst

von Jens B. (nixiefreak)


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Na gut, dann sind wir uns einig, dass der Schaltplan so eigentlich 
funktionieren sollte? Das ist doch schon einmal ein Anfang.

Ich weiß nicht, ob ihr das mitbekommen habt, aber die Diode D2 ist 
kaputt - sprich, der Transistor hat sich verabschiedet und damit 
verknüpft die Diode. Ergibt das Sinn?

Gruß
Jens

von Stulle (Gast)


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moin

spendier dem Tr. einen Widerstand von 4,7k von Basis nach Masse und der 
Fall ist gegessen...

mfg

von Jens B. (nixiefreak)


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@MaWin, @Stulle: Der Tipp mit dem Pulldown war Gold wert, nun muss mein 
Transistor keine Angst mehr ums Überleben zu haben!

Fertiger Schaltplan im Anhang.

Es klappt! Ich freue mich sehr, vielen Dank an alle Beteiligten!

Zum Verständnis: Der 4k7 Pulldown sorgt also dafür, dass der winzige 
Rückstrom durch die Diode D2 am Spannungsteiler R5/R6 eine Spannung << 
0.7V ergibt, korrekt?

Gruß
Jens

von Jobst M. (jobstens-de)


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Hmmm. Das erklärt aber noch nicht den abgebratenen Transistor!

Gruß

Jobst

von Jens B. (nixiefreak)


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Naja, eine Diode (D2) war ja auch kaputt. Vielleicht war sie schon vor 
dem Einbau kaputt, und hat den Defekt des ersten Transistors erst 
bedingt.

Aber ich verstehe ehrlich gesagt auch nicht, warum mein Transistor mit 
kaputter Diode D2 kaputt gehen sollte.

Gruß
Jens

von Jens B. (nixiefreak)


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Mein Standby-Strom ist jetzt 32uA, könnte besser sein. Soll ich den 
33K-Pullup noch etwas vergrößern? 100K? Ab wann wird es zu hochohmig?

Gruß
Jens

von Jens B. (nixiefreak)


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Am Pullup lag es klarerweise nicht (hätte ich mir auch denken können), 
es lag am Brown-Out-Detect.

Den habe ich jetzt abgeschaltet, und zudem den "U_extern-Detektor" an 
RB0 gepackt mit einem schönen Interrupt.

Die Schaltung zieht jetzt 1uA im Standby! Wacht alle 16s auf und geht 
dann wieder schlafen. Mit 140mAh Batterien reicht das für mindestens 5 
Jahre.

Gruß
Jens

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