Ich habe einen Euras Handstaubsauger, der mit 4 in Reihe geschalteten NiCd Akkus (1600 mAh) arbeitet, die nach vielen Jahren kaputt gegangen sind (versehendlich tiefentladen). Da der Staubsauger vorher wirklich gut funktionierte, würde ich den gerne reparieren. Die naheliegenste Idee wäre, die Akkus gegen neue zu tauschen. Allerdings sind die mittlerweile nur noch schwer zu finden, bzw. recht teuer. Außerdem ist die Verwendung von NiCd ja eher umweltschädlich und letztlich stört der Memoryeffekt auch. Daher würde ich gerne wissen, ob ich die Akkus einfach gegen NiMH-Akkus tauschen kann. Randinformationen: Die eingebaute Originalelektronik basiert auf einem Steckernetzteil mit der Aufschrift 12 V, 80 mA. Es liefert eine Wechselspannung mit effektiv 15 Vrms im Leerlauf. Diese wird über eine einzelne Diode als Gleichrichter und einen 4.7 Ohm Widerstand direkt auf die Akkus gegeben, die dadurch dauernd geladen werden solange der Staubsauger in der Halterung steckt. Durch die Last sinkt die Netzteilspannung auf ca. 12 Vrms. Die Diode schneidet eine Halbwelle weg, was die übertragene Leistung nochmal reduziert. Würden NiMH-Akkus (z. B. auch mit 1600 mAh) eine solche Dauerladung verkraften? Selbst ohne das Wegschneiden der einen Halbwelle hätten wir mit 80 mA gerade mal einen Ladestrom von 5 % C.
Kann man irgendwo nachlesen, wie stark ein Dauer (Erhaltungs-) Ladestrom maximal sein darf?
Wenn du mit der Erhaltungsladung ganz sicher gehen willst, brauchst du das Datenblatt der Zelle. Die Hersteller stellen die auf Ihren Internetseiten zur Verfügung, eine generelle Aussage kann man hier nicht machen da alleine die Kapazitätsangabe hierfür nicht ausreichend ist.
Mikrofun R. schrieb: > Außerdem ist die Verwendung von NiCd ja eher umweltschädlich Nicht die Verwendung ist schädlich, sondern das Wegwerfen. MfG Klaus
>Nicht die Verwendung ist schädlich, sondern das Wegwerfen.
Wenn eine Steckdose in der Nähe ist, ist auch die Verwendung schädlich
(weil nicht notwendig).
Mikrofun R. schrieb: > Kann man irgendwo nachlesen, wie stark ein Dauer (Erhaltungs-) Ladestrom > maximal sein darf? Bei NiMH weniger als C/30 bis C/50. Gruß Anja
Danke für all die interessanten Tipps. Das mit den Datenblättern ist nicht ganz einfach. Selbst für die bekannten Eneloop-Akkus habe ich die fragliche Information nicht gefunden. @Rolf Niepraschk: Die Seite ist schon spannend, allerdings möchte ich im Moment noch nicht ganz so viel Aufwand treiben. Derzeitig habe ich die 1600 mAh NiCd durch 3000 mAh NiMH Akkus getauscht und einen Ladevorgang gestartet. Mein Multimeter zeigt bei der DC-Messung derzeitig einen Ladestrom von 110 mA an, was hoffentlich wenigstens näherungsweise stimmt. @Anja: Damit liegt die Situation etwas im Grenzbereich. Würden NiCd-Akkus denn mehr Dauerladestrom aushalten? Wie die Akkus auf die Dauerladung reagieren, wird sich wohl erst nach 32 Stunden und mehr zeigen. Das Gerät befindet sich zur Sicherheit in feuerfester Umgebung. Wie würdet ihr notfalls den Ladestrom begrenzen? Gemäß der derzeit verwendeten Minimal-Elektronik kommt mir hier ein einfacher Serienwiderstand in der Zuleitung in den Sinn. Beeindruckend ist übrigens der Verbrauch des Motors. Wenn man den Sauger einschaltet, zieht dieser so um die 8 Ampere aus den Akkus. Ich hoffe, dass die NiMH-Version dies auch schafft. Ein kurzer Zwischendurchtest verlief aber ganz vielversprechend. @Holger: Mal abgesehen davon, dass der Witz eines Handstaubsaugers in seiner schnellen unkomplizierten kabellosen Handhabung liegt, würde ein Betrieb am Netz eine Spannungsversorgung mit besagten 8 A benötigen, was etwas über ein kleines Steckernetzteil hinausgeht.
> Wie die Akkus auf die Dauerladung reagieren, wird sich wohl erst nach 32 > Stunden und mehr zeigen. Das Gerät befindet sich zur Sicherheit in > feuerfester Umgebung. Eher nach einem Jahr. Erstmal passiert nichts, sind ja nur ungefähr C/30, da explodiert nichts und zum heiß werden wirds auch nicht reichen. Dauerladen macht die Zellen aber nicht besser, also steck das Ladegerät aus wenn du den Suger längere Zeit nicht benutzt.
Mikrofun R. schrieb: > Wie würdet ihr notfalls den Ladestrom begrenzen? Gemäß der derzeit > verwendeten Minimal-Elektronik kommt mir hier ein einfacher > Serienwiderstand in der Zuleitung in den Sinn. Reine Erhaltungsladung habe ich mal 1/100 C gelesen. Da der Staubsaugermotor aber auch Strom braucht, wird das 1/30 wohl ein guter Kompromiß sein sofern der Staubsauger gelegentlich benutzt wird. Lass die Schaltung so wie sie war und miß in ein paar Tagen mal nach, um Tiefentladung zu vermeiden, fall der verschmutzte Motor jetzt mehr Strom verbraucht als früher.
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