Hallo, ich habe ein BeQuit Dark Power Pro 550W ATX Netzteil. Dieses hat leider einen defekt, den ich beheben möchte. Die 5V Spannungsversorgung weisst eine ungewöhnlich hohe Störung auf. Diese Spannung habe ich bereits mit einem Oszilloksop aufgenommen. Die Störung hat eine Spitze-Spitze-Spannung von ca 1,2V und tritt periodisch ca alle 600ns auf. Da das Netzteil relativ teuer war und die restlichen Spannungen noch sehr gut geregelt werden, wollte ich das Netzteil reparieren. Wenn das Netzteil eingeschaltet wird, hört man für eine kurze Zeit ein knistern, welches wahrscheinlich aus einer der Spulen kommt. Nach einer kurzen Zeit ist aber davon nichts mehr zu hören. Ich hoffe mir kann jemand einen Tipp geben, nach was für einem Fehler ich suchen soll, oder wo ich anfangen sollte zu suchen. Vielen Dank! MFG Olli
Es klingt nach ausgetrockneten Elkos im 5 Volt Zweig ( wahrscheinlich sind die im 12 Volt Zweig auch bald fällig ) .Oft verbreiten die kaputten Elkos eine Elektrolyt 'Suppe' um sich oder haben aufgeblähte Gehäuse. Wechsele diese schon mal aus. Die Störung wird durch den Versuch des Netzteiles, die Spitzen auszugleichen auch noch zu einer Schwingung . Falls du dem Netzteil dann noch was gutes tun willst, löte auf der Unterseite noch ein paar 100nF Kondensatoren parallel zu den Elkos, um die Schaltspitzen von den Elkos fernzuhalten. Leider verbauen die meisten Hersteller nur 85°C feste Elkos, wenn du 105°C Typen bekommst, gib diesen den Vorzug. Die Temperaturen beziehen sich auf die garantierte Lebensdauer. Bei 85°C halten die Kondis so-und-so-viel Jahre ...
Obacht - das ist eine ~25MHz Oszillation und die Peaks erfolgen mit 1,5MHz. Die Regelung dürfte bei dieser Frequenz kaum daran beteiligt sein und dicke Elkos sind bei dieser Frequenz auch wenn noch nass nicht so ganz das was man sich drunter vorstellt. Das wird eher eine durch die Peaks angeregte parasitäre Oszillation sein.
Es wäre interessant zu wissen, ob die Schwingung auch auf dem 12 Volt und dem 3,3 Volt Zweig auftritt. Wenn nein, sinds garantiert die Elkos, wenn ja, liegts mögl. auch auf der Primärseite. In dem Falle ist das NT für jemanden ohne die richtigen Kenntnisse und/oder Werkstattausrüstung wohl nicht zu retten.
Hallo, auf Anregung von Matthias Sch. habe ich alle anderen Spannungen noch einmal genau nachgemessen. Leider habe ich auf allen anderen Spannungen die gleichen Störungen feststellen müssen. Dann werde ich mich wohl langsam durch die Schaltung durchtasten müssen, da es nun ja wahrscheinlich an der Primärseite. (Die Ausrüstung ist kein Problem, ich bin hier in einer Hochschule mit Leistungselektronik Labor, allerdings sind die Kenntnisse bei der Reparatur von Netzteilen noch begrenzt) Wenn also jemand noch einen Vorschlag machen kann, woran es bei so einem Fehler liegen könnte, wäre ich sehr dankbar. MFG Olli
Oliver S. schrieb: > Leider habe ich auf allen anderen Spannungen > die gleichen Störungen feststellen müssen. Hast du diese Peaks auch, wenn du eine völlig andere Spannung misst? Ich hatte nämlich mal einen hartnäckigem Peak bei einem Oszi, alle paar Sekunden. Erst nach längerer verblüffter Suche fiel der Groschen: In der Nähe lag ein Flughafen mitsamt Radar. Soll heissen: Das kommt vielleicht von anderswo. Von aussen.
1. Frage: Hat das Netzteil schon mal richtig funktioniert oder ist der Fehler erst seit ein paar Tagen? 2.Bevor ich groß suchen würde, wäre ein Test mit 100nF Keramik mit kurzen Anschlüssen am 5V-Ausgang ein erster Versuch den Fall einzukreisen. In ungünstigen Fällen könnte auch der unvorteilhafte Aufbau oder die Verlegung der Drähte eine Schwingung verursachen. Eine UKW-Spule braucht nur 3 Windungen. ATX-Netzteile haben meist Masse und Schutzleiter verbunden. Da könnte auch eine Masseschleife in selteneneren Fällen für Kuriositäten sorgen? Aber Vorsicht! In Schaltnetzteilen treten bis zu 800V auf. Da sollte man wissen was man tut!!!
Oliver S. schrieb: > ich habe ein BeQuit Dark Power Pro 550W ATX Netzteil. > Dieses hat leider einen defekt, den ich beheben möchte. Noch aus der 6er Reihe? Dann Beileid... Oliver S. schrieb: > Wenn das Netzteil eingeschaltet wird, hört man für eine kurze Zeit ein > knistern, welches wahrscheinlich aus einer der Spulen kommt. Sekundärelkos bei 3,3 - 5 - 12 Volt wechseln.
Oliver S. schrieb: > (Die Ausrüstung ist kein Problem, ich bin hier in einer Hochschule mit > Leistungselektronik Labor, allerdings sind die Kenntnisse bei der > Reparatur von Netzteilen noch begrenzt) Hoffentlich beinhaltet diese Ausrüstung auch einen entsprechend leistungsfesten Trenntrafo. Sonst würde ich gar nicht erst mit Messungen anfangen. Trotzdem sind Netzteile mit solchen Leistungen bei Untersuchungen im Primärkreis lebensgefährlich. Gruss Harald PS: Frage an die Gemeinde: Wäre es eigentlich zweckmässig, bei solchen Messungen die Primär- Minusschiene mit dem Schutzleiter zu verbinden? Das das nur hinter einem Trenntrafo geht, ist mir klar.
Harald Wilhelms schrieb: > Wäre es eigentlich zweckmässig, bei solchen Messungen die Primär- > Minusschiene mit dem Schutzleiter zu verbinden? Das das nur hinter > einem Trenntrafo geht, ist mir klar. Sicher nicht. Wenn du mit einem geerdeten Oszi und Minus des NT als Bezugspunkt im Primärkreis misst, ist das eher kontraproduktiv , da es eine Masseschleife bildet. Sprich, die Masseklemme des Tastkopfes sollte da reichen. mhh schrieb: >> Wenn das Netzteil eingeschaltet wird, hört man für eine kurze Zeit ein >> knistern, welches wahrscheinlich aus einer der Spulen kommt. > > Sekundärelkos bei 3,3 - 5 - 12 Volt wechseln. Aus meiner langen Praxis mit diesen Netzteilen kann ich auch nur wiederholen, das defekte Elkos mit Abstand Fehlerursache Nr. 1 bei den Dingern sind, wenn es diese Erscheinungen zeigt. Der andere häufige Fehler ist nicht starten, verursacht durch offene Starterwiderstände im 100-220k Bereich. Ganz schlechte Netzteile zeigen auch gerne mal Windungschlüsse im Trafo, das können wir hier aber wohl ausschliessen. Checke, ob Elkos warm werden und wechsle diese. Such nach Elektrolyt Klecksen um die Elkos. Auf Verdacht würde isch persönlisch alle anderen baugleichen Elkos auch wechseln, das tue ich aber nur weil ich auf eine grosse Sammlung zurückgreifen kann.
Hallo also solche Peaks habe ich nur bei diesem Netzteil. Ich habe zur Sicherheit mal ein anderes ATX Netzteil drangehängt und dort ist die Spannung sehr glatt und sauber. Also ist ein Fehler des Oszilloskops wohl ausgeschlossen. Das Netzteil lief bis vor ein paar Tagen noch in meinem PC. Da dieser nicht mehr starten wollte und auch keinen Fehlercode über den Lautsprecher ausgab habe ich alle Komponenten getestet. Mit einem speziellen ATX Netzteil Tester habe ich dann das Netzteil als Fehlerquelle identifiziert und mir die Spannungen am Oszilloskop angesehen. Dort ist mir im Vergleich mit einem anderen Netzteil eben diese Störung der Spannungen aufgefallen. Mit einem ausgeliehenem, anderen Netzteil funktioniert der PC nun auch wieder. Also muss es daran liegen. @oszi40: was wird mit dem Test bezweckt? Soll ich die Spannung mir ansehen, mit und ohne dem Test-Kondensator? Als Ersatz Puffer erscheinen mir 100nF recht wenig, oder? @mhh: Nein, das Netzteil ist aus der 7-er Serie. Ich glaube, dann werde ich wohl alle Elkos heraussuchen, die im Sekundärkreis eingebaut sind und diese neu bestellen. Vielen Dank für die zahlreichen, sehr guten Antworten. MFG Olli
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