Forum: Offtopic SolarZELLEN kaufen


von Michael K. (alfinchen)


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Hallo Leute,

ich möchte ein Modellfahrzeug basteln, das mit Solarzellen ausgerüstet 
werden soll.

Was ich also benötigen würde sind einzelne, kleinere Solarzellen, die 
aber einen hohen Wirkungsgrad haben. Diese würde ich dann gern zwischen 
Plexiglas montieren. Wo bekommt man so etwas? (Bitte aber nicht 
unbedingt Solarbruch von Conrad, da komm ich sicher nicht auf hohe 
Wirkungsgrade). Oder gibt es leichte fertige Module mit hohem 
Wirkungsgrad? Die flexiblen Solarmodule sind da glaub ich noch nicht so 
weit.

Danke, Alfinchen

von Robert L. (lrlr)


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wie soll das gehen?

so ein Motor hat (ich kenn mich da nicht aus) aber gleich mal 100W 
(min.)

so ein solarmodul ist gleich mal 1m² groß...

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Michael K. schrieb:
> ich möchte ein Modellfahrzeug basteln, das mit Solarzellen ausgerüstet
> werden soll.
Wofür? Zur Energieversorgung (Antrieb)?
Falls ja: Rechne das mal durch und dann vergiss es.

> Was ich also benötigen würde sind einzelne, kleinere Solarzellen,
Was heißt "klein"?

> die einen hohen Wirkungsgrad haben.
> Diese würde ich dann gern zwischen Plexiglas montieren.
Wozu ein hoher Wirkungsgrad, wenn du den dann so kaputtmachst?

> Wo bekommt man so etwas?
In welchen Stückzahlen?
Hast du einfach mal in der Bucht nachgeschaut, ob es sowas gibt?
So z.B. 
http://www.ebay.de/sch/i.html?_from=R40&_trksid=p5197.m570.l1313&_nkw=solarzelle*

von Icke ®. (49636b65)


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Bevor du dich in Unkosten stürzt, überlege, wieviel Antriebsleistung das 
Fahrzeug benötigt. Dann schau nach, wie groß Solarmodule entsprechender 
Leistung sind. Dann mach dich kundig, wieviel Leistung diese Module noch 
abgeben, wenn sie nicht optimal auf die Sonneneinstrahlung ausgerichtet 
sind, was bei einem Fahrzeug ja die Regel ist. Dann überlege, um wieviel 
größere Module du benötigst, um das auszugleichen. Danach überlege, ob 
das Projekt noch Sinn macht...

von Michael K. (alfinchen)


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Danke erstmal für eure Kritikversuche. Ganz blauäugig bin ich nicht, 
daher suche ich ja eben für meine Berechnung leichte Module mit hohem 
Wirkungsgrad ;-) Ich kann erst berechnen ob es klappt wenn ich weiss, 
was es gibt und auch beschaffbar wäre.

Als Vergleich:

ein Elektroauto Fiat Panda wiegt voll 1150 kg und hat einen 11 kW-Motor. 
Das sind 9,5 Watt pro kg.

Milchmädchenrechnung:
Angenommen mein Modellfahrzeug (aussehen erstmal egal ;-) wiegt 10 kg, 
dann würde ich 100 Watt benötigen. Sicher geht es auch mit weniger 
Leistung, etwas zu bewegen, muss ja nicht beschleunigen wie eine Rakete 
(gut der Panda geht sicher auch nicht wie eine Rakete). 100 W(peak) 
gehen scheinbar mit ca. 0,5 m2 Fläche (SunPower E**-Module), rechnen wir 
mal, dass die tatsächliche Leistung bei der Hälfte liegt. Dann brauche 
ich 1 m2 Solarzellenfläche.

Wenn die Module nun leichter wären sänke das Gesamtgewicht des 
Fahrzeuges und ich benötigte weniger Leistung, um es zu bewegen. Daher 
bin ich mit den Solarmodulen die man aufs Dach oder aufs Boot schraubt 
nicht zufrieden, lieber wäre mir was mit leichtem Träger- und 
Abdeckmaterial und trotzdem hoher Leistung pro m2. Das es geht zeigt 
schon das Solarflugzeug was einmal gebaut wurde, ich denke da müsste ein 
einfaches Fahrzeug auch machbar sein ;-) (@Lothar M.) 
http://de.wikipedia.org/wiki/Solarflugzeug

Leider haben die (semi)flexiblen Module einen so schlechten 
Wirkungsgrad, dass sie eine grössere Fläche benötigen und das Gewicht 
nur minimal reduzieren. Ich habe mal SunPower E19 mit SM30L 
Laminat-Modul verglichen. Für 100 W(peak) ergibt sich:

E19:
5.8 kg / 0.5 m2 / ca 500 CHF (wären 0.3 Module)
SM30L:
4 kg / 0.76 m2 / ca. 1300 CHF (wären 3.33 Module)

@Lothar M: wieso mache ich den Wirkungsgrad kaputt? Weil das Plexiglas 
das Licht abschwächt? Gibt es andere "leichte" alternativen? Sollte ja 
sicher Wasserdicht sein, wie wäre es mit einer dünnen extrem reissfesten 
Folie bespannen?
Das Problem am Schauen in der Bucht ist: die Leute verwechseln 
Solarzellen mit Solarmodulen.

Grüsse aus der Schweiz.

von Robert L. (lrlr)


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>Das Problem am Schauen in der Bucht ist: die Leute verwechseln
>Solarzellen mit Solarmodulen.

und:

> Gibt es andere "leichte" alternativen?
>Sollte ja sicher Wasserdicht sein,

ja, ein fertiges solarmodul ;-)

von Icke ®. (49636b65)


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Michael K. schrieb:
> rechnen wir mal, dass die tatsächliche Leistung bei der Hälfte liegt.

Ich würde dir empfehlen, zunächst mit einer billigen Solarzelle zu 
experimentieren. Die kann man bspw. aus einer dieser Gartenlampen vom 
Baumarkt extrahieren. Der Wirkungsgrad ist dabei egal, da es nur um 
relative vergleiche geht. Schließ sie an ein Amperemeter an und messe 
den Kurzschlußstrom im Freien bei voller Mittagssonne und mit optimaler 
Ausrichtung. Dann wiederhole die Messung mit unterschiedlichen Winkeln, 
hinter Glas, bei leichter Bewölkung usw. usf.. Anschließend kannst du 
leicht ausrechnen, wieviel Prozent der Peakleistung unter realen 
Bedingungen tatsächlich übrig bleiben.

von Michael K. (alfinchen)


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Robert L. schrieb:
>>Das Problem am Schauen in der Bucht ist: die Leute verwechseln
>>Solarzellen mit Solarmodulen.
>
> und:
>
>> Gibt es andere "leichte" alternativen?
>>Sollte ja sicher Wasserdicht sein,
>
> ja, ein fertiges solarmodul ;-)

Sorry, "leichter" nicht im Sinne von Simpel, sondern vom Gewicht ;-)

von Michael K. (alfinchen)


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Icke ®. schrieb:
> Michael K. schrieb:
>> rechnen wir mal, dass die tatsächliche Leistung bei der Hälfte liegt.
>
> Ich würde dir empfehlen, zunächst mit einer billigen Solarzelle zu
> experimentieren. Die kann man bspw. aus einer dieser Gartenlampen vom
> Baumarkt extrahieren. Der Wirkungsgrad ist dabei egal, da es nur um
> relative vergleiche geht. Schließ sie an ein Amperemeter an und messe
> den Kurzschlußstrom im Freien bei voller Mittagssonne und mit optimaler
> Ausrichtung. Dann wiederhole die Messung mit unterschiedlichen Winkeln,
> hinter Glas, bei leichter Bewölkung usw. usf.. Anschließend kannst du
> leicht ausrechnen, wieviel Prozent der Peakleistung unter realen
> Bedingungen tatsächlich übrig bleiben.

Dankeschön, Icke, das ist ein guter Tipp. Hat vlt schon jemand gute 
Zahlen, wieviel Prozent der W(peak) man unter Optimalbedingungen und 
wieviel unter "normalen" Bedingungen (Tageslicht, keine direkte 
Sonnenstrahlung, kaum Wolken, bei Regen machts eh keinen Spass mit dem 
Modellauto zu spielen :-D) rechnen kann?

von Robert L. (lrlr)


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und wozu muss dass jetzt wasserdicht sein?


(bei regen wird sich das ding nicht wirklich bewegen ;-)

von Icke ®. (49636b65)


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Schau mal hier rein, da hab ich so eine Messung gemacht:

Beitrag "Re: Solarzellen, angegebene Werte vs reale Werte"

Dabei war die Zelle immer optimal ausgerichtet.

von Michael K. (alfinchen)


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Icke ®. schrieb:
> Schau mal hier rein, da hab ich so eine Messung gemacht:
>
> Beitrag "Re: Solarzellen, angegebene Werte vs reale Werte"
>
> Dabei war die Zelle immer optimal ausgerichtet.

Das ist doch schonmal super, danke. Auch habe ich durch deinen Link 
einen Link auf lemo-solar gefunden, sehr schön, da gibts einzelne 
Zellen. Mit einer habe ich ausgerechnet, dass ich 1 m2 bräuchte um auf 
die 100 W zu kommen und die Zellen selbst wiegen dann ca. 600 Gramm. 
Dann fehlt nur noch das Gehäuse drum, am besten irgendwie eingiessen in 
Giessharz oder so.

> und wozu muss dass jetzt wasserdicht sein?

Weil ich vermeiden möchte, dass die Solarzellen von hinten korrodieren, 
wenn sie Feuchtigkeit anziehen. Und ganz verhindern das es mal regnet 
kann man ja auch nicht.

von Karl-heinz S. (cletus)


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Mich wundert es, dass du den Fehler bei deiner Milchmädchenrechnung 
nicht selber gefunden hast...

10 kg Gewicht - 1 qm Solarfläche

Wie willst du das unterbringen?

Da hast du eine solche Segelfläche (muss ja auch orthogonal zur 
Sonneneinstrahlung ausgerichtet sein), dass du besser auf Wind warten 
kannst.

Du kannst besser Supercaps  bis unter die Dachlatten an einer 
Ladestation (die solarbetrieben ist) laden.

von Uwe R. (aisnmann)


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Michael K. schrieb:

> Dankeschön, Icke, das ist ein guter Tipp. Hat vlt schon jemand gute
> Zahlen, wieviel Prozent der W(peak) man unter Optimalbedingungen und
> wieviel unter "normalen" Bedingungen (Tageslicht, keine direkte
> Sonnenstrahlung, kaum Wolken, bei Regen machts eh keinen Spass mit dem
> Modellauto zu spielen :-D) rechnen kann?

Wenn du direkte Sonneneinstrahlung, senkrecht zu Flaeche, mit 100% 
Ansetzt, hast du 10% wenn der Himmel voller weisser Schaefchenwolken 
ist, etwas weniger bei blauem Himmel. Waagerecht oder nich, spielt dann 
nur eine untergeordnete Rolle.
Wenn du jetzt neben einem Wohnblock faehrst, der etwa die haelfte des 
Himmels abschattet, dann hast du auch nur die Haelfte der Leisung, also 
5%. Das ist meine Faustformel um die Groessenordnung abzuschaetzen. In 
der Praxis ist es alles noch etwas weniger.

HTH, bye uwe

von Christoph Z. (rayelec)


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Zellen kriegst Du u.a. hier

http://www.bgmicro.com/PWR1268.aspx

und das gleiche für einen Bruchteil des Geldes hier:

http://www.goldmine-elec-products.com/prodinfo.asp?number=G16714

Goldmine hat noch viele weitere Solarzellentypen.
Wermutstropfen ist, dass sich Goldmine strikt weigert, nach Europa zu 
liefern. Aber von hier aus per Kreditkarte bezahlen und an eine 
US-Adresse liefern geht.


Grüsse
Christoph

von Wilhelm F. (Gast)


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Zur Abwechslung und aus Spaß und Neugier kaufte ich auf der Hobby-Tronik 
in Dortmund mal einen Solarlader für 4 Mignonzellen. Na ja, der 
Ladestrom lag in der Mittagssonne im Sommer bei 50µA. Es hätte Jahre 
gedauert, einen Satz Akkus zu laden.

Passend dazu kaufte eine Bekannte dann mal ein Reisebügeleisen mit 4 
Mignonzellen... Das kann man dann endlich mal ausprobieren, wenn die 
Akkus voll sind. ;-)

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