Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Chancen für Master-Abbrecher?


von robert (Gast)


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Hallo,

wie stehen die Chancen in dem Fall eigentlich noch eine Anstellung 
oberhalb eines Hilfsarbeiterjobs zu finden?
Ich bin Dipl.-Ing. Elektrotechnik, wenn auch (FH), wozu ich leider 10 
Semester gebraucht habe (2 davon gingen fast ausschließlich für die 
teilweise unerwartet und ausserordentlich heftige Abschlussarbeit 
drauf).
Momentan bin ich im ersten Master-Semester, und langsam stellt sich 
raus, dass das wohl nichts mehr wird. Zum einen weil die mathematische 
Komponente ziemlich arg ist, zum anderen weil ich wohl durch die 
Diplomarbeit zu weit aus der Lernerei raus bin.
Selbst wenn ich das mit Gewalt weiterführen würde, die 1,9x Notenschnitt 
des Diploms ist keinesfalls mehr drin, und dauern würde es auch lange, 
also ist der Entschluss praktisch gefällt, das ganze nach Semesterende 
aufzugeben.

Nun steht man als Abbrecher ja ziemlich als Totalversager da und wird 
wohl schon in der Vorauswahl entsorgt?
Aber ganz verschweigen kann ich das angefangene Studium auch schlecht, 
denn so eine Lücke im LL zu füllen wird schwer, wenn man nicht gleich 
kriminell lügen will.

von Marx W. (Gast)


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robert schrieb:
> Nun steht man als Abbrecher ja ziemlich als Totalversager da und wird
>
> wohl schon in der Vorauswahl entsorgt?

Lass mich mal raten?
Du hast keine Bewerbung bis jetzt geschrieben, und kannst natürlich die 
obige Aussage nur durch intensives starren an die Wand bekräftigen. 
Oder?

von Eolix (Gast)


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Hm, ist doch egal wie die Chancen stehen. Du hast dich doch schon 
entschieden. Ferig. Gibt doch keine zweite Option mehr für dich.
Jetzt musst du das Beste daraus machen. Optimal wäre doch wenn du 27 
Fremdsprachen beherscht usw.
Ich würde im Einstellungsgespräch einfach etwas positiver ausdrücken. Du 
hast bei der Diplomarbeit deutlich gemerkt, dass dir das Arbeiten Spaß 
macht und du jetzt sofort in der Wirtschaft loslegen willst und dich 
dann noch mal umentschieden das Masterstudium doch nicht zu machen.
Würde nur jetzt nicht das Semester auch noch verdrödeln sondern mich 
gleich mal ans Bewerbungen schreiben machen (oder viell. noch ein 
Auslandspraktika etc.)

von Marx W. (Gast)


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Eolix schrieb:
> (oder viell. noch ein
>
> Auslandspraktika etc.)

Bloß nicht, das wird nur noch als getarnter Urlaub unter Umständen 
ausgelegt.

Einfach bewerben, bewerben, bewerben....!

von MaWin (Gast)


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Nach aktuellem Bildungssystem müsstest du demnach einen 
Bachelor-Abschluss haben.
Nicht ohne Grund wird der Bachelor mit dem Vordiplom eines abgebrochenen 
Diplomstudiengangs verglichen.
Aber Jobs des anwendungsorientierten Ingenieurs, der den Stand der 
Technik durchrechnet, aber nicht an Neuem forscht, sollte es doch in 
Hülle und Fülle geben, die Industrie hat den Bachelor doch mit genau 
diesen Lehrinhalten gewollt.
Bei der Frage, warum man mit dem Master aufgehört hat, muß man ja nicht 
mit "zu schwer" antworten, sondern man kann auch sagen das Geld sei 
einem ausgegangen, bei den heutigen Studiengebühren ein leicht 
nachvollziehbarer Grund, oder die Freundin wollte endlich mal jemanden 
der Geld verdient.

von Marx W. (Gast)


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Nö,
Dipl. (FH) mit 8 Sem., = Bac.hons., =240 ECTS, =8 Sem. Hochschulstudium, 
=4 jährige Hochschulausbildung.
Was zur Folge hat:
Eine 4 jährige Hochschulausbildung berechtigt zur Promotion.

6. oder 7. Sem. Studiengänge berechtigen nicht zur Promotion.

Denkaufgabe:
Warum haben die FH`s  ihre 8 Sem. Bac. Studiengänge eingestellt (bei den 
Architekten gibts die noch, hat auch seine Gründe!)?

Noch was zum Lesen:

http://www.studis-online.de/Fragen-Brett/read.php?12,870389

oder

http://www.wiwi-treff.de/home/lounge/read.php?ukatid=13&f=9&i=4446&t=4446&collapse=1

von Rosa-Kleidchen (Gast)


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>Bloß nicht, das wird nur noch als getarnter Urlaub unter Umständen
>ausgelegt.
Hä? Junger Mann oder junge Frau wollen die Welt sehen. Ich würde es als 
sehr interessante Neugier, die man in der Firma fördern muß, ansehen. 
Das Sprechen einer oder mehrerer Fremdsprachen eingeschlossen.

Sieh an, mein Freund Zuckerle ;-)
Rosa

von M. K. (sylaina)


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robert schrieb:
> Ich bin Dipl.-Ing. Elektrotechnik

Warum hast du da überhaupt noch den Master begonnen? Der bringt dir doch 
rein gar nichts. Machst du den Master an einer Uni und strebst eine 
Promotion an? Na dann musst du dich mal auf den Hosenboden setzen und 
Gas geben.

von Mine Fields (Gast)


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robert schrieb:
> Selbst wenn ich das mit Gewalt weiterführen würde, die 1,9x Notenschnitt
> des Diploms ist keinesfalls mehr drin, und dauern würde es auch lange,
> also ist der Entschluss praktisch gefällt, das ganze nach Semesterende
> aufzugeben.

Dann bewerb dich und verkauf den Abbruch so, dass du gemerkt hast, dass 
dir der Master nichts bringt. Du musst ja niemanden erzählen, dass du es 
einfach nicht schaffen würdest und dann stehst du nicht als "Abbrecher" 
da.

Und auch später im Lebenslauf kann man es noch verkaufen, dass man jetzt 
in der Hochkonjunkturzeit noch in den Job einsteigen wollte und deshalb 
absichtlich abgebrochen hat.

von Wilhelm F. (Gast)


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robert schrieb:

> Ich bin Dipl.-Ing. Elektrotechnik, wenn auch (FH), wozu ich leider 10
> Semester gebraucht habe

Das ist doch aber ganz ordentlich! Da verstehe mal einer die 
Minderwertigkeitskomplexe mancher Leute!

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Aber ein Studium abbrechen heißt doch aufgeben?
Wenn im Job dann mal eine unerwartet anspruchsvolle Aufgabe kommt, dann 
brichst du wohl auch ab? Wechselst in ein anderes Unternehmen, stellst 
fest, es ist schwer und brichst wieder ab?

von Mark B. (markbrandis)


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Stefan Helmert schrieb:
> Aber ein Studium abbrechen heißt doch aufgeben?

Und weiter? Er hat doch einen Abschluss.

> Wenn im Job dann mal eine unerwartet anspruchsvolle Aufgabe kommt, dann
> brichst du wohl auch ab? Wechselst in ein anderes Unternehmen, stellst
> fest, es ist schwer und brichst wieder ab?

Kann man doch nicht miteinander vergleichen. Im Studium muss man die 
Prüfungen im Endeffekt alleine bestehen. Als Angestellter in der 
Arbeitswelt ist man in aller Regel Teil eines Projektteams. Da muss man 
schwierige Aufgaben eben gerade nicht alleine lösen.

von MaWin (Gast)


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> Warum haben die FH`s  ihre 8 Sem. Bac. Studiengänge eingestellt

Weil die sie sich illegalerweise erschummelt haben.

Es war nie vorgehen, daß ein FH-Abgänger als äquivalent zu einem 
Uni-Abgänger bewertet wurde. Mit dem Bachelor schien das den FH's aber 
in Reichweite die 240 ECTS zu erreichen in dem sie einfach 1 Semester an 
den Lahrplan dranschummelten. Inzwischen sind sie aber wieder passend 
eingenordet worden.

> Ich bin Dipl.-Ing. Elektrotechnik, wenn auch (FH), wozu ich leider 10
> Semester gebraucht habe

Eben nicht, du bist

Dipl.-Ing. (FH) und darfst das FH nicht weglassen weil du dir sonst 
einen Titel erschummeln würdest den du nicht besitzt. "Ich lüge nicht, 
ich sag nur nicht die ganze Wahrheit" zählt da nicht.

Ein FH Studium kann auch ein Vorteil sein, ich verstehe als das 
penetrante hochlügen nicht, welches man hier im Forum regelmässig sehen 
kann, ganze Threads gibt es zu dem Thema.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Stefan Helmert schrieb:
> Aber ein Studium abbrechen heißt doch aufgeben?
> Wenn im Job dann mal eine unerwartet anspruchsvolle Aufgabe kommt, dann
> brichst du wohl auch ab? Wechselst in ein anderes Unternehmen, stellst
> fest, es ist schwer und brichst wieder ab?

Man kann das auch so interpretieren, dass er selbstständig in der Lage 
war, zu erkennen, wo seine Grenzen liegen und dann eine klare 
Entscheidung gefällt hat.

Dazu sind die wenigsten fähig - gerade später im Beruf.

Wenn er jetzt noch ein Gebiet hat, auf dem er richtig gut ist, sehe ich 
da gar kein Problem.

Chris D.

P.S.: Mal davon abgesehen, dass ein Bachelor auch erstmal überhaupt und 
dann noch recht gut bestanden sein will.

von Wilhelm F. (Gast)


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MaWin schrieb:

> Dipl.-Ing. (FH)

Das meinte ich ja oben auch. Selbstverständlich gibt man (FH) mit an, 
wenn man nicht auf der Uni war. Hier vorm Haus stand heute ein 
Gas-Wasser-Scheiße-Serviceauto. Und darauf prangt der Besitzer mit Namen 
und FH-Diplom. Allerdings nicht das Fach. Kann Elektro, Maschbau oder 
Versorgung sein, oder gar Ernährungs- und Haushaltstechnik. Vielleicht 
auch Modedesign. Schön, nicht zu protzig im Firmenlogo integriert. Ist 
doch manierlich, und in Ordnung.

Die FH ist ja auch nicht gerade eine Sonderschule für Lernbehinderte. 
;-)

von Marx W. (Gast)


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MaWin schrieb:
> Weil die sie sich illegalerweise erschummelt haben.
Aohl auf den Hinterkopf gefallen?
Heute ist es glatt, man liest es!

von Marx W. (Gast)


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MaWin schrieb:
> Es war nie vorgehen, daß ein FH-Abgänger als äquivalent zu einem
> Uni-Abgänger bewertet wurde. Mit dem Bachelor schien das den FH's aber
> in Reichweite die 240 ECTS zu erreichen in dem sie einfach 1 Semester an
> den Lahrplan dranschummelten. Inzwischen sind sie aber wieder passend
> eingenordet worden.

Mann oh Mann, haste darüber mal ne MY-Sekunde nachgedacht?

von M. K. (sylaina)


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MaWin schrieb:
> Es war nie vorgehen, daß ein FH-Abgänger als äquivalent zu einem
> Uni-Abgänger bewertet wurde

Falsch. Genau das war vorgesehen, die Abschlüsse sollte vergleichbar 
werden. Und nicht die FHs haben es ins Rollen gebracht sondern die Unis 
(Bologna-Prozess) und als die gemerkt haben, dass sie die FHs damit auf 
ihre Stufe heben haben die ordentlich zurück gerudert und wollten das 
System(Bachelor/Master) wieder kippen (vgl. T9-Unis)

von Marx W. (Gast)


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Michael Köhler schrieb:
> Falsch. Genau das war vorgesehen, die Abschlüsse sollte vergleichbar
> werden.
Aber nicht die zwischen FH und Uni sonder die zwischen in- ausländichen 
Abschlüsse!
> Und nicht die FHs haben es ins Rollen gebracht sondern die Unis
> (Bologna-Prozess) und als die gemerkt haben, dass sie die FHs damit auf
> ihre Stufe heben haben die ordentlich zurück gerudert und wollten das
> System(Bachelor/Master) wieder kippen (vgl. T9-Unis).

Ach die Uni`s waren nur dabei, um Kohle zu machen.

Das Geschwätz um "internationale" Abschlüsse wurde nur geführt um:
a) die Konkurrenz um Arbeitsplätze mit "billigen" ausl. Absolventen zu
eröffnen , kommt vor allem aus den Reihen der AG.
b) den Hochschulen zusätzliche Einnahmen zu ermöglichen durch
- Semestergebühren für Langzeitstudenten schon ab den 6. Sem. .
- volle Studiengebühren für die Masterstudiengänge (je Semseter locker 
mal 5000 €), die Uni-Präs hatten wie Donald-Duck die Dollerzeichen 
schon in den Augen.
c) Die Landes- und der Bundeshaushalt sollen mit den gleichen Aufwand 
mehr Student "produzieren".
statt 9 Sem., sind 6. Sem für den Bac. 50% Aufwandsunterschied im 
Landeshaushalt. Beim Bafög lassen sich so auch 50% mehr Studenten 
fördern!
Bafög nur für das Erststudium (=Bac.-Abschluß).
d) Gesellschaftspolitische war es der Rot-Grünen Politikerclique ein 
ganz großes Anliegen die "teutschen" Abschlüsse zu schleifen.
e)die Verwaltungsbeamten waren dran interresiert ihre 6-semestrigen 
Abschlüsse der Verwaltungs-FH mit den universitären Abschlüssen 
gleichzustellen.

So, jetzt ein Bier!

von Wilhelm F. (Gast)


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Marx W. schrieb:

> So, jetzt ein Bier!

Wie, nur eins?

Ich mußte heute den ganzen Atzventzkrantz öffnen. Der hat zwar einen 
Ring Lyoner als Kranz, aber nicht wie bei den Saarländern 4 Flaschen 
Maggi, sondern 4 Bitburger Stubbi. ;-)

Aber sonst haste weitgehend Recht.

;-)

von Marx W. (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Wie, nur eins?

Ach, ich hab da ein 5l Party-Faß Weltenburger Winter-Traum im 
Kühlschrank.
Gabs zusammen mit 2 Kisten Weltenburger Bier zusammen für 24,99€.
Das reicht jetzt locker für mich und meine kumpels übers Jahresende.

von smörre (Gast)


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Zurück zur Ausgangsfrage: Was machen, wenn die Entscheidung fest steht:

> Bloß nicht, das wird nur noch als getarnter Urlaub unter Umständen
> ausgelegt.
falsch, natürlich ein Urlaubssemester nehmen!
So bist Du noch im Studium und kannst Dich bewerben.
Das nennt man dann gleitenden Übergang, alles andere ist 
brandgefährlich.

> Einfach bewerben, bewerben, bewerben....!
Ja,ja, alles ganz einfach, ein ganz toller Tip )-:
Du mußt Dich natürlich auf die Stellen bewerben, wo Du sicher einen Job 
bekommen kannst, weil die keiner machen will - also irgendwelche 
Mülljobs, z.B. technisches Callcenter oder sonstige Verschleißjobs. Aus 
der Position dann langsam verbessern - wenn Du erst mal arbeitslos bist, 
wird die Sache extrem schwierig, soviel kann ich Dir schon mal verraten.

von Marx W. (Gast)


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Mann, wie blöd hält`s du die Entscheider eigentlich.
Mit  solchen "Stories" katapultiert man sich auch als 26 jähriger 
Absolvent in die Kategorie "kniF= kommt nicht in Frage".

von smörre (Gast)


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> Mann, wie blöd hält`s du die Entscheider eigentlich.
> Mit  solchen "Stories" katapultiert man sich auch als 26 jähriger
> Absolvent in die Kategorie "kniF= kommt nicht in Frage".
das brauchst Du den Entscheidern ja nicht zu beichten, daß es sich um 
ein Urlaubssemester handelt - nur Du hast Zeit gewonnen und bist noch 
offiziell im Studium, das ist der Unterschied zu Deiner dösigen 
Strategie der Massenbewerbung aus einer Arbeitslosigkeit heraus.
Du hast offenbar keine Ahnung.

von Marx W. (Gast)


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smörre schrieb:
> Du hast offenbar keine Ahnung.

Trifft auf dich zu 100% ZU!

von Mark B. (markbrandis)


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smörre schrieb:
> Du mußt Dich natürlich auf die Stellen bewerben, wo Du sicher einen Job
> bekommen kannst, weil die keiner machen will - also irgendwelche
> Mülljobs, z.B. technisches Callcenter oder sonstige Verschleißjobs. Aus
> der Position dann langsam verbessern

Unsinn. Der Themenersteller bewirbt sich als Absolvent der 
Elektrotechnik. Spätestens ein Ingenieurdienstleister stellt ihn ein.

Es sei denn es handelt sich um einen Troll, da kann man hier nie sicher 
sein. Bei Themen, die einfach reingestellt werden und bei denen sich der 
Ersteller nie wieder meldet entsteht zuminmdest bei mir der Eindruck, 
dass es eh nicht ernst gemeint war.

von M. K. (sylaina)


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Marx W. schrieb:
> Aber nicht die zwischen FH und Uni sonder die zwischen in- ausländichen
> Abschlüsse!

Doch. Die Hochschulabschlüsse in Europa sollten vergleichbar werden, 
auch zwischen FH und Uni

von Mark B. (markbrandis)


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Michael Köhler schrieb:
> Marx W. schrieb:
>> Aber nicht die zwischen FH und Uni sonder die zwischen in- ausländichen
>> Abschlüsse!
>
> Doch. Die Hochschulabschlüsse in Europa sollten vergleichbar werden,
> auch zwischen FH und Uni

Drum gibt es ja auch keinen Bachelor(FH) und Bachelor(Uni).

von Mine Fields (Gast)


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Aber jedes Kind weiß, dass die Vergleichbarkeit nur reines Wunschdenken 
ist. Erreicht wurde nur eine Annäherung an amerikanische Verhältnisse: 
Man muss nun noch stärker darauf achten wo der Abschluss gemacht 
wurde.

von yannik (Gast)


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Mine Fields: Dem war schon immer so! Alles andere ist deutsches Wunsch 
denken! Laut Pisa war die Varianz unter deutschen Schulen wesentlich 
höher als im Durchschnitt und im vergleich zu anderen europäischen 
Ländern wie Schweden und NL (NL besitzt auch ein mehr gliedriges 
Schulsystem) extrem!
Die deutschen machen sich hier oft was vor! In der USA sind selbst die 
schlechtesten Universitäten in vielen Feldern besser und 'produktiver' 
als in DE! (da jede Uni promotion durchführt und quasi zwang besteht zu 
publizieren!(was auch zur folge hat das einige Paper quasi nicht gelesen 
werden! Aber wenn ich an die FH zurück denke, möchte ich glatt behaupten 
das ein Teil der Profs seit Jahren nichts publiziert hat und Doktoraten 
hat die meisten auch nicht (heute besitzt jede FH ja Kooperationen zu 
anderen Hochschulen mit Promotionsrecht)))

von M. K. (sylaina)


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yannik schrieb:
> (heute besitzt jede FH ja Kooperationen zu
> anderen Hochschulen mit Promotionsrecht)

Das ist von daher zwingend weil es an FHs keine Professuren gibt die 
promotionsberechtigt sind. Für ne Promotion braucht man mindestens ne 
W3-Professur (ehemals C4), die gibts aber an FHs nicht, das höchste ist 
da W2 (C3 ehemals) afaik.
Es hängt also nicht mit dem wissenschaftlichem Arbeiten zusammen, das 
FHs keine Promotionen bieten sondern schlichtweg, dass die FHs das gar 
nicht anbieten können, selbst wenn sie wollten.

von xXx (Gast)


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Stefan Helmert schrieb:
> Aber ein Studium abbrechen heißt doch aufgeben?
> Wenn im Job dann mal eine unerwartet anspruchsvolle Aufgabe kommt, dann
> brichst du wohl auch ab? Wechselst in ein anderes Unternehmen, stellst
> fest, es ist schwer und brichst wieder ab?

Wenn du im Job an eine Aufgabe geraetst, der du nicht gewachsen bist, 
kaempfst du dann bis nichts mehr zu retten ist und ein grosser Schaden 
fuer den Arbeitgeber entstanden ist, oder ziehst du rechtzeitig die 
Notbremse und rettest so das Projekt?

Fuer einen Arbeitgeber gibt es nichts Besseres als Jemanden, der 
schonmal gescheitert und wieder aufgestanden ist. Selbstueberschaetzer 
gibt es dagegen wie Sand am Meer.

von smörre (Gast)


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> Unsinn. Der Themenersteller bewirbt sich als Absolvent der
> Elektrotechnik. Spätestens ein Ingenieurdienstleister stellt ihn ein.
das kommt ganz auf die Auftragslage und die Schwerpunkte des Absolventen 
an.
In der Regel wollen die Dienstleister nur Ihre Datenbanken füllen und 
dann stellen sich die wichtigsten Frage als Absolvent: Was kommt netto 
nach Abzug aller Kosten dabei raus? Einmal Dienstleister, immer 
Dienstleister?
Dienstleister haben nicht von ungefähr ein sehr schlechtes Image, da 
helfen auch noch so tolle Werbekampagnen nichts.
Das würde ich mir wirklich dreimal überlegen.
Sollen sie es doch so machen wie in Frankreich, dann wär das Image kein 
Problem!

> Es sei denn es handelt sich um einen Troll, da kann man hier nie sicher
> sein. Bei Themen, die einfach reingestellt werden und bei denen sich der
> Ersteller nie wieder meldet entsteht zuminmdest bei mir der Eindruck,
> dass es eh nicht ernst gemeint war.
das kann in diesem Fall gut sein - ich finde soviel Desinteresse bei 
einem Threadopener schon merkwürdig.

von süer (Gast)


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dieses Abbrecher=Versager denken ist noch aus der Zeit des Dritten 
Reiches, wo auch galt: "Kapitulieren niemals,eher jag ich mir ne Kugel 
durch den kopf".

Schon erstaunlich das sich das mittlerweile 70 jahre gehalten hat !

von Wilhelm F. (Gast)


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smörre schrieb:

> Sollen sie es doch so machen wie in Frankreich, dann wär das Image kein
> Problem!

Letztens hatte ich ja tatsächlich von einem Personaldienstleister ein 
Jobangebot für eine Equal-Treatment-Equal-Payment-Stelle. Die wäre nach 
IGM-Tarif entlohnt worden. Passte nur leider nicht zu mir.

Wermutstropfen: Eben Zeitarbeit, befristet, mit Projektende-Termin.

von smörre (Gast)


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> Wermutstropfen: Eben Zeitarbeit, befristet, mit Projektende-Termin.
irgendwo ist leider immer der Haken, Wilhelm - die guten Jobs sind 
leider alle vergeben, für uns bleibt nur noch der Rest.

von smörre (Gast)


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> dieses Abbrecher=Versager denken ist noch aus der Zeit des Dritten
> Reiches, wo auch galt: "Kapitulieren niemals,eher jag ich mir ne Kugel
> durch den kopf".
> Schon erstaunlich das sich das mittlerweile 70 jahre gehalten hat !
dieser Spruch galt wohl auch noch früher (Kaiserzeit) und aus der 
Kaiserzeit hat sich bis heute noch etliches gehalten - hier gab es nie 
eine Revolution wie in Frankreich und wird es auch nie geben.

von yannik (Gast)


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Zuckerle: Auch an französischen Hochschulen gibt es englisch Sprachige 
Studiengänge! Fakt ist aber die Lingua franca(!) im Ing.-Bereich ist 
Englisch! Und warum sollte nicht in der Sprache gelehrt werden in der 
man Paper einreicht etc. und Journals verfasst werden?!
Warum sollten die Vorlesungen in Malta in der Muttersprache der 
Einheimischen Erfolgen wenn in dieser Sprache kaum Literatur zu 
Verfügung stehen dürfte (Englisch ist dort keine Muttersprache!). Sollte 
man in Luxemburg in Luxemburgisch lehren? Oder in SH,HH,NS und MV in 
Niederdeutsch? In Schweden überwiegt mittlerweile im Masterbereich das 
Angebot an englischen Sprachigen Masterstudiengängen (und an den TUs in 
NL ist es auch keine Seltenheit )!

von Thomas1 (Gast)


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yannik schrieb:
> Die deutschen machen sich hier oft was vor! In der USA sind selbst die
> schlechtesten Universitäten in vielen Feldern besser und 'produktiver'
> als in DE!


Das liegt auch daran, daß Hochschullehrer Beamte sind und deshalb keine 
Leistung zeigen müssen.

von Wilhelm F. (Gast)


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Zuckerle schrieb im Beitrag #2468175:

> dort hatte das Gumminasium ja nur
> zwölf Schuljahre,

Das darf man mal nicht ganz unterschätzen. Ich kenne ja die Luxemburger. 
Die Kinder hatten in den 1960-er Jahren schon Nachmittagsunterricht bis 
nach 16 Uhr, nachdem sie aber mittags fürs Mittagessen 2 Stunden nach 
Hause gingen. Sprechen oft auch 3-4 Sprachen, das kommt nicht alles von 
ungefähr. Gutes Bildungssystem.

> Voraussetzung ist aber das man französich spricht, in
> Frankreich wird nämlich an der Uni französisch gesprochen.

Die Saarländer können es ja. Hatten anstatt Schulenglisch 
Schulfranzösisch.

Deswegen flogen an meiner FH fast ein paar Saarländer raus, weil man 
einen Pflichtenglischkurs dort etablierte, und die Saarländer das 
überhaupt nicht konnten.



yannik schrieb:

> Sollte
> man in Luxemburg in Luxemburgisch lehren?

Das wird tatsächlich gemacht, keine Sorge. Ich komme aus der Gegend.

Und bei Fremdsprachen in Bewerbungen gebe ich gelegentlich Luxemburgisch 
an. Manche fühlen sich voll verarscht, das ist mir auch ziemlich Wurst, 
aber es gab auch schon nette Aufhänger zu einem Gespräch.

von yannik (Gast)


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http://wwwde.uni.lu/fstc/studies

"Bachelor en Sciences et Ingénierie
(a) - En, Fr, De (je nach Studienrichtung)"


Unterrichtssprachen:
(En) = English
(Fr) = Français
(De) = Deutsch


-->wenn man jetzt nicht sagt und Luxemburgisch ist ein deutscher 
Moseldialekt und keine Eigenesprache (aus linguistischer Sicht ist es 
auch nur ein deutscher Dialekt!(und mit Hochdeutsch wesentlich 
verwandter als z.B. Niederdeutsch mit Hochdeutsch!)) dann wird dort 
nicht in Luxemburgisch gelehrt. (Fakultät für Naturwissenschaft und 
Technik: Andere Fakultäten mögen es anders handhaben!)

von Wilhelm F. (Gast)


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Zuckerle schrieb im Beitrag #2468215:

> Willem da liegst du falsch. Die hatten nicht mal richtig deutsch,
> geschweige den französich. Mir ist kein Saarländer bekannt der
> französisch spricht, zumindest keiner der es als Muttersprachler
> spricht. Die Saarländer die ich kenne sprechen nicht mal richtig
> deutsch.

OK. Die sprechen es nicht fließend. Wie man anderswo in Deutschland 
nicht fließend Englisch spricht.

Ich war kürzlich in Saarbrücken, und da arbeiten ein paar Franzosen in 
einem Büro-Komplex. Die stellten sich in der Pause aber auch in 
Grüppchen draußen auf den Hof, und sprachen ihre Sprache.

Nur jeder dritte Deutsche hat überhaupt Englischkenntnisse. Das muß man 
sich mal langsam auf der Zunge zergehen lassen. Das wird hier alles viel 
zu hoch gebauscht.

In einer Bäckerei mit 10 Kunden war ich letzten Sommer noch der einzige, 
der einem vorbei fahrenden Russen mit LKW mit gebrochen Englisch den Weg 
zeigen konnte. Wobei ich auch nicht fließend spreche.

von Wilhelm F. (Gast)


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yannik schrieb:

> -->wenn man jetzt nicht sagt und Luxemburgisch ist ein deutscher
> Moseldialekt und keine Eigenesprache (aus linguistischer Sicht ist es
> auch nur ein deutscher Dialekt!(und mit Hochdeutsch wesentlich
> verwandter als z.B. Niederdeutsch mit Hochdeutsch!)) dann wird dort
> nicht in Luxemburgisch gelehrt. (Fakultät für Naturwissenschaft und
> Technik: Andere Fakultäten mögen es anders handhaben!)

Aach, das Luxemburgisch ist hier in meiner Gegend ein nettes Add-On. Ich 
weiß, daß diese Sprache auch nur von weniger als einer Million Menschen 
gesprochen wird. Die Luxemburger freuen sich auf mich, wenn ich ihre 
Sprache spreche, und wissen dann, daß ich aus der Gegend bin, und kein 
völlig Fremder. Das macht oft was her.

Ich kann da mal Geschäfte machen gehen, und es entsteht über die Sprache 
sofort eine ganz eigene Vertrautheit.

Bei den Niederländern, Flämisch, wird das in Grenzgebieten ähnlich sein.

Aber egal, auch wenn es ein Moselfränkischer Dialekt ist: Du wirst es 
nicht verstehen, wenn du nicht aus der Gegend bist. Vielleicht ist es 
bei den Schweizern mit den rätoromanischen Bergvölkern so ähnlich.

Die geschriebene Luxemburger Sprache hat übrigens im vollen Umfang den 
französischen Zeichensatz und Sonderzeichensatz. Ich beherrsche das auch 
nicht alles.

von Thomas1 (Gast)


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Zuckerle schrieb im Beitrag #2468215:
> Die Saarländer die ich kenne sprechen nicht mal richtig
> deutsch.


Weil da auch besondere Exemplare herkommen. Das sind dann Kommunisten 
wie Lafo, Erich H. etc.

von Marx W. (Gast)


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yannik schrieb:
> Aber wenn ich an die FH zurück denke, möchte ich glatt behaupten
>
> das ein Teil der Profs seit Jahren nichts publiziert hat und Doktoraten
>
> hat die meisten auch nicht (heute besitzt jede FH ja Kooperationen zu
>
> anderen Hochschulen mit Promotionsrecht)))

Die Voraussetzungen sind doch gar nicht zu vergleichen!

Prof. an der FH hat mit Glück ein Büro vo 18m², und eine 0,5 Stelle für 
den Labor-Ing.. Der Dekan des Fachbereichs hat 1 Vollzeitschreibkraft 
(plus HIWI-Kraft) und ist mit Glück vom Lehrauftrag freigestellt.

Ein Prof an der UNI hat 1-2 feste verbeamtete "akademische" Räte, 3-4 
(vollzeit) wissenschaftliche Kräfte, min 0,5 Vollzeitsekretärin und 3-4 
Räume als Lehrstuhlbüroräume.  1 oder 2 Lehrbeauftragte nehmen denen 
auch noch die Lehrtätigkeit ab,  plus 2-3 Mentoren  für die Studenten. 
Dann noch mehrere studentische Hilfskräfte.
Round-abound 500-900 k€ im Jahr kostet dann ein Lehrstuhl an einer UNI!
Wenn der Prof. sich mit einen oder 2 Lehrstühlen zusammentut, macht er 
noch ein Institut auf, in dem alle  lukrativen Tätigkeiten erbracht 
werden.

Also, da sind die Verhältnisse doch Lichtjahre auseinander!

von Marx W. (Gast)


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Zuckerle schrieb im Beitrag #2468743:
> Gehe ich recht in der Annahme das dir die Exemplare aus Östereich lieber
>
> sind? Die mit dem kleinen Schnurrbart?

Der Jörg war Bartträger?

von dummiono (Gast)


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Ich bin Master of Desaster ...was solls....nur so

von robert (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> Es sei denn es handelt sich um einen Troll, da kann man hier nie sicher
> sein. Bei Themen, die einfach reingestellt werden und bei denen sich der
> Ersteller nie wieder meldet entsteht zuminmdest bei mir der Eindruck,
> dass es eh nicht ernst gemeint war.

Eher, der Ersteller hat festgestellt, dass die Diskussion mal wieder 
alles, nur kaum relevantes zu Tage fördert, dafür umso mehr Trollerei 
der "üblichen" Verdächtigen in diesem Subforum :(

von halsbonbon (Gast)


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Marx W. schrieb:
> Ein Prof an der UNI hat 1-2 feste verbeamtete "akademische" Räte, 3-4
> (vollzeit) wissenschaftliche Kräfte, min 0,5 Vollzeitsekretärin und 3-4
> Räume als Lehrstuhlbüroräume.  1 oder 2 Lehrbeauftragte nehmen denen
> auch noch die Lehrtätigkeit ab,  plus 2-3 Mentoren  für die Studenten.
> Dann noch mehrere studentische Hilfskräfte.
Die Zeiten neigen sich aber auch dem Ende zu. Z.B. sind "Akademische 
Räte" vom Aussterben bedroht.

von Altmerkel (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> MaWin schrieb:
>
>> Dipl.-Ing. (FH)
>
> Das meinte ich ja oben auch. Selbstverständlich gibt man (FH) mit an,
> wenn man nicht auf der Uni war. Hier vorm Haus stand heute ein
> Gas-Wasser-Scheiße-Serviceauto. Und darauf prangt der Besitzer mit Namen
> und FH-Diplom.

Sag das nicht schon alles?

von MaWin (Gast)


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> Die Hochschulabschlüsse in Europa sollten vergleichbar werden,
> auch zwischen FH und Uni

Vergleichbar heisst aber nicht identisch gleich,
sondern anordnungsbar.

Du bist offenbar nicht in der Lage, sie anzuordnen.
Bei dir hat Bologna also versagt.

von M. K. (sylaina)


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MaWin schrieb:
> Vergleichbar heisst aber nicht identisch gleich,

Das klappt ja schon zwischen den Unis nicht, mal ganz davon ab dass ich 
nicht behauptete, dass sie identisch sein sollten.

MaWin schrieb:
> Du bist offenbar nicht in der Lage, sie anzuordnen.
> Bei dir hat Bologna also versagt.

Und sowas am 1. Weihnachtsfeiertag. Dir auch ein schönes Fest, du 
Pappnase.

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