Forum: HF, Funk und Felder Audion mit Ge-T statt Si-T


von GB (Gast)


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Guten Tach,

wo hier anscheinend grade wieder die Audion-"Manie" ausbricht:

Im Anhang ist eine Audionschaltung, glaube nach H. Nussbaum. Sie besitzt 
einen Si-PNP-Bipo für die Rückkopplung.

Ob es wohl Vorteile bringen würde, wenn man statt dessen einen 
Ge-PNP-Transistor (z.B. AC128, ev. einen Ge-HF-Typen) einsetzen würde?


Kann leider bei mir keine Ge-Ts simulieren, sonst würde ich es mal 
virtuell ausprobieren.

von supergrobi (Gast)


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GB schrieb:
> Ob es wohl Vorteile bringen würde, wenn man statt dessen einen
> Ge-PNP-Transistor (z.B. AC128, ev. einen Ge-HF-Typen) einsetzen würde?

AC128 sieht wahrscheinlich schlecht aus, siehe datenblatt im anhang, der 
ist über 1MHz eher schlecht zu gebrauchen, wie ich das sehen.
...für ein LW-audion vielleicht zu gebrauchen...

von B e r n d W. (smiley46)


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von B e r n d W. (smiley46)


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Die funktionieren leider nicht richtig. Die BE-Spannung beträgt 0,7V.

von GB (Gast)


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@Bernd:

Danke fürs Posten! Ich wüßte auf Anhieb nicht, wie man so ein Modell von 
den Parametern her einbindet, ehrlich gesagt.


> Die funktionieren leider nicht richtig. Die BE-Spannung beträgt 0,7V.

Wie beim Si-Transistor, wenn ich das richtig verstehe!?

von Anykey (Gast)


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GB schrieb:

> Ob es wohl Vorteile bringen würde, wenn man statt dessen einen
> Ge-PNP-Transistor (z.B. AC128, ev. einen Ge-HF-Typen) einsetzen würde?
>
>
> Kann leider bei mir keine Ge-Ts simulieren, sonst würde ich es mal
> virtuell ausprobieren.

1.Dein AC... ist ein NF-Transistor!! Das wird Murks.
2.Ge-Transistoren sind temperaturanfälliger
3.Grundschaltungen http://www.mikrocontroller.net/articles/Transistor

von B e r n d W. (smiley46)


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Bei Germanium sollten die Transistoren bei ca. 0,3 Volt aufsteuern.

von Peter S. (psavr)


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>Im Anhang ist eine Audionschaltung, glaube nach H. Nussbaum. Sie besitzt
>einen Si-PNP-Bipo für die Rückkopplung.
Da hat es keine Rückkopplung!

>Die funktionieren leider nicht richtig. Die BE-Spannung beträgt 0,7V.
Na und? Wieso soll das nicht funktionieren? Die Emiter-Basisdiode wird 
durch einen kleinen (über das Poti einstellbaren) DC-Strom vorgespannt.

von B e r n d W. (smiley46)


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>Die BE-Spannung beträgt 0,7V.
>Na und? Wieso soll das nicht funktionieren?
Das ist ein Mißverständnis, ich bezog mich auf das Spice-Modell der 
Germaniumtransistoren. Wenn schon mit Germanium simulieren, dann solls 
auch realistisch sein.

von GB (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
>>Die BE-Spannung beträgt 0,7V.
>>Na und? Wieso soll das nicht funktionieren?
> Das ist ein Mißverständnis, ich bezog mich auf das Spice-Modell der
> Germaniumtransistoren. Wenn schon mit Germanium simulieren, dann solls
> auch realistisch sein.

d'accord!


>>Im Anhang ist eine Audionschaltung, glaube nach H. Nussbaum. Sie besitzt
>>einen Si-PNP-Bipo für die Rückkopplung.
> Da hat es keine Rückkopplung!

doch, aber die ist im Transistor versteckt und wird über den 
Arbeitspunkt geregelt (vermutlich BE-Kapazität).

von Mast (Gast)


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GB schrieb:
> doch, aber die ist im Transistor versteckt und wird über den
> Arbeitspunkt geregelt (vermutlich BE-Kapazität).

Das ist richtig. Das Audion hat einen Kollpits Oszilator. Der 
Kondensator von 220 pF bildet zusammen mit der BE-Kapazität einen 
Kapazitiven Spannungsteiler den für die benotigte Rückkopplung zorgt.

Bobachten Sie bitte daß das Audion auch empfindlich ist für 
unerwünschten pendelschwingungen, am häufigsten wann man eine 
Mittelwellen Spule gebraucht. Die Pendelschwingungen werden verursacht 
von der Belastung der nachfolgenden NF-Stufe.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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GB schrieb:
> Ob es wohl Vorteile bringen würde, wenn man statt dessen einen
> Ge-PNP-Transistor (z.B. AC128, ev. einen Ge-HF-Typen) einsetzen würde?

Ja: das Audion wird noch „wackeliger”. ;-)

Während Röhren-Audione einigermaßen verbreitet waren und nach der
Aufheizphase hinreichend stabil gearbeitet haben (man muss also
nicht mehr laufend an der Rückkopplung stellen), waren Audions zu
Anfangszeiten der Halbleitertechnik eher unpraktikabel.  Der Grund
ist, dass die Bauteilparameter gerade bei Ge stark temperaturabhängig
sind, sodass man keinen stabilen Audionbetrieb hinbekommen hat.  Man
hat dann lieber alternative Empfängerschaltungen für Transistoren
entwickelt, bspw. Reflexempfänger.

von Rainer V. (rudi994)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Bauteilparameter gerade bei Ge stark temperaturabhängig

Ge-Halbleiter sind auch lichtempfindlich (Photoeffekt). Bei solchen im 
Glasgehäuse (viele Ge-Diodentypen, aber auch ältere Ge-Transistoren) 
kann daher im Lautsprecher ein Störgeräusch (Brummen) zu hören sein, 
wenn sie nicht abgedunkelt bzw. bei geschlossenem Gerätegehäuse 
betrieben werden. Einige Ge-Halbleitertypen haben deshalb ein schwarz 
lackiertes Gehäuse.

von Harald W. (wilhelms)


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Rainer V. schrieb:

> Ge-Halbleiter sind auch lichtempfindlich (Photoeffekt). Bei solchen im
> Glasgehäuse (viele Ge-Diodentypen, aber auch ältere Ge-Transistoren)

Das müssen dann aber wohl sehr alte Transistoren oder Prototypen
gewesen sein. Ab ca 1960 hatten alle Transistoren entweder Metall-
oder lackierte Gehäuse.
Gruss
Harald

von Harald W. (wilhelms)


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GB schrieb:

> Ob es wohl Vorteile bringen würde, wenn man statt dessen einen
> Ge-PNP-Transistor (z.B. AC128, ev. einen Ge-HF-Typen) einsetzen würde?

Warum sollte das Vorteile bringen? Ge-Transistoren haben fast immer
schlechtere Daten als Si-Transistoren.
Gruss
Harald

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Rainer V. schrieb:
> Ge-Halbleiter sind auch lichtempfindlich (Photoeffekt).

Si-Transistoren auch.  Kann man sogar kaufen. ;-)

von Harald W. (wilhelms)


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Jörg Wunsch schrieb:

>> Ge-Halbleiter sind auch lichtempfindlich (Photoeffekt).
>
> Si-Transistoren auch.  Kann man sogar kaufen. ;-)

Der Satz: "Phototransistoren ausgenommen" war in meiner Antwort
virtuell vorhanden. :-)
Leider können Standardbrowser virtuelle Inhalte nicht anzeigen. :-(
Gruss
Harald

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