Hallo Leute, ich hatte mir die Tage überlegt einen DCF77 Empfänger zu bauen und statt einer Ferit Wickel-Antenne eine gedruckte zu verwenden. Laut diesem Rechner: http://smirc.stanford.edu/spiralCalc.html Sind mit 20 Windungen, 20mm Außendurchmesser und 0,1mm Leribahnabstand/-dicke ca. 11uH möglich. Nach meiner Berechnung müsste das C dann 383nF haben. Das ist ja ein realisitischer Wert. Nun habe ich allerdings irgendwo gelesen gehabt, dass das nicht geht. Einfache Frage: Warum? Wenn doch: Warum macht das dann keiner so? Habs zumindest noch nirgends gesehen.
Fabian S. schrieb: > Das ist ja ein realisitischer Wert. Nein, ist es nicht. Der Widerstand bei 77 kHz wäre dann gerade mal ein paar Mikroohm. Jegliche real in deiner Schaltung existierenden (Verlust-)Widerstände sind jedoch viel größer. om pf schrieb: > Eine Magnetfeldantenne braucht doch Eisen, d.h. den Ferritstab? Nicht unbedingt, aber der Eisenkern reduziert massiv die notwendige umschlossene Fläche. Magnetische Antennen mit Durchmessern von einigen 10 cm bis vielleicht 1 m benutzt man im Kurzwellenbereich, also grob gerechnet bei der 100fachen Frequenz (und die sind dann immer noch ein vielfaches größer als die 20 mm da oben).
Also sorgt der Feritkern einfach nur dafür, dass mehr Energie aus dem Feld in elektrische Energie "umgewandelt" wird? Aber warum ist hier der Widerstand bei den 77,5kHz relevant? (Widerstand wovon egentlich?)
Fabian S. schrieb: > Also sorgt der Feritkern einfach nur dafür, dass mehr Energie aus dem > Feld in elektrische Energie "umgewandelt" wird? Er bündelt die magnetischen Feldlinien und erhöht dadurch die effektive Antennenfläche. > Aber warum ist hier der Widerstand bei den 77,5kHz relevant? (Widerstand > wovon egentlich?) Das war der Blindwiderstand von L und C im Resonanzfall. Allerdings habe ich da Mist geschrieben, es sind 5 Ω. Ist trotzdem reichlich wenig, man will eher Induktivitäten im Bereich einiger Millihenry haben und Kondensatoren im unteren Nanofarad-Bereich, damit der Einfluss der diversen Verluste auf den Schwingkreis klein bleibt.
Jörg Wunsch schrieb: > Das war der Blindwiderstand von L und C im Resonanzfall. Allerdings > habe ich da Mist geschrieben, es sind 5 Ω. :-/ Also ich bin mir relativ sicher, dass im Resonanzfall sich die beiden Blinanteile kompensieren und der Widerstand somit 0 sein muss. So kommt man doch auch die Gleichung für die Resonanzfrequenz: Einfach Nach Real- und Imaginärteil aufteilen und dann den Imaginärteil 0 setzen. Schon kommt da
raus.
Fabian S. schrieb: > Hallo Leute, > > ich hatte mir die Tage überlegt einen DCF77 Empfänger zu bauen und statt > einer Ferit Wickel-Antenne eine gedruckte zu verwenden. Wenn das möglich wäre, würde die Industrie es längst tun. Immerhin wäre eine gedruckte Antenne sehr viel billiger zu fertigen. Schlußfolgerung: Es geht nicht.
Fabian S. schrieb: > Also ich bin mir relativ sicher, dass im Resonanzfall sich die > beiden Blinanteile kompensieren und der Widerstand somit 0 sein muss. Das ist aber nur der Idealfall. Real hast du eben noch diverse Verluste, und deren Verhältnis zu den Blindwiderständen der Komponenten bestimmt die gesamte Kreisgüte. Insofern ist es schon immer mal ganz hilfreich, sich die Größenordnung der Blindwiderstände mit anzusehen.
Wenn das ideal so ist wie ich sagte und nur im realen Fall ein Wert ungleich 0 heraus kommt, wie hast du das jetzt berechnet/geschätzt?
Ich habe nur den Blindwiderstand (der Komponenten) bei Resonanzfrequenz ausgerechnet.
>Ich habe nur den Blindwiderstand (der Komponenten) bei >Resonanzfrequenz ausgerechnet. Meinst Du den Fusspunktwiderstand (=Impedanz) der Antenne? Die müsste doch bei 20 Windungen bei ca. 0.75 Ohm liegen? Der ohmsche Anteil der Spule würde schätzungsweise in der selben Grössenordnung liegen => Schlechte Güte des Schwingkreises. Naja, früher waren sogenannte Wabenspulen aus HF-Litze populär, aber ich bin nicht sicher, ob man die als Antenne nutzen konnte oder ob die einfach als Spule mit sehr hoher Güte benutzt wurden...
Die Leiterlänge beträgt 1,44 Meter. die Breite, wie oben angegeben, 0,1mm und die Dicke 35µm. Der Gleichstromwiderstand würde also ca. 7 Ohm betragen. Dann: L = 11 µH XL= 5 Ohm Rr = 7 Ohm Q = 2 Pi fo * L / Rr Q = 0,77 Die restlichen Verluste kann man hier vernachlässigen. Eine Resonanz ist praktisch nicht existent, der Schwingkreis hat keine selektive Funktion. Die Signalamplitude liegt schätzungsweise 60 dB unterhalb einer guten Ferritantenne.
Hmmm... sehr interessant.... fürchte mal wenn man das ganze etwas anpasst, also 0,4mm Bahn, mehr Durchmesser und Doppelseitig bringt das auch nicht mehr all zu viel ;) Naja, dann muss ich die Idee wohl verwerfen.
Hi habe vor kurzer Zeit meinen DCF77-Empfänger mit dem PIC 16F628 (programmiert mit Assembler) fertiggestellt. Zu den Vorversuchen habe ich mir auch eine Antenne aus einem Ferritstab (Ausschlachtteil) und zusätzlich einen Empfänger gebaut. Schmalbandiger Empfang ist nur zufriedenstellend mit einem Schwingkreis hoher Güte möglich. Bei 77.5kHz führt da kein Weg an einer großen Induktivität wie gezeigt vorbei (hier L ca. 3.22mH,Cp=1470pf = (1000pf||470pf||C-Trimmer 20pf). Mit dem einfachen Selbstbauempfänger ist das DCF-Signal stabil und in relativ großem Winkelbereich (Stellung des Ferritstabes relativ zum DCF77-Sender) möglich (Entfernung Standort - Ffm-Mainflingen ca. 200km). Leichtes Verschieben der Spule auf dem Ferritstab ermöglichte bereits eine gute Feinabstimmung. Letztlich wurde dann aus Platzgründen, das Pollin-DCF-Empfangsmodul verbaut. Gruss GroberKlotz
@ GroberKlotz gibt es zum "einfachen Selbstbauempfänger" einen Schaltplan ? Hätte dazu Interesse. Gruß Grelli
@Ralf-Peter Grellmann Den Schaltplan habe ich von dieser Seite: [http://www.obonic.de/dcf77-empfaenger-grundlagen/] mfG GroberKlotz
GroberKlotz schrieb: > Schmalbandiger Empfang ist nur > zufriedenstellend mit einem Schwingkreis hoher Güte möglich. Weshalb die üblichen käuflichen kleinen Empfänger dafür einen Quarz als Filter benutzen.
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