Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Was sollte ich prüfen, wenn häufig Schaltnetzteile ausfallen ?


von Mirco Ch. (Gast)


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Guten morgen,

ich hoffe ich bekomme hier über die Vielzahl der Erfahrenen eine Antwort 
auf mein Problem.

Seit etwa 2 Wochen sterben bei mir im Haus die Schaltnetzteile wie die 
Fliegen.

Erst waren es 2 kleine Netzteile von Router und Switch.
In der Nacht ist dann das Schaltnetzteil von meiner ca. 3 Wochen alten 
Logitech iPod Dock mit Wecker Kombi kaputtgegangen.

Vorgestern ist während des Wii - Spielens mit einem lauten Knall ein 
Elko und ein FET im Samsung LCD Fernseher (ca. 3 Monate alt) aus der 
Platine gesprungen.

Meine 2 PC im Haus und das Laptop meiner Freundin haben auch in den 
letzten 2 Wochen jeweils mit Netzteilschaden den Hut genommen.

Hat jemand eine Idee, Was dazu führen kann dass so schnell 
hintereinander eine so große Anzahl Schaltnetzteile hochgeht.

Zu den Umständen im Haus: Wir sind keine Stand By Gegner und die 
Gerätschaften sind 24/7 am Netz, also auch im Stand By.

Hier im Neubaugebiet wohnen wir erst seit knapp einem Jahr und die 
meisten Geräte im Haus sind weniger als 1 Jahr alt.

Im Sommer haben 5 Leute über das Wohngebiet verteilt die Dächer mit 
Photovoltaik zugepflastert. (Mein Haus steht "verkehrtherum", deshalb 
bei mir keine Solarzellen auf dem Dach möglich.)

Ein Anruf und ein Besuch beim Energieversorger vor Ort hat nur die 
Antwort: "Da haben Sie aber eine Serie grins und wir werden da mal 
messen." gebracht.

Ergebnis: Ein Anruf mit dem Hinweis, dass Spannungshöhe und Frequenz in 
Ordnung wären.

Was kann Schaltnetzteile so killen und wie kann man die Ursache messen.
Ein 20 MHz Hameg Oszi ist vorhanden.

Gruß

Mirco

: Verschoben durch Admin
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Mir würden da Spikes ( Spannungsspitzen) einfallen. Die sind allerdings 
nicht so leicht nachzuweisen, vllt. hilft es , den Hameg über einen 
kleinen ( Kupfer- ) Trafo an das Netz anzuschliessen und mal ne Weile 
die 50 Hz zu gucken, vor allem wenn bei den Nachbarn die Solaranlagen 
hochfahren , bzw. die Versorgung übernehmen. Die Jungs speisen ja ins 
Netz zurück. Frag evtl. auch mal rum, ob bei denen auch Sachen sterben.
Mess auch mal, ob es wirklich nur 230 Volt bei dir sind.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Noch was vergessen: Die meisten Schaltnetzteile haben als Spikeschutz 
sogen. Varistoren , die bei 350-400 Volt zum Kurzschluss werden und die 
Sicherung himmeln. Es kann also sein, das bei den  Netzteile 'nur' die 
Sicherung und der Varistor zu den Engelein gegangen sind.

von Udo S. (urschmitt)


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Mirco Ch. schrieb:
> Vorgestern ist während des Wii - Spielens mit einem lauten Knall ein
> Elko und ein FET im Samsung LCD Fernseher (ca. 3 Monate alt) aus der
> Platine gesprungen.
Warum schraubst du Geräte auf,  die noch Garantie haben? Damit zerstörst 
du das Garantiesiegel und verlierst die Garantie. Das ist nicht 
besonders clever.
Mach eine schriftliche Anfrage beim Stromversorger und lass dir die 
Antwort auch schriftlich geben. Damit du was in der hand hast falls sich 
eine Firma bzgl Garantie querstellt.
Ist das ein Neubaugebiet, stehen da Kräne oder ähnliche elektrische 
Großverbraucher?
Was hat sich vor ca. 2 Wochen in der Umgebung geändert?

von avrGerd (Gast)


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Die beste und sinnvollste Möglichkeit sowas rauszubekommen wird die 
Beobachtung des Netzes mit einem Oszi sein.

Hierbei auf die richtigen Tastköpfe und eine Potentialtrennung achten.
Einen Trenntrafo benutzen falls der Oszi kein trennendes Netzteil hat.

Den Oszi auf eine Spannung etwas oberhalb der 325V(nominal) einstellen, 
dann sollte man Störungen sehen können.

Ist bei Dir ein Betrieb in der Nähe welcher "dicke" Maschinen am Laufen 
hat?
Schreinereien z.B. sind bekannt Störer. Vielleicht hat sich ja da einer 
eine neue Maschine zugelegt in letzter Zeit.

Gibt es starke Funkquellen in der Nähe?
Amateurfunker könnten mit Richtantennen und viel Leistung auch schon mal 
ein Netzteil beeinflussen.



Gruß,
avrGerd

von Mirco Ch. (Gast)


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Ich habe die Geräte nicht aufgeschraubt.

Nach dem Knall im Fernseher haben Elko und die Plastikteile vom FET 
unten im Gehäuse gelegen, so dass ich die durch die Lüftungsschlitze 
sehen konnte.
Aus den PC Netzteilen hat es gezischt und gequalmt. Ausserdem waren nach 
diesen Vorfällen überall so dünne weiße Fäden die übel gerochen haben.
Das Notebook Netzteil ist eine Rassel und die Steckernetzteile bringen 
nur noch Müll mit Peaks in allen Spannungen.
Also nicht ein Gerät musste ich aufschrauben.

Hier wird schon seit Monaten nicht mehr gebaut.
Das einzige, was aber schon Ende August / Anfang September neu gekommen 
ist, ist ein größeres Blockheizkraftwerk an dem 2 Straßen weiter (So 100 
Meter Luftlinie) die Hälfte der Häuser mit Wärme und das Netz mit Strom 
versorgt.

Eine schriftliche Anfrage bei dem Betreiber davon ist noch 
unbeantwortet.
Auch in der Nachbarschaft will keiner irgendwelche Probleme haben. Die 
Leute lächeln mich nur verlegen an, wenn ich frage ob in letzter Zeit 
öfter Elektrogeräte kaputtgegangen sind.

Bei mir im Haus ist ausser einer 10 Jahre alten Waschmaschine und der 
Simens 900 Watt Microwelle mit Invertertechnologie (9 Jahre alt) kein 
Gerät, dass mehr Strom braucht im Haus.

Die Microwelle läuft höchstens mittags mal 2 oder 3 Minuten, wenn ich 
mir das Essen aufwärme. Aber sonst eher 23h 57 Min am Tag nicht.

Mirco

von Chris (Gast)


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Die Ströme von ungeraden Oberschwingungen, die sich im Neutralleiter 
addieren, könnten dein Problem verursachen. Da müsste dein Netz aber 
schon ziemlich verdreckt sein. Eine mögliche Quelle wären die Umrichter 
der Solaranlagen in deiner Nachbarschaft.
Klarheit wird aber wohl nur ein Sachverständiger durch eine 
Langzeitmessung schaffen können.

Hier noch ein paar Infos zum Selbststudium:
http://leonardo-web.org/de/emv/anwendungs-leitfaeden/

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Wenn du ein zerblasenes Gerät ohne Garantie hast ist es vllt. doch mal 
sinnvoll, es zu öffnen und ein Foto zu machen. Das kann evtl. helfen, 
die Ursache rauszufinden.

von oszi40 (Gast)


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Mirco Ch. schrieb:
> verteilt die Dächer mit Photovoltaik zugepflastert.

1.Fragt sich, ob die dünne Zuleitung ins Wohngebiet für diese Leistung 
geeignet ist.

2.Ein paar Überspannungsschutzstecker vom blauen C sind schnell 
beschafft und noch noch schneller weggeworfen falls diese Spitzen 
regelmäßig auftreten. Sie hätten aber den kleinen Vorteil, daß sie 
billiger sind als z.B. ein neues TV-Gerät.

3.Regelmäßig Spannung messen könnte dazu Hinweise liefern ob das Problem 
mit den Solaranlagen zusammenhängt.

> Was kann Schaltnetzteile so killen
Bösartige Spannungsspitzen mögen Schaltnetzteile nicht. Trafonetzteile 
überstehen das oft besser.

von tex (Gast)


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VerPENnte Installation.
Entweder ist die Neutralleiter-Brücke schon abgefackelt oder sie ist 
gerade dabei.
Ohne genauere Information würde ich sagen, dass sie schon abgefackelt 
ist und Du Deinen Nullpunkt nur noch von der Netzsymmetrie und/oder dem 
Potentialausgleich bekommst. Mit einem einfachen (für Netzspannung 
geeigneten) Multimeter kann man das testen.
Steck es in die Steckdose, miss die Netzspannung und schalte einen Herd 
oder einen Fön ein.
Hängt der Verbraucher auf einem anderen Aussenleiter, steigt Deine 
Spannung, hängt er auf dem selben Aussenleiter sinkt sie erkennbar.

von Toni (Gast)


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Hallo,

hört sich nicht nach Spitzen an, sondern nach Transienten 
(Überspannungen) oder prüfe mal ob irgendwo der N-Leiter locker ist.

von Wolfgang M. (wsys)


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Bei einen Freund von mir war so etwas ähnliches, bei den hat der 
Elektriker den Nulleiter vorm FI nicht richtig angezogen und dort hat es 
immer wieder einen Wackelkontakt gehabt!

Vielleicht hilft das ja was!

von oszi40 (Gast)


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Toni schrieb:
> nicht nach Spitzen

Ob Spitzen oder dauerhafte Überspannung sollte Mirco eigentlich messen 
können. Da die Schaltransistoren in den Schaltnetzteilen nicht unendlich 
hohe Spannungen aushalten, sind sie oft das schwächste Glied. Es wundert 
mich allerdings, daß noch keine defekten Sparlampen auffielen.

Ohne weitere Messungen und Beobachtung der Uhrzeit wird Mirco hier kaum 
zum Ziel kommen.

von nulleiter-gast (Gast)


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hallo,

ich tipee auf auch nullungsproblem! das kommt leider sehr häufig vor das 
mal eine klemme nicht richtig angezogen ist. ich habs gerade vor einer 
woche gesehen, da war ich bei einer firma zu besuch wo der elektriker 
gerade am werkeln war - die zuleitung war schlecth geklemmt so das bei 
der nullung ein kabelbrand entstanden ist, ist schön und heimlich dahin 
geglimmt, der kunde ist nur drauf gekommen weil sich ein paar PCs 
verabschiedet haben und er dann immer das gefühlt hatte es richt in der 
nähe vom verteiler komisch ...

der hat echt glück gehabt, das sah wild aus ...

von pcb (Gast)


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bei mir in der Wohnung gehn bei einer der Steckdose immer 
energiesparlampen schnell kaputt, und nicht nur die billigen 
chinesischen. Könnte es nun auch am Nullleiter liegen, wo es nur bei 
einer Steckdose auftritt?
Es ist ein Altbau, Dachgeschoss.
Wenn es am Nulleiter liegt, wie kann man dass am besten messen?
Mit einem Multimeter gemessen, die Spannung ist 232V, Oszi habe ich 
zwar, aber nichts auffälliges da gesehn.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Der Tip mit der Schnüffelnase ist gut - riech mal, obs in der Nähe 
dieser Dose oder am Sicherungskasten riecht oder Britzelgeräusche zu 
hören sind. Geht Natürlich nur, wenn die Steckdose unter Last ist.

von Toni Krahl (Gast)


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Wäre mal jemand von der Spannugsspitzenfraktion so nett und würde
mal ein Oszi-Bild einer solchen tötlichen Spitze hier reinstellen?
Sollte ja kein Problem darstellen bei der hier so vorherschenden
Meinung das ein Kabelnetz voll davon ist.

Bitte mit Angabe der Einstellungen am Gerät damit man alle relevanten
Parameter auch nachvollziehen kann.

Wäre wirklich sehr nett wenn das mal einer hinbekommt.

von pcb (Gast)


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wenn ich ein DSO hätte, würde ich es machen. Aber so: Mit kamera vorm 
Oszi hocken und im richtigen Moment abdruken...

von Galenus ein Reisender (Gast)


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Hallo Mirco Ch. ,
wie wäre es denn mal mit eine paar Bildern vom Schaltschrank, 
Hauptanschluss kasten, und einem zerstörten Netzteilinnenleben. Liegen 
die Geräte alle an einer Sicherung bzw. Sicherungsautomaten dann den für 
4 Euro mal erneuer und einen FI bzw. Restart FI einbauen. Wie alt ist 
die Elektroinstallation bzw. der Schrank. Ein neuer Schrank kostet so um 
252 Euro bei Ebay und ein paar Modernisierungen im Laufe der Jahre und 
Jahrzehnte sind sicherlich sinnvoll.

von Mirco Ch. (Gast)


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So,

der Fernseher wird auf Garantie getauscht. Die PC Netzteile und das 
Notebooknetzteil habe ich mal der Versicherung gemeldet und die anderen 
Netzteile samt Router, Switch und iPod Dock werden wohl auch auf 
Garantie getauscht. Schließlich ist ja kein Gerät älter als 1 Jahr.

Mein Haus ist ein Fertighaus. Stein auf Stein, aber aus einzelnen, 
vorgefertigten Elementen zusammengestöppselt.

Die Elektrische Installation hat ein Belgischer Subunternehmer des 
Fertighausanbieters gemacht. Wasser und Abwasser könnten von der Sprache 
und dem "CZ" auf dem Nummernschild Tschechen gewesen sein. Der 
Aussenputz und die Fenster waren Luxemburger, usw.

Ich werde bei einem Haus, dass nun erst seit knapp 10 Monaten dauerhaft 
bewohnt ist und insgesamt 12 Monate steht, keine Experimente machen.

Da wird der Kundenberater von der Fertighausfirma angerufen, der soll 
rauskommen und klären, was da mit der Elektrik nicht stimmt.

Unabhängig davon werde ich mal die Sache mit der Messung am Nullleiter 
machen.

Reicht es da, wenn ich hier an einer Steckdose das Multimeter einstecke 
und dann mit einem 1500 Watt Halogenstrahler in verschiedene Steckdosen 
im Haus das Netz belaste ?

Was sollte da nochmal passieren, wenn ein Fehler vorliegt ?

Gleiche Phase --> Spannung an der Steckdose mit dem Multimeter bricht 
ein ?
Andere Phase --> Spannung an der Steckdose mit dem Multimeter steigt an 
?

Mirco

von Ansgar K. (malefiz)


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> Im Sommer haben 5 Leute über das Wohngebiet verteilt die Dächer mit
> Photovoltaik zugepflastert. (Mein Haus steht "verkehrtherum", deshalb
> bei mir keine Solarzellen auf dem Dach möglich.)

Die PV können nicht unmittelbar Schuld sein da dir nach eigen aussagen 
ein Netzteil nachts hops ging.

von Thomas K. (muetze1)


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>> Im Sommer haben 5 Leute über das Wohngebiet verteilt die Dächer mit
>> Photovoltaik zugepflastert. (Mein Haus steht "verkehrtherum", deshalb
>> bei mir keine Solarzellen auf dem Dach möglich.)

so ungefähr? http://weltstehtkopf.de/ ;-)

von Bastler2 (Gast)


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Ansgar k. schrieb:
> Die PV können nicht unmittelbar Schuld sein da dir nach eigen aussagen
> ein Netzteil nachts hops ging.

Ja aber er schrieb nicht ob es zu diesem zeitpunkt schon Hell war als er 
es bemerkte.


Mirco Ch. schrieb:
> Reicht es da, wenn ich hier an einer Steckdose das Multimeter einstecke
> und dann mit einem 1500 Watt Halogenstrahler in verschiedene Steckdosen
> im Haus das Netz belaste ?
>
> Was sollte da nochmal passieren, wenn ein Fehler vorliegt ?
>
> Gleiche Phase --> Spannung an der Steckdose mit dem Multimeter bricht
> ein ?
> Andere Phase --> Spannung an der Steckdose mit dem Multimeter steigt an

Ja solte gehen.
Aber ander Geräte am besten vom Netz trennen.

von oszi40 (Gast)


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Ohne Messung können wir die Glaskugel hier noch 100x drehen.

Toni Krahl schrieb:
> Wäre mal jemand von der Spannugsspitzenfraktion so nett und würde
> mal ein Oszi-Bild einer solchen tötlichen Spitze hier reinstellen?

Wenn z.B. der nächste Blitz in meiner Straße einschlägt könnte man das 
sehen. Bleibt nur die Frage, ob der Oszi noch eine Gelegenheit hat die 
Spitze _______|________ anzuzeigen. :-)

Die Nullpunktverschiebung (Bauernstrom) ist natürlich auch eine mögliche 
Ursache. Das wurde hier im Forum schon mehrfach diskutiert.

von Klaus D. (kolisson)


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Ja Mirco, das ist so etwas schwierig.

Ich denke nicht dass du mit einem Osci etwas sinnvolles und
vor allem etwas gerichtlich Verwertbares an Daten sichern kannst.
dein beitrag klingt ja sehr nach Neubaugebiet. Da kann es ja durchaus 
sein,
dass die Stromversorger das noch nicht unter Kontrolle haben.
ich weiss , dass grössere Firmen, die also gute Stromkunden sind,
in solchen Fällen ein Gerät in den Keller bekommen welches ein
LangzeitEKG aufzeichnet. Das wirst du wohl eher in 7 Jahren oder so
mal bekommen.
Im ersten Ansatz würde ich dir Raten, dich perkfekt überzuversichern.
Sollten dann jedoch die Schäden weiter gehen wird die Versicherung
dich als Urheber bezichtigen. Wenn du allerdings Vorsorge triffst
könnte das Hilfreich sein.

Deswegen wäre mein Tipp: (alles Einschreibe Rückschein)
1. Schreibe dem Bürgermeister und dem Energieunternehmen.
... da schreibst du, was du hier schreibst (alles geht kaputt)
... und verlangst eine Dauer EKG des Stromnetzes

2. versichere dich gut und lass dann später die Gutachter der 
Versicherung
   auf den Bürgermeister losgehen.

Gruss klaus

p.s.
wenn du keinen kennst, der dir sowas schreiben kann melde dich.
Irgendwie liebe ich solche Spiele.

von Peter R. (pnu)


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Bei Schaltnetzteilen kann sich eine kurzzeitige Spannungsunterbrechung 
folgendermaßen auswirken:

Die interne Einschaltstrombegrenzung des Schaltnetzteils per NTC kann 
sich auf diese kurzzeitigen Unterbrechungen nicht einstellen. Nach einer 
z.B. Zehntelsekunde ist der Kondensator hinter der Gleichrichterbrücke 
weit entladen, der NTC aber noch nicht abgekühlt, sodass es bei 
Spannungswiederkehr einen so heftigen Nachlade-Strom gibt, dass er die 
Gleichrichterbrücke zerschlägt.

Also: Nulleiter-Wackelkontakt ist ein erster Kandidat für die 
Fehlerhäufigkeit. Der kann im Bereich der Wohnung liegen, aber auch 
extern sein, im EVU-Bereich (weniger wahrscheinlich)

Kurzzeitige Spannungsunterbrechungen sind da der zweite Kandidat, die 
sind halt schwer nachzuweisen.

Vorschlag: einem Schaltnetzteil eine Glühlampe(3V--12V) vorschalten, die 
beim Einschalten erst einmal überbrückt ist, und im Normalbetrieb den 
Maximalstrom verträgt. Wenn dann ein durch Spannungsunterbrechung 
verursachter "Nachladestrom" entsteht, haut das die Lampe durch.

Technisch unkomplizierter wäre: Datenlogger, der über längere Zeit die 
Netzspannung überwacht

von Toni Krahl (Gast)


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oszi40 schrieb:

> Bleibt nur die Frage, ob der Oszi noch eine Gelegenheit hat die
> Spitze _______|________ anzuzeigen. :-)
> Die Nullpunktverschiebung (Bauernstrom) ist natürlich auch eine mögliche
> Ursache.

Ich möchte eine kleine Spitze sehen, sagen wir mal so um 20V, davon 
stirbt
nichts und es schadet auch nicht wenn, ja wenn sie denn mal zu sehen 
wäre.
Keiner kann was vorweisen aber alle reden davon.

....Das wurde hier im Forum schon mehrfach diskutiert.

Eben, mehr nicht, stunden- bzw. tagelang wurd rumgelabert aber vorzeigen
kann nicht einer was.
Kann doch kein Problem sein, überall werden große Verbraucher geschaltet
und niemeand ist in der Lage auch nur popelige 20V als Oszillogramm
vorweisen.

Ich bleibe dabei:

Ein Kabelnetz bringt so leicht nichts auf gefährliche Überspannung.

von Frosch (Gast)


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Wenn es vermehrt zu Gerätedefekten kommt, würde ich mal darüber 
nachdenken, das versorgende EVU in die Haftung zu nehmen, Das setzt 
allerdings voraus, dass genügend Beweismaterial vorhanden ist. Also 
Netzspannung mit einem geeichten und versiegelten Netzspannungslogger 
mitplotten. Dabei zählen Gewitter (amtlicher Wetterdienst) zu höheren 
Gewalten und sollten bei der Datenaufnahme unberücksichtigt bleiben. 
Evtl. stellt das EVU selbst diese Datenlogger.
Was uns allerdings für Schwankungen bei den sog. alternative 
Energiequellen incl. deren Umschaltungen noch ins haus steht, ist noch 
längst nicht abzusehen.
Seid froh, heute noch einigermaßen konstante 210-240VAC zu bekommen.
Da die meisten Geräte (mit Schaltnetzteil) schon 100-240VAC abkönnen, 
verdanken wir den 115VAC Fuzzies vom anderen Ufer. Um die 
Überspannungsspitzen müssen wir uns wohl selbst kümmern. Einem 
Kühlschrank z.B. sind diese Spannungsspitzen herzlich egal, da induktive 
Last. Aber dem "lebensnotwendigen" High-Tech Equipment eben nicht.

Chears Frosch

von Toni Krahl (Gast)


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Frosch schrieb:
> Wenn es vermehrt zu Gerätedefekten kommt, würde ich mal darüber
> nachdenken, das versorgende EVU in die Haftung zu nehmen, Das setzt
> allerdings voraus, dass genügend Beweismaterial vorhanden ist. Also
> Netzspannung mit einem geeichten und versiegelten Netzspannungslogger
> mitplotten. Dabei zählen Gewitter (amtlicher Wetterdienst) zu höheren
> Gewalten und sollten bei der Datenaufnahme unberücksichtigt bleiben.
> Evtl. stellt das EVU selbst diese Datenlogger.

Das EVU (was ist das eigentlich genau?) antwortet darauf dann:

Vielen Dank für Ihre sinnfreie Feststellung. Wir haben lange und
ausgiebig darüber gelacht und wischen nun seit ein paar Stunden
den Fußboden trocken weil sich einige vor lachen eingepisst haben.
Keiner hat Sie gezuwungen unsere Versorgung in Anspuch zu nehmen,
wir können aber als schnelle Hilfe anbieten sie innerhalb von 24
Stunden dauerhaft von unserem stabilen Netz zu trennen.

Mit freundlichen und erheiterten Grüßen
Ihr EVU

von Mirco Ch. (Gast)


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Vielen Dank,

auch für die Beiträge, die etwas am Thema vorbei sind ...

Bei den anderen Beiträgen mit richtigen Hinweisen hier mal ein kleiner 
Zwischenstand:

In der Zwischenzeit ist auch das Steckerladegrät vom iPod Touch, der 
vorgestern geliefert wurde hopps gegangen.

Ich bin dann mal wirklich mit dem 1500 Watt Strahler durch das Haus 
gelaufen und habe ein Multimeter in einer Steckdose im Flur 
angeschlossen.

So schrecklich viel schwankt da nix.
Es sind vielleicht mal so 5 Volt die die Spannung hoch bzw. runtergeht. 
(Soweit man da einem ABB metrawatt 15 im ACV Messbereich trauen kann).

Was mir aber bei der Aktion aufgefallen ist:
Wenn ich in der Küche über der Arbeitsplatte links mit dem Duspol in die 
Steckdose gehe, dann sind da laut dem Duspol 230 Volt mit Phase links in 
der Steckdose. Messe ich im linken Loch der Steckdose gegen das linke 
Loch der Steckdose die ca. 1 Meter weiter in der Wand ist, dann habe ich 
400 Volt. Also hat da irgendwer 2 Phasen über die Steckdosen verteilt.

Jede Steckdose für sich hat natürlich nur 230 Volt.

Ich habe, weil der SLS im Sicherungskasten nicht verpolombt ist, das 
Haus mal spannungsfrei geschaltet und an allen Schrauben im 
Sicherungskasten mal mit einem guten Kreuzschraubendreher nachgezogen.

Zum Teil konnte ich locker 2 Umdrehungen und mehr die Schrauben 
nachziehen.
Auch an den N und PE Schienen.

Allerdings sind danach die Schwankungen um knapp 5 Volt +/- an 
verschiedenen Steckdosen im Haus beim Zuschalten von 1500 Watt 
Halogenbeleuchtung immer noch da.

Am Montag will der Servicemann vom Hausverkäufer kommen und einen 
Elektriker vom Subunternehmer mitbringen.

Mal sehen, Was die noch machen ...

Bis dahin muß ich dann ohne Fernseher, Internet aus der Telefondose, 
Satellitenreceiver, Drucker, Notebook, iPod usw. auskommen.

Kann noch eine Weile dauern, bis ich Ersatz für die defekten Geräte 
habe.

Mirco

von Etrick (Gast)


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Ich schätze, dass im Haus nichts falsch ist.

Schreib mal was zum erwähnten Blockheizkraftwerk. Gute Kandidaten für 
Überspannung sind Leute, die unbedingt ihren subventionierten Strom 
loswerden wollen und ihre Inverter bis an die zulässige Grenze (253V, 
wurde wegen solchen Füchsen hoch gesetzt - gute Lobby) ausreizen.

Gruß

von M. K. (sylaina)


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Toni Krahl schrieb:
> Ich möchte eine kleine Spitze sehen, sagen wir mal so um 20V, davon
> stirbt
> nichts und es schadet auch nicht wenn, ja wenn sie denn mal zu sehen
> wäre.
> Keiner kann was vorweisen aber alle reden davon.

Schonmal was von Transienten gehört? Ich hab jetzt auch kein 
Oszillograph hier zur Verfügung aber google doch mal danach. Störungen 
durch Schaltvorgänge sind ja jetzt echt mal nix neues. ;)
Obs allerdings aus dem Stromnetz von außen kommt oder obs ein defekter 
DLH im eigenen Haushalt ist wird von hieraus schwer zu sagen sein. ;)

Mirco Ch. schrieb:
> Es sind vielleicht mal so 5 Volt die die Spannung hoch bzw. runtergeht.

Das ist aber zulässig. Das Netz darf um 10% schwanken wenn ich mich 
recht erinner. Das sind ein wenig mehr als "nur" 5V. Ich denke auch, 
dass es Transienten sind, die deine Netzteil gekillt haben, aber den 
Verursacher dafür zu finden wird nicht leicht sein. Hoffe dein 
Elektriker kann dir da gut zu Seite stehen.

von g457 (Gast)


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Mirco Ch.
> Ich bin dann mal wirklich mit dem 1500 Watt Strahler durch das Haus
> gelaufen und habe ein Multimeter in einer Steckdose im Flur
> angeschlossen.
>
> So schrecklich viel schwankt da nix.
> Es sind vielleicht mal so 5 Volt die die Spannung hoch bzw. runtergeht.

Schwankt das wegen der Last (Baustrahler) oder übern Tag?

Letzeres ist normal(tm), ersters klingt mir verdächtig: das würde 
nämlich heissen dass da irgendwo grob 30W auf der Leitung liegen 
bleiben. Ist das normal(tm)?

von Johannes E. (cpt_nemo)


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g457 schrieb:
> das würde nämlich heissen dass da irgendwo grob 30W auf der Leitung
> liegen bleiben. Ist das normal(tm)?

Das ist zumindest nicht ungewöhnlich. Normalerweise sollte sich die 
Spannung um nicht mehr als 3% ändern, wenn man eine Steckdose mit 
Nennstrom belastet, bei einer 16A Dose sind das ca. 3,5 kW.

In der Praxis wird das allerdings nicht immer eingehalten. Wenn 
Leitungen mit 1,5 mm² verlegt sind und die Leitung relativ lang ist, 
kann sich das schon so auswirken. In modernen Häusern werden u.a. aus 
diesem Grund Steckdosen oft mit 13A abgesichert.

von oszi40 (Gast)


Angehängte Dateien:

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Toni Krahl schrieb:

> Ich möchte eine kleine Spitze sehen, sagen wir mal
> so um 20V, davon stirbt

Damit Du mal eine Spitze siehst: anbei ein altes Oszillogramm. Leider 
ist es nicht so einfach zur rechten Zeit einen solchen Einzelimpuls 
einzufangen. Falls Dein Vielfachmesser mal Impulse dieser Größe messen 
sollte, wird die Freude nur kurz sein (weil hinterher ein Leiterzug 
weggebrannt sein könnte). Das habe ich schon erlebt bei der Messung der 
Boosterspannung.

In Mircos Fall würde ich mal eine simple 40W-Glühlampe brennen lassen um 
herauszubekommen ob sie zu BESTIMMTEN Zeiten flackert. Das könnte evtl. 
auf Umschaltvorgänge in Zusammenhang mit dem Blockheizkraftwerk 
hinweisen??

von Mirco Ch. (Gast)


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Zu der "Halogenstrahlermessung":

Das Haus hat je Etage 60 qm Grundfläche, Erdgeschoss und Dachgeschoss 
haben zusammen 115 qm Wohnfläche mit Wandhöhe >1,5 Meter.

4 Zimmer, 2 Bäder, 25 qm offene Küche und voll unterkellert.

Wenn ich im Flur das Multimeter in die Steckdose neben der Wohnzimmertür 
stecke, dann steigt die Spannung um 5 Volt, wenn ich den 1500er Strahler 
in der Küche neben der Tür einstecke, im Wohnzimmer hinter dem Fernseher 
oder im Schlafzimmer.

Stecke ich den Strahler im Kinderzimmer, in der Waschküche, im 
Technikraum (Wärmepumpe von Waterkotte mit 2 kW Anschlußleistung und 
Umrichter mit riesen Netzfilter sind dort beheimatet.) im Keller, in der 
Garage oder in der Aussensteckdose neben der Haustür rein, dann ist die 
Spannung sogar heute morgen um 11 Volt gestiegen.

Bei allen anderen Steckdosen im Haus fällt die Spannung so um etwa 5 
Volt.

Das Multimeter steckt bei allen Messungen immer noch in der Steckdose 
neben der Wohnzimmertür.

Wenn ich ein paar Posts weiter oben die Sache richtig verstanden habe, 
dann sollte mich das auf einen defekten / hochohmigen Nullleiter 
hinweisen. Oder liege ich da falsch ?

Wo ich so im Technikraum stand und die Wärmepumpe gehört habe, da kam 
mir auch noch der Gedanke, dass es vielleicht auch angebracht wäre, mal 
den Service vom Hersteller da kommen zu lassen. Irgendwie meine ich mal 
gehört / gelesen zu haben, dass ein Frequenzumrichter nix anderes ist, 
wie ein riesiges Schaltnetzteil, dass 3 Phasen steuert.

Für die Leute, die mehr zu dem Blockheizkraftwerk wissen wollen:
Ein dunkelgrüner Container. Ca. 5 x 3 x 2,5 Meter mit 2 Isolierten 
Rohren, die in den Boden gehen, ein dickes Kabel in Richung Boden, ein 
kleiner Zaun drumherum und ein Auspuff auf dem Dach, der ganz leise 
brummt.

Mehr weiß ich nicht.

Mirco

von Stefan W. (wswbln)


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Peter R. schrieb:
> Bei Schaltnetzteilen kann sich eine kurzzeitige Spannungsunterbrechung
> folgendermaßen auswirken:
>
> Die interne Einschaltstrombegrenzung des Schaltnetzteils per NTC kann
> sich auf diese kurzzeitigen Unterbrechungen nicht einstellen. Nach einer
> z.B. Zehntelsekunde ist der Kondensator hinter der Gleichrichterbrücke
> weit entladen, der NTC aber noch nicht abgekühlt, sodass es bei
> Spannungswiederkehr einen so heftigen Nachlade-Strom gibt, dass er die
> Gleichrichterbrücke zerschlägt.

Wenn die Geräte allerdings legal hierzulande verkauft werden dürfen, 
müssen sie irgendwann im Laufe der Zulassungsprüfungen nachgewiesen 
haben, dass sie gegen Spannungseinbrüche nach DIN/IEC 61000-4-11 
gewappnet sind.

Von daher halte ich es (außer bei Billig/Grauimporten) für halbwegs 
ausgeschlossen, dass kurze Netzeinbrüche zum Abbrennen von Geräten 
führen.

von Stephan (Gast)


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Für alles was mit Netzschmutz zu tun hat, gibt es nur 1 Lösung:

http://www.frako.de/produkte-energie-management-netzueberwachung-netzanalyse-geraete,tabId,3014.html

Wende dich mal an die Firma. Wenn ich das recht im Kopf habe, verleihen 
die auch die Geräte für Tage/Wochen. Ohne eine langzeitanalyse ist alles 
nur spekulation. Mit der Langzeitanalyse hast Du dann ein Protokoll, das 
du verwerten kannst.

Hoffe das hilft Dir weiter.

MFG
Stephan

von Ulrich (Gast)


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Wenn das Störungen aus dem Netz sind, sollten auch die Nachbarn davon 
betroffen sein. Wenn nicht, spricht einiges dafür das es ein Problem mit 
der Installation im Haus ist.

Wenn es beim Nulleiter so etwas wie ein Wackelkontakt ist, kann es 
passieren das man den nicht über die Spannungschwankung erkennt.

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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Stephan schrieb:
> Für alles was mit Netzschmutz zu tun hat, gibt es nur 1 Lösung:
>http://www.frako.de/produkte-energie-management-netzueberwachung-netzanalyse-geraete,tabId,3014.html

Interessant ist dabei, dass diese Geräte nur mit 230 VAC +/- 10 % 
funktionieren. Im Falle einer Überspannung würden diese also ausfallen. 
D.h. man muss das Gerät über eine Online-USV versorgen und hoffen, dass 
diese USV nicht von genau den Überspannungen gehimmelt wird, die man 
messen will.

von Helmut S. (helmuts)


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> Im Falle einer Überspannung würden diese also ausfallen.

Diese Geräte sind zumindest auf pulsförmige(kurzzeitige) Überspannungen 
ausgelegt (EN 50081-1, EN 50082-2). Wenn natürlich längere Zeit 260V 
oder mehr da wären, dann ...

von Na Ich (Gast)


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Mirco Ch. schrieb:
> Ich habe, weil der SLS im Sicherungskasten nicht verpolombt ist, das
> Haus mal spannungsfrei geschaltet und an allen Schrauben im
> Sicherungskasten mal mit einem guten Kreuzschraubendreher nachgezogen.
>
> Zum Teil konnte ich locker 2 Umdrehungen und mehr die Schrauben
> nachziehen.
> Auch an den N und PE Schienen.

Das ist gut garantiert aber nichts.
Du musst auch an jedem geklemmten Leiter kräftig mit einer Spitzzange 
ziehen
um festzustellen ob er auch wirklich geklemmt ist.

Hab das schon öfter gehabt, die Klemme ist fest aber der Leiter wurde am 
eigentlichen Klemmkörper vorbeigesteckt oder ist beim anziehen wieder 
rausgerutscht und somit nur locker angelegen. Das fällt oft lange Zeit 
nicht auf bis die Kontaktstelle so verbruzelt ist das sich erste 
Symptome zeigen.
Kaputte Schaltnetzteile gehören da definitiv dazu.

Bei evt. vorhandenen Neutralleiter Trennklemmen ebenfalls überprüfen ob 
die Schieber wirklich Kontakt haben.

von Mirco Ch. (Gast)


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So, es sieht so aus als ob ein "Verdächtiger" ausgemacht ist.

Der Servicemann vom Häuslebauer mit einem Elektroniker waren gestern 
morgen und heute morgen vor Ort.

Gestern haben die die Isolationsmessung nochmal wiederholt und heute war 
einer von den Energieversorgern mit dabei und hat diesen 
"Panzersicherungskasten" erneuert.

Es wurde ein zusätzlicher recht massiver Schutzleiter vom Gehäuse des 
Netzfilter an der Wärmepumpe zu dem Banderder (Kommt im Technikraum aus 
dem Boden) und vom PEN im "Panzerkasten" zum PE im Sicherungskasten neu 
verlegt.

Ich konnte es mir nicht verkneifen und bin eben nochmal mit meinem 
1500er Halogenstrahler durch das Haus gelaufen.

Nun habe ich keine Spannungsschwankung mehr, egal wo ich den Strahler in 
die Steckdose stecke im Haus.

Die Spannung bleibt bei 229,3 bis 229,7 Volt in der Steckdose.

Ich hoffe nun, dass damit das Problem gelöst ist.

Mirco

von Ernestus P. (malzeit) Benutzerseite


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Mirco Ch. schrieb:
> Was mir aber bei der Aktion aufgefallen ist:
> Wenn ich in der Küche über der Arbeitsplatte links mit dem Duspol in die
> Steckdose gehe, dann sind da laut dem Duspol 230 Volt mit Phase links in
> der Steckdose. Messe ich im linken Loch der Steckdose gegen das linke
> Loch der Steckdose die ca. 1 Meter weiter in der Wand ist, dann habe ich
> 400 Volt. Also hat da irgendwer 2 Phasen über die Steckdosen verteilt.

Richtig. Das ist so üblich, damit die einphasigen Verbraucher in Summe 
eine möglichst gleichmäßige dreiphasige Belastung ergeben.

von Ernestus P. (malzeit) Benutzerseite


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Mirco Ch. schrieb:
> Es wurde ein zusätzlicher recht massiver Schutzleiter vom Gehäuse des
> Netzfilter an der Wärmepumpe zu dem Banderder (Kommt im Technikraum aus
> dem Boden) und vom PEN im "Panzerkasten" zum PE im Sicherungskasten neu
> verlegt.

Zusätzliche Erdung? Was war da vorher dran?

Der aktuelle Schutzleiter dürfte 16mm² haben und ist so dick wie ein 
normales Verlängerungskabel aber nur ein Leiter drin.

von gaast (Gast)


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Etrick schrieb:
> zulässige Grenze (253V,
> wurde wegen solchen Füchsen hoch gesetzt - gute Lobby)

Blödfug. Die Toleranz von +-10% galt schon lange vorher, nämlich noch 
bevor die Netzspannung auf 230V erhöht wurde. Dass von 1984 bis 2007 die 
Toleranz nach oben nur sechs Prozent betrug, lag lediglich daran, dass 
so auch 220V-Geräte fast noch innerhalb ihrer Spezifikation (198V-242V) 
betrieben werden konnten. Dass diese Grenze früher oder später wieder 
gekippt wird, war absehbar. Nach unten betrug die Toleranz ohnehin immer 
10%.
Die EVU schreiten idR auch schon lange, bevor die Grenzwerte erreicht 
werden, ein, indem sie keinen Einspeisevertrg hergeben ohne eine neue 
Leitng zu legen.

Alexander Schmidt schrieb:
> Interessant ist dabei, dass diese Geräte nur mit 230 VAC +/- 10 %
> funktionieren. Im Falle einer Überspannung würden diese also ausfallen.

Wo steht das? Es ist lediglich der normale Betriebsbereich angegeben (in 
Amiland hätte man also ein Problem), dass es wegen kurzer Transienten 
hops geht wird nirgends erwähnt. Auch normale Geräte sollten wegen 
Transienten nicht sterben, obwohl sie nur für 230V +-10% ausgelegt sind.

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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gaast schrieb:
>> Interessant ist dabei, dass diese Geräte nur mit 230 VAC +/- 10 %
>> funktionieren. Im Falle einer Überspannung würden diese also ausfallen.
> Wo steht das? Es ist lediglich der normale Betriebsbereich angegeben (in
> Amiland hätte man also ein Problem), dass es wegen kurzer Transienten
> hops geht wird nirgends erwähnt.

Da hier Geräte ausfallen, sind die Transienten länger oder höher, als 
zugelassen. Ergo würde in diesem Fall auch das Messgerät versagen.

von Stiller Beobachter (Gast)


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Mirco Ch. schrieb:
> im Keller, in der Garage oder in der Aussensteckdose neben der
> Haustür rein, dann ist die Spannung sogar heute morgen um 11 Volt
> gestiegen.

Dann wird wohl doch eine Nullpunktverschiebung stattgefunden haben, wo 
nicht das E-Werk schuldig war, sondern eher ein billiger fremdländischer 
Sub-Elektriker. Es wäre allerdings noch interessant, wie sich die Anlage 
beim zyklischen Einschalten der Wärmepumpe verhält.

von Etrick (Gast)


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"Blödfug. Die Toleranz von +-10% galt schon lange vorher, nämlich noch
bevor die Netzspannung auf 230V erhöht wurde. Dass von 1984 bis 2007 die
Toleranz nach oben nur sechs Prozent betrug, lag lediglich daran, dass
so auch 220V-Geräte fast noch innerhalb ihrer Spezifikation (198V-242V)
betrieben werden konnten. Dass diese Grenze früher oder später wieder
gekippt wird, war absehbar. Nach unten betrug die Toleranz ohnehin immer
10%.
Die EVU schreiten idR auch schon lange, bevor die Grenzwerte erreicht
werden, ein, indem sie keinen Einspeisevertrg hergeben ohne eine neue
Leitng zu legen."

Quatsch. Früher (vor Jahrzehnten) war das Netz mies ausgebaut und darum 
gab es Schwankungen. Das hat man nach und nach behoben und konnte nach 
der Umstellung auf 230V das engere Toleranzband locker einhalten.

Durch die vielen kleinen Einspeiser gibt es jede Menge Stellen im 
Versorgungsnetz, wo große Spannungsschwankungen auftreten. Back to 
Steinzeit.

Und Maßnahmen zur Fernabschaltung von Invertern sind nur für sehr große 
Anlagen vorgeschrieben. Die kleinen Krauter drücken das, was sie nicht 
auf (ebenfalls subventionierten) Eigenverbrauch buchen können mit Gewalt 
ins Netz. Frag einfach mal bei deinem Netzbetreiber, was ihm derzeit die 
meisten Probleme bezüglich Spannungsschwankungen im Netz macht.

von M. K. (sylaina)


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Also wenn ich das richtig verfolgt hab war das Problem eine mangelnde 
Erdung der hauseigenen Wärmepumpe...worüber diskutiert ihr jetzt noch? 
Bringt doch nix mehr über möglich andere Fehlerquellen zu reden.

von Hans M. (hansilein)


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Das Problem war die Nullpunktverschiebung, die nicht zu Transienten 
sondern zu dauerhafter Überspanung führte wenn eine andere Phase (vllt. 
durch die Wärmepumpe) stark belastet wurde.

von Mirco Ch. (Gast)


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Leider konnte ich nach dem Austausch des "Panzersicherungskasten" keine 
Messung mit dem 1500er Strahler machen.

Ich vermute mal, dass nach dem Austausch des Kastens das Problem wohl 
schon behoben war. (Den Kasten hat übrigens eine inländische Firma 
installiert inkl. dem Kabel bis zum SLS)

Das rund 5 Meter neues Erdungskabel das Problem mit den 
Spannungsverschiebungen gelöst haben sollen, kann ich mir irgendwie 
nicht vorstellen.

Mirco

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