Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Firma fast ruiniert, Kunde zahlt nicht


von Advantech (Gast)


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Habe einen Prozess gewonnen, der Kunde hat das eingeklagte Geld 
mittlerweile vollständig gezahlt.

Jedoch sind die geschäftlichen Aktivitäten wegen des Engpasses nahezu 
zum Erliegen gekommen. Es ist dadurch sehr schwer überhaupt wieder Fuss 
zu fassen.

Wollte jetzt auf Schadenersatz klagen, aber viele Anwälte sagen das sei 
schwer zu beweisen.

Was soll denn daran schwer zu beweisen sein, wenn hier zahlreiche 
Mahnungen eingegangen sind, die Firma kurz vor der Pleite stand?

Habe hier geschätzt ca. 200 Mitteilungen der Bank wo drauf steht, dass 
der Zahlungsauftrag nicht durchgegangen ist. Telefon und Internet sind 
abgestellt worden. Wichtige Versicherungen sind gekündigt worden. Alles 
schriftlich nachweisbar. Ich stand kurz vorm Auszug aus der Wohnung, 
weil die Miete nicht mehr gezahlt werden konnte.

Kennt jemand einen guten Anwalt der das machen kann?
Hat jemand ein ähnliches Problem?

Möglicherweise kann ich hier nicht weitere Beiträge schreiben. Den Grund 
dafür kann ich leider nicht veröffentlichen. Wenn doch Beiträge kommen 
dann kann das möglicherweise etwas länger dauen.

Alles in allem dauert der oben beschriebene Engpass nunmehr seit mehr 
als 7 Jahren an.

von G. L. (glt)


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Für mich hört sich das nicht nach einer "Firma", sondern nach 
"1-Mann-Alleinunterhalter" an.

Advantech schrieb:
> Alles in allem dauert der oben beschriebene Engpass nunmehr seit mehr
> als 7 Jahren an.
Irgendwelche unternehmerische Tätigkeiten wirst Du wohl in den 7 Jahren 
ja wohl doch ausgeübt haben.

Wenn ein Kunde dich gleich so ins Straucheln bringt, war die Sache ein 
paar Nummern zu groß oder Du standest im Grunde nur auf einem Bein.

von Michael S. (technicans)


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Problem wird auch sein das dir Anwälte das blaue vom Himmel
versprechen und dann einen Rückzieher machen wenn Aufwand
und Wertschöpfung nicht mehr nach ihrem Geschmack sind.
Echte Mandatsverträge die Anwälte auch in die Haftung
nehmen hab ich noch nicht gesehen bzw. sind mir noch nicht
angeboten worden. In den USA soll es ja nach Erfolg gehen,
hier gehts nach Gebührenordnung.

von Mark B. (markbrandis)


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G. L. schrieb:
> Irgendwelche unternehmerische Tätigkeiten wirst Du wohl in den 7 Jahren
> ja wohl doch ausgeübt haben.

Das denke ich auch - man macht doch nicht sieben Jahre lang nur mit 
einem einzelnen Kunden rum.

von Kevin (Gast)


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War wahrscheinlich so eine 'Firma' die Plastik-, Blech- oder 
Kosmetik/Putzmittel weiter verscherbeln wollte um irgendeinen 
Diamantenstatus zu erwerben.

von Geisterfahrer (Gast)


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Bitter, aber leider SELBER SCHULD!!! Ausbildungen zum Meister oder 
Kaufmann sind eben nicht umsonst, aber manchmal trotzdem für die Katz'

von Andreas (Gast)


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Advantech schrieb:
> Habe einen Prozess gewonnen, der Kunde hat das eingeklagte Geld
> mittlerweile vollständig gezahlt.

Wenn der Kunde das Geld gezahlt hat kannst Du ihm gar nichts.
Die ganze Sache hätte auch anders verlaufen können. Der Kunde hätte z.B. 
vor 7 Jahren ordnungsgemäß gezahlt und Dir danach keine Aufträge mehr 
erteilt weil er die Geschäftsbeziehung beenden wollte. Was willst Du ihm 
dann? Auch Schadenersatz weil er Dir keine Aufträge mehr gibt? Es steht 
ihm schliesslich frei mit wem er zusammenarbeitet und mit wem nicht. 
Wenn Du dadurch mit Deinem eigenem Unternehmen den Bach runter gehst 
dann nennt man das unternehmerisches Risiko.

Die einzige Chance die Du hast wäre wenn es eine Kapitalgesellschaft 
(GmbH, GmbH & Co. Kg) ist. Dann wäre es mit Sicherheit 
Konkursverschleppung. Dann brauchst Du nur eine Strafanzeige zu machen 
und der Staatsanwaltschaft den Sachverhalt mit entsprechenden Belegen 
schildern.
Allerdings wird Dir damit auch kein Schadenersatz zugesprochen werden. 
Selbst wenn er verurteilt ist sehe ich das aus oben genannten Gründen 
so, dass Du keinen Anspruch auf Schadenersatz hast.

von Martin (Gast)


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Advantech schrieb:
> Wollte jetzt auf Schadenersatz klagen, aber viele Anwälte sagen das sei
> schwer zu beweisen.
>
> Was soll denn daran schwer zu beweisen sein, wenn hier zahlreiche
> Mahnungen eingegangen sind, die Firma kurz vor der Pleite stand?

Ja? Dann beziffer deinen Schaden doch mal. Konkret. In Euro.

Ach so, das kannst du nicht? Siehste.

von Tommy S. (tommys)


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Hi,

Advantech schrieb:
> Wollte jetzt auf Schadenersatz klagen, aber viele Anwälte sagen das sei
> schwer zu beweisen.
>
> Was soll denn daran schwer zu beweisen sein, wenn hier zahlreiche
> Mahnungen eingegangen sind, die Firma kurz vor der Pleite stand?
>
> Habe hier geschätzt ca. 200 Mitteilungen der Bank wo drauf steht, dass
> der Zahlungsauftrag nicht durchgegangen ist. Telefon und Internet sind
> abgestellt worden. Wichtige Versicherungen sind gekündigt worden. Alles
> schriftlich nachweisbar. Ich stand kurz vorm Auszug aus der Wohnung,
> weil die Miete nicht mehr gezahlt werden konnte.

Ich muss Martin hier vollkommen zustimmen: wie hoch ist denn der 
entstandene Schaden? Wie kannst Du beweisen, dass Zahlungsauftraege, 
etc. nicht ausgefuehrt wurden, weil exakt dieser einige besagte Kunde 
nicht gezahlt hat. Vielleicht was es einfach auch nur Nachlaessigkeit 
von Deiner Seite, fuer ausreichende Deckung Deines Kontos zu sorgen. 
Vielleicht schlummerte das Geld ja auf einem anderen Konto bei einer 
anderen Bank?

Man weiss es nicht, es ist schwer - wenn nicht gar unmoeglich - zu 
beweisen. Das ist genau der Haken an der Sache. Versuche mal, das ganze 
mit einem etwas distanzierten Blick zu betrachten, Dein persoenliches 
Schicksal aussen vor zu lassen:

Unternehmer A liefert etwas an Unternehmer B. Dieser weigert sich (warum 
auch immer) zu zahlen - vielleicht weil er selbst im Moment kein Geld 
hat. Unternehmer A laesst daraufhin das noch vorhandene Geld irgendwohin 
verschwinden und faengt nun an, von B Schadenersatz zu fordern, weil 
aufgrund seiner Zahlungsunwilligkeit, das Unternehmen A den Bach 
runtergeht.

Das kann nicht funktionieren, weil wir dann regelmaessig Leute haetten, 
die Schadenersatz fordern, obwohl es ihr eigenes Verschulden (= 
unternehmerisches Risiko) ist. Vielleicht war es ja auch Vorsatz...

Nimm das ganze nicht persoenlich, ich weiss nicht, wie es bei Dir 
gelaufen ist. Versuche aber mal abzuschaetzen, wie das ganze aussieht, 
wenn Du Dein persoenliches Schicksal aus dem Ding rausstreichst.

Gruesse,
TommyS

von iaoffline (Gast)


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Advantech schrieb:
> Habe einen Prozess gewonnen, der Kunde hat das eingeklagte Geld
> mittlerweile vollständig gezahlt.

Womit er aus dem Schneider ist, bestenfalls Verzugszinsen kannst du ihm 
in Rechnung stellen, aber das wirst du vermutlich eh gemacht haben.

>
> Jedoch sind die geschäftlichen Aktivitäten wegen des Engpasses nahezu
> zum Erliegen gekommen. Es ist dadurch sehr schwer überhaupt wieder Fuss
> zu fassen.
>
> Wollte jetzt auf Schadenersatz klagen, aber viele Anwälte sagen das sei
> schwer zu beweisen.


Du hättest dir da Geld leihen können (von wem auch immer) der Schaden 
ist auf die Zinszahlungen dafür begrenzt.

>
> Was soll denn daran schwer zu beweisen sein, wenn hier zahlreiche
> Mahnungen eingegangen sind, die Firma kurz vor der Pleite stand?

Eine strittige Forderung bedeutet noch lange nicht das der Schuldner für 
den Rest seines Leben für dich verantwortlich ist.

>
> Habe hier geschätzt ca. 200 Mitteilungen der Bank wo drauf steht, dass
> der Zahlungsauftrag nicht durchgegangen ist. Telefon und Internet sind
> abgestellt worden. Wichtige Versicherungen sind gekündigt worden. Alles
> schriftlich nachweisbar. Ich stand kurz vorm Auszug aus der Wohnung,
> weil die Miete nicht mehr gezahlt werden konnte.

Das ist aber nicht Problem des Schuldners.

>
> Kennt jemand einen guten Anwalt der das machen kann?
> Hat jemand ein ähnliches Problem?

Du wirst vermutlich keinen seriösen Anwalt finden der "das machen kann".

>
> Möglicherweise kann ich hier nicht weitere Beiträge schreiben. Den Grund
> dafür kann ich leider nicht veröffentlichen. Wenn doch Beiträge kommen
> dann kann das möglicherweise etwas länger dauen.

Sitzt du im Knast?

von Klaus W. (mfgkw)


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wahrscheinlich auf der Flucht vor seine eigenen Gläubigern, er hat ja 
nicht gesagt daß er selbst besser ist :-)

von Michael S. (technicans)


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iaoffline schrieb:
> seriösen Anwalt

schon mal einen getroffen? Ich nicht. Die nutzen die Notlage eines jeden
doch nur schamlos aus, haben keinen dem Mandanten bekannten Plan und
der muss dann immer bezahlen wenn er wegen Unfähigkeit/Unwilligkeit
verliert. Wenn geltendes Recht so glasklar ist, warum treffen sich
dann Anwälte vor Gericht? Einer muss doch dann falsch liegen und weiß
es meist auch.

Was den TO angeht kann ich nicht verstehen das die Zahlungsmoral EINES
Kunden ihm schon das Genick bricht? Erstens sollte man immer mehrere
Kunden haben, Zweitens die Zahlungen vor allem bei hohen Beträgen
stückeln, also Zug um Zug und drittens ein den Umsätzen angemessene 
Kapitaldecke haben.
Fast jeder Unternehmer muss auch mal Verluste in Kauf nehmen, aber die
die einen guten Geschäftssinn haben können den Verlust meist minimieren
und absetzbar ist es auch noch.

von Advantech (Gast)


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Es geht hier um den entstandenen Schaden.
Der Betrag von Kunden war ca. grob über den Daumen der halbe 
Jahresumsatz. Dann ging nochmal ca. ein halber Jahresumsatz für die 
Rechtsverfolgungskosten drauf im Laufe der Zeit.

Es hat eine weitere Geschäftstätigkeit gegeben und die gibt es immer 
noch. Die Bank hat kein weiteres Geld mehr geliehen. Es waren jedoch 
immer so gerade Aufträge da dass die Firma so gerade weiterlief. Wenn 
das Geld von vornherein da wäre stände die Firma aber jetzt ganz anders 
da. Das dürfte wohl einleuchtend sein, oder?

Martin schrieb:
> Advantech schrieb:
>> Wollte jetzt auf Schadenersatz klagen, aber viele Anwälte sagen das sei
>> schwer zu beweisen.
>>
>> Was soll denn daran schwer zu beweisen sein, wenn hier zahlreiche
>> Mahnungen eingegangen sind, die Firma kurz vor der Pleite stand?
>
> Ja? Dann beziffer deinen Schaden doch mal. Konkret. In Euro.
>
> Ach so, das kannst du nicht? Siehste.

Ein anderer Ton wäre vielleicht ganz angebracht.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Advantech schrieb:
> Es geht hier um den entstandenen Schaden.
> Der Betrag von Kunden war ca. grob über den Daumen der halbe
> Jahresumsatz.

Was lernst Du daraus? Diversifizieren!
Ein gesunder Mix aus Industrie-/Privatkunden, Binnenmarkt/Export, 
mehrere Produkte usw.


> Das dürfte wohl einleuchtend sein, oder?

Das mag sein, aber ...

>> Ja? Dann beziffer deinen Schaden doch mal. Konkret. In Euro.
>>
>> Ach so, das kannst du nicht? Siehste.
>
> Ein anderer Ton wäre vielleicht ganz angebracht.

Davon abgesehen, dass Martin mMn nicht unhöflich war, hat er eben Recht:

Du weisst, dass Du dadurch einen Schaden erlitten hast - aber kannst Du 
das auch beweisen?

Mein Rat als Selbstständiger (der auch schon mal klagen musste): Daraus 
lernen, Mund abwischen, abhaken und die Energie in die Zukunft 
investieren!

Chris D.

von Michael S. (technicans)


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Chris D. schrieb:
> (der auch schon mal klagen musste)

Kann ich gar nicht glauben, der immer so optimistisch positiv
ist. Und so was passiert DIR?

von JBB (Gast)


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Ich würde gerne mal die Hintergründe wissen, warum sich der TO 
ausgerechnet "advantech" nennt. Oder habe ich den Grund schon erraten?

von Pete K. (pete77)


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Warum wurde beim Prozess nicht auch auf Schadensersatz geklagt?
Die Zinsen werden jawohl eingeklagt worden sein. Hat den Prozess ein 
Anwalt geführt?

Man kann auch offene Forderungen verkaufen...

von Martin (Gast)


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Pete K. schrieb:
> Warum wurde beim Prozess nicht auch auf Schadensersatz geklagt?

Vermutlich, weil kein bezifferbarer Schaden nachweisbar war...

von Michael S. (technicans)


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Pete K. schrieb:
> Man kann auch offene Forderungen verkaufen...

Wenn diese unbestritten sind ja, aber ich glaube nicht
das der TO ein Kaufmann ist der das kennen würde.

von iaoffline (Gast)


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Michael S. schrieb:
> aoffline schrieb:
>> seriösen Anwalt
>
> schon mal einen getroffen? Ich nicht. Die nutzen die Notlage eines jeden
> doch nur schamlos aus,

ich kenne da hervorragende Leute mit einwandfreier moralischer Haltung 
und sauberem Geschäftsgebaren.

Auf der anderen Seite kenne ich auch die größten Ar..... unter der 
Sonne, Lügner Betrüger Abzocker etc.

Bei dieser Branche ist es so wie überall. Gute Anwälte haben auch keine 
Abzocke nötig.

Advantech schrieb:
> Wenn
> das Geld von vornherein da wäre stände die Firma aber jetzt ganz anders
> da. Das dürfte wohl einleuchtend sein, oder?

Kannst du konkret und gerichtsfest Nachweisen (d.h. u. a. es muss auch 
den einreden des Beklagten standhalten) das die Nichtzahlung a. grundlos 
bzw. böswillig war und b. ein ganz bestimmter Auftrag deswegen nicht zu 
Stande kam (Aussage des Kunden, Schriftwechsel email etc) und das auch 
keine auftragsbezogene Fremdfinanzierung (Teilzahlung bei 
Auftragserteilung, Vorfinanzierung durch Bank Factoring etc.) in Frage 
kam?

Mit anderen Worten, hast du nachweisbar alles Unternommen um konkrete 
Aufträge durchzuführen oder ist es nur eine Behauptung (ob die nun 
Substanz hat oder nicht interessiert keinen Richter).

von Advantech (Gast)


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iaoffline schrieb:
> Kannst du konkret und gerichtsfest Nachweisen (d.h. u. a. es muss auch
> den einreden des Beklagten standhalten) das die Nichtzahlung a. grundlos
> bzw. böswillig war und b. ein ganz bestimmter Auftrag deswegen nicht zu
> Stande kam (Aussage des Kunden, Schriftwechsel email etc) und das auch
> keine auftragsbezogene Fremdfinanzierung (Teilzahlung bei
> Auftragserteilung, Vorfinanzierung durch Bank Factoring etc.) in Frage
> kam?

Das werden wir dann sehen wenn es soweit ist.

> Mit anderen Worten, hast du nachweisbar alles Unternommen um konkrete
> Aufträge durchzuführen oder ist es nur eine Behauptung (ob die nun
> Substanz hat oder nicht interessiert keinen Richter).

Es gibt die Möglichkeit, dass alle Beweise vorgelegt werden und dass das 
Gericht die Höhe festlegt. Ob die zahlreichen Mahnungen von offenen 
Beträgen und die Zahlungsverweigerungen der Bank jeden Richter kalt 
lassen wage ich mal zu bezweifeln. Es gibt noch weitere Beweise. Das 
wird wohl aufwändig werden.

von oszi40 (Gast)


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Man sollte Aufwand und Nutzen abwägen. Wahrscheinlich ist es sinnvoller 
sich schnell um neue Kunden zu kümmern.

von Frank L. (hermastersvoice)


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Er hat es in 7 Jahren nicht geschafft neue Kunden ranzuschaffen, wie 
sollte das denn jetzt klappen?

von iaoffline (Gast)


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Advantech schrieb:
> Es gibt die Möglichkeit, dass alle Beweise vorgelegt werden und dass das
> Gericht die Höhe festlegt. Ob die zahlreichen Mahnungen von offenen
> Beträgen und die Zahlungsverweigerungen der Bank jeden Richter kalt
> lassen wage ich mal zu bezweifeln.

Nun, es war ja vorher die Rede von guten Anwälten. Bei diesen Belegen 
(es sind keine in Richtung Schadenersatz) kannst du das einfach prüfen 
das du zumin. keinen Geier hast. Jeder einigermaßen vernünftige Anwalt 
wird dir von einer Klage abraten, mit welchen Worten und Gründen er das 
macht ist zweitrangig und "Mandantenabhängig".

> Es gibt noch weitere Beweise. Das
> wird wohl aufwändig werden.

Du brauchst eine wasserdichte belegbare Kausalkette. Das dir in 7 Jahren 
die Kohle und Zeit fehlte um andere Aufträge zu akquirieren ist extrem 
schwer zu belegen. Ab der 2. Instanz wird's übrigens richtig teuer, da 
ist ein Gewinn der 1. (wie unwahrscheinlich das auch sein mag) ein 
Phyrrussieg.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Michael S. schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> (der auch schon mal klagen musste)
>
> Kann ich gar nicht glauben, der immer so optimistisch positiv
> ist.

Häh? Was hat das eine mit dem anderen zu tun?

> Und so was passiert DIR?

Warum nicht?

Chris D.

von PuraVida (Gast)


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@TE: Du stellst die Frage in einem falschen Forum. Ich denke, hier 
tummeln sich doch in erster Linie Techniker und Kaufleute herum aber 
eher weniger Juristen. (Obgleich man den Eindruck haben könnte, daß alle 
Rechtswissenschaften studiert haben wenn man sich die Antworten 
durchliest.)

Man müßte sich anschauen ob Du nur den positiven Schaden ersetzt 
bekommen kannst oder auch einen ideellen Schaden. Dann müßte Dein 
Schaden der condicio sin qua non (Äquivalenztheorie) standhalten (was 
sie wahrscheinlich noch tut) könnte aber von der Adäquanz schon wieder 
abgeschossen werden (Stichwort Adäquanztheorie). Dann brauchst Du noch 
ein Verschulden Deines Gegenübers. Möglicherweise war es ja nur leichte 
Fahrlässigkeit oder gar eine entschuldbare Fehlleistung daß er nicht 
gezahlt hat? Die noch nötige Rechtswidrigkeit um einen Schaden geltend 
zu machen wird wohl gegeben sein.

Man bei diesen Dingen keine seriöse Antwort geben wenn man nicht alle 
Details kennt. Schon gar nicht im Privatrecht, da kann man nicht mal 
immer eine Antwort geben, selbst wenn man alle Details kennt. Jus ist 
halt eine Wissenschaft wo es keine Formeln wie U=R*I gibt.

Mein Rat: Besuche mehrere Anwälte, laß Dir einen 
Schadenersatz-Spezialisten von der Rechtsanwaltkammer oder 
Rechtschutzversicherung empfehlen und horch Dir an was die sagen. Wenn 
der Tenor ist: lieber nicht klagen dann würde ich mich da dran halten. 
Sicher wirst Du einen finden der klagt wenn Du unbedingt möchtest. Aber 
man kann sich auch durch Rechtsstreitigkeiten die über Jahre gehen 
finanziell sowie seelisch komplett ruinieren.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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PuraVida schrieb:
> Sicher wirst Du einen finden der klagt wenn Du unbedingt möchtest. Aber
> man kann sich auch durch Rechtsstreitigkeiten die über Jahre gehen
> finanziell sowie seelisch komplett ruinieren.

Genau das ist der Knackpunkt.

Auch wenn z.B. ein Fall absolut klar ist (so wie damals in meinem Fall) 
und man den gewinnt: die seelische Belastung ist da. Und die bezahlt 
einem niemand.
Vom erweiterten finanziellen Risiko mal ganz abgesehen, wenn die 
Sachlage nicht klar ist (so wie hier).

An der Stelle des OP würde ich mir viel eher Gedanken darüber machen, 
warum er bisher offenbar so wenig Neukunden gewinnen konnte. Und wenn 
der Engpass jetzt schon sieben(!) Jahre anhält, dann stimmt etwa smit 
seinem Unternehmen nicht. Und das sollte er dringend angehen.

Dort etwas zu ändern dürfte erheblich sinnvoller sein.

Chris D.

von Nelson (Gast)


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Ich stand kurz vorm Auszug aus der Wohnung,
weil die Miete nicht mehr gezahlt werden konnte.


Selbstständig sein, aber Miete zahlen.

Ich sag nur: selbst schuld

von Michael S. (technicans)


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Nelson schrieb:
> Ich stand kurz vorm Auszug aus der Wohnung,
> weil die Miete nicht mehr gezahlt werden konnte.

Auch Selbständige haben Sozialansprüche, z.B. auf Hartz 4,
da braucht dann keiner ausziehen, aber einen Antrag muss man
schon frühzeitig stellen. Wird das aus Unwissenheit versäumt,
kann ein Wohnungsverlust unvermeidbar werden, ansonsten
dürfte das hierzulande nicht mehr passieren.

von Galenus ein Reisender (Gast)


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Hallo Advantech,
Justizia ist zwar Blind aber sie kann im Dunkeln sehen. Wie wäre es denn 
mal mit einer Retourekutsche. Wenn der Kunde von euch einen Auftrag 
bekommt und ihr nicht zahlt oder nur unter vorbehalt und immer wieder 7 
Jahre lang nörgelt. Schicke die Unterlagen zur Bank,Schufa und zur 
Versicherung des Kunden hin mit der Bitte die Kreditwürdigkeit und 
Seriösität des Kunden zu prüfen und warte einfach mal ab. Auch die 
Verbraucherzentralen sollte mal mal informieren über dieses seriöse 
Geschäftsgebahren.

von Selbst und ständig (Gast)


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Wenn man hier so die ganzen besserwissenden wie belehrenden Fragen und 
Unterstellungen zusammen nimmt, also Anstand und Würde wie Rücksicht und 
Unparteilichkeit scheint es hier sehr wenig zu geben.
Möchte mal den sehen, der am Existenzminimum dann noch voll 
geschäftsfähig ist, sich in anderen Bereichen dann breit machen kann, 
kostet ja überhaupt Nichts sich andere Geschäftsfelder oder -Partner 
auszusuchen und darin beständig zu werden.
Die ganzen neunmalschlauen Besserwisser hier, alle meist Angestellte, 
haltet mal schön euren Rat hinter dem Berg, wenn eure Firma insolvent 
geht und ihr drei Monate keinen Lohn bekommt, geht es ab zum AA, und da 
bekommt ihr ja dann eurer Gehalt.
Theoriesprüche und Wahrsagungen willl hier keiner hören.
Immer schön auf dem eigenen Teppich bleiben, und schlaue Sprüche kann 
sich der leisten, welcher da schon erfolgreich durch ist.
Ein Gerichtsverfahren kostet nicht nur Vorkasse beim RA und Gericht, das 
macht auch etwas Arbeit dass man dabei nicht mit dem eigenen RA baden 
geht.
Denn den interessieren die Probleme seines Klienten nur so weit, wie es 
seine Gebührennote betrifft.
Die allermeisten RA erkennt man als Pfeifen erst nach dem beauftragten 
Einsatz, nicht vorher.
Das wäre dann doppelt verbranntes Geld, aber wem sagt man das, es wissen 
ja eh alle hier so viel.

@ TO Advantech , such dir ein passenderes Forum, hier wird dir nur 
wieder der blanke Neid ins Gesicht schlagen.
Egal ob du aus dem Fachbereich hier kommst, bei solch privaten 
Angelegenheiten kennen die meisten Leute hier keine Rücksicht.

von Martin (Gast)


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Advantech schrieb:
> Es gibt die Möglichkeit, dass alle Beweise vorgelegt werden und dass das
> Gericht die Höhe festlegt.

Nein, gibt es nicht. Du mußt auf einen bestimmten Betrag klagen.

Natürlich legt der Richter am Ende fest, wieviel du bekommst. Aber das 
bedeutet eben auch, daß du das Kostenrisiko trägst, wenn du den Betrag 
überschätzt.

Thomas

von Martin (Gast)


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PuraVida schrieb:
> Dann brauchst Du noch
> ein Verschulden Deines Gegenübers.

Und dann gibt es noch die Schadenminderungsobliegenheit.

mir fällt schwer zu glauben, daß bei "ich lege meinen Betrieb jetzt 
sieben Jahre still und kümmere mich um nix" eine relevante Quote noch 
bei rauskommen soll...

von Purzel H. (hacky)


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Mit Anwaelten und Gerichten rumzumachen ist nur insofern zielfuehrend um 
Geld zu verlieren. Weiter bringen die nichts. Wenn ein Kunde nicht zahlt 
sollte man vorwaerts schauen und den Betrag abschreiben. Sinnvollenweise 
verschiebt man diesen Zeitpunkt in ein Jahr mit hohem Gewinn.

von Selbst und ständig (Gast)


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@ Martin , ist das so schwer zu verstehen?
Wenn Nicht gezahlt wird hat man nicht nur kein Kapital mehr zum 
Arbeiten, wenn man schon alle anderen Zahlungsverpflichtungen nicht 
bedienen kann.
Ist zwar traurig, aber sowas soll es am Anfang auch geben.
Da wird nicht der pure Wille zum Nichts-Anderes-Nicht-Tun die treibende 
Kraft gewesen sein.
Schon mal ohne Geld, mit offenen Rechnungen und Schulden, sich um was 
gekümmert?
Es soll auch große Firmen gegeben haben, die durch banalen 
Zahlungsausfall oder ewigen Aufschub zum Konkursverwalter gingen.

Entweder mal selber sachlich über die Situation nachdenken, oder doch 
besser Nichts mehr in der Richtung loslassen!

von Martin (Gast)


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Selbst und ständig schrieb:
> Entweder mal selber sachlich über die Situation nachdenken, oder doch
> besser Nichts mehr in der Richtung loslassen!

Ich bin sachlich. Ich mache ihm schließlich keinen Vorwurf. Ich sage 
nur, daß seine Vorstellung, daß der Richter alles wieder heilmachen 
wird, hoffnungslos naiv ist.

von Selbst und ständig (Gast)


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Mikro Oschi , sowas absolut Unpassendes hab ich ja noch nie gehört.
Das bringt ja erst gewisse Kundschaft auf solche Gedanken, kein Wunder 
daß sowas immer mehr in Mode kommt.
Wer das Problem Forderungsdurchsetzung nicht gelöst bekommt, und so cool 
darüber hinwegsieht, der kann gerne mehrmals für mich arbeiten, ohne 
Entlohnung. Da bin ich immer offen für.

Es kann schlecht laufen vor Gericht, aber meistens nur wenn man auf 
ganzer Linie alles so locker nimmt wie du es hier rätst. Oder ohne 
eigenen Anwalt.

Es soll auch Leute geben, die über solche Banalitäten hinwegschauen 
können, mit denen möchte ich dann aber auch lieber keine Geschäfte 
machen.
Deren Arbeit ist dann nämlich auf selbigem Niveau, wie deren Standpunkt 
zu Ihrer Forderung.

von Selbst und ständig (Gast)


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Martin, ich bezog mich auf dies von dir
> mir fällt schwer zu glauben, daß bei "ich lege meinen Betrieb jetzt
> sieben Jahre still und kümmere mich um nix" eine relevante Quote noch
> bei rauskommen soll...

Abgesehen von der Vorstellung über den Schadenersatz, er hält sich wohl 
an alle noch greifbaren Möglichkeiten, in der Situation möchte ich 
selber nicht stecken.
Das Ende sollte zu Ende sein, man muß auch mal aus seiner vergangenen 
Situation herauskommen, sonst bleibt man in dieser ewig hängen.

Die Schulden und eventuellen Einträge durch eigene Zahlungsunfähigkeit 
ist auch ein Risiko bei zu unterschätztem Wagnis und zu viel Einsatz in 
nur eine damalige Richtung.

Entscheidend für die Vorstellung ist die Sichtweise und Fähigkeit des 
eigenen Rechtsanwaltes, und dessen Größe, und vielleicht noch der Status 
des damaligen Schuldners.
Zu viele Hoffnungen würde ich mir da nicht machen, private Zahlungen wie 
Wohnung und Tel.Anschluß kann man als Schadenersatz sehr schlecht 
deklarieren.
Auch wurden schon mögliche wohl nicht genutzte Auswege aufgezeigt, die 
würde der gegenerische Anwalt auch als erstes vorbringen.

von Purzel H. (hacky)


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Es gibt zwei Moeglichkeiten, weshalb ein kunde nicht zahlt. Die eine 
ist, dass er selbst aufgelaufen ist, und effektiv zahlungsunfaehig ist. 
Da ist dann nichts mehr zu holen. Falls doch, kann man ja vorbeigehen 
und eine Maschine oder Lagerware abzuegeln. Das ist nicht wirklich 
legal, aber machbar.
Die zweite Moeglichkeit ist dass der kunde Kosten senken will. Der Kunde 
hat den Prototypen, aber keine Unterlagen. Dann muss man eben schauen, 
dass er mit der geleisteten Arbeit nichts anfangen kann. Indem man die 
Produktionsunterlagen erst nach Bezahlung rausrueckt.

von Selbst und ständig (Gast)


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Mirko Oschi, deine Versuche hier noch etwas wieder zu deinem Rat 
geradezubiegen, würde ich mir selber persönlich verkneifen.
Solche Tricks enden meist mit der Polizei auf Hof, und du bist dann 
selbst der Dumme. Anzeige wg. Hausfriednesbruch / verscuhten Diebstahl 
etc. pp. !
Für wie dämlich hältst du eigentlich deine Kunden, oder für wie genial 
dich selbst?

Wer zu dem Zeitpunkt Nichts mehr hat, und du deshalb aufgibst bei dem, 
der wird ganz sicher nicht bis an sein Lebensende wie eine Kirchenmaus 
wegen deiner verjährten oder verfallenen Forderung weiter vor sich 
hinvegetieren und deshalb abloosen.

Eine dritte Möglichkeit, warum der Kunde nicht zahlt, hast du aber wohl 
vergessen: weil du Mängel in deinem Werk abgeliefert hast, oder er 
darauf aus ist dies so zu bemängeln.

Die vierte wäre, daß er dich besser kennt als du dich selbst, weil du 
offenbar zu faul oder unfähig bist, deine Forderungen gegenüber diesem 
Kunden durchzusetzen.

Von den anderen weiteren spekulativen Möglichkeiten vllt. ein anderes 
Mal mehr.

von Purzel H. (hacky)


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Kein Versuch mich rauszureden. Es ist durchaus moeglich, dass ein 
zahlungsunfaehiger Kunde Lager anstelle Barem rausrueckt. Ein 
zahlungsunfaehiger Kunde muss nicht zwingend unkooperativ sein. Ganz 
klar zahlt er erst die Loehne seiner Mitarbeiter. Und dann die 
Rechnungen der am lautesten jammernden Lieferanten. Wenn er die 
Forderung durch Lieferung von Lager erniedrigen kann, weshalb auch 
nicht. Er darf nach Hinterlegung der Bilanz nichts mehr rausgeben, 
vorher aber schon.

Schlechter lief es bisher noch nie.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Selbst und ständig schrieb:
> Wenn man hier so die ganzen besserwissenden wie belehrenden Fragen und
> Unterstellungen zusammen nimmt, also Anstand und Würde wie Rücksicht und
> Unparteilichkeit scheint es hier sehr wenig zu geben.

Na, so etwas gibt es immer - das sollte man aber wissen, wenn man hier 
schreibt.

> Möchte mal den sehen, der am Existenzminimum dann noch voll
> geschäftsfähig ist, sich in anderen Bereichen dann breit machen kann,
> kostet ja überhaupt Nichts sich andere Geschäftsfelder oder -Partner
> auszusuchen und darin beständig zu werden.

Natürlich ist das nicht umsonst. Allerdings bleibe ich dabei: wenn man 
offenbar in sieben Jahren in seinem Gebiet nicht vorwärtskommt, dann 
sollte ein Umdenken einsetzen (eigentlich schon viel früher, aber so ist 
es jetzt nun mal). Ich habe auch nach der ersten Zeit die Teile, die 
wenig nachgefragt waren, konsequent rausgeschmissen und neue aufgebaut. 
Und der Prozess läuft so immer noch: Lohnt eine Produktlinie?

> Immer schön auf dem eigenen Teppich bleiben, und schlaue Sprüche kann
> sich der leisten, welcher da schon erfolgreich durch ist.

Gut, dann darf ich das ja ;-)

> Ein Gerichtsverfahren kostet nicht nur Vorkasse beim RA und Gericht, das
> macht auch etwas Arbeit dass man dabei nicht mit dem eigenen RA baden
> geht.
> Denn den interessieren die Probleme seines Klienten nur so weit, wie es
> seine Gebührennote betrifft.

Nicht unbedingt. Natürlich möchte ein Anwalt auch Neukunden gewinnen und 
vor allem behalten. Denn man wechselt auch einen Anwalt nicht so einfach 
(zumindest für die "08/15"-Fälle).

Ich werde beim nächsten Fall natürlich auch wieder "meinen" Anwalt 
aufsuchen: den kenne ich, er kennt mich und er war erfolgreich.

Auch Anwälte planen durchaus kaufmännisch - zumindest halbwegs schlaue 
(ja, es gibt auch andere ...)

> @ TO Advantech , such dir ein passenderes Forum, hier wird dir nur
> wieder der blanke Neid ins Gesicht schlagen.

Warum Neid?
Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, warum jemand auf ihn 
neidisch sein sollte: er steckt offenbar in einer beschissenen Situation 
und ist wenig erfolgreich.

Ich möchte ihn aber nicht verurteilen: das kann alles passieren - shit 
happens.

Aber er muss sehen, dass er da rauskommt. MMn klammert er sich seit 
Jahren viel zu sehr an diesen einen Fall, gerade auch seelisch. Und so 
etwas blockiert (ich weiss das aus eigener Erfahrung).

Man muss das abhaken und seine Energie nach vorne richten.

Ich denke, dieses "Gefangensein" ist der Hauptgrund, warum er die 
letzten Jahren einfach nicht auf die Füße kam.

Ich kann mich nur wiederholen: Mund abwischen und nach vorn blicken.

Chris D.

von Mikki M. (mmerten)


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Ich verstehe die ganze Aufregung nicht.
Der TO hat einen Prozess um eine strittige Forderung gewonnen und der 
Schuldner hat bezahlt. Wo soll denn da noch nen Klage auf Schadenersatz
irgendwie Aussicht auf Erfolg haben. Lediglich die Kreditwürdigkeit des 
Schuldners dürfte bei einigen Auskunftsdiensten etwas sinken. Und der TO 
dürfte wohl sich keine Gedanken über eine ausreichende Kapitaldecke 
gemacht haben.

von Michael S. (technicans)


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Mikki Merten schrieb:
> über eine ausreichende Kapitaldecke gemacht haben.

Wie viel ist ausreichend?

von Advantech (Gast)


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Zur Information:
Die Firma existiert weiterhin.
Trotz (oder wegen) der Schwierigkeiten haben weitere geschäftliche 
Aktivitäten stattgefunden.
Der Sachverhalt ist sinngemäss so wie er wirklich ist, ich will das 
nicht weiter ausführen.
Die Gegenseite ist mittlerweile über einen Anwalt angesprochen worden 
und hat ein (zu niedriges) Angebot vorgelegt. Es stellt sich jetzt die 
Frage ob geklagt werden soll.

Es haben in der Zwischenzeit wie geschrieben weitere Aktivitäten 
stattgefunden und es sind mittlerweile auch mehr Aufträge vorhanden die 
abgearbeitet werden müssen. Ich überlege einen Mitarbeiter einzustellen 
in Teilzeit o.ä.

Das Thema ist hier aber: Wie beweise ich einen Schaden, der durch das 
Nichtzahlen des Kunden über längere Zeit entstanden ist.

In der Tat müsste den ganzen Angestellten hier mal für ein halbes Jahr 
der Lohn gekappt werden. Sie müssten gezwungen werden ein weiteres 
halbes Jahresgehalt für den Rechtsstreit aufzubringen um dann (könnte 
auch schief gehen) sieben Jahre später das Geld ausgezahlt zu bekommen.

Dann wisst ihr worüber ihr redet.

von Tommy S. (tommys)


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Hi,

Advantech schrieb:
> Das Thema ist hier aber: Wie beweise ich einen Schaden, der durch das
> Nichtzahlen des Kunden über längere Zeit entstanden ist.

Gar nicht. Wie ich weiter oben schon geschrieben habe: wie willst Du 
beweisen, dass Du einfach Deine eigenen Rechnungen nicht zahlen wolltest 
oder das Geld in anderen Kanaelen verschwunden ist?


> In der Tat müsste den ganzen Angestellten hier mal für ein halbes Jahr
> der Lohn gekappt werden. Sie müssten gezwungen werden ein weiteres
> halbes Jahresgehalt für den Rechtsstreit aufzubringen um dann (könnte
> auch schief gehen) sieben Jahre später das Geld ausgezahlt zu bekommen.

Genau das muesste nicht passieren. Weil: als Angestellte tragen sie kein 
unternehmerisches Risiko, das Du als Firmengruender aber tragen musst. 
Ein gutes Produkt abzuliefern und eine Rechnung zu schreiben bedeutet 
noch laengst nicht, dass alles in trockenen Tuechern ist. Das ist Dein 
Risiko als Unternehmer. Aber das sehe ich leider viel zu oft: Firma 
gruenden wollen, grosse Umsaetze machen und Gewinne einstreichen wollen, 
aber ja kein Risiko tragen. Alles soll genauso schoen und sicher sein, 
wie im gelobten Angestellten-Leben.


> Dann wisst ihr worüber ihr redet.

Glaub' mir: es gibt genuegend Leute, die auf Deine Beitraege geantwortet 
haben, die genau wissen, wovon Du redest. Die haben naemlich (inklusive 
mir) Ihre eigenen Erfahrungen in der Selbststaendigkeit oder als 
Unternehmenslenker machen duerfen. Und mehr als einmal wurde gesagt: 
verbuche das als Lehrgeld und schau nach vorne! Ansonsten wirst Du in 
weiteren 7 Jahren noch mehr Geld zum Anwalt getragen haben und immer 
noch keinen Schritt weiter sein.


Gruesse,
TommyS

von Martin (Gast)


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Advantech schrieb:
> Das Thema ist hier aber: Wie beweise ich einen Schaden, der durch das
> Nichtzahlen des Kunden über längere Zeit entstanden ist.

Bisher war dein Thema "ich kann eh nix beweisen, wie gibt mir der 
Richter trotzdem Geld?"

> In der Tat müsste den ganzen Angestellten hier mal für ein halbes Jahr
> der Lohn gekappt werden. Sie müssten gezwungen werden ein weiteres
> halbes Jahresgehalt für den Rechtsstreit aufzubringen um dann (könnte
> auch schief gehen) sieben Jahre später das Geld ausgezahlt zu bekommen.

Die Angestellten werden im Gegensatz zu dir sich das nicht gefallen 
lassen. Und spätestens nach wenigen Monaten steht (a) der Staatsanwalt 
bei dir und (b) stellt die Krankenversicherung einen Insolvenzantrag für 
dein Unternehmen. g

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Hallo und guten Morgen,

Advantech schrieb:
> Zur Information:
> Die Firma existiert weiterhin.

Davon bin ich ausgegangen :-)

> Trotz (oder wegen) der Schwierigkeiten haben weitere geschäftliche
> Aktivitäten stattgefunden.

Sonst wärst Du ja auch nicht noch sieben Jahre später am Markt.

> Die Gegenseite ist mittlerweile über einen Anwalt angesprochen worden
> und hat ein (zu niedriges) Angebot vorgelegt. Es stellt sich jetzt die
> Frage ob geklagt werden soll.

Das ändert die Sache natürlich. Prinzipiell wird Deine Forderung also 
anerkannt - es geht nur um die Höhe.

> Es haben in der Zwischenzeit wie geschrieben weitere Aktivitäten
> stattgefunden und es sind mittlerweile auch mehr Aufträge vorhanden die
> abgearbeitet werden müssen. Ich überlege einen Mitarbeiter einzustellen
> in Teilzeit o.ä.

Na also. Dann hat ja doch ein gewisser Aufschwung stattgefunden.

Das passt aber nicht zu Deinem ersten Posting:
"Alles in allem dauert der oben beschriebene Engpass nunmehr seit mehr
als 7 Jahren an."

Was stimmt denn nun?

> Das Thema ist hier aber: Wie beweise ich einen Schaden, der durch das
> Nichtzahlen des Kunden über längere Zeit entstanden ist.

Das weisst nur Du. Wir kennen Deine Beweise nicht. Aber grundsätzlich 
ist das schwer bis unmöglich. Kannst Du nachweisen, dass das nicht doch 
z.B. an der allgemeinen Wirtschaftskrise 2009 lag? Oder an anderen 
Dingen?

> In der Tat müsste den ganzen Angestellten hier mal für ein halbes Jahr
> der Lohn gekappt werden. Sie müssten gezwungen werden ein weiteres
> halbes Jahresgehalt für den Rechtsstreit aufzubringen um dann (könnte
> auch schief gehen) sieben Jahre später das Geld ausgezahlt zu bekommen.

Es war Deine Entscheidung, offenbar nur mit wenigen (einem?) Kunden 
zusammenzuarbeiten, Deine Aufträge nicht zu streuen. Und es waren Deine 
Entscheidungen, offenbar keine Abschlagszahlungen zu nehmen und zu 
klagen.

Und nun überlege mal, ob Du nicht besser gefahren wärst, wenn Du das 
Geld nicht darein gesteckt sondern in Dein Unternehmen gesteckt hättest, 
wenn es, wie Du schriebst, Dein Unternehmen gelähmt hat.

Vom Seelischen mal ganz abgesehen ...

Wichtig ist es, daraus zu lernen (!)

Meine Meinung: nimm das angebotene Geld noch mit und denk endlich an 
Deine Zukunft, anstatt Dich mit diesem Dreck weiter zu belasten.

Willst Du wirklich einen neuen Rechtsstreit? Nochmal Jahre Geld 
reinbuttern und vielleicht gar nichts kriegen? Und das, obwohl es 
finanziell nicht so dolle läuft?

Tut mir Leid, dafür habe ich kein Verständnis - gerade wenn Du jemanden 
einstellen willst. AG zu sein heisst, eine große Verantwortung zu haben 
(ja, es gibt auch andere ...).
Die Entscheidung, jemanden einzustellen, ist ein gewaltiger Schritt.
Ich habe damals Wochen und Monate gründlich darüber nachgedacht und 
gerechnet.

Chris D.

von Michael S. (technicans)


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Advantech schrieb:
> Ich überlege einen Mitarbeiter einzustellen
> in Teilzeit o.ä.

Nimm einen Fünfzig-Jährigen vom Jobcenter (falls verfügbar)
die dir 50% des Gehalts zu buttern. Teilzeit ist eine Frauendomäne
und für Männer Quatsch. Da bekommst du nie einen der für den
Lebensunterhalt aufkommen muss.

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