Forum: Offtopic Suche: Leitungsfinder


von Alex B. (Firma: Ucore Fotografie www.ucore.de) (alex22) Benutzerseite


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Hallo,

kennt jemand von euch "gute" Leitungsfinder? ( z.B. so etwas 
http://www.reichelt.de/Leitungsfinder/TESTBOY-26/index.html?ACTION=3&GROUPID=4023&ARTICLE=90913&SHOW=1&START=0&OFFSET=100&;PROVID=2402 
)

Oder aber eine "Bauanleitung" für ein solches Gerät?

(Beim vorgestellten Leitungssucher gefällt mir das 
Preis-/Leistungs-Verhältnis nicht...)

Gruß,
Alex

von Icke ®. (49636b65)


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Definiere bitte "gut". Der Preis ist noch bescheiden, wirklich gute 
Geräte sind wesentlich teurer. Für gelegentliche Nutzung bei geringen 
Ansprüchen reicht sowas:

http://www.techstar24.de/index.php/kabelsuchgerat-mit-tonsignal-vttest11-velleman-vttest11.html

Besitze auch so einen und habe damit bisher alle Leitungsrätsel lösen 
können. Der Empfänger eignet sich außerdem zum Suchen von Stromleitungen 
bis einige cm Tiefe.

von Alex B. (Firma: Ucore Fotografie www.ucore.de) (alex22) Benutzerseite


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Hmm, "gut" ist schwer zu definieren. Ich bin bereit für "gute" Geräte 
"gutes" Geld zu investieren. Das Preis-/Leistungs-Verhältnis muss halt 
stimmen. Bei dem Leitungssucher ist es eben so, dass ich ihn nur selten 
nutzen werde (wenige male pro Jahr), er aber auf jeden Fall zuverlässig 
klappen sollte...

von Alex B. (Firma: Ucore Fotografie www.ucore.de) (alex22) Benutzerseite


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Ferner: Ich vermute die Schaltung in einem solchen Gerät ist eher 
überschaubar, ich hätte also u.U. auch "Freude" daran so ein Gerät 
selbst zu bauen (und damit ggf. etwas mehr zu investieren).
Daher die Frage: Wie funktioniert so etwas eigentlich genau?
Ich vermute der "Sender" ist nur ein Signalgenerator. Aber der 
Empfänger? Was macht dieser genau?

Gruß,
Alex

von Karl-heinz S. (cletus)


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Die Frage ist: Willst du eine Leitung wirklich 100%ig im Putz verfolgen 
oder reicht es schon, wenn du in Dosen und Schaltkästen gucken kannst, 
welches die richtige (ankommende) Leitung ist?

Ich habe diesen Cable Tracker aus dem zweiten Post, meine aber bei ELV 
dafür nur 30 EUR bezahlt zu haben.

Und ich bin recht zufrieden. Für mal schnell gucken, ob eine zu messende 
Leitung durch eine Dose geht (ohne die Dose aufzumachen) reichts.

Es erspart einem halt die Öffnung aller Dosen und die direkte Messung an 
den Klemmen (oder Abisolierung und Messung dahinter)

von Alex B. (Firma: Ucore Fotografie www.ucore.de) (alex22) Benutzerseite


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Hallo Karl-Heinz,

30 € hört sich nach einem guten Preis für meine Ansprüche an...
Es wäre schon "schön", wenn Leitungen in >5 cm Tiefe gefunden werden 
würden.

Ich nehme an du meinst dieses Gerät (20 €):

http://www.elv.de/Cable-Tracker-MS6812,-Leitungssuchgerauml;t-und-Telefonleitungstester/x.aspx/cid_74/detail_10/detail2_11851/flv_/bereich_/marke_

von Icke ®. (49636b65)


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Alex Bürgel schrieb:
> Ferner: Ich vermute die Schaltung in einem solchen Gerät ist eher
> überschaubar, ich hätte also u.U. auch "Freude" daran so ein Gerät
> selbst zu bauen (und damit ggf. etwas mehr zu investieren).
> Daher die Frage: Wie funktioniert so etwas eigentlich genau?
> Ich vermute der "Sender" ist nur ein Signalgenerator. Aber der
> Empfänger? Was macht dieser genau?

Die einfachen, wie oben, sind im Prinzip nix anderes als ein 
empfindlicher NF-Verstärker und ein Tongenerator. Bei den Preisen lohnt 
sich der Eigenbau nur, wenn man die Teile rumliegen und viel Langeweile 
hat. Alleine der mechanische Aufbau wäre mir da zu sackgängig.

"Gute" Geräte arbeiten digital und trennen das Nutzsignal von 
Störeinflussen. Hab ich bei einem Telekom-Techniker mal gesehen, das 
Teil sprach schon in ca. einem halben Meter Entfernung an.

Für Gelegenheitstracking reichen die billigen aber völlig aus.

von Alex B. (Firma: Ucore Fotografie www.ucore.de) (alex22) Benutzerseite


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Leider muss ich gestehen, dass ich im Bereich "NF-Technik" nicht so 
erfahren. Ist das nur eine Antenne mit einem nachgeschalteten Verstärker 
und einstellbarer Verstärkung (zur empfindlichkeitseinstellung)?
Kann man da nicht ein "gutes" Filter vorschalten um höhere Selektivität 
zu bekommen? Und ggf. "AGC" (automatic gain correction) um die 
Empfindlichkeit automatisch zu justieren?

von Icke ®. (49636b65)


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Alex Bürgel schrieb:
> Ist das nur eine Antenne mit einem nachgeschalteten Verstärker
> und einstellbarer Verstärkung (zur empfindlichkeitseinstellung)?

Genau so. Damit erklingt im Lautsprecher natürlich alles, was im 
NF-Bereich einstrahlt. Den alternierenden Ton des Signalgenerators hört 
man trotzdem gut raus.

> Kann man da nicht ein "gutes" Filter vorschalten um höhere Selektivität
> zu bekommen?

Im Prinzip schon, aber das Ohr ist selektiv genug.

> Und ggf. "AGC" (automatic gain correction) um die
> Empfindlichkeit automatisch zu justieren?

Nicht so gut, das würde die Suche eher schwieriger machen. Der Ton soll 
ja um so lauter sein, je näher sich die Prüfspitze an der Leitung 
befindet.

von Wilhelm F. (Gast)


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Icke ®. schrieb:

> "Gute" Geräte arbeiten digital und trennen das Nutzsignal von
> Störeinflussen. Hab ich bei einem Telekom-Techniker mal gesehen, das
> Teil sprach schon in ca. einem halben Meter Entfernung an.

Als Telekom-Techniker hatte ich mal so ein Gerät. Aber das ist lange 
her, weil ich 1995 dort aufhörte. Die Geräte kamen auch erst 1994 auf, 
und waren wirklich eine große Hilfe. Am besten fragt man mal bei einer 
Bauabteilung dort nach, was die verwenden. Ich weiß die Marke des 
Gerätes nicht mehr. Waren 2 kleine Kästchen wie Zigarettenschachteln.

Aber es machte Sinn, und war wirklich überaus wirkungsvoll, wenn man in 
einem großen Wohngebäude in einem hundertpaarigen Kabel noch eine 
einzelne freie Ader suchte. Wer mal in großen Häuserblöcken in 
Großstädten unterwegs war, weiß, was ich meine. Das hatte man in einer 
halben Stunde, wo mit herkömmlicher Technik schon mal 3 Tage 
Prüfarbeiten nötig waren, oder die Suche ganz aufgegeben werden mußte. 
Man kann sich ja vorstellen, daß man in einem riesigen Wohnblock nicht 
mal so einfach ein neues Kabel Aufputz ziehen kann, unschön durchs 
Treppenhaus, wenn die Unterputzrohre schon zu sind. Da bekommt man Ärger 
mit dem Hausbesitzer.

Man konnte ein Signal schon außerhalb der Wand verfolgen, in der das 
Unterputzkabel liegt. Notfalls ging man auch blind alle möglichen 
Verteilerkästen ab, wenn man die Verkabelungsstruktur gar nicht kannte. 
Kam man an einem Verteiler in die Nähe eines großen Kabelgewurstels, 
konnte man schon klären, ob die gesuchte Kabelader dort überhaupt 
vorhanden war.

Hier im Forum gab es aber auch schon mal Beiträge zu solchen Geräten, 
mit Links. Ich glaube, die Schaltung war gar nicht überaus kompliziert.

von Uhu U. (uhu)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Wer mal in großen Häuserblöcken in Großstädten unterwegs war, weiß, was
> ich meine.

Dokumentation ist eben nicht das Ding der Meißelknechte...

von Wilhelm F. (Gast)


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Uhu Uhuhu schrieb:

> Dokumentation ist eben nicht das Ding der Meißelknechte...

Du kannst ja gerne mal eine Doku-Tante dafür einstellen, wenn du so 
einen Betrieb hast.

von Uhu U. (uhu)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Du kannst ja gerne mal eine Doku-Tante dafür einstellen, wenn du so
> einen Betrieb hast.

Eine Domina?

von Sven F. (doncarlos)


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Die Teile die wirklich gut sein sollen, wenn man Leuten ihrer Meinung 
trauen darf, kommen von Rose und heißen PTS93i oder nur PTS93-09
/www.rose-netztechnik.de/de/produkte/Pruefgeraete/index.php
oder von Kurth Electronic
www.kurthelectronic.de/pruef-und-messgeraete/kabel-und-adernsuchgeraete. 
html
kosten eine schöne Stange Geld, und zu meinem ersten Kurth-Gerät kann 
ich nur sagen, es hat genau die Garantiezeit ausgehalten, danach war 
Essig mit Signalgeben!
Mit einem PIC drin kann man das Ding nicht mal selber reparieren und 
deshalb kommt mir so teures Spielzeug auch nicht mehr in meine 
Werkzeugkiste.
Der Signalgeber von Rose den ich mir als defekt über die Bucht geordert 
habe ist auch sowas von hinterlistig konstruiert, daß man ja nicht ohne 
riesen Aufwand das Dingens mal eben schnell zerlegen und dazu noch 
reparieren kann.

Alles Firmenpolitik, ja nicht von den Freaks auf die Finger schauen 
lassen.
Die Chinesen würden sich diese Mühe wahrscheinlich gar nicht machen 
wollen.

Wenn mir allerdings mal jemand einen Link oder den Schaltplan zu diskret 
aufgebauten ordentlichen Teilen etwa von BEHA oder Rose mitteilen kann, 
wäre man schon etwas dankbar.

Als Alternative gibt es etwas Brauchbares von wieder ELV , den 
Leitungssucher LS 100
www.elv.de/Leitungs-Suchgerauml;t-LS-100,-Komplettbausatz/x.aspx/cid_74/ 
detail_10/detail2_5992/flv_/bereich_/marke_

von Alex B. (Firma: Ucore Fotografie www.ucore.de) (alex22) Benutzerseite


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Und dieser LS100 (40 €) ist besser als der "Cable Tracker MS6812" (20 
€)?

Hast du zufällig einen Schaltplan vom LS100?

Wie gesagt, an selber bauen hätte ich sogar Spaß. Wenn das Teil dann 
besser ist als die "billigen" für 20 € wäre ich auch bereit etwas mehr 
auszugeben.

Warum sind eigentlich nur manche der Teile für spannungsführende 
Leitungen geeignet?
Ganz konkret möchte ich z.B. den Verlauf einer Telefonleitung verfolgen 
auf der m.W. nach im Ruhezustand 60 VDC liegen... muss ich die Leitung 
dann erst im Übergabekasten abklemmen um sie verfolgen zu können???

Gruß,
Alex

P.S. SMD bis TSSOP und Platinenfertigung sind kein Hindernis.

von Sven F. (doncarlos)


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@ Alex , sag mal wie faul bist du eigentlich?
gib einfach bei Google oder sonstwem das Suchwort ein, und du erhältst 
dazu einmal den komplett fertig aufgebauten LS100, und dann noch einmal 
den als Bausatz mit Plan (Stromlaufplan)!
Den Kabeltracker habe ich nicht und kenn ich auch nicht, nur der LS 100 
ist eigentlich viel mehr als das Billigteil, denn der kann auch 
Widerstände auf der Leitung "messen" prüfen und anzeigen, allerdings ist 
bei meinem der Empfänger schon jenseits, den hatte ich wohl mal zu weit 
aufgedreht, jetzt sagt er kein Ton mehr.

Zu deinem Angebot mit Paltinenfertigung ? würde ich bei Gelegenheit 
darauf zurück kommen.

Du mußt schon eine U-Festigkeit von mindestens 120V haben, weil ISDN 
oder PCMer so hoch liegen, einfacher und sicherer wird es allerdings mit 
Freischalten, die Ruf-U~ liegt auch bei etwas über 100V unbelastet !

Der LS 100 ist in einer Std. zusammengelötet, das Teil reicht eigentlich 
für den Hausgebrauch ohne Netzspannung,
zu deiner Frage bzgl. Netz-U, kommst du selber nicht drauf? Die sind für 
Grob-Elektiker ohne Hirn und Verstand konstruiert, da kosten die auch 
etwas mehr von deiner Kohle,
Früher sagten unsere Ausbilder an der U-Schule auch immer dazu 
"Soldatensicher" konstruiert ,
da werden nur ein paar U-feste C´s in Reihe zum Signalweg drinnen 
liegen, ander wird das wohl so billig nicht machbar sein,

Wenn du allerdings fit in Reverseengenering (Schaltplanaufnahme) bist, 
ich stell hier auch mal zwei Bilder (Scans) von dem Rose Signalgeber 
ein, meine Augen und Konzentration sind auch schon nicht mehr die Besten

von Alex B. (Firma: Ucore Fotografie www.ucore.de) (alex22) Benutzerseite


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Sven F. schrieb:
> @ Alex , sag mal wie faul bist du eigentlich?

Eine nicht gerade sonderlich nette Eröffnung, aber ein bisschen wahres 
ist schon dran: Ich hätte auch selbst darauf kommen können mal nach 
LS100 zu "googlen". Habe dies hiermit getan und den angesprochenen 
Schaltplan gefunden und zur Kenntnis genommen. Danke für den Tipp!

Zu dem Rose Signalgeber: Gerne, die Bilder würden mich reizen.

von Sven F. (doncarlos)



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Sorry Alex , aber kontroverse Fragen zünden immer schneller als von 
hinten durchs Knie gefragt, war nicht so abartig gemeint.
hier die Bilder (Scans)

übrigens deine Fotos von diversen Städten und dem Tagebau Gartzweiler 
sind wirklich Klasse

von Tilo (Gast)


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Geht es dir darum generell Leutungen inden Wänden zu finden oder suchst 
du eine spezielle Leitung?

Ich habe mir mal eine unterbrochene Leitung gesucht. Mein "Sender" war 
ein einfacher Frequenzgenerator.

Mein empfänger war ein Oszi, an dessen Eingang ich einen LC-Schwingkreis 
mit passender Frequenz anschloss.

von Sven F. (doncarlos)


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Das wäre aber einiges an Mehraufwand, nur mit solch primitiven 
Prüfgeräten verglichen.
Stell ich mir gerade bildlich ganz kurios vor, ein Eli bei der Suche des 
Kabelverlaufes auf einer Baustelle mit nem Oszi und Frequenzgenerator,
was macht man dann ohne Strom in dem Fall?

von Karl-heinz S. (cletus)


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Das 20€ö-ELV-Dingens geht bis höchstens 5 cm.

Das reicht aber oft aus.

von Wilhelm F. (Gast)


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Uhu Uhuhu schrieb:

> Wilhelm Ferkes schrieb:
>> Du kannst ja gerne mal eine Doku-Tante dafür einstellen, wenn du so
>> einen Betrieb hast.
>
> Eine Domina?

Warum nicht? Das paßt doch gut. Der Chef steckt das gesparte Geld aus 
Baupfusch in die Domina. Davon haben dann alle was. ;-)

Installationsdokus machen deshalb auch nur beschränkt Sinn. Oft werden 
Leitungen nicht verlegt, wie sie in den Plänen der Ingenieurbüros 
verzeichnet sind. Eine im Plan befindliche Unterputzrohranlage wird in 
der Praxis gerne mal durch billige Stegleitungen ersetzt, die diagonal 
unter dem Putz einfach an die Wand genagelt werden. Die Ersparnis landet 
in der Kasse des Chefs. Der Benutzer hat aber auch Ersparnis, nämlich 
wegen der Leitungsführung niederohmigere Leitung. Dafür war ich viel zu 
lange auf dem Bau, habe alle Arten von Pfusch erlebt. Bis zu 
Wasserleitungen diagonal durch den Fußboden, und gleich unter den 
Fließen. Da macht ein Leitungssucher mal wieder richtig Sinn, um solche 
Spezial-Elektroinstallationen aufzuspüren, wenn man einen Neubau 
bezieht. Am besten, bevor man vollständig bezahlt hat. Also: 
Ausführliche Doku, die auch noch stimmt: Oft unerwünscht. Die Ersteller 
würden Doku lieber öfter verschwinden lassen, wenn sie könnten und 
dürften.

Wenn es mal einen Vorfall gibt, dann stehen sie auch noch fast mit 
Maulsperre da: Na sowas, wie konnte den das überhaupt passieren??? ;-)

Von meinem Betrieb aus wurden Schadensansprüche vom Eigentümer auch 
schon mal abgewiesen, da konnten sie nichts dran machen. Und zwar, wenn 
ich im Fußboden mal ein Wasserrohr anbohrte, wo eigentlich keines sein 
darf. Einmal setzte ich so ein Tankstellengebäude mal komplett unter 
Wasser, ein Raum war durch das Spritzwasser komplett verwüstet. Aus 
gutem Willen stellten wir dem Pächter wenigstens einen nagelneuen 
Telephonapparat hin.

von Uhu U. (uhu)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Installationsdokus machen deshalb auch nur beschränkt Sinn. Oft werden
> Leitungen nicht verlegt, wie sie in den Plänen der Ingenieurbüros
> verzeichnet sind. Eine im Plan befindliche Unterputzrohranlage wird in
> der Praxis gerne mal durch billige Stegleitungen ersetzt, die diagonal
> unter dem Putz einfach an die Wand genagelt werden.

Die Argumentation läßt sich ohne größere Anstrengung auch für Software 
gebrauchen. Der Fundus an Ausreden für Wildwuchs ist grenzenlos.

Der Unterschied ist nur, daß bei der Elektrik jedes Haus seine 
individuellen Macken hat, während das Programm bei allen Anwendern 
gleich beschissen funktioniert...

von Wilhelm F. (Gast)


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Uhu, du hast völlig Recht. Und ich weiß auch, was du meinst, worauf du 
hinaus willst.

Aber bitte nicht auf mich persönlich. Ich habs nicht erfunden. Wenn ich 
da als einer von einer Million angestellter Handwerker den Mund auf 
mache, bin ich beim Hartz-Amt.

von Uhu U. (uhu)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Ich habs nicht erfunden.

Ich weiß ;-)

Die Domina ist auch schon präsent, in Form der Arbeitsgentur - aber 
vermutlich fährt auf die nur eine verschwindende Minderheit ab und sie 
wird auch nicht dafür sorgen, daß der Schludrian abnimmt, eher im 
Gegenteil...

von Wilhelm F. (Gast)


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Uhu Uhuhu schrieb:

> Die Domina ist auch schon präsent, in Form der Arbeitsgentur - aber
> vermutlich fährt auf die nur eine verschwindende Minderheit ab und sie
> wird auch nicht dafür sorgen, daß der Schludrian abnimmt, eher im
> Gegenteil...

Na ja, ich fahre da jedenfalls nicht drauf ab. Es gibt zwar auch viele 
hübsche Mädels da, aber die Sachbearbeiter, mit denen man es zu tun 
bekommt, sind stramme Jungs. Führen sich oft auf, wie im Irak gewesen. 
Das kann aber noch kommen, daß ich mir Spaß erlaube, wenn ich mal wieder 
mehr innere Energie bekomme. Aber das ist schwer. Wer weiß. Den Kopf und 
Verstand hätte ich ja.

Aber ich möchte das jetzt nicht besonders hier ausweiten. Schlage mich 
nebenan im Berufsforum schon mal mit ein paar Berserkern von der anderen 
Seite.



Ich war ja auch mal Elektronikentwickler. Gelegentlich widerte mich an, 
daß Designs nicht edel sind, wie im Lehrbuch, sondern, und ich möchte 
jetzt das Wort Stümperei und Wurstelei nicht besonders strapazieren, 
einfach irgendwie funktionieren sollen. Bei der Software ist es gar 
nicht anders, gleiches Spiel. Der Druck auf den Entwickler liegt in 
jedem Cent Kosten.

Ich hab da im Betrieb auch grottenschlechte Hardware-Designs entlarft, 
die bei einer kleinen Änderung komplett nicht mehr funktionierten. Was 
sie aber hätten tun sollen. Habe nur am Rande die Schnauze auf gemacht, 
und der Produktion direkt einen Tipp gegeben, ein altes Gerät mit 
Änderungen wieder ans Laufen zu bekommen. Einfach nur an einem Port 
eines µC einen niederohmigeren Basisvorwiderstand einbauen. Die 
Transistoren für Relais funktionierten seit Jahren in 
Tausenderstückzahlen im Linearbetrieb, anstatt Schaltbetrieb. Ein 
Wunder.

Ich gab der Produktion den Tipp ganz an der Entwicklung vorbei. Denn bei 
der Entwicklung selbst hätte ich mir eine Portion Haare fönen durch den 
Schreihals des Projektleiters eingefangen. Denn dort fühlte sich auch 
niemand verantwortlich. Besonders die Stümper, die es mal entwickelten. 
Anhand der Entwicklungsunterlagen funktioniert das aber nicht 
verschleißfrei, da jeder Scheiß wieder mit Erklärungen in den Papieren 
geändert wird. Leider.

Mein Mut war es vielleicht, der mich letztendlich auch mal mit aus dem 
Betrieb hinaus beförderte. Weiß ich aber nicht genau. Ein Anteil an den 
Dingen.

Wie es aber anders funktionieren soll, na, da habe ich keine Idee. Wirst 
du einen Cent teurer, gewinnt dein Konkurrent.

von Günter R. (guenter-dl7la) Benutzerseite


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Unterschreibe ich zu 100%, und 1 µ¢ reicht manchen Erbsenzählern dafür 
schon. Das Management hält sich heute Ingenieure...

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