Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Spule, Drossel, Ferrit


von Simon M. (simon2)


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Ich bin gerade bei der Auswahl einer Drossel für mein Schaltregler.

Die größen konnte ich nun bestimmen.
5µH sowie 1A soll es sein.

Jetzt sehe ich im Katalog Spulen und Drosseln, nun frage ich mich wo ist 
der unterschied?


Laut wikipedia ist es nur die Tatsache das bei einer Drossel ein 
Ferritkern innen ist.


Was ist dann aber ein Ferrit selbst? Eine Drossel ohne Drahtwicklung?
Die dinger gibts Massig in 0805er Bauform.


Ich dachte an sowas, als Ausgangs Filter beim Schaltregler in Verbindung 
mit 330µF:

http://www.cooperindustries.com/content/dam/public/bussmann/Electronics/Resources/Data%20Sheets/Bus_Elx_DS_4330_SD7030_Series.pdf
http://search.digikey.com/de/de/products/SD7030-5R0-R/513-1482-2-ND/1555514

von Achim M. (minifloat)


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Also für die Filterung hinten dran
1
----|>|----+----^^^^----+-----o V_out
2
           |     L1     |
3
           = C1         = C2
4
           |            |
5
          GND          GND
sind die schon OK. Kannst es ja mal mit einem Simulationsprogramm 
durchspielen, ob das bei verschiedener Belastung auch den gewünschten 
Effekt bringt. Diese flachen Teile werden gern genommen.
mfg mf

von Basti (Gast)


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Ferite steigern die Induktivität deiner Spule. Aber vorsicht, das 
Kernmaterial ist Frequenzabhängig. Die Induktivität deiner Spule ist 
dann abhängig von der Frequenz. Es gibt als für bestimmtre 
Frequenzbereiche auch bestimmte Ferite.

Luftspulen an sich sind Frquenzunabhängig. Haben aber gerine 
Induktivitätswerte.

willst du eine hohe Indukt. haben und dabei auch viel strom "aushalten" 
baruch man dickeren Draht. Ohne Kern wird die Spule recht 
"Raumgreifend". mit kern reichen ein paar Windungen um die gewünschte 
Induktivität zu erreichen. Aber diese ist nur im Rahmen des vom 
Kernmaterial vorgegeben Frequenzfensters möglich.

von Osche R. (Gast)


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Das Teil was Du brauchst heisst Speicherdrossel.

Beim "Ferrit" sind die Verlustanteile (der Imaginärteil der komplexen 
Induktivität) besonders hoch, so dass Hochfrequenz in Wärme umgesetzt 
wird. Bei einer Luftspule ist das genau umgekehrt -- wenig Verluste für 
hohe Güte.

An sich sind das alles Spulen, aber je nach Anwendung unterschiedlich 
optimiert.

von Achim M. (minifloat)


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om pf schrieb:
> Das Teil was Du brauchst heisst Speicherdrossel.

Simon M. schrieb:
> als Ausgangs Filter

Sicherlich nicht. mfg mf

PS: Ausgangsfilter wird nicht mit D***enleerzeichen geschrieben, auch 
wenn die blöde Rechtschreibkorrektur von M$ Word 2010 einem sowas immer 
wieder vorschlägt. Achtet mal darauf, es ist ein echt gefährlicher, um 
sich greifender Virus! Und es sieht nicht schön aus. Ist keinesfalls 
persönlich gegen dich gerichtet, Simon.

von Fralla (Gast)


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>Beim "Ferrit" sind die Verlustanteile (der Imaginärteil der komplexen
>Induktivität) besonders hoch,

Kommt auf den Type des Ferrites an. Ein 3C96 materieal eignet sich 
hervorragend als Speicherdrossel. Damit diese auch viel "speichern" kann 
muss ein Luftspalt her.

von Peter R. (pnu)


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Bei Verwendung als Tiefpass, zur Entstörung und Siebung sind auch 
relativ hohe Verluste in der dann als Drossel bezeichneten Induktivität 
erwünscht, sie machen den Tiefpass breitbandiger und verhindern 
eventuelle Resonanzen, die die Filterwirkung stören. Musterbeispiele 
sind da die zehn Drahtwindungen um einen 2,2-Ohm-Widerstand, wie sie am 
Ausgang von NF-Leistungsverstärkern verwendet werden oder die 
Ferritperle am Beinchen eines UHF-Transistors. (Die Drossel "erdrosselt" 
unerwünschte Störströme in der Versorgungsleitung)

Für die Induktivitäten bei Schaltwandlern ist die Verlustarmut gefragt, 
da würde ich den Begriff Drossel nicht verwenden. Speicherinduktivität 
ist da eher angebracht.

Bei Spulen für frequenzbestimmende Schwingkreise steht die 
Verlustfreiheit und Genauigkeit im Vordergrund, sie sind meist 
feinabgleichbar.

Ob Ferrit, Eisen oder Luft als Kern spielt bei diesen Begriffen keine 
Rolle.

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