Hallo, ich habe ein 60MHz oszi mit einer Risetime von 6ns. Wenn ich nun meine Schaltung messe, komme ich auf eine Signalrisetime von 9ns. Ist der Wert in der Realität so oder ist das ein MischMasch aus beiden Risetimes?
Letzteres. Da sich die (theoretisch) die Quadrate der Zeiten addieren, könnte man behaupten, dass das Signal eine Rise-Time von 6,7ns hat.
John Drake schrieb: > Letzteres. Da sich die (theoretisch) die Quadrate der Zeiten addieren, > könnte man behaupten, dass das Signal eine Rise-Time von 6,7ns hat. Wirklich? Welche Risetime hat der Tastkopf bzw. das Kabel? Gruß Anja
Trotzdem gilt es erst einmal zu überprüfen, ob die Risetime wirklich nur 6ns aufweist. Aus eigener Erfahrung und dem was man so liest, neigen zumindest Analoge Scopes zu deutlich besseren Risetimes als angegeben. Die Werte sind ja meist auch bloß Obergrenzen. Bei meinem 100MHz PM3065 wird die Risetime auch mit maximal 3,5ns angegeben. Messen kann ich aber eine Risetime von ca. 2,1ns. Also etwa 166MHz. Nehmen wir nur mal an, sein Scope ist auch etwa 1,5 mal schneller als angegeben, so erhöht sich die Risetime seines Signals schon auf 8,1ns. Es wäre unter Umständen Sinnvoll vielleicht mal die Risetime des Scopes nachzumessen. Erst dann könnte man eine bessere Aussage über das Signal treffen. LG Christian
John Drake schrieb: > Wo im OP war die Rede von einem Tastkopf? Tja da gibts wohl noch ein "missing link" in der Beschreibung. Wir wissen weder die Quellimpedanz noch die Kabelkapazität noch ob ein frequenzkompensierter (und richtig eingestellter) Tastkopf mit kurzer Massestrippe benutzt wurde. Mit der Ausgangsimpedanz (ca 50 Ohm) eines HC-MOS Gatters und einer Koaxleitung 1-2m mit (100-200pF) hat man auch schon einen Tiefpaß in der Größenordnung 10ns aufgebaut. Oder geht heutzutage alles drahtlos? Gruß Anja
Anja schrieb: > Oder geht heutzutage alles drahtlos? Nein. Aber alle unsere Aufbauten sind so wie es der selige Jim Williams uns gezeigt hat: GR Hermphrodite, und DUT direkt am Scopeeingang. Wir sind doch alle Profis. SCNR.
@ Anja (Gast) >Mit der Ausgangsimpedanz (ca 50 Ohm) eines HC-MOS Gatters und einer >Koaxleitung 1-2m mit (100-200pF) hat man auch schon einen Tiefpaß in der >Größenordnung 10ns aufgebaut. Naja, klassischer Anfängerfehler, ein Koaxkabel direkt an eine Messtelle zu bringen, ohne Terminierung. >Oder geht heutzutage alles drahtlos? Planlos! ;-)
So, danke erstmal für die Antworten, ich verwende einen 200MHz Tastkopf mit minimaler Masseklemme und 1:10, um nichtvorhandene Schwingungen auszugleichen. Messen tu ich das Signal an der Spule eines Step-Down wandlers, sollte also niederohmig genug sein. Wie kann ich denn mit einfachen Mitteln die Risetime meines Aufbaus bestimmen?
Einfach geht das definitv nicht in diesem Zeitbereich. Du benötigst mind. einen schnellen Pulsgenerator, mit bekannter risetime. Meßaufbau z.B. wie hier: http://www.amplifier.cd/Technische_Berichte/Photo_Experimente_Oszilloskop/Eperimente.html
Martin Antoni schrieb: > Wie kann ich denn mit einfachen Mitteln die Risetime meines Aufbaus > bestimmen? In der AN-98 von Linear gibt es ab Seite 5 ein Paar schnelle Pulsgeneratoren. Mein Avalanche Pulser ist nach der AN-47 von Linear auf Seite 93. In der Uni hatte ich das Glück den Avalanche Pulser an einem 1GHz Tek zu vermessen. Risetime im Mittel 360ps mit maximal +-20ps Abweichungen. Lediglich die fallende Flanke sah nicht so schon aus. Die steigende hingegen ist recht gut geworden. LG Christian
Martin Antoni schrieb: > So, danke erstmal für die Antworten, ich verwende einen 200MHz Tastkopf > mit minimaler Masseklemme und 1:10, um nichtvorhandene Schwingungen > auszugleichen. Martin Antoni schrieb: > ich habe ein 60MHz oszi mit einer Risetime von 6ns. Wenn ich nun meine > Schaltung messe, komme ich auf eine Signalrisetime von 9ns. Ist der Wert > in der Realität so oder ist das ein MischMasch aus beiden Risetimes? In dem Fall hast Du auf jeden Fall große Meßfehler da die Risetimes etwa gleich sind: Ich empfehle ein schnelleres Oszi (ca 200MHz). Die Risetime des Oszis kannst Du auch bei geringer kapazitiver Last (1:10 Tastkopf) mittels eines 74AC-Gatters (1-2 ns) oder eines ECL-Gatters (<1 ns) messen. Um halbwegs genau zu werden muß das Meßgerät oder "Eichnormal" mindestens Faktor 3 steiler sein als der Prüfling. Auf der anderen Seite ist es unter EMV-Gesichtspunkten (Abstrahlung) wahrscheinlich nicht wünschenswert den Step-Down-Wandler mit einer dermaßen steilen Flanke zu betreiben. Gruß Anja
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