Hallo, ich würde mal gerne eure Meinung zu meinem Arbeitszeugniss haben. Anbei findet ihr die entscheidenden Auszüge: Herr XXX erledigte die Ihm übertragenen Aufgaben ständig zu unserer uneingeschränkten Zufriedenheit. Herrn XXX Arbeitsweise ist gekennzeichnet durch sorgfältige Planung, sinnvolle Prozessschritte und zielgerichtete Umsetzung. Durch sein logisches und analytisches Denkvermögen konzentrierte sich Herr XXX bei Problemstellungen auf das Wesentliche und zeigte schnell für alle Beteiligten zufriedenstellende Lösungen auf. Herr XXX ist Neuem gegenüber stets aufgeschlossen, findet jederzeit gute, kreative Ideen und überzeugt durch innovative Ansätze, dabei arbeitet er zuverlässig und genau. Auch unter starker Belastung und schwierigen Arbeitsbedingungen erzielte er Ergebnisse von hoher Güte und bewältigt anstehende Aufgaben in bester Weise. Er ist äußerst zuverlässig und leistungsbereit. Sein persönliches Verhalten gegenüber Kunden, Vorgesetzten und Kollegen war stets einwandfrei. Nicht zuletzt wegen seiner freundlichen, offenen und zuvorkommenden Art ist Herr XXX ein geschätzter Ansprechpartner. Herr XXX ist sehr teamfähig und fördert aktiv die gute Zusammenarbeit. Vielen Dank! Grüße
Zeugniss schrieb: > Herr XXX erledigte die Ihm übertragenen Aufgaben ständig zu unserer > uneingeschränkten Zufriedenheit (1-) Zeugniss schrieb: > Herrn XXX Arbeitsweise ist gekennzeichnet durch sorgfältige Planung, > sinnvolle Prozessschritte und zielgerichtete Umsetzung. Durch sein > logisches und analytisches Denkvermögen konzentrierte sich Herr XXX bei > Problemstellungen auf das Wesentliche und zeigte schnell für alle > Beteiligten zufriedenstellende Lösungen auf. (2 vielleicht auch 3, es fehlen die Betonungen für eine sehr gute Beurteilung) Zeugniss schrieb: > Auch unter starker Belastung und schwierigen Arbeitsbedingungen erzielte > er Ergebnisse von hoher Güte und bewältigt anstehende Aufgaben in bester > Weise. Er ist äußerst zuverlässig und leistungsbereit. (1) Zeugniss schrieb: > Sein persönliches Verhalten gegenüber Kunden, Vorgesetzten und Kollegen > war stets einwandfrei. Nicht zuletzt wegen seiner freundlichen, offenen > und zuvorkommenden Art ist Herr XXX ein geschätzter Ansprechpartner. > Herr XXX ist sehr teamfähig und fördert aktiv die gute Zusammenarbeit (1-, letzter Halbsatz kann missverstanden werden)
Wilhelm Ferkes schrieb: > Die exakten Tätigkeitsbeschreibungen sollten noch mit hinein. Die exakte Tätigkeitsbeschreibungen sind in dem Zeugnis enthalten. Ich habe diese nur nicht zur Bewertung mit aufgeführt
Wenn es Klartext ist, ist es ein super Zeugnis - geht kaum besser. Allerdings fehlt folgender Satz (A): Wir wünschen...weiterhin viel Erfolg und bedauern sein ausscheiden. Fehlt der Satz, entwertet er das gesamte vorher geschriebene. Ist es verschlüsselt, ist es etwas schwieriger zu lesen: > Herr XXX erledigte die Ihm übertragenen Aufgaben ständig zu unserer > uneingeschränkten Zufriedenheit. Abweichung von "zur vollsten Zufriedenheit" - lese ich so: ist also nicht so gewesen. ..konzentrierte sich Herr XXX bei > Problemstellungen auf das Wesentliche und zeigte schnell für alle > Beteiligten zufriedenstellende Lösungen auf. Oder zu schnell - im Sinne von den Anderen seine Meinung aufdrücken, im weiteren Sinne nicht teamfähig zu sein. > Herr XXX ist Neuem gegenüber stets aufgeschlossen, findet jederzeit > gute, kreative Ideen und überzeugt durch innovative Ansätze, dabei > arbeitet er zuverlässig und genau. Der Satz ergibt so keinen Sinn - erster Teil 1.0 und zweiter Teil verweis auf Banalitäten die den ersten Teil entwerten - zudem ist genau selbstverständlich oder ein Fingerzeig auf einen Bürokraten. > Auch unter starker Belastung und schwierigen Arbeitsbedingungen erzielte > er Ergebnisse von hoher Güte und bewältigt anstehende Aufgaben in bester > Weise. Er ist äußerst zuverlässig und leistungsbereit. Der Satz hat auch einen Haken, denn leistungsbereit ist nicht leistungsfähig. Auch eine Entwertung im letzten Wort. > Sein persönliches Verhalten gegenüber Kunden, Vorgesetzten und Kollegen > war stets einwandfrei. Nicht zuletzt wegen seiner freundlichen, offenen > und zuvorkommenden Art ist Herr XXX ein geschätzter Ansprechpartner. "Nicht zuletzt" eine besondere Betonung des im Satz folgenden, welche eine Überzeichnung darstellt wie z.B. machte gern den Clown. > Herr XXX ist sehr teamfähig und fördert aktiv die gute Zusammenarbeit. Die fördert man "aktiv" z.B. mit Klatsch oder Alkohol. Die beiden Verstärkungen sagen = nicht teamfähig. So würde ich es lesen. V.a. das fehlen von Satz A macht den Fall eines schlechten verschlüsselten Zeugnisses wahrscheinlicher als ein super Zeugnis im Klartext.
Hallo, vielen Dank für deine Kommentare. Michael Lieter schrieb: > Wir wünschen...weiterhin viel Erfolg und bedauern sein ausscheiden. > Fehlt der Satz, entwertet er das gesamte vorher geschriebene. Das Zeugnis ist noch in "Rohform". Die endgültige Fassung erfolgt erst nach Rücksprache mit mir. Ich gehe davon aus, dass dann dieser Satz auch enthalten sein wird. Michael Lieter schrieb: >> Herr XXX erledigte die Ihm übertragenen Aufgaben ständig zu unserer >> uneingeschränkten Zufriedenheit. > Abweichung von "zur vollsten Zufriedenheit" - lese ich so: ist also > nicht so gewesen. Hier gibt es verschiedene Auswahlmöglichkeiten, wobei diese als erste Möglichkeit über "stets zu unserer vollen Zufriedenheit" angekreuzt wurde. Michael Lieter schrieb: >> Herr XXX ist sehr teamfähig und fördert aktiv die gute Zusammenarbeit. > > Die fördert man "aktiv" z.B. mit Klatsch oder Alkohol. > Die beiden Verstärkungen sagen = nicht teamfähig. Dieser Absatz kommt mir missverständlich vor. Wobei ich werde durch Klatsch oder Alkohol aufgefallen bin :-)
Michael Lieter schrieb: > Wir wünschen...weiterhin viel Erfolg und bedauern sein ausscheiden. > Fehlt der Satz, entwertet er das gesamte vorher geschriebene. Jep. Der war bei mir auch so drin, etwas grober, konnte noch besser formuliert werden. Ich bekam also ein neues zweites Zeugnis. Aber es war nur der Schlußsatz. Ich bekam den Hinweis von jemandem aus dem Bekanntenkreis, der sich mit den Dingen auskennt, und dem ich das Zeugnis zu lesen gab. Oft kann man mit der Firma noch mal über den einen oder anderen Patzer sprechen, was denen selbst nicht immer so ganz bewußt ist. Ich wollte gerade beinahe sagen: Personaler sind auch nur Menschen. ;-)
Schade, dass hier so viele selbsernannte Personalfachleute ihre unwissenden Kommentare abgeben. Der TO soll zu seinem Personalchef gehen und jeden Satz hinterfragen. Ich würde den TO einstellen.
Zeugniss schrieb: > Hier gibt es verschiedene Auswahlmöglichkeiten, wobei diese als erste > Möglichkeit über "stets zu unserer vollen Zufriedenheit" angekreuzt > wurde. Es gibt dafür zwei Interpretationen. Es gibt keinen Superlativ zur "vollen Zufriedenheit". Das hat sich aber in der Zeugnissprache so eingebürgert - somit besteht das Problem das die richtige Formulierung "uneingeschränkt" welche aber eine Negation einer einschränkenden Eigenschaft wäre, so missverstanden werden kann. Das Problem ist, so wie es geschrieben ist, vermutet man eine Verschlüsselung. Einge Firmen schreiben folgenden Satz noch unter den Text: Die Firma nn verwendet eine offene, nicht verschlüsselte Zeugnissprache.
Personaler schrieb: > Der TO soll zu seinem Personalchef gehen und jeden Satz hinterfragen. > > Ich würde den TO einstellen. ist das nicht ein Widerspruch, warum hinterfragen wenn du ihn aufgrund des Zeugnisses einstellen würdest?
Rüttiger schrieb: > ist das nicht ein Widerspruch, warum hinterfragen wenn du ihn aufgrund > des Zeugnisses einstellen würdest? Das beschreibt ja das Problem. Wenn er wirklich Personaler ist, hält er entweder von den Codes nicht viel oder kann sie nicht lesen. Viele Firmen verwenden aber die Codes und da ich zufällig Linguistik studiert habe und zwar kein Personaler sondern nur Entwicklungsleiter bin, habe ich damit auch recht viel damit zu tun und kann die Codes lesen. Ich frage immer ob Jemand ein Klartext-Zeugnis (mit entsprechendem Satz zur Erklärung) oder ein verschlüsseltes haben möchte. Und dann diskutiert man das kurz und die meissten wollen dann kein Klartext-Zeugnis - weil es zu sehr missverstanden werden kann - von genau den Personalern die die Codes nicht verstehen.
Sollte es sich um ein verschlüsseltes Arbeitszeugnis handeln, kann ich nur empfehlen ein Kurzgutachten erstellen zu lassen. Hatte ich damals gemacht, bekommt man für relativ billig Geld, innerhalb eine Tages - einfach mal im Internet suchen.
Christian schrieb: > Sollte es sich um ein verschlüsseltes Arbeitszeugnis handeln, kann ich > nur empfehlen ein Kurzgutachten erstellen zu lassen. Hatte ich damals > gemacht, bekommt man für relativ billig Geld, innerhalb eine Tages - > einfach mal im Internet suchen. Die Frage, ob es sich um ein verschlüsseltes Zeugnis handelt, kann aber nur die Firma beantworten.
Personaler schrieb: > Der TO soll zu seinem Personalchef gehen und jeden Satz hinterfragen. d.h. wenn er Zweifel hat, dann soll er fragen. Das ist sein gutes Recht. Eine Personalabteilung muss jeden Satz erläutern. Nicht er direkte Vorgesetzte oder Abteilungsleiter. Ich habe keine Zweifel bei dieser Beurteilung.
Im Zweifel kann jeder Personaler der das Zeugnis liest bei der alten Firma anrufen, und sich Sachen aus dem Nähkästchen erzählen lassen, wie grad die Laune ist, egal ob verschlüsselt oder nicht. Der Arbeitnehmer ist doch da immer der Dumme wenn es im alten Betrieb mit den Kollegen nicht klappte und perfekt ist sowieso keiner.
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