Hallo liebe Leute! Da ich vorhabe, ein Kassensystem unter einem Linux-Derivat (Ubuntu) in C (mit diversen mySQL-DBs) zu programmieren, wollte ich fragen, ob ich das fertige Programm oder komplett mit der speziell auf das Kassensystem abgestimmten Linux-Distri (modifiziertes Ubuntu) verkaufen kann ? Vielen Dank für die Hilfe.
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Verschoben durch Admin
Klar, wenn du dich an die GPL hälst und die Sourcen des Ubuntu lieferst. Ausserdem darfst du es nicht mehr Ubuntu nennen, ist AFAIK ein Markenname.
Klar würde ich die Sources mitliefern, allerdings den Kernel und/oder die ganze Plattform etwas abspecken und auf das nötigste beschränken um beispielsweise ein schnelleres Starten oder gewisse Sicherheitskriterien zu optimieren. Danke!
Du musst überhaupt keine Sourcen mitliefern, wenn es sich um eine Anwendung handelt, die unter Linux läuft, aber selbst keinen Quellcode mit GPL-Bindung verwendet.
>Du musst überhaupt keine Sourcen mitliefern, wenn es sich um eine >Anwendung handelt, die unter Linux läuft, aber selbst keinen Quellcode >mit GPL-Bindung verwendet. Das würde aber bedeuten, dass ich sehr wohl den Code meines Programms mitliefern müsste, da ich es mit dem GCC kompiliert habe, richtig?
Nein, nur wenn du GPL-Bibliotheken dazugelinkt hast. Die meisten Bibliotheken sind aber aus diesem Grund nicht GPL sondern z.B. LGPL.
klar darfst du das. du darfst auch einfach ein Ubuntu runterladen es brennen und für teuer Geld verkaufen wenn du willst, nur wer soll sie dir abkaufen? wenn er die kostenlos bekommt :) wenn du vorhandene Module/Programme etc. d.h. vorhanden Quellcode für deine Bedürfnisse anpasst und veränderst so MUSST du diese Änderungen wieder unter der GPL veröffentlichen. Entwickelst du aber ein komplett eigenständiges Programm das lediglich vorhandene Module und Bibliotheken verwendet dann musst du nichts veröffentlichen, wäre aber eine nette Geste :)
>du darfst auch einfach ein Ubuntu runterladen es brennen und für teuer Geld
verkaufen
Du meinst, so wie pearl.de, die 2010 das 2008er Ubuntu für 5€ anstatt
bisher für 40€ verkauft haben ? Suuuperschnäppchen ....
benwilliam schrieb: > du darfst auch einfach ein Ubuntu runterladen es brennen und für teuer > Geld verkaufen wenn du willst jain... die GPL spricht von einem angemessenem Entgelt welches die Herstellungskosten (Datenträger) und einen gewissen Unkostenbeitrag enthält.
Läubi .. schrieb: > jain... die GPL spricht von einem angemessenem Entgelt welches die > Herstellungskosten (Datenträger) und einen gewissen Unkostenbeitrag > enthält. Dieser Passus bezieht sich m.W. ausschliesslich auf den Zugang zum Quellcode deiner der GPL unterliegenden Anwendung. Die als Basis einer Appliance verwendeten Ubuntu-Medien sind aber kein Quellcode und sind sowieso schon öffentlich verfügbar.
benwilliam schrieb: > klar darfst du das. > du darfst auch einfach ein Ubuntu runterladen es brennen und für teuer > Geld verkaufen wenn du willst, nur wer soll sie dir abkaufen? wenn er > die kostenlos bekommt :) > > wenn du vorhandene Module/Programme etc. d.h. vorhanden Quellcode für > deine Bedürfnisse anpasst und veränderst so MUSST du diese Änderungen > wieder unter der GPL veröffentlichen. Sofern diese Module/Programme denn unter der GPL stehen. In einer Linux-Distribution steht bei weitem nicht alles nicht unter GPL oder LGPL. > Entwickelst du aber ein komplett eigenständiges Programm das lediglich > vorhandene Module und Bibliotheken verwendet dann musst du nichts > veröffentlichen, wäre aber eine nette Geste :) Einen Zwang, überhaupt etwas zu veröffentlichen, gibt es bei der GPL nicht. Wenn man aber etwas, das unter GPL steht, weiterigbt, so muß man dies unter den Bedingungen der GPL tun.
Mysql ist nicht gebührenfrei benutzbar für komerziele produkte
Hallo, Geld verdienen darfst du in unserem System immer. Du kannst z.B. Ubuntu zum Download anbieten und dann Gebühren nicht für Ubuntu, aber für die Benutzung deines Downloadportals berechnen, ist derzeit ein sehr erfolgreiches Geschäftsmodell. Viele Freeware-Pakete darfst du auch direkt berechnen (Lizenz lesen, ob das explizit ausgeschlossen ist), nur musst du Kunden finden, die freiwillig für kostenlose Software bezahlen. Einige Firmen versuchen auch, mit dem Support Geld zu verdienen, da spielt die Lizenz überhaupt keine Rolle, denn beraten darf man immer, aber das klappt eher selten. Gruss Reinhard
Das Thema habe wir gerade in der Firma. Vorsicht. Du darfst die SW nicht so ohne weiteres kommerziell verwenden. Und man kann auch nicht davon ausgehen das "UBUNTU" oder auch jede andere "Compilation" im ganzen irgendeine Aussage dazu macht. Du kannst Dir eine abgespeckte Version erstellen und dann musst Du die Lizenz jedes einzelnen SW-Pakets auf die kommerzielle Verwendbarkeit bzw. deren Einschränkungen prüfen. Wenn da also z.B. steht "Nenne den Namen des Authors", dann musst Du das für dieses Paket tun. Andere Pakete haben andere Lizenzbedingungen. --> Viel Arbeit! Die Leute bei Ubuntu und Konsorten nehmen einem die Arbeit nicht ab! Nicht mal eine "kommerzielles" SLES kann man so verwenden. Deine eigene Software wird wohl kaum ohne Librarys auskommen -> jede gelinkte SW muss auf die Lizenz hin geprüft werden. Nur Deinen eigenen Code kannst Du wirklich kommerziell verwenden. Insgesamt keine gute Idee Linux für was anderes als die eigene Verwendung vorzusehen. Wenn Du gegen eine Lizenz verstösst ist die Rechtslage wohl im Augenblick so, daß der Staatsanwalt sich Dich ganz persönlich vornimmt. Da kann man keine Firma oder so vorschieben. Die Person ist dran. Lösung wäre die ganze SW unter GPL zu stellen und nur die Dienstleistung in Rechnung zu stellen.
Reinhard Kern schrieb: > Einige Firmen versuchen auch, mit dem Support Geld zu verdienen, da > spielt die Lizenz überhaupt keine Rolle, denn beraten darf man immer, > aber das klappt eher selten. Die meisten bekannten Linux-Distributoren haben das als Geschäftsmodell, und offensichtlich klappt das, sonst gäbe es sie schon lannge nicht mehr.
Autor: Läubi .. (laeubi) (Moderator) Benutzerseite Datum: 27.11.2011 13:53 >benwilliam schrieb: >> du darfst auch einfach ein Ubuntu runterladen es brennen und für teuer >> Geld verkaufen wenn du willst >jain... die GPL spricht von einem angemessenem Entgelt welches die >Herstellungskosten (Datenträger) und einen gewissen Unkostenbeitrag >enthält. Wo steht das mit dem "angemessenem Entgelt"? Ich kann mich dunkel an eine ähnliche Diskussion erinnern, da meinte jemand: GPL Code kann man nehmen, verändern, und dann für sehr viel Geld weitergeben. (Natürlich mit Quelltext. Und der "Käufer" kann dann alles wieder für Geld weitergeben, oder auch kostenlos.) Die GPL2 hatte ich mal gelesen, ich kann mich nicht an den Ausdruck "angemessenem Entgelt" oder ähnliches erinnern.
Man sollte tatsächlich darauf achten, welche Distribution man verwendet. Manche wie Ubuntu orientieren sich bei der Auswahl der Pakete eher an der Benutzungsfreundlichkeit für den Endkunden und liefern auch Pakete mit speziellen Lizenzbedingungen mit. Andere wie Debian sind konsequenter und lagern diverse problematische Pakete in einen separaten nicht automatisch installierten Zweig aus (nonfree). Die Pakete mit ihren Lizenzen zu finden ist indes nicht schwer. In /usr/share/doc findet sich das. MySQL wurde bereits erwähnt (gibt Alternativen). Es liegt nahe, dass man nicht alles aufs System kippt, was draufpasst, sondern inkrementell nur das, was man wirklich braucht. Erleichtert ebendiese Suche. Agent P schrieb: > Vorsicht. Du darfst die SW nicht > so ohne weiteres kommerziell verwenden. Hoppla - das man Linux Distros nicht kommerziell verwenden dürfe klingt schwer nach Panikmache oder Trollversuch. Immerhin ist die Verwendung von Linux als Basis eines Servers für Eigengebrauch oder Internet-Dienst ebenfalls eine kommerzielle Verwendung. Und das Internet besteht wohl überwiegend aus Linux-Servern.
Stefan Salewski schrieb: > GPL Code kann man nehmen, verändern, und dann für sehr viel Geld > weitergeben. korrekt, das bezieht sich denke ich auf die "unveränderten Kopien" in Absatz 4 v3: >> 4. Conveying Verbatim Copies. >> You may charge any price or no price for each copy that you >> convey, and you may offer support or warranty protection for a fee. http://www.gnu.org/copyleft/gpl.html Stefan Salewski schrieb: > Wo steht das mit dem "angemessenem Entgelt"? In Version 2 stand drinne in Absatz 3: >> Accompany it with a written offer, valid for at least three years, >> to give any third party, for a charge no more than your cost of >> physically performing source distribution, a complete machine-readable >> copy of the corresponding source code http://www.gnu.org/licenses/old-licenses/gpl-2.0.html In der 3er Version ist das unter "6. Conveying Non-Source Forms." gelandet wie es scheint. Wenn du also eine Version baust, wo sowohl Binär als auch Source enthalten ist, kannst du das ganze zu einem beliebigem Preis verkaufen, wenn du das ganze in Binärform vertreibst darfst du dafür beliebig viel verlangen, musst aber den Sourcecode gegen "angemessenem Entgelt" bereitstellen. Malefiz schrieb: > Mysql ist nicht gebührenfrei benutzbar für komerziele produkte Nur wenn es mit dem Produkt gebundelt ist wenn ich das Recht erinnere. Für Opensource lizenzierte Software gibt es sogar eine extra Ausnahme: http://www.mysql.com/about/legal/licensing/foss-exception/#1 Wenn der TE also einfach seine Software ebenfalls unter GPL stellt, und die Sourcen seinem Kunden ausliefert besteht (fast) kein Problem, siehe auch A.K. 's Hinweis mit den verschiedenen Lizenzen.
Viktor S. schrieb: > Da ich vorhabe, ein Kassensystem unter einem Linux-Derivat (Ubuntu) in C > (mit diversen mySQL-DBs) zu programmieren, wollte ich fragen, ob ich das > fertige Programm oder komplett mit der speziell auf das Kassensystem > abgestimmten Linux-Distri (modifiziertes Ubuntu) verkaufen kann ? Lies Dir die mysql-Lizenz durch. Du wirst für Deine Zwecke eine kommerzielle Lizenz brauchen, wenn Du Deine eigene Applikation nicht auch unter die GPL stellst. Ansonsten verwende einfach FreeBSD und PostgreSQL, dann hast Du keine GPL-Software mehr im Basissystem und damit auch keine Probleme mit der kommerziellen Vermarktung. Die BSD-Lizenz (die auch PostgreSQL verwendet), ist hier deutlich unproblematischer. fchk
Rolf Magnus schrieb: > Die meisten bekannten Linux-Distributoren haben das als Geschäftsmodell, > und offensichtlich klappt das, sonst gäbe es sie schon lannge nicht > mehr. Nun, wenn man Novell (Suse) mit Apple vergleicht, Erfolg sieht anders aus. Ich dachte aber auch weniger an die "grossen" Distributionen, sondern eher daran, ob Lieschen Müller mit Linux-Support Geld verdienen kann. Das wird eher mühsam. Gruss Reinhard
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