Forum: Platinen Mikroskop Vergrößerung


von Robert B. (robert_b36)


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Hallo zusammen,

Weihnachten steht vor der Tür und ich spiele mit dem Gedanken, mir ein 
Mikroskop anzuschaffen.

Ich habe schon einige Threads zum Thema gelesen und weiß, dass es viele 
Leute gibt, die den Sinn eines Mikroskopes zum Löten anzweifeln. Ich 
hatte damals im Praktikum die Gelegenheit, das selbst auszuprobieren und 
finde es gut. Nur leider weiß ich weder Marke, Typ, noch Vergrößerung 
des Mikroskopes noch.

Nun liest man häufig, dass zum Löten Vergrößerungen im Bereich 5x bis 
20x angebracht sind. Die meisten Mikroskope, die ich so gesehen habe, 
fangen aber erst frühestens mit 10x an. Jetzt wollte ich mal fragen, ob 
jemand mir mal einen Eindruck davon vermitteln könnte, was man unter 
einer 10x Vergrößerung so sehen kann. Die Vergrößerung reicht bestimmt, 
die Frage zielt eher auf das Sichtfeld ab. Hab da irgendwie keine 
vorstellung von. Habe schon mehrere Bilder gesehen, wo einfach mit ner 
Digicam ins Okular fotografiert wurde. Vllt. könnte das jemand mal mit 
Vergrößerungsangabe machen, dass ich mir das besser vorstellen kann. 
Vielen Dank schon mal!

VG
Robert

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Mit 10fach kann man durchaus arbeiten, das Sichtfeld ist dann halt
etwas kleiner.  Ich habe ein Gestell, dessen Zoom von 0,7 bis 4,5fach
geht, und dazu Okulare mit 10fach, finde ich nach wie vor eine gute
Lösung zum Löten.  Die 45fache Vergrößerung braucht man dabei eher
selten. ;-)  (Dafür muss man auch schon recht hell beleuchten.)

Ich denke nicht, dass das Sichtfeld eines durchs Okular geschossenen
Fotos mit dem der Augen übereinstimmt; mit den Augen sieht man mehr.

von Blubbelgumpf (Gast)


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Mikroskop ist ein sehr allgemeiner Begriff. Wenn du ein Mikroskop 
hauptsächlich für Lötzwecke suchst, dann würde ich unbedingt ein 
Stereomikroskop in Erwägung ziehen. Die haben von Haus aus 
vergleichsweise niedrige Vergrößerungen aber ein großes Gesichtsfeld.

von Robert B. (robert_b36)


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Hallo Blubbelgumpf,

ja, das mit dem Stereo sollte auf jeden Fall sein. Hätte ich vllt. 
erwähnen sollen. Danke für den Hinweis. Dennoch habe ich in der unteren 
Preisklasse (bis 250,- EUR) kaum welche mit Vergrößerungen <10x 
gefunden.

von HildeK (Gast)


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Schon drei- bis fünffache Vergrößerung ist eine große Hilfe beim Löten 
und hat den Vorteil, dass man ein großes Sichtfeld hat. Damit sieht man 
auch noch rechtzeitig die Annäherung der Lötkolbenspitze an die Finger 
während man durchschaut ...
Wenn die Vergrößerungen die 20x ... 30x überschreiten, dann ist das 
eigentlich kaum mehr zum Löten verwendbar. Die Schärfentiefe wird sehr 
klein, so dass bei  einem 0603 entweder oben die Schrift oder unten die 
Lötstelle scharf abgebildet wird. Und du brauchst schon Doping, damit 
die Hand ausreichend ruhig bleibt. :-)
Ich meine auch, dass bei denen, die auf kleiner Vergrößerung ausgelegt 
sind, auch der Arbeitsabstand größer ist. Du solltest auf jeden Fall auf 
ausreichend Arbeitsabstand achten.
Die hohen Vergrößerungen sind aber ideal, um z.B. Details einer 
Finepitchlötstelle zu beurteilen oder mal die äußeren Balls eines BGA zu 
prüfen.

Ich arbeitete früher mit einem Zoom-Mikroskop mit 6.3x ... 40x und habe 
mir an meiner neuen Arbeitsstelle ein vergleichbares mit den halben 
Vergrößerungen besorgt. Dies nur als Hinweis, dass ich im zweiten Anlauf 
bewusst den Bereich 3x ... 20x gewählt habe. Es ist übrigens ein Leica 
M60 und ich verwende es hauptsächlich zum Löten und Prüfen von 
Lötfehlern.

von B. A. (bjk)


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Hi,
Di-Li 1008-S mit Vorsatzoptik. Aufnahme von 0603 und 0402 Bauteilen. 
Vergrösserung 4-23x. Das Mikroskop liefert eine einwandfreie 
Bildqualität zu einem guten Preis. Fotos von einem LCD-Monitor sehen 
halt so bescheiden aus.

Gruss

von mindfield (Gast)


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Binokular heisst das Gerät Ihrer Wahl. Binokulare sind auch 
Stereomikroskope aber
mehr im makroskopischen Bereich - SMD. Ein Steromikroskop wird in der 
Biologie
benutzt. Bresser ist eine gute Anlaufstelle für preiswertere Binokulare.

von Reinhard Kern (Gast)


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Hallo,

ich verwende garkein Mikroskop, ist zu hinderlich, sondern eine 
klappbare binokulare Kopflupe. So kann ich manuell normal arbeiten, sehe 
aber vergrössert.

Gruss Reinhard

von Stephan H. (stephan-)


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Google mal nach Technival bzw Citoval. Die sind erste Wahl dafür. Habe 
ich auch. Sind von Carl Zeiss. Auf eB** egen die für cat 140-170 weg. 
Ist meist nur ein Anbieter da.

von Auha (Gast)


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Reinhard Kern schrieb:
> Hallo,
>
> ich verwende garkein Mikroskop, ist zu hinderlich, sondern eine
> klappbare binokulare Kopflupe. So kann ich manuell normal arbeiten, sehe
> aber vergrössert.
>
> Gruss Reinhard

Hallo,
bis zu welcher Bauform? Auch 0402?  Das wuerden meine Augen nicht mehr 
mitmachen.

von Robert B. (robert_b36)


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Hallo zusammen,

vielen Dank für all die Hinweise und besonders danke für die Fotos.


@B. A.: Das rechte Foto sieht verlockend aus. Nach so etwas suche ich 
etwa. Welche Vergrößerungen sind das denn? Das besagte Gerät dürfte wohl 
eher über meiner Preisvorstellung liegen. Kostet um die 1kEUR oder?

@mindfield: Kannst du mir ein Binokular oder Stereomikroskop oder wie 
auch immer nennen, welches eine Mindestvergrößerung von <=5x besitzt? 
Das meiste, was ich finde, geht wie gesagt erst ab 10x los. Teilweise 
kann man wohl in Geräte mit 1x Objektiven ein 5x Okular einsetzen 
(welches man zusätzlich kaufen muss) und kann so 5x erreichen.

@Reinhard: Auch eine interessante Alternative. Kannst du eine empfehlen? 
Oder auch von einer abraten? Welche hast du?

Danke euch allen nochmal!

VG
Robert

von B. A. (bjk)


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Robert B. schrieb:
> @B. A.: Das rechte Foto sieht verlockend aus. Nach so etwas suche ich
> etwa. Welche Vergrößerungen sind das denn? Das besagte Gerät dürfte wohl
> eher über meiner Preisvorstellung liegen. Kostet um die 1kEUR oder?

B. A. schrieb:
> Vergrösserung 4-23x

Rechts 4fach, links ca. 23fach.

von B. A. (bjk)


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Hallo,
ich kenne zwar Deine Anforderungen nicht, aber bevor ich mir ein 
Mikroskop kaufe(den Fehler habe ich dummerweise selber gemacht), 
überdenke die maximale Platinengrösse, die Du löten möchtest. Nicht das 
die Platine ständig gegen den Mikroskopträger stößt.

von Reinhard Kern (Gast)


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Robert B. schrieb:
> @Reinhard: Auch eine interessante Alternative. Kannst du eine empfehlen?
> Oder auch von einer abraten? Welche hast du?

Hallo,

http://de.rs-online.com/web/p/binokulare/0606989/

es gibt sicher auch besseres, z.B. für Uhrmacher, aber zum Löten 
einzelner TQFT-Beinchen im 0.5mm Raster mit einem Mikrolötkolben reicht 
es. Man sieht zwar aus wie ein Borg, ist mir aber egal, dafür hat man 
die Hände frei und beliebig Platz zum Arbeiten.

Man könnte da auch sicher noch Zusatzlinsen draufkleben, aber damit 
werden auch die Verzerrungen immer grösser.

Gruss Reinhard

von TIP (Gast)


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Reinhard Kern schrieb:
> ... aber zum Löten einzelner TQFT-Beinchen im 0.5mm Raster mit einem
> Mikrolötkolben reicht es.

Wofür willst du einzelne TQFP-Beinchen anlöten. Normalerweise würde ich 
immer alle Beinchen mit den Pads verlöten. Eine größere Lötspitze ist 
dann wegen der besseren Wärmezuführ deutlich besser geeignet.
http://www.youtube.com/watch?v=erb6-i54tbo

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