Forum: Ausbildung, Studium & Beruf ERA Aufstieg


von Newbie (Gast)


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Hi zusammen,

ich arbeite seit einigen Monaten in der Entwicklung für ein großes 
Unternehmen in Bayern. Ich habe Informatik an einer Uni studiert und 
verfüge über knapp 6 Jahre Berufserfahrung, davon etwa 3 Jahre 
Auslandserfahrung. Eingestiegen bin ich mit EG10/b, was etwas weniger 
war, als ich vorher verdient habe, aber auf 35 Stunden gerechnet einem 
höheren Stundensatz entspricht als ich vorher hatte. Ich bin auf das 
Vertragsangebot seinerzeit eingegangen, weil ich mir gute 
Aufstiegschancen ausmale und ich für mehr Sicherheit auch einen kleinen 
Rückschritt in Kauf nehme.
Allerdings habe ich vor einer Woche von einem Kollegen erfahren, der mit 
mir zusammen eingestellt wurde, dass er mit EG/12 eingestiegen ist (k.A. 
ob a oder b). Da er prinzipiell genau die gleiche Arbeit macht wie ich, 
finde ich das schon etwas unfair. Er hat auch nur ein Uni-Diplom (keine 
Promotion) und meines Wissens nach weniger Berufserfahrung.

Deshalb mal meine Frage an Euch, wie ihr in so einer Situation vorgehen 
würdet? Soll ich meinen Chef darauf ansprechen?

Wie sieht es generell aus mit einem Aufstieg durch die ERA-Stufen? So 
wie ich das verstehe findet jährlich eine Leistungsbeurteilung statt, 
die max. zu einer 28% Leistungszulage (anfangs wohl 14%) führt, danach 
gibt es scheinbar keine Steigerungsmöglichkeit außer die Umgruppierung 
in die nächsthöhere ERA-Stufe. Ist das korrekt? Was sind denn überhaupt 
übliche Steigerungsmöglichkeiten?

Ich habe auch gelesen das die ERA-Einstufung immer an eine 
Stellenbeschreibung gebunden ist, ich kenne meine Stellenbeschreibung 
überhaupt nicht. Aber wenn das mit meinem Kollegen stimmt, müßten wir 
demnach unterschiedliche Stellenbeschreibungen haben.

Danke für etwas Aufklärung!

Grüße,
Newbie

von Mark B. (markbrandis)


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Newbie schrieb:

> die max. zu einer 28% Leistungszulage

Ich glaube nicht, dass jemand so viel bekommt. Eigentlich wäre es dann 
logischer, in der Entgeltgruppe eine Stufe nach oben zu klettern.

> (anfangs wohl 14%)

Hier sind es zu Beginn 0%, nach 6 Monaten 5% und die weitere Entwicklung 
hängt davon ab, ob der zuständige leitende Angestellte (nicht mein 
Vorgesetzter) mal einen spendablen Tag erwischt und seinen Geiz 
überwindet. :-(

von Inder (Gast)


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1. Du arbeitest bei eine ERA Firma. Die haben eine grosse EGO-problem 
und du wirst nie "Fair" bezahlt werden. So just accept it at the start 
(wie ich). Zukunft bringt mehr.

2. ERA-Stuffe kann man sehen wenn du intern zugang zum Jobbörse hättest. 
Aber was jemand bekommt das entscheidet Betriebsrat + Dein Chef. Wenn du 
ERA10 bekommen hast statt ERA12 (wie dein Kumpel) dann nur weil die 
Firma dein Qualifikation so unterschätzt haben.

3. Einstuffung. Das ist wieder leistungs+Berufsgehörigkeit abhängig. Bei 
manche dauert es 18 Monate 1 Stuffe höher zu schaffen. In max. 6-8 Jahre 
erreicht du die höhest stuffe. Wenn du danach mehr Geld willst muss du 
Zuantwortung übernehmen  oder Job Wechseln.

Nehm diese Chance als gute Berufserfahrung obwohl du vielleicht nicht 
'fair' bezahlt wirst.

von 45455 (Gast)


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Dass dein Kollege mehr verdient, obwohl er ähnliche Tätigkeiten 
verrichtet, ist natürlich bitter und ärgerlich. Da er aber höher 
eingestuft wurde, hat er auch eine andere Arbeitsplatz- bzw. 
Stellenbeschreibung.

Die Stellenbeschreibungen sind ein Thema für sich. Da ist eigentlich nix 
in Stein gemeißelt, der Chef hat auf jeden Fall Spielraum. Er kann 
nämlich die Arbeitsplatzbeschreibung erweitern bzw. updaten, was zu 
einer höheren EG-Stufe führt. Er muss nur dazu "bewegt" werden und diese 
Änderung beantragen.

Ich weiß z. B. von einem Industriekaufmann (!), der aufgrund eines 
wohlwollenden Chefs in EG 10b eingestuft wurde, obwohl er nur normale 
Sachbearbeitertätigkeiten ausführt. Andere Kollegen seiner Abteilung, 
die exakt das Gleiche machen, sind mit EG 6b eingestuft, weil deren 
Ex-Chef bei der ERA-Einführung knausrig war.

Die Stellenbeschreibung muss eigentl. bei der Einstellung, in jedem Fall 
aber auf Verlangen herausgegeben werden. Frag deinen Kollegen einfach, 
ob er dir seine Stellenbeschreibung gibt und konfrontiere dann deinen 
Chef mit den unterschiedlichen Beschreibungen.

Eine andere Möglichkeit, um eine höhere Eingruppierung zu erreichen, ist 
der Stellenwechsel, sei es intern oder extern.

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