Hallo, im Rahmen meines Studiums der Medizintechnik soll ich während einer Projektarbeit ein EKG bauen. Die Signalverarbeitung soll dabei über Labview geschehen. Mein Problem ist jedoch Folgendes: Zur Datenerfassung benötige ich eine analoge Schaltung und einen ADC. Mir ist bewusst dass das rohe Signal diverse Filterungen und Verstärker durchlaufen muss bevor es mittels eines Microcontroller (freie Auswahl !) über RS232 bzw RS232 to USB in Labview eingebunden werden kann. Meine Fragen: - Welcher Microcontroller ist gut hierfür geeignet ?(einfache Anbindung in Labview durch SubVI's wünschenswert) - was für eine Schaltung benötige ich um den Controller autark benutzen zu können, also auf der Platine mit drauf?(eine Platine kann in der Werkstatt gefertigt werden, auch SMD-Bauteile) - hat jemand Erfahrung mit einer einfachen EKG-Schaltung (analog so wenig Bauteile wie nötig, da Filterung und Glättung mit Labview geschehen soll) So, das wärs fürs erste Bedanke mich schon mal Gruß Hans
Hallo Hans, in diesem Beitrag der Elektor findest Du sicherlich sehr gute Anregungen. http://www.elektor.de/jahrgang/2011/januar/ekg-drahtlos.1647741.lynkx Da Du sehr intensiv mit Filtern spielen musst, schlage ich Dir einen Controller mit etwas Rechenpower vor. Schaue Dir einmal das Projekt um den NXP LPC1768 an: http://www.mbed.org Die Community ist sehr groß und es sind viele Profis dabei. Zu diesem Projekt gibt es Mengen an freier Software, unter anderem auch vieles zu digitalen Filtern. Unter anderem gibt es eine komplette vorgefertigte DSP Library: http://mbed.org/users/wvd_vegt/notebook/dsp-library/ Und wenn Dir das noch reicht, dann schaue Dir die Schnittstelle zu einem FIR Filter als Coprozessor an: http://mbed.org/users/tkreyche/notebook/fir-filtering-with-a-quickfilter-qf1d512-cop/ Im Übrigen gibt es dort auch schon die Anbindung und Fernsteuerung zu LabVIEW: http://mbed.org/cookbook/Interfacing-with-LabVIEW Mit dem mbed solltest Du schnell zu einer Lösung kommen können. Gruß kokisan
Im Buch Praxiseinstieg LabVIEW ISBN-10: 3772340393 ist in Kapitel 20 ein EKG. Analogteil besteht aus zwei Transitoren (Differenzverstärker). Die Datenerfassung ist mit einer 12 Bit Datenerfassungskarte USB6008 (ca 130 Euro). Die 12 Bits dürften auch, falls Du das mit Mikrocontroller machst, die absolute Untergrenze sein. (z.B. externer Wandler) Filter muss 50 Hertz gut ausfiltern. Am besten digitales Notch bei 50 Hz und linearphasiger Tiefpass (Bessl) bis ca 70 - 100 Hz. Einfach ein Tifpass bei 15 Herz mit ca 8.Ordnung. Schau einfach ins Buch oben, da lernst Du in 3 Seiten mehr als Du denkst.
Hallo, danke schonmal, steht ziemlich viel Nützliches drin auf den Seiten. Werd mir das morgen nochmal genauer durchlesen :) Bezüglich der Rechenleistung des Controllers: Die eigentliche Filterung möchte ich wirklich erst in Labview, also auf dem PC durchführen. Ich benötige kurz gesagt also lediglich einen Analog-Digital-Wandler und eine Schnittstelle zum PC. Und davor eben noch eine Vorverstärkung und ne Vorfilterung. Werde das diskrete Signal dann mit ner Bandsperre (Bandbreite: zwei, drei Herz) filtern und zusätzlich die Baselineverschiebung (durch Respiration) geraderücken. Ja und wegen dem Microcontroller nochmal: Ich muss dem Professor möglichst "wissenschaftlich" erklären, warum ich gerade den Mikrocontroller gewählt habe. Also würde für eine solche Anwendung nicht auch ein ATmega8 genügen? Hoffe ihr versteht was ich meine ;) Gruß Hans
Hallo Hans, ok, habe Dein "Controller autark benutzen können" so verstanden, dass LV nur in der Anfangsphase rechnet und später dann der Controller alles übernimmt (eigenständiges Gerät). Wenn LV die Rechenarbeit immer übernimmt, reicht sogar ein USB-Streaming über FTDI Controller. Gruß kokisan
Wichtig am EKG ist mangehafte Isolation zum Netz. Sodass man damit moeglichst schnell und effizient den ersten Patienten grillen kann. Das bringt Stimmung. :-) Das Stichwort sollte medizinische Zulassung sein.
Hallo, von Texas Instruments gibt es ein analoges Frontend für EKG-Geräte: PADS1298 ! MfG
Hallo, also das mit dem USB-Streaming über FTDI Controller is mir noch neu. Werde mich da mal reinlesen. Bezüglich der Zulassung: Mir is schon klar dass ich ne galvanische Trennung brauche bei nem Klasse 2b Produkt (oder wars Klasse 3) ;) Wegen dem Frontend ADS1298: Scheint ziemlich geil zu sein, Ich glaube da musst du wirklich gar nix mehr machen, der filtert dir ja wohl schon einiges raus. Aber wenn ich mir das Blockschaltbild anschaue (http://www.ti.com/solution/ecg_electrocardiogram) dann brauche ich wohl zusätzlich noch einen Microprozessor damit ich über RS232 in den PC kann. Gruß Hans
www.labjack.com http://labjack.com/catalog/u3-lv-oem >>Up to 16 12-bit Analog Inputs (0-2.4 V or 0-3.6 V, SE or Diff.) Autark ist jedoch schwieriger, ausser du benutzt einen Mini-Rechner. Einen U6 habe ich für meine Masterarbeit eingesetzt. Supersache.
Ach, und Labview-Anbindung läuft excellent. VI-Bibliothek installieren, Freude haben.
Hallo, also dem Professor ist es wichtig dass wir ein PCB-Board selbst erstellen. Da ich bisweilen noch kein eigenes PCB erstellt habe, nur bissl was auf dem Steckbrett und aufm Lochraster, ist es mir also wichtig möglichst wenig fertige Boards zu verwenden. Also für die Platine gefordert: - Wenig Hardware, da eigentliche Signalverarbeitung in Labview geschieht - kostengünstig ( so ein fertiges Board kostet ja auch schließlich bissl was) - Schnittstelle zum PC
Wichtig beim EKG ist, dass das Signal so wenig wie möglich "verzerrt" wird. Wenn du dir mal eine Spektrum eines EKG-Signals anschaust wirst du sehen das es von 0 bis rund 130Hz geht. Also ist auch eine Information in den 50Hz drinne die meist überlagert ist mit dem Netzbrummen. Wenn du nun einen Filter nimmst (kerbfilter), schneidest du links und rechts von 50 was weg und die 50Hz komplett auch weg. Damit gehen dir wichtige informationen verloren, die einem Leihen nicht unbedingt auffallen, aber dem Cardiologen ganz sicher. Du nimmst nur die 3 üblichen Ableitungen (rechte handgelenk, linkes handgelenk und Fuß). Diese "anschlüsse" (wenn möglich AgAgCl kontakkte nehmen) über geschirmte Leitungen an Instrumentenverstärker führen. Am Instrumentenverstärker kannst du die "driven-right-leg" schaltung einarbeiten incl. aktivem Schrim. Somit werden Störungen nicht mehr rausgefiltert, sondern in inverser form wieder eingekoppelt. Somit "löschen" sich die Störungen von selbst aus. Und auch nur die Störungen, nichts weiters. Nach dem INA (Instrumenetenverstärker) ist das Signal groß genung um es per AD-Wandler in den Rechner zu geben. Die Software kann aus den vorhandenen 3 Ableitungen weiter 3 Ableitungen errechenen. Somit hast du die geforderten 6 standartableitungen. Ganz wichtig ist. Als PC laptop im Batteriebetrieb verwenden und Verstärkerschaltung und wandler ebenfalls. Das ist reine Sicherheit. Wenn du unbedingt über das Netz gehen willst musst du ein trenntrafo verwenden und dann musst du die 60601 erfüllen, und das kann schwierig werden bei selbsbastelschaltungen. Vorm AD-Wandler kannst du bereits das EKG signal per Oszi anschauen.
Ich habe zwar meine EKG-geräte für den "Hausgebrauch" fertig, will sie aber noch verbessern, wenn interessante Anstöße auftauchen. Basti schrieb: >Diese "anschlüsse" (wenn möglich AgAgCl kontakkte >nehmen) über geschirmte Leitungen an Instrumentenverstärker führen. Dazu eine Frage: Was ist der tiefere Sinn, dass man Ag/AgCl-Elektroden verwenden sollte. MfG
>Ag/AgCl
Die haben weniger niederfrequenten Drift als andere Elektroden, da sie
sich über die Cl- Konzentration selbst stabilisieren. Edelstahl oder
Kohle (Leitgummi...) geht aber auch gut.
Du musst um eine bessere signalübertragung von Mensch zu maschiene zu haben eine Elektrolyt nehmen. Das kann eine Salzlösung sein oder auch Spuke (auch salzlösung). Das problem bei Elektrolytlösungen und Strom ist, dass das Metall abegtragen wird (beispiel schiiffsbau Opferanode). Da wir am menschen keine Opferanode andbringen, nimmt man einen gut Leitenden Stoff (silber (Ag)) und eine Elektolyt was mit dem Salz des Metalles gesättigt ist (AgCl Silberchlorid). Somit verbraucht sich das Kontaktmetall nicht wärend des gebrauchs, was bei einem EKG sehr schnell passieren würde, wenn man es nicht macht. Das was j.c. schreibt ist dabei eine schöner nebeneffekt.
so hallo, das mit der elektrode werd ich so machen. wie teuer ist sowas eigentlich und wo kann ich die kaufen als privatanwender? gruß hans
Na als stud.Med.tech.-ing. gehts du mal zum örtlichen uniklinikum oder andere krankenhäuder (Studieausweis net vergessen) und fragst mal ganz höflich ob due ein paar klebeelektroden für studienzwecke bekommen kannst. die sagen meistens nicht nein, sind ja eh pfennigartikel. Am besten vorher einmal anrufen. Habe ich als Student auch so gemacht ;-)
Noch ein kleiner zusatz: Da man immer so brav Filter leist. Lass die finger von Filter beim EKG es geht, wie ich oben beschrieben habe auch ohne. Dazu ein Bild im Anhang: Quelle: www.biosemi.com/publications/artikel3.htm Das kannst du so 1 zu 1 übernhmen. Dann wirst du schon schöne Signale sehen.
Vielen Dank, werd mir die Schaltung mal in ner freien Minute aufm Breadboard aufbauen. Und wegen den Elektroden muss ich glaub echt mal in ne Klinik. Liebe Grüße Hans
Achso, wird vlt. aus der Darstellung nicht ganz klar. Die rechten 3 OPs, sind keine einzel OPs. Die kann man so integriert kaufen. Nennt man Instrumentenverstärker. INA114 zum Bespiel.
./. schrieb: > Braucht es nicht mindestens einen Isolationsverstaerker? du meinst im Bezug auf Patientenableitstrom? Deswegen schrieb ich oben Akkubetrieb verwenden. Also schaltung auf Akku und Laptop über Akku. Dann haben wir Schutzkleinspannung und man ist unter den gefährlichen strömen die sich bilden können. Wenn wirklich Netzbetrieb verwendet wird gebe ich dir recht. Dann gilt Trenntrafo und unbedingtes einhalten der 60601 Norm (die gibt es Kostenlos zum nachlesen im netz)!!!
Bzw du meinst eine "schaltung" zum entfernen aufmodulierter Störungen. Die benötigt es nicht zwangsläufig. Jedenfalls nicht bei diesem Prinzip. Ich denke man kan auch auf den Defibrilator schutz am Eingang verzichten, da niemand bei diesen Versuchschaltungen mit eine Defi auf den Testprobanden geht :-D.
>und Strom ist, dass das Metall abegtragen wird Noch so ein Quatsch. Wo bitte fließt denn beim EKG ein Strom? Das ist kein Defibrillator! Der Grund für die Verwendung von Ag/AgCl ist schlicht stabilisierung des Potentials über die Cl- Konzentration (zB im KCl-haltigen Gel der Klebeelektrode). Lies doch bitte mal das hier: http://www.amazon.de/Electrodes-Measurement-Bioelectric-Events-Geddes/dp/047129490X bevor solche Behauptungen verbreitet werden. Wenn Du Ag/AgCl unter Strom setzt, dann wird Chlor frei! Denkst Du das ist in medizinischen Applikationen gewünscht? Elektroden die richtig Strom führen (Elektroskalpell) sind niemals aus Ag/AgCl sondern aus Edelstahl!
j. c. schrieb: >>und Strom ist, dass das Metall abegtragen wird > > Noch so ein Quatsch. Wo bitte fließt denn beim EKG ein Strom? Das ist > kein Defibrillator! Der Grund für die Verwendung von Ag/AgCl ist > schlicht stabilisierung des Potentials über die Cl- Konzentration (zB im > KCl-haltigen Gel der Klebeelektrode). Lies doch bitte mal das hier: > > http://www.amazon.de/Electrodes-Measurement-Bioele... > > bevor solche Behauptungen verbreitet werden. Wenn Du Ag/AgCl unter Strom > setzt, dann wird Chlor frei! Denkst Du das ist in medizinischen > Applikationen gewünscht? > Elektroden die richtig Strom führen (Elektroskalpell) sind niemals aus > Ag/AgCl sondern aus Edelstahl! Du brauchst ein Elektolyt um Signale von mensch zu maschiene zu übertragen. So dann benötigst du eine metallischen kontakt um das signal in deine leitungzu bringen. Damit hast du eine galvanische Zelle. Durch diese Zelle (sei sie auch noch so klein) werden dem Metall (Ag) elektonen entzogen. Und die Ionen (positiv geladen) gehen in die Elektolytlösung über. Das Metall baut sich also ab. Sättigsat du nun das Elektrolyt mit dem Salt des Metalls kann dieser effekt nicht mehr auftreten. Das uist der hauptgrunf. und galvanische Zellen bilden eine strom aus (auch wenn sehr klein).
Kleiner Tip neben bei. Wenn man das Herzpotenzial misst. Dann fließt auch ein Strom. Der Mensch ist dann die Quelle. Wenn keiner fließen würde, würde man auch nicht messen können. Denn es müssen ja elektonen zum EKG verstärker fließen sonst wird daraus nichts. Das ist zwar ein sehr kleiner strom, aber strom fließt immer! Man muss nur wissen woher der kommt. Und ein Biologisches wesen ist immer eine Quelle. Ohne Strom keine Spannung, sagt schon das Ohmsche gesetz.
Obwohl ich der Fragesteller zum tieferen Sinn der Verwendung von Ag/AgCl-Elektroden war, muss ich mich in die Diskussion mal einklinken. Wahrscheinlich verwendet man Ag/AgCl-Elektroden, weil diese Elektroden ganz bestimmte elektrochemische Eigenschaften haben. Bei elektrochemischen Messverfahren werden diese Elektroden immer dann verwendet, wenn eine Bezugselektrode mit konstantem Potential notwendig ist. Damit der Fragesteller nicht zuviel Zeit verschwendet, sollte er sich ruhig die vorgeschlagenen Ag/AgCl-Klebeelektroden beschaffen und kann sich evtl. später noch einmal mit den verschiedenen Elektrodenarten im elektrochemischen Sinn beschäftigen Lit. z. B. Brdicka, Grundlagen der physikalischen Chemie Elektrochemie/Elektroden I. und II. Art Es wäre allerdings gut, dass bisher zu den Ag/AgCl-Elektroden Gesagte zum großen Teil wieder zu vergessen. Trotzdem wäre ich an dem tieferen Sinn interessiert. Ich vermute mal, und ich betone ausdrücklich vermute, man wollte ursprünglich mal unter allen Bedingungen Spannungsunterschiede, die vom Elektrodenmaterial kommen, ausschließen. Beim EKG werden aber Spannungsdifferenzen bewertet, welche durch die elektrischen Aktivitäten aller Herzmuskelfasern erzeugt werden. Statische Spannungsdifferenzen, die vom Elektrodenmaterial usw. herrühren, werden durch die Nulllageregelung wieder ausgeglichen. So sehe ich es, lass mich aber auch gern belehren. MfG
Tja wenn aber bereits die Potentialverschiebung bereist so groß ist das der Differenzverstärker an den Anschlag läuft nützt Dir das nix. Darum Ag/AgCl da dort die Potetialverschiebung gering ist.
Hi, Basti schrieb: > Na als stud.Med.tech.-ing. gehts du mal zum örtlichen uniklinikum oder > andere krankenhäuder (Studieausweis net vergessen) und fragst mal ganz > höflich ob due ein paar klebeelektroden für studienzwecke bekommen > kannst. die sagen meistens nicht nein, sind ja eh pfennigartikel. Am > besten vorher einmal anrufen. > > Habe ich als Student auch so gemacht ;-) Das habe ich zu Schülerzeiten anno `95 auch so gemacht... Habe auch gleich eine ganze Packung (25pcs) bekommen. Normalerweise kein Thema. Arztpraxen wo ein Internist seinen Dienst verrichtet (ein sehr großer Anteil der Hausärzte) aber auch viele Allgemeinmediziner haben ebenfalls diese Elektroden für LZ-EKG im Gebrauch. Heute würde ich aber eher direkt mal bei Ebay schauen, Kosten so um die 5 Euro incl. Versand für 30 Stck. Beispiel: http://www.ebay.de/itm/30-x-EKG-Elektroden-Uberwachung-MIH-Langzeit-EKG-/190381507510?pt=Medizinische_Ger%C3%A4te&hash=item2c539f43b6 Oder halt selber mal durchschauen: http://www.ebay.de/sch/i.html?_from=R40&_trksid=p5197.m570.l1311&_nkw=Ekg+Elektroden&_sacat=See-All-Categories Wolfgang-G schrieb: > Es wäre allerdings gut, dass bisher zu den Ag/AgCl-Elektroden Gesagte > zum großen Teil wieder zu vergessen. Naja, ich habe es teilweise Überflogen und es scheint einiger Blödsinn dabei zu sein. Wolfgang-G schrieb: > Trotzdem wäre ich an dem tieferen Sinn interessiert. > Ich vermute mal, und ich betone ausdrücklich vermute, man wollte > ursprünglich mal unter allen Bedingungen Spannungsunterschiede, die vom > Elektrodenmaterial kommen, ausschließen. Du liegst schon gar nicht so ganz falsch... Wenn man "normale" Metallelektroden verwenden würde, dann käme es zur sogenannten "Elektroden Polarisation". An der Grenzfläche "Haut-Metall" sammeln sich Ionen an, ganz vereinfacht ausgedrückt entsteht eine neu Batterie! Um dies zu verhindern müssen die Elektroden passiviert werden um "Nicht Polarisierbare" Elektroden zu erhalten. Entweder durch Chlorierung von Silberbeschichteten Elektroden, oder man verwendet gleich Dauerelektroden aus Sinterwerkstoffen. Wolfgang-G schrieb: > Beim EKG werden aber Spannungsdifferenzen bewertet, welche durch die > elektrischen Aktivitäten aller Herzmuskelfasern erzeugt werden. > Statische Spannungsdifferenzen, die vom Elektrodenmaterial usw. > herrühren, werden durch die Nulllageregelung wieder ausgeglichen. > So sehe ich es, lass mich aber auch gern belehren. Grundsätzlich richtig gedacht, ABER: Das Potential Elelktrode-Haut ist nicht wirklich statisch. Es ist Variabel, teilweise sogar Hochvariabel. Schwitzen oder schon winzige Bewegungen (veränderungen der Kontaktfläche, Anpressdruck) bewirken GROße Spannungschwankungen welche dann wieder rausgefiltert werden müssen. Beim EKG ist das alles für erste Versuche zumindest aber noch halbwegs vernachlässigbar. Die Kurvenform wird auch mit normalen Metall noch erkennbar sein, wenn auch nicht so sauber. Wirklich Interessant wird es dann aber beim EEG wo man noch mal ein paar 10er Potenzen kleiner ist... Wenn man die Geräte aufmacht sieht man auch gleich wie viel mehr Aufwand dahinter steckt.. (habe noch so einiges im Keller, zu Bastlerzeiten habe ich gerene ausrangierte GEräte als Basis für Bastelleien genommen. Hochflexible EEG Kabel die ich zu dieser ZEit bekommen habe setze ich heute noch bevorzugt als Laborleitungen für kleine Ströme ein... ;-) ) Gruß Carsten
>Basti:
Ein Elektrolyt und ein Metall sind eine Batterie. Ah ja. Nee is klar. In
welcher Schulklassenstufe bist Du?
Zita Wikipedia:"Kommen Bauteile aus Eisen oder Stahl mit Wasser, feuchter Luft oder einem anderen Elektrolyt in Kontakt, so greift z. B. der im Wasser gelöste Sauerstoff das Metall an (Oxidation), es bildet sich eine galvanische Zelle. Dabei werden dem Metall Elektronen entzogen und die positiv geladenen Ionen gehen in die Lösung über, das Metall korrodiert" und das kontaktgel ist eine elektolyt. Also bitte. Darum geht es nur nicht. Nur weil elektozechnik darufsteht heißt das nicht, dass man die chemie außer acht lassen muss.
Und genau das passiert wenn man das kontaktgel bei den elektroden nicht mit dem silberchlorid sättigt
>Tja wenn aber bereits die Potentialverschiebung bereist so groß ist das >der Differenzverstärker an den Anschlag läuft nützt Dir das nix. Darum >Ag/AgCl da dort die Potetialverschiebung gering ist. Nee, dann ist der Verstärker mit Nulllageregelung nicht richtig ausgelegt. >Um dies zu verhindern müssen die Elektroden passiviert werden um "Nicht >Polarisierbare" Elektroden zu erhalten. Entweder durch Chlorierung von >Silberbeschichteten Elektroden, oder man verwendet gleich >Dauerelektroden aus Sinterwerkstoffen. Tut mir leid, entweder gab es zu meiner Zeit "Nicht >Polarisierbare" Elektroden noch nicht oder ich habe Dich nicht richtig verstanden. Elektroden aus Sinterwerkstoff kenne ich tatsächlich nicht. Da muss ich mal danach suchen. Der Chemismus, dem eine Ag/AgCl-Elektrode zu Grunde liegt, hat nichts mit der Passivierung zu tun. Die Elektrochemie von Elektroden ist allerdings ein viel zu großes Thema, um hier besprochen zu werden. Dazu könnte man auch im Netz viel durcharbeiten. Basti schrieb: >Und genau das passiert wenn man das kontaktgel bei den elektroden nicht >mit dem silberchlorid sättigt >>dass man die chemie außer acht lassen muss mein Ratschlag: nicht zu weit aus dem Fenster lehnen >Das Potential Elelktrode-Haut ist nicht wirklich statisch. >Es ist Variabel, teilweise sogar Hochvariabel. Schwitzen oder schon >winzige Bewegungen (veränderungen der Kontaktfläche, Anpressdruck) >bewirken GROße Spannungschwankungen welche dann wieder rausgefiltert >werden müssen. Ich würde sagen, das Potential bleibt konstant, bzw. es ändert sich durch Schwitzen so langsam, dass es von einer Nulllageregelung ausgeregelt wird. Dass es bei Bewegung des Körpers zu (teils großen) Veränderungen im EKG kommt, ist bekannt. Dazu habe ich mal gelesen, dass dafür Muskelaktivitäten verantwortlich sind. Deshalb wird ein EKG offensichtlich zumeist ruhigliegend aufgenommen. Ein "Rätsel" ist mir allerdings, mit welchen Mitteln das EKG auf einen Fahrradergometer korrigiert wird. Wie vielleicht schon gemerkt, mache ich einen großen Unterschied zwischen Elektrodenpotential und Spannungsdifferenz. MfG
Schau Dir einmal an wie Einthoven, der Erfinder des EKG's, um 1900 das gemacht hat. Er hat einfach die Hand in einen Kübel Wasser gesteckt. Also sehr sehr feuchte Eletroden gehen auch. (Elektoden für Stromübertragung zu therapeutisch Zwecken verfälschen die EKG Kurve)
>Also sehr sehr feuchte Eletroden gehen auch. (Elektoden für >Stromübertragung zu therapeutisch Zwecken verfälschen die EKG Kurve) verstehe noch nicht, was Du damit sagen willst. MfG
Zum Buch "Praxiseinstieg LabVIEW" gibt es ein aufschlußreiches Video zum Thema EKG- Elektrode (feucht !): http://www.amazon.de/gp/mpd/permalink/m1PDLFX5CLS61C
Das Buch ist wirklich super. Ich habs mir auch gekauft, einfach genial. Bestes Labview Buch eva!
Hallo eva, erzähl mal, was Du am Buch "Praxiseinstieg LabVIEW" so gut findest?
Nicht Eva, sonder ever--> eva. Schlampig geschrieben. Sorry. Das gute an dem Buch ist, dass es die verschiedenen Strukturen sehr klar auf das Wesentliche reduziert abhandelt. Da steht hauptsächlich das drin, was ich jetzt nach einem Jahr LabView dann auch mühsam aus dem Wust an Informationen aus anderen Büchern rausgefiltert habe. Zudem sind die Beispiele sehr praxisnah und durchführbar, gleichzeitig komplex aber doch einfach gehalten. Der Autor ist glaub ich ein FH-Dozent, und das merkt man: Reduktion auf das Wesentliche, kein ellenlanger Bullshit über irgendwelche Sachen, die den Blick aufs Wesentliche maskieren.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.