Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik negativer Widerstand??


von H.Joachim S. (crazyhorse)


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von Klaus D. (kolisson)


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als negative Widerstände kenne ich nur Voltazellen.
Klaus

von David P. (chavotronic)


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Negativer Impedanzkonverter (NIC) mit OPs...glaube aber dass es für 
diese Anzeige ne andere Erklärung gibt

von Ralph B. (rberres)


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Negativer Widerstand heist nichts anderes als, das mit zunhemender 
Spannung der Strom geringer wird. Solche Bauteile gibt es.
Z.B. Die Tunneldiode hat ein Kennlinienstück welches genau einen 
negativen Widerstand hat. Schaltet man der Tunneldiode einen 
Schwingkreis parallel, und legt den Arbeitspunkt in den abfallenden Teil 
der Kennlinie, fängt das Gebilde an zu schwingen.

Da funktioniert übrigens auch mit einer Pentode, wenn man die 
Schirmgitterspannung geschickt wählt. Nur nicht so ausgeprägt, wie bei 
der Tunneldiode.

Mit dem Instrument hat das allerdings alles nichts zu tun.

Ralph Berres

von ingo (Gast)


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H.joachim Seifert schrieb:
> 
http://www.ebay.de/itm/k-Einbauinstrument-0-0-/230546315888?pt=Wissenschaftliche_Ger%C3%A4te&hash=item35ada19a70
>
> Wofür wurde sowas eingesetzt? Rein Interesshalber.

Irgendwie spukt mir da noch die alte Fernschreibtechnik durch den Kopf.
Da wurde auch im Teilnehmerbereich mit wechselnder Stromrichtung (120V, 
40-50mA)  für Wahlen/Verbindung gearbeitet. Der Linienstrom wurde mit 
dicken Drahtwiderständen eingestellt, die gezeigten Instrumente als 
Indikator.
Ist aber schon einige Monate her :-)
mfG ingo

von Peter R. (pnu)


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Beim Rechnen an der Colpitts-Oszillatorschaltung entsteht ein negativer 
Widerstand der, in Reihe mit dem Quarz geschaltet, Ursache für das 
Schwingen ist. Auch Zweipol-Oszillatoren wie zum Beispiel die mit 
Tunneldioden nutzen den Bereich der Kennlinie mit negativem 
differentiellen Widerstand.

von Hannes L. (hannes)


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Naja, die Frage ging wohl eher in die Richtung: "Warum verpasst man 
einem bipolaren Milliamperemeter eine Ohm-Skala?" als in Richtung 
Tunneldiode und Schwingkreis. Die Antwort kenne ich aber auch nicht.

...

von Andrew T. (marsufant)


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Dann möchte ich Euch allen mal die Auflösung dieser kleinen 
Denksportaufgabe verraten.

Wie Ihr seht, ist das ein Milliamperemeter (mit nichtlinearer 
Widerstandskala, aber dazu später mehr). Schau man a bisserl genauer 
hin, fallen 2 Dinge auf:

1. Skalenendwert sind jeweils 15mA (steht unten rechts)

2. Schaut man die Skala an, sind das 2 identisch geteilte Segmente (ca. 
45 Grad jeweils), und exakt bei der Hälfte (22,5 Grad Auslenkung) steht 
1 k Ohm. Da, wo eine rote. bzw. blaue eichmarke steht.
Damit haben wir also ein Ohmmeter, und wissen/rechnen_aus dass es mit 
15V arbeitet sowie einen  1 kOhm Widerstand in Reihe geschaltet hatte.
Was den Widerstand angeht: Wäre dem nämlich nicht so, würde der Zeiger 
bei "0 Ohm"  fröhlich über die jeweilige "0" hinaus schnellen.
Was den Skalenpunkt 1 kOhm angeht:
Allen die im Zeitalter des Prä-Digitalmultmeters erlebt bzw. geboren 
wurden erinnern sich evtl. noch an diese "magische" Bedeutung des 
Ohm-Wertes in der Mittelstellung eines (zugegeben im "normalen" Labor 
nur einseitig ausschlagenden) Ohmmeters.

Gut. Nun kommen wir zur Bedeutung warum es "-" und "+" gibt.
 Es ist das Iso-Meter einer etwas uralten Stromversorgungsanlage,  die 
bipolar aufgebaut ist. Kann man sich wie ein +/- 15 V NT vorstellen.

Es wurde eingesetzt für die Erdschlußüberwachung (DC-System).

Heute wohl eher seltenst in dieser nostalgischen Form anzutreffen.


@ H.joachim: Danke für den Hinweis auf dies nette Gerät!

von Andrew T. (marsufant)


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EDIT (für Experten): Natürlich kann man vor so ein Instrument noch 
Umsetzer/Konverter setzen ist und ist dann nicht mehr auf 15V Netze 
beschränkt. Ebenso kann man per geeignetem Vorschaltgerät das (wie ich 
meine sehr elegante Lösung) nutzen um in unipolarer DC-Versorgung den 
Schluß der negativen oder des postiven Pols für das Betriebspersonal 
leicht verständlich anzuzeigen. Etc. Aber das geht IMHO etwas sehr weit, 
und darum habe ich meine Erläuterung oben deutlich kompakter gehalten.

von Paul Baumann (Gast)


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Ja, das ist richtig. Es ist ein Meßgerät für die Erdschlußüberwachung.
Solche Sachen hat man oft in Operationssälen.

MfG Paul

von Hannes L. (hannes)


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Andrew Taylor schrieb:
> meine Erläuterung

Vielen Dank, kannte ich noch nicht.

Paul Baumann schrieb:
> Solche Sachen hat man oft in Operationssälen.

Ähhh, für "Operationsverstärker" mit symmetrischer Stromversorgung??

d&w

...

von crazy horse (Gast)


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Jo, macht alles Sinn.
Dankeschön.

von gaast (Gast)


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Ralph Berres schrieb:
> Negativer Widerstand heist nichts anderes als, das mit zunhemender
> Spannung der Strom geringer wird.

Nein. I=U/R für negative R ergibt einen negativen Strom, der mit der 
Spannung steigt.

Ralph Berres schrieb:
> Solche Bauteile gibt es.
> Z.B. Die Tunneldiode hat ein Kennlinienstück welches genau einen
> negativen Widerstand hat. Schaltet man der Tunneldiode einen
> Schwingkreis parallel, und legt den Arbeitspunkt in den abfallenden Teil
> der Kennlinie, fängt das Gebilde an zu schwingen.

Widerstand != differentieller Widerstand

von Rudi D. (rulixa)


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schau mal unter
http://elektronik-labor.de/Notizen/NPNkipp3.html

nach. War selbst überrascht, dass das möglich ist.

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