" Persönliche Seilschaften helfen bei der Jobsuche, das zeigt eine
aktuelle Studie. Wenn Unternehmen neue Mitarbeiter einstellen, handelt
es sich in 25 Prozent der Fälle um Bekannte und Freunde. Dagegen führt
Leiharbeit nur selten zu einer regulären Stelle. "
> http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/0,1518,804652,00.html
Das stimmt sogar wörtlich , mit Ausnahme der Überschrift ..
Allerdings wegen der Vollständigkeit ..
Spätestens seit Hartz IV werden mindestens 70-80 % der Jobs durch
irgendwelche Beziehunge welche Art auch immer vergeben , mit einem
Tendenz inzwischen stagnierend ..
Gilt übrigens auch ( oder gerade ? ) für Ingenieure ..
... auch als Vetterleswirtschaft bekannt. Meisten redet mann nicht drüber ... aber es ist in 99% der Fälle offensichtlich (leider).
Herr Mustermann schrieb: > Meisten redet mann nicht drüber ... aber es ist in 99% der Fälle > > offensichtlich (leider). Naja, aber dafür braucht`s aber ned ein hochkostspieliges Institut um sowas rauszubekommen.
Bei Mittelständlern mit bis 100 Mitarbeitern ist die Quote viel höher, ich würde sagen 75% aller Jobs gehen an Werksangehörige und deren Bekannte. Selbst Ausbildungsplätze gehen an ihre Kinder usw.
Herr Mustermann schrieb: > ... auch als Vetterleswirtschaft bekannt. > > Meisten redet mann nicht drüber ... aber es ist in 99% der Fälle > offensichtlich (leider). Das ist doch keine Vetternwirtschaft, eher eine Art von Qualitätskontrolle. Wer es in 6 Jahren Studium nicht hinbekommen hat Kontakte zu knüpfen sollte halt besser zu einer Klitsche gehen. Ich würde auch lieber jemanden einstellen, der mir von einem "guten" Mitarbeiter empfohlen wurde, als jemand Unbekannten.
Oh ja, das ist echt so. Bei uns auch ein Absolvent frisch eingestellt als Berater und Repräsentant nach außen hin. Durfte als Student auch zig mal um die Welt (sponsered by unserer Firma), hat neben BSc, noch M.A. und MBA gemacht (jeweils in einem anderen Land). Ich hab ihn getroffen, von Tuten und Blasen hat er Null Ahnung. Was unser Unternehmen eigentlich macht, auch nicht wirklich, aber er kann 3 Fremdsprachen und mit Stock im A**** rumlaufen. Und nebenbei kennt er den Vorstandsvorsitzenden aus dem Handball ^^ Aber seien wir doch ehrlich, würden wir es anders machen? Wenn ich später Kinder habe und die sich bewerben, würde ich natürlich auch ein gutes Wort für sie einlegen. Oder oft ist es so, dass man intern mitbekommt, wenn eine neue Stelle entsteht. Da kann man dann ja ggf. dem Chef gleich sagen, dass man da jemanden kennt, der passt. Den Chef freuts, weil man sich dann den Riesenzirkus mit Bewerbern sparen kann.
Dipl Ing ( FH ) schrieb: > mindestens 70-80 % der Jobs durch irgendwelche Beziehunge welche Art > auch immer vergeben Quellen dafür? Ach so, du hast keine. So wie meistens halt.
> Quellen dafür? Ach so, du hast keine.
Wie soll es dafür Quellen geben? Wer soll die Zahlen erheben und wie
soll das realisiert werden?
> Ein Viertel der Jobs wird über "Vitamin B" vergeben ... > mindestens 70-80 % der Jobs durch irgendwelche Beziehunge welche Art > auch immer vergeben ... > Meisten redet mann nicht drüber ... aber es ist in 99% der Fälle > offensichtlich (leider). ... Also ich denke das mindesten 119 % aller Arbeitsplätze durch VB vergeben werden.
lol schrieb: >> Quellen dafür? Ach so, du hast keine. > > Wie soll es dafür Quellen geben? Wer soll die Zahlen erheben und wie > soll das realisiert werden? Na genau so, wie es in dem verlinkten Artikel gemacht wurde: "Das ist ein Ergebnis einer repräsentativen Befragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg. Dafür befragte das Institut *15.000 Unternehmen*." Meine Fresse, die Fettdruck-Markierung hier im Forum bringt einen ja zum Verzweifeln. Hab bestimmt ein Dutzend Kombinationen ausprobiert. :-(
> Dafür befragte > das Institut *15.000 Unternehmen Und was bringt dich zu der Annahme, dass diese Unternehmen die Wahrheit zugeben?
lol schrieb: > Und was bringt dich zu der Annahme, dass diese Unternehmen die Wahrheit > zugeben? Und was bringt dich zu der Annahme, dass anonyme Unbekannte im Internet die Wahrheit erzählen?
Jeff schrieb: > Herr Mustermann schrieb: >> ... auch als Vetterleswirtschaft bekannt. >> >> Meisten redet mann nicht drüber ... aber es ist in 99% der Fälle >> offensichtlich (leider). > > Das ist doch keine Vetternwirtschaft, eher eine Art von > Qualitätskontrolle. Wer es in 6 Jahren Studium nicht hinbekommen hat > Kontakte zu knüpfen sollte halt besser zu einer Klitsche gehen. Ich > würde auch lieber jemanden einstellen, der mir von einem "guten" > Mitarbeiter empfohlen wurde, als jemand Unbekannten. Nicht nur das - wenn der Chef/Personaler fragt, ob man jemanden für eine Stelle kennt, dann wird derjenige sich auch überlegen, ob er diese Person empfehlen kann oder nicht! Die Wahrscheinlichkeit die Stelle mit einer Niete zu besetzen ist somit deutlich geringer (Chefsöhnchen und ähnliche natürlich ausgeschlossen).
voodoofrei schrieb: > Nicht nur das - wenn der Chef/Personaler fragt, ob man jemanden für eine > Stelle kennt, dann wird derjenige sich auch überlegen, ob er diese > Person empfehlen kann oder nicht! Die Wahrscheinlichkeit die Stelle mit > einer Niete zu besetzen ist somit deutlich geringer Da bin ich mir nicht so sicher. Kann man denn die fachliche Kompetenz von jemandem wirklich beurteilen, mit dem man nie zusammen gearbeitet hat? Nur weil man jemanden privat kennt und ihn gut leiden kann, heißt das ja noch lange nicht dass er tatsächlich auch z.B. ein guter Entwicklungsingenieur ist. Ganz schlimm ist es in den Vorstandsetagen, da hat man doch schon lange den Eindruck dass da nicht nach Kompetenz ausgewählt wird, sondern danach wer im gleichen Golfclub spielt und wer auf der gleichen ach-so-tollen "Elitehochschule" war wie das bisherige Management.
Daher hab ich ja geschrieben: >"dann wird derjenige sich auch überlegen, ob er diese Person empfehlen kann > oder nicht!" Wer hier jemanden empfiehlt, muss sich auch für diese Person verbürgen.
> Nicht nur das - wenn der Chef/Personaler fragt, ob man jemanden für eine > Stelle kennt, dann wird derjenige sich auch überlegen, ob er diese > Person empfehlen kann oder nicht! Die Wahrscheinlichkeit die Stelle mit > einer Niete zu besetzen ist somit deutlich geringer (Chefsöhnchen und > ähnliche natürlich ausgeschlossen). Ich fürchte das das nicht ganz stimmt ..
Wenn ich einen Bekannten für eine Stelle empfehle, bekomme ich, nachdem er die Probezeit überstanden hat, sogar 1500€ als Prämie. Ich finde das auch OK, da sich die anderen Mitarbeiter und Chefs in der Probezeit noch selbst ein Bild machen können. Dieser Weg wird auch stark von der HR gepusht, da auf anderen Wegen anscheinend keine brauchbaren Bewerber gefunden werden.
>Ich fürchte das das nicht ganz stimmt ..
Mal unterstellt du hast einen Job und würdest von deinem Chef gefragt,
ob du jemand geeigneten wüßtest, um eine Stelle zu besetzten.
Dann würdest Du dir bestimmt die größte Pfeife aus Deinem Bekanntenkreis
suchen und diese empfehlen.
Wenn das im Bewerbunsgespräch oder spätestens im Job auffliegt fällt das
wenn vielleicht auch unausgesprochen auf deine Reputation zurück.
>Ich fürchte das das nicht ganz stimmt .. > Mal unterstellt du hast einen Job und würdest von deinem Chef gefragt, > ob du jemand geeigneten wüßtest, um eine Stelle zu besetzten. > Dann würdest Du dir bestimmt die größte Pfeife aus Deinem Bekanntenkreis > suchen und diese empfehlen. > Wenn das im Bewerbunsgespräch oder spätestens im Job auffliegt fällt das > wenn vielleicht auch unausgesprochen auf deine Reputation zurück. das ist die eine Seite der Medaille - die andere sieht so aus, daß wenn der Bewerber sehr gut ist und unter Umständen Deine eigene Position vakant wird bzw. sich der Druck erhöhen wird ... deshalb ist Vitamin B auch mehr eine familiäre Angelegenheit.
>sehr gut ist und unter Umständen Deine eigene Position >vakant wird bzw. sich der Druck erhöhen wird Es ging um die Darstellung des Prinzips. Daß hier alle unter Verfolgungswahn leiden und hinter allem und jedem die Gefährdung des eigenen Lebensglückes sehen, habe ich so nicht erwartet. >deshalb ist Vitamin B auch mehr eine familiäre Angelegenheit. Ich nehme an, du hast jahrelange Berufserfahrung? In unserer Firma werden wir durchaus gefragt, ob wir für ggf. freiwerdende Stellen kandidaten kennen. Natürlich ohne Garantie, daß diese eingestellt werden., kommt aber vor.
Hi, Jeff, > Das ist doch keine Vetternwirtschaft, eher eine Art von > Qualitätskontrolle. Da ist noch der "Sippenhaft-Effekt": Wenn Kollege K seinem Arbeitgeber A den Neuling N als guten Bekannten aus seiner Sippe empfiehlt, dann ist N viel vertrauenswürdiger als ohne Empfehlung. Weil N weiß, eine eventuelle Illoyalität würde auch seinen Bekannten K schädigen, schlecht für die Sippe. Weil A weiß, dass N das weiß. Ciao Wolfgang Horn
Dipl Ing ( FH ) schrieb: > Persönliche Seilschaften helfen bei der Jobsuche, das zeigt eine > aktuelle Studie. Das zeigen alle Studien ;-) > Wenn Unternehmen neue Mitarbeiter einstellen, handelt > es sich in 25 Prozent der Fälle um Bekannte und Freunde. Da Stellen überweigend über Symphatie besetzt werden (was auch verständlich ist) kommt gerne jemand zum Zug, wo der Boss schon weiss, dass er sich mit seinem Mann verträgt. Ausserdem wirkt hier der Empfehlungseffekt. > Dagegen führt > Leiharbeit nur selten zu einer regulären Stelle. " Ebenfalls nichts Neues. Nur gibt es zu jeder Studie, die das belegt, 5 Leiharbeiterstudien und 50 Leiharbeiteraussagen, die das Gegenteil behaupten, daher geht die Realität hier gnadenlos unter.
Wer Beziehungen und Netzwerke mit Vetternwirtschaft gleichsetzt, hat es einfach nicht kapiert. Dumm gelaufen eben und selbst schuld, wenn man keine Beziehungen hat.
Ich wundere mich, dass sich hier einige wundern ;-) Selbstverständlich stellt man eher jemanden ein, der einem von einem Freund etc. empfohlen wurde (wenn die Vorraussetzungen stimmen). Papier ist geduldig - die Einschätzung eines guten Freundes/Bekannten ist da viel mehr wert. Das ist Mund-zu-Mund-Propaganda andersherum: man kauft auch viel eher ein Produkt, wenn es von einem guten Bekannten empfohlen wurde. Und wie minefields schon schrieb: Beziehungen sind nichts Schlechtes - sie sind für ein soziales Wesen (wie es der Mensch nun einmal darstellt) vollkommen normal. Ich würde eher bei jemandem stutzig, der keine solche hat. Chris D.
>Beziehungen sind nichts Schlechtes - sie sind für ein soziales Wesen >(wie es der Mensch nun einmal darstellt) vollkommen normal. Ich würde >eher bei jemandem stutzig, der keine solche hat. Das der Mensch im Prinzip ein soziales Wesen ist, ist eine Tatsache. Allerdings nur innerhalb des Clans. Ausserhalb dessen wurde und wird erbittert gekämpft. Das Schlachtfeld dieser Kämpfe hat sich von der Steppe in gesellschaftliche Gegebenheiten verlagert. Ergo würde ich Kampf oder Schlachtfest evolutionsbedingt als normal bewerten. Kluge Menschen könnten allerdings über ihren evolutionären Schatten springen... ach funktioniert sowieso nie! Rosa
MINT schrieb: > Daß hier alle unter > Verfolgungswahn leiden und hinter allem und jedem die Gefährdung des > eigenen Lebensglückes sehen, habe ich so nicht erwartet. Ach, du bist neu hier? Dann willkommen und viel Spass im Forum der Gescheiterten.
Mine Fields schrieb: > Wer Beziehungen und Netzwerke mit Vetternwirtschaft gleichsetzt, hat es > einfach nicht kapiert. Dumm gelaufen eben und selbst schuld, wenn man > keine Beziehungen hat. full ack :-)
Kontakte habe ich während meines Studiums leider auch nicht aufgebaut. Jedenfalls war nichts brauchbares darunter, was mir hätte einen Job verschaffen können. Zwar habe ich mein Pflichtpraktium bei einem großen Pharmaunternehmen machen können - in welches ich ebenfalls nur über Vitamin-B gekommen bin. (Formlose Bewerbung einem Bekannten eines Bekannten privat mitgegeben und zwei Wochen später durfte ich anfangen). Jedoch hatte dieses Praktikum nur bedingt etwas mit den Inhalten und Dingen zu tun, die ich nach dem Studium im Berufsleben machen wollte. Von daher waren diese Kontakte hierfür völlig unbrauchbar. Zudem hatte ich sie nach dem Ende nicht weiter gepflegt und ich war mir sicher, niemand würde sich an mich noch erinnern. Während des Studiums habe ich im öffentlichen Dienst gearbeitet. Hier wollte ich auch nicht zurück bzw. hätte ich als Perspektive Aushilfslehrer in Informatik und Mathematik gehabt. Von daher musste ich mich allein auf Jobsuche begeben - ohne irgendwelche tollen Referenzen und Empfehlungsschreiben machen. Fast 8 Monate hat es gedauert, ehe ich bei einem KMU anfangen durfte. Heute werden die Leute gesucht - es findet sich kaum jemand brauchbares. Ich würde sogar angeblich für jede Person, die ich empfehle und die eingestellt wird, 100 Euro bekommen.
Craig Ferguson schrieb: > Heute werden die Leute gesucht - es findet sich kaum jemand brauchbares. > > Ich würde sogar angeblich für jede Person, die ich empfehle und die > eingestellt wird, 100 Euro bekommen. "Nur" 100 Euro? 2006 gab es bei einem Ingenieurdienstleister eine Prämie von 1000€, wenn ich einen brauchbaren Kandidaten anwerbe, der dann 1 Jahr durchhält. Bei Siemens sol es Prämien von über 2000€ gegeben haben. Bei 100€ scheint der Zwang brauchbare Leute zu finden nicht all zu groß zu sein.
Craig Ferguson schrieb: > Ich würde sogar angeblich für jede Person, die ich empfehle und die > eingestellt wird, 100 Euro bekommen. Eine Null Vergessen?
voodoofrei schrieb: > Eine Null Vergessen? nein, es sind tatsächlich 100 Euro. Jedoch wurde es nur einmal mündlich unter 4 Augen erwähnt, also nichts schriftliches verfügbar, für den Fall der Fälle.
Also streicht jemand anders die Prämie ein ;). Man sollte sich da mal vor Augen halten, dass ein Headhunter für das erfolgreiche Anwerben mehrere Monatsgehälter bekommt.
> Wer Beziehungen und Netzwerke mit Vetternwirtschaft gleichsetzt, hat es > einfach nicht kapiert. Dumm gelaufen eben und selbst schuld, wenn man > keine Beziehungen hat. Dann ist ja klar mit welchen Methoden du zu deinem Job gekommen bist. > Ich würde sogar angeblich für jede Person, die ich empfehle und die > eingestellt wird, 100 Euro bekommen. Das sind ja fast schon mafiöse Strukturen in eurer Firma.
> Wer Beziehungen und Netzwerke mit Vetternwirtschaft gleichsetzt, hat es > einfach nicht kapiert. Dumm gelaufen eben und selbst schuld, wenn man > keine Beziehungen hat. > > full ack :-) die Frage ist, was Euch die "Beziehungen & Netzwerke" in einer wirklichen Krise nutzen ... da trennt sich dann nämlich wie auch im privaten Bereich die Spreu vom Weizen. Da können Netzwerke ganz schnell zusammenbrechen! D.h. entweder hattet Ihr bisher nur Glück im Leben (das gibts natürlich) oder Ihr habt noch keine Lebenserfahrungen gesammelt. > Daß hier alle unter > Verfolgungswahn leiden und hinter allem und jedem die Gefährdung des > eigenen Lebensglückes sehen, habe ich so nicht erwartet. ich kenne ganz konkrete Fälle, wo die Hilfe ausblieb, weil derjenige, der hätte helfen können sich selbst in seiner Jobposition gefährdet sah (nicht ganz zu Unrecht). Insofern spielen solche Aspekte sehr wohl eine Rolle.
Zuckerle schrieb im Beitrag #2469634: > du uns hier > auf die Schippe nehmen willst. Natürlich werde ich hier keine echten Namen und Unternehmen nennen, jedoch ist das genau mein Fall. Ich war Absolvent, hatte mich nie um ein Netzwerk und Kontakte gekümmern (fand auch den Begriff "Networking" ziemlich albern) und als ich mitten in der Wirtschafts- und Finanzkrise anfing, mich um einen Job zu bemühen, hagelte es eine Menge von Absagen. Hätte ich Kontakte - z.B. aus Werkstudententätigkeiten oder sinnvollen Praktika gehabt, wäre es wahrscheinlich deutlich einfacher gewesen, eine Stelle zu bekommen. Eben weil es Hürden nimmt und Schwellen senkt. Jetzt sitze ich quasi mit auf der anderen Seite bzw. bekomme es mit, wie nach Leuten gesucht wird und Kandidaten durchleuchtet werden. Wenn man unbekannt ist, ist es deutlich schwieriger. Ich wurde damals dann bei einem KMU fündig, der mir eine Change gegeben hat. "Dafür gibt es schließlich die Probezeit" hieß es, weil man sich nicht ganz sicher war, ob ich ins Team passen würde.
Zuckerle schrieb im Beitrag #2469676: > was ist KMU ? http://de.wikipedia.org/wiki/Kleine_und_mittlere_Unternehmen
lach schrieb: >> Wer Beziehungen und Netzwerke mit Vetternwirtschaft gleichsetzt, hat es >> einfach nicht kapiert. Dumm gelaufen eben und selbst schuld, wenn man >> keine Beziehungen hat. > > Dann ist ja klar mit welchen Methoden du zu deinem Job gekommen bist. Meinen ersten Job habe ich dadurch bekommen, dass ich im Praktikum gute Leistungen abgeliefert habe und der Abteilungsleiter sich bei der Bewerbung daran erinnert hat. Und genau darum ging es mir. smörre schrieb: > die Frage ist, was Euch die "Beziehungen & Netzwerke" in einer > wirklichen Krise nutzen ... da trennt sich dann nämlich wie auch im > privaten Bereich die Spreu vom Weizen. Natürlich funktioniert es nicht immer. Aber man steht auf jeden Fall immer besser da als völlig ohne Beziehungen. smörre schrieb: > D.h. entweder hattet Ihr bisher nur Glück im Leben (das gibts natürlich) > oder Ihr habt noch keine Lebenserfahrungen gesammelt. Das Argument Glück wird immer rausgeholt, wenn man das eigene Versagen nicht erklären kann und das Argument Lebenserfahrung wird von alten Leuten gerne als Universalwaffe ausgepackt, wenn man sonst nichts mehr zu bieten hat.
Mine Fields schrieb: > smörre schrieb: >> die Frage ist, was Euch die "Beziehungen & Netzwerke" in einer >> wirklichen Krise nutzen ... da trennt sich dann nämlich wie auch im >> privaten Bereich die Spreu vom Weizen. > > Natürlich funktioniert es nicht immer. Aber man steht auf jeden Fall > immer besser da als völlig ohne Beziehungen. Und man kann da durchaus differenzieren: Es gibt natürlich viele eher lockere Kontakte, dann die etwas engeren und schließlich den engsten Kreis: Familie und Freunde Wenn aber jemand aus dem Studium geht und sagt: "ich habe mir kein Netzwerk aufgebaut" - dann finde ich das schon schlimm. Denn zumindest mit "seinen" Kommilitonen sollte man doch auch danach noch Kontakt haben. Dazu kommen eben so Sachen wie Praktika, Diplomarbeit usw. - alles Dinge, bei denen man mit anderen in Kontakt kommt. Und natürlich ist dieser Kontakt später viel wichtiger als die Noten. > smörre schrieb: >> D.h. entweder hattet Ihr bisher nur Glück im Leben (das gibts natürlich) >> oder Ihr habt noch keine Lebenserfahrungen gesammelt. > > Das Argument Glück wird immer rausgeholt, wenn man das eigene Versagen > nicht erklären kann und das Argument Lebenserfahrung wird von alten > Leuten gerne als Universalwaffe ausgepackt, wenn man sonst nichts mehr > zu bieten hat. Da ist wohl etwas dran. Oftmals wird das Leben so dargestellt, als würde alles auf einen einstürzen und man selbst dümpele wie eine Boje im Sturm. Dabei liegen fast alle Entscheidungen bei einem selbst. Glück muss man haben. Allerdings wird der Anteil am Erfolg deutlich überschätzt. Das meiste in diesem Bereich ist weder Glück noch Inspiration sondern einfach harte Arbeit und vor allem Ausdauer/Hartnäckigkeit. Chris D.
Chris D. schrieb: > Wenn aber jemand aus dem Studium geht und sagt: "ich habe mir kein > Netzwerk aufgebaut" - dann finde ich das schon schlimm. Denn zumindest > mit "seinen" Kommilitonen sollte man doch auch danach noch Kontakt > haben. Klar kenne ich noch ein paar Leute aus meinem Studium. Mit einigen bin ich noch heute gut befreundet und man unternimmt regelmäßig etwas. Vieles hat sich jedoch einfach verlaufen - ich denke, die meisten würden mich auch gar nicht mehr kennen. Wieder andere waren in den falschen Branchen und / oder Tätigkeitfeldern. Von daher hätte ich es vielleicht konkretisieren können: kein zur Jobsuche brauchbares Netzwerk aufgebaut. Zur potentiellen Arbeitgebern z.B. über Praktika, Nebenjobs, Messen etc.
> Dabei liegen fast alle Entscheidungen bei einem selbst. > Glück muss man haben. Allerdings wird der Anteil am Erfolg deutlich > überschätzt. > Das meiste in diesem Bereich ist weder Glück noch Inspiration sondern > einfach harte Arbeit und vor allem Ausdauer/Hartnäckigkeit. na das ist doch mal ein positives Schlußwort & Resümee, was diese ganzen Endlosthreads anbelangt - Frohes Fest & Guten Rutsch
Begeht man schon Vetternwirtschaft wenn man mit einem potentiellen Arbeitgeber zuerst das Gespräch sucht bevor man denen eine Bewerbungsmappe an die Nase ballert? ;)
Mark Brandis schrieb: > Dipl Ing ( FH ) schrieb: > >> mindestens 70-80 % der Jobs durch irgendwelche Beziehunge welche Art >> auch immer vergeben > > Quellen dafür? Ach so, du hast keine. So wie meistens halt. > Bei meiner Ausbildung bei Siemens war es so, dass gefühlt 100% durch Beziehungen die Ausbildungsstelle bekommen hatten. Meine Mutter hat früher dort auch eine Zeit lang gearbeitet. Das wusste ich aber zu diesem Zeitpunkt nicht. Es hat wohl auch den Vorteil, dass die Mitarbeiter dann in vielen Fällen länger beim Unternehmen bleiben. Die Ausbildung bei Siemens ist erste Sahne.
Andy D. schrieb: > Begeht man schon Vetternwirtschaft wenn man mit einem potentiellen > Arbeitgeber zuerst das Gespräch sucht bevor man denen eine > Bewerbungsmappe an die Nase ballert? ;) Nach der Meinung der einschlägig Frustrierten hier: Sobald du den Job bekommst: Ja!
Ich schrieb: > Bei Siemens sol es Prämien von über 2000€ gegeben haben. Es waren laut Presse 3000. Das wurde aber sehr selten gezahlt, weil es kaum zu Einstellungen kam. Woher sollen die Mitarbeiter denn auch die vielen Bekannten nehmen? Die, die bereit wären, für Siemens zu arbeiten, tun das schon, haben sich beworben, oder passen nicht, bzw wurden schon mal abgelehnt. Da ghet dann auch keiner mehr hin. Das einzige, was geklappt hat, ist, dass einige bei ihren Freunden Werbung für eine beszimmte Abtielung gemacht haben, die sie kannten und sich da dann einer veranlasst fühlte sich zu bewerben, weil er so einen guten Eindruck von Siemens bekam. Aber wie gesagt, im Ganzen waren das nicht einmal 20 Fälle siemensweit und obdendrein galten diese Regelungen auch nur für bestimmte Jobs. (Quelle Personalabteilung München)
Mine Fields schrieb: > Wer Beziehungen und Netzwerke mit Vetternwirtschaft gleichsetzt, hat es > einfach nicht kapiert. Dumm gelaufen eben und selbst schuld, wenn man > keine Beziehungen hat. Chris D. schrieb: > Das meiste in diesem Bereich ist weder Glück noch Inspiration sondern > einfach harte Arbeit und vor allem Ausdauer/Hartnäckigkeit. Die beiden Statements fassen es für mich am besten zusammen. Wer gute Arbeit abliefert und halbwegs umgänglich ist, "netzwerkt" automatisch.
Dipl Ing ( FH ) schrieb: > " Persönliche Seilschaften helfen bei der Jobsuche, das zeigt eine > aktuelle Studie. Wenn Unternehmen neue Mitarbeiter einstellen, handelt > es sich in 25 Prozent der Fälle um Bekannte und Freunde. Dagegen führt > Leiharbeit nur selten zu einer regulären Stelle. " Na und? Wo ist das Problem? Mache ich bei 100% meiner Mitarbeiter so, die Zusammenarbeit funktioniert einfach langfristig besser. M/W ist egal, ich habe bei einem ausgewogenen Verhältnis (und gleichem Lohn für gleiche Arbeit!!!!!) die mit Abstand besten Erfahrungen mit Leistungsbereitschaft, Flexibiltät und Qualität der Arbeit gemacht.... Wer da nicht mitgehen will braucht auch nicht mitgehen - das sind leider meistens die "Unbekannten" Grüße miWi
Paul schrieb: > Es waren laut Presse 3000. Das wurde aber sehr selten gezahlt, weil es > kaum zu Einstellungen kam. Woher sollen die Mitarbeiter denn auch die > vielen Bekannten nehmen? Die, die bereit wären, für Siemens zu arbeiten, > tun das schon, haben sich beworben, oder passen nicht, bzw wurden schon > mal abgelehnt. Da ghet dann auch keiner mehr hin. Ein bischen Werbung in der Zeitung über den berühmten "Fachkräftemangel" und Fangprämien macht sich vielleicht gut. Bei Siemens arbeiten nur Spitzenleute und diese versuche "wir" über Fang-Prämien zu finden. Liegt auch darin, daß Bekannte eines Siemensianer besser wissen, was für ein Laden Siemens sein kann und sich dort nicht bewerben, trotz Vitamin B.
Klaus schrieb: > Wer gute Arbeit abliefert und halbwegs umgänglich ist, "netzwerkt" > automatisch. Das ist auch noch ein wichtiger Aspekt. Manche Kontakte muss man dann auch nicht intensiv pflegen, wenn man gute Arbeit abgeliefert hat, erinnert sich derjenige auch nach 5-10 Jahren noch daran, falls man sich dort bewirbt. Ähnlich ist es mit Kunden- und Lieferantenkontakten. Genauso funktioniert es im Studium: Wenn man dort einen teamfähigen und kompetenten Eindruck hinterlassen hat, wird sich ein ehemaliger Kommolitone gerne daran erinnern, wenn er an einer Entscheiderposition sitzt oder einen Bewerber für eine offene Stelle empfehlen soll.
>Ein Viertel der Jobs wird über "Vitamin B" vergeben
Um zum Anfang zurueckzukommen. Als Ingenieur ist es extrem wichtig Leute
zu kennen. Das nennt sich "Netzwerk". Daher sollte man sich bei
Absolventen- treffen, bei Produktepraesentationen, usw, hinbewegen und
mit den Leuten reden, mit den Kollegen reden.
Das Arbeitsrecht unterstuetzt diese Vorgehen. Denn jemanden falschen
einzustellen ist eine Katastrophe. Teilweise ist die
Projekteinarbietungszeit laenger wie die Probezeit. Und dann wird man
den Mitarbeiter kaum mehr los.
> Bei Siemens arbeiten nur Spitzenleute Das Iist eine glatte Lüge .. > und diese versuche "wir" über > Fang-Prämien zu finden. Vielleicht ist ja der Laden auch desswegen nicht so prickelnd ..
Die Siemensfangprämien sind nach meinem Wissen mehr Werbeaussage, als Fakt. Siemens hat in allen Bereichen genug Bewerbungen, sowohl von Absolventen, als auch Fortgeschrittenen. Wenn die Prämien aussetzen, dann, weil sie keinen finden, dann gibt es aber auch keinen im Markt, der da hin will. Diese Sucherei mit Prämien macht nur für KMUs Sinn, weil es da zwar Hunderte im Markt gibt, die sehr gut wurtschaften, deren Namen man aber nicht kennt. Ich habe ja auch gerade wieder mit so einer zu tun: Weltmarkführer in ca 15 von etwa 70 Produkten innerhalb dieser Teilbranche, in Deutschland sogar Martführer mit 12 von etwa 40 Produkten dieses Segments. Jeder Bundesbürger hat mindestens einmal die Woche mit einem Produkt von denen direkt und hauptnah zu schaffen. Die bauen und verkaufen auch unter anderen Namen, weil sie Firmen aufgekauft haben, ohne deren Namen zu ändern. Insgesamt gibt es in D 7 Standorte, in Frankreich USA und Belgien jeweil noch eine Niederlassung. Die haben fast 300 Mitarbeiter und machen knapp bald eine Milliarde Umsatz im Jahr. Trotz 20 Jahre Erfahrung, davon 12 Jahre in der Branche, habe ich die noch nie gehört, oder sagen wir "wahrgenommen". Wenn die eine Stellenbeschreibung losschicken, dauert es ewig, bis sich einer bewirbt, weil die keine Sau kennt. Selbst in der eigenen Stadt ist nicht jedem Bewohner klar, wer das ist, und was sie alles bauen und liefern. Die suchen fast nur über head hunter und stellen Leute ein, die ihnen die Mitarbeiter empfehlen. Da ruft halt einer seinen Studienkollegen an und fragt nach, ob er Lust hat, wenn es eine Stelle gibt. So geht das.
> Die suchen fast nur über head hunter und stellen Leute ein, die ihnen > die Mitarbeiter empfehlen. Da ruft halt einer seinen Studienkollegen an > und fragt nach, ob er Lust hat, wenn es eine Stelle gibt. So geht das. Stimmt und gerade desswegen ist auch High-Tech mässig so besch........... aufgestellt ..
http://www.joelonsoftware.com/articles/FindingGreatDevelopers.html Runterscrollen zum Abschnitt "Employee referrals: may be slippery when wet"
nen mich meister du wurm schrieb: > Runterscrollen zum Abschnitt "Employee referrals: may be slippery when > wet" Nein, besser den ganzen Artikel lesen, da steckt eine Menge interessanter Informationen drin, die sich auch auf Ingenieure in Deutschland übertragen lassen. Zum Beispiel: "The great software developers, indeed, the best people in every field, are quite simply never on the market." In dem Artikel wird auch schön beschrieben, wie tatsächlich Netzwerke zustande kommen: Auf Messen, Konferenzen und Praktika. Der Autor vernachlässigt zwar die Tatsache, dass es zwischen den Nieten und den Obergenies noch eine ganze Masse an durchschnittlichen, aber dennoch guten Leuten gibt. Aber ansonsten steckt da schon sehr viel Wahrheit drin.
Aber welcher Arbeitgeber will schon bloß mittelmäßig Arbeitskräfte in seinem Unternehmen haben? Das müssen doch grundsätzlich Topleute sein! Oder eben der Neffe des Vorstandsvorsitzenden.
Klar, ich will auch einen Job haben, bei dem ich nichts arbeiten muss und trotzdem Millionen verdiene. Da ich aber Realist bin, gebe ich mich mit 40h und normaler Bezahlung zufrieden. Und genauso geben sich die Unternehmen eben auch mit durchschnittlichen Leuten zufrieden.
Craig Ferguson schrieb: > Aber welcher Arbeitgeber will schon bloß mittelmäßig Arbeitskräfte in > seinem Unternehmen haben? Das müssen doch grundsätzlich Topleute sein! Für Topleute muss man auch Topgehälter zahlen, sonst kann man sie nicht halten. Diverse Firmen sind dazu aber nicht bereit, also stellen sie eben den Durchschnitt ein.
Um die These hier mal etwas von der anderen Seite zu beleuchten, wer auf sogenannte Netzwerke, zu deutsch Vitamin B zurückgreifen muß, ist doch bloß zu faul oder unfähig mit den richtigen Mitteln die wirklich gebrauchten Leute zu finden. Über Kontakte und Bekannte findet man doch eigentl. nur gerade suchende Durchschnitts- oder Nichtskönner, die sich vllt. gut ins Szene setzen und labern können, aber nirgendwo ihre Wurzeln oder tiefgreifende Grundlagen haben. Oder will mir jemand hier weiß machen, daß sich die Creme de la Creme immer auf der Suche befindet, und gerade dann verfügbar ist, wenn sie gebarucht wird? Dazu noch überlall blendende Kontakte hin unterhält? Das sind nicht mal die Freelancer mit richtigen Fähigkeiten, denn die sind auch langfristig in Projekten gebunden, die müßte man dann erstmal freikaufen. Also wird doch nur der Durchschnitt von zu bequemen "Personalern" den Chefs gesucht, und finden dann genauso nur die durchschnittlichen freien Typen. Wer über diesen Weg irgendwo reinkommt, behauptete dort oben so cool jemand, auf die Leute wäre Verlass und die wären leistungsfähig und zuverlässig. Ist da nur der Widerspruch an sich, ohne große Anstrengungen, mit relativ leichten Mitteln irgendwo Fuß zu fassen, soll was bewirken? Ansporn und Leistungsfähigkeit, na das erkläre mir mal jemand. Klappt vllt. bei durchschnittl. Projekten ohne großen Ansprüche mit überdurschnittl. Bezahlung an Leute ohne Branchenwissen und private Ansprüche. Oder mit Leuten die beim Kunden durch gekonntes Auftreten auf Std.Basis abgerechnet werden können. Auf Projektpreisbasis oder Leistungsvergütung keine Chance für solche Typen. Da kommt mir eigentl. nur eine Region in den Sinn, wo gerne die Leute in ganz DE versucht werden zu aquirieren, weil billig + zuverlässig + gut ausgelidet und keinen Plan was man gehaltsmäßig in der Wirtschaftsregion alte Bundelsänder in den Ballungszentren wert ist. So wird ein Schuh draus, alles andere sind Schmalspurakrobaten und "sich-selbst-gut-Verkäufer, mal ganz salopp ausgedrückt.
Elektroniker schrieb: > Um die These hier mal etwas von der anderen Seite zu beleuchten, wer auf > sogenannte Netzwerke, zu deutsch Vitamin B zurückgreifen muß, ist doch > bloß zu faul oder unfähig mit den richtigen Mitteln die wirklich > gebrauchten Leute zu finden. > Über Kontakte und Bekannte findet man doch eigentl. nur gerade suchende > Durchschnitts- oder Nichtskönner, die sich vllt. gut ins Szene setzen > und labern können, aber nirgendwo ihre Wurzeln oder tiefgreifende > Grundlagen haben. Nicht wirklich. Denn zu den Netzwerken zählen auch die direkten Kontakte, die echte Überflieger natürlich zuhauf haben. Die haben in der Branche einen gewissen Ruf und müssen daher auch keine Bewerbungen schreiben, sondern müssen nur bei einen der unzähligen Angeboten, die über die Zeit hereinfliegen, zusagen. Bei den nicht ganz so guten läuft das natürlich nicht so gut, aber da helfen die Kontakte schon, in dem man z.B. die Bewerbungen direkt an die Verantwortlichen richten kann und somit wenigstens schon einmal die Filterung durch die Personalstelle verhindern kann. Und wenn sich derjenige noch an den Mann positiv erinnert, hat man schon einen enormen Vorsprung gegenüber unbekannten Bewerbern. Bei Empfehlungen über Dritte ist natürlich etwas mehr Vorsicht angesagt, aber das sollte logisch sein.
Du schilderst hier die Realität, die ist unbestritten so, nur die
Konsequenz daraus sind nicht bessere Ergebnisse in der Produktionskette
oder mehr Qualität und Zuverlässigkeit. Eher das Gegenteil.
Wer mit weniger Aufwand zu einem Zieleinstieg kommt wird auch weniger
Einsatz im gesamten Berufsleben opfern, weil es geht ja alles schön
easy, wieso sich überhaupt anstrengen. Schein bringt mehr als Sein.
Typisch deutsche Grundlage für massenweise unzufriedene Kunden in allen
Bereichen.
Produktqualität stimmt nicht mit Werbung und Leistungszusagen überein,
Haltbarkeit und Zuverlässigkeit der meisten Erzeugnisse nur so am
unteren Limit, nicht nur Chinaware.
Software reift beim Kunden, der gesamte Aufwand zur Erreichung eines
bestimmten Servicelevels/Produktzuverlässigkeit wird immer umfangreicher
> Kosten steigen trotz Qualitätsabstrichen und Einsparungen, der Effekt
welcher immer versucht wird in den Schatten zu drängen.
Loyalität geht nur einher mit gleichartigen Vorstellungen von wenig
Leistung zu viel Gehalt, kaum kippt diese Vorstellung werden Auswege
gesucht, und gefunden.
Mit klaren Abläufen auf allen Seiten, ohne persönliche vorherige
Bindungen, also offene Auswahl durch Vergleiche und Durchsetzung nur
transparenter Ansprüche wird alles eigentlich bodenständiger.
Denn Geschäft sollte Geschäft bleiben, kaum kommen private Einflüsse zum
Tragen wird das ganze Treiben mafiös. > Vetternwirtschaft Klüngelei
Bestechung und Schmierung, wer hat sowas nötig?
Nur unqualifizierte weniger leistungsfähige Bereiche, denn mit dem
Schein und der gegenseitigen Abhängigkeit verliert der geschäftl.
Anspruch an Qualität und Ernsthaftigkeit, Fehler schleichen sich
leichter ein, werden eher toleriert weil Vertrauensverhältnisse
mißbraucht werden, kumpelhafte Verhältnisse waren noch nie Grundlage
professioneller Schöpfungen, einer muß dann immer den Bumann miemen oder
anderweitig den Schlamassel abwälzen,
Aber immer nur aus der Sicht wie sich "leichtfertige" Geschäfte negativ
auswirken, zig mal selbst erlebt.
Der Fisch fängt wo das Stinken an?, und dort werden die grundsätzlichen
Fehler begangen, von den unteren schaffenden "Etagen", die keinerlei
Einflußmöglichkeiten haben (dürfen), wird akkurates Verhalten ggü. jedem
verlangt.
Vorbildwirkung gleich Null, also wozu noch großartig sich in der
Ausbildung anstrengen, wenn eh alles nur über Beziehungen viel leichter
zu erreichen ist > bestes Bsp. die Innen- und Außen- sowie
Finanzpolitik, Klüngelei bis zum Umfallen, Ausbaden müssen solche
Seilschaften immer andere, nur irgendwo beißt sich die Katze dann in den
eigenen Schwanz.
Elektroniker schrieb: > Der Fisch fängt wo das Stinken an?, und dort werden die grundsätzlichen > Fehler begangen, von den unteren schaffenden "Etagen", die keinerlei > Einflußmöglichkeiten haben (dürfen), wird akkurates Verhalten ggü. jedem > verlangt. Ich komme mir manchmal wie in einem Ruderboot vor, wo ich der Einzige bin, der rudert und von 99 Steuerleuten kommandiert werde. Das Verhältniss von denen, die "schaffen", zu denen, die meinen, das steuern zu müssen/können, steht momentan in einem eklatanten Missverhältniss. Mit anderen Worten: Kopf- bzw. Handarbeit ist in diesem Staat einfach nichts mehr wert.
> Um die These hier mal etwas von der anderen Seite zu beleuchten, wer auf > sogenannte Netzwerke, zu deutsch Vitamin B zurückgreifen muß, ist doch > bloß zu faul oder unfähig mit den richtigen Mitteln die wirklich > gebrauchten Leute zu finden. komische Theorie Deinerseits, Du wirst immer nur Leute finden, die eine gewisse Leistung bringen werden, mehr geht nicht - nur darum geht es ja bei Vitamin B. Insofern sehe ich auch nichts schlechtes darin. > Über Kontakte und Bekannte findet man doch eigentl. nur gerade suchende > Durchschnitts- oder Nichtskönner, die sich vllt. gut ins Szene setzen > und labern können, aber nirgendwo ihre Wurzeln oder tiefgreifende > Grundlagen haben. ist das wirklich so, sind die alle doof? Sind die "anderen" wirklich besser? > Oder will mir jemand hier weiß machen, daß sich die Creme de la Creme > immer auf der Suche befindet, und gerade dann verfügbar ist, wenn sie > gebarucht wird? Die Creme de la Creme sind Leute, die sich schon bewiesen haben und wissen was sie wert sind. Denkst Du Schumacher würde in der Formel 3 weitermachen, nur weil er keine Leistung mehr bringt wie das ja der Fall ist? Träum mal weiter. > Du schilderst hier die Realität, die ist unbestritten so, nur die > Konsequenz daraus sind nicht bessere Ergebnisse in der Produktionskette > oder mehr Qualität und Zuverlässigkeit. Eher das Gegenteil. ein ganz normaler Zustand, es gibt hier kein hire and fire, sondern Einstieg oder Wiedereinstieg über Dienstleister und wer eine gesichterte Angestelltenposition hat, der verteidigt diese mit Beamtenmentalität ... zurecht, sonst würde ihm am Ende das Gleiche drohen! Das Ergebnis ist dann ein gewisser Stillstand. > Produktqualität stimmt nicht mit Werbung und Leistungszusagen überein, > Haltbarkeit und Zuverlässigkeit der meisten Erzeugnisse nur so am > unteren Limit, nicht nur Chinaware. Es bleibt dem Kunden überlassen daraus auch mal eine Konsequenz zu ziehen. Wegen Monopolstellung bleibt diese aus - wahrscheinlich bis in alle Ewigkeit. > Denn Geschäft sollte Geschäft bleiben, kaum kommen private Einflüsse zum > Tragen wird das ganze Treiben mafiös. > Vetternwirtschaft Klüngelei > Bestechung und Schmierung, wer hat sowas nötig? das ist doch leider überall so, nur daß das in der Regel nicht offen praktiziert wird bzw. schnell wieder zur Tagesordnung übergegangen wird, wenn mal was rauskommt. > Der Fisch fängt wo das Stinken an?, und dort werden die grundsätzlichen > Fehler begangen, von den unteren schaffenden "Etagen", die keinerlei > Einflußmöglichkeiten haben (dürfen), wird akkurates Verhalten ggü. jedem > verlangt. das nennt man Hierachie und die hat sich auch bewährt in der fernen Vergangenheit; nur jetzt finden eben Leute den Weg in die Spitze (und verharren dort auch unbeschadet - das ist der Unterschied zu früher!) deren Leistungsfähigkeit fragwürdig ist. > Vorbildwirkung gleich Null, also wozu noch großartig sich in der > Ausbildung anstrengen, wenn eh alles nur über Beziehungen viel leichter > zu erreichen ist die Zeiten haben sich eben geändert - siehe auch die andere Diskussion, auf einmal sind die Abbrecher wahre Juwelen, usw., usw. C'est la vie.
Ein Dozent von mir hat das einmal sehr klar auf einen Punkt gebracht: "First class selects first class, second class selects third class." Wenn ich mir die sogenannten Empfehlungen für Neubesetzungen ansehe, zeigt sich das immer wieder. Bei den Empfehlungen kann ich mich darauf verlassen, daß der Empfohlene eine geringere Leistung als der Empfehlende bringt. Und es sollte niemanden verwundern. Es ist eine große Hierarchie, in der jeder nach oben möchte, um nicht unten herauszufallen. Und die Konsequenzen, die unsere Gesellschaft für die bereit hält, die herausfallen, rechtfertigen nahezu beliebige Mittel um oben zu bleiben. Das mag nicht schön sein, aber unter uns werden wohl kaum noch 16-jährige Idealisten sein. Ich kann mich eigentlich nur an zwei Fälle entsinnen, in denen die Empfehlungen wirklich etwas wert waren. Das alleine ist nicht so interessant, sondern wer die Empfehlung jeweils abgegeben hat. Beide mehr als herausragend, in dem was sie leisten bzw. darstellen. Aus meiner persönlichen Erfahrung heraus, bestätigt sich Eingangs erwähnter Satz immer wieder. Die erwähnten, wie auch immer gearteten, Netzwerke dienen ausschließlich dem Vorteil der darin Agierenden. Und die Empfehlenden sind nun einmal ein fester Bestandteil davon. Beim überfliegen des Threads bin ich dann auf die These der Qualitätssicherung gestoßen. Das erinnert ein wenig an die Behauptung der "Qualitätsgarantie" beim sogenannten Empfehlungsmarketing...
Elektroniker schrieb: > Du schilderst hier die Realität, die ist unbestritten so, nur die > Konsequenz daraus sind nicht bessere Ergebnisse in der Produktionskette > oder mehr Qualität und Zuverlässigkeit. Eher das Gegenteil. > Wer mit weniger Aufwand zu einem Zieleinstieg kommt wird auch weniger > Einsatz im gesamten Berufsleben opfern, weil es geht ja alles schön > easy, wieso sich überhaupt anstrengen. Dann kennst Du aber eindeutig nur die falschen Leute. Ein Großteil der Leute, die ich kenne, sind eher genau das, weshalb "Made in Germany" so einen hervorragenden Ruf genießt: technische Pedanten und Perfektionisten. Denen ist es vollkommen egal, wie sie zu ihrem Arbeitsplatz kamen: es vereint sie die Leidenschaft für das, was sie tun. Dementsprechend gut sind diese Leute. Und: man kennt und vertraut untereinander - gerade auch dem Urteil des Empfehlenden. Wichtig ist aber immer: kein Konflikte des Empfehlenden bzgl. des Empfohlenen, also: keine Unternehmenszugehörigkeit, anderes Fachgebiet usw. Das was Mike hier schreibt ... Mike schrieb: > Wenn ich mir die sogenannten Empfehlungen für Neubesetzungen ansehe, > zeigt sich das immer wieder. Bei den Empfehlungen kann ich mich darauf > verlassen, daß der Empfohlene eine geringere Leistung als der > Empfehlende bringt. ... lässt sich dann recht gut ausschließen. > Schein bringt mehr als Sein. Auch solche Leute gibt es natürlich zu Hauf. Die Kunst ist es, diese zu erkennen (was im technischen Bereich nicht wirklich schwer ist. Da reichen vier bis fünf Fragen). > Typisch deutsche Grundlage für massenweise unzufriedene Kunden in allen > Bereichen. Warum sollte das typisch deutsch sein? Es ist eher das oben von mir angesprochene Gegenteil, was dazu führt, dass uns das Ausland die Maschinen sehr gerne abnimmt. > Produktqualität stimmt nicht mit Werbung und Leistungszusagen überein, > Haltbarkeit und Zuverlässigkeit der meisten Erzeugnisse nur so am > unteren Limit, nicht nur Chinaware. Die meisten Mittelständler könnten so nicht überleben. Die Chinesen kaufen z.B. ganz bewusst deutsche Maschinen und nicht die chinesischen Kopien. Und die wissen sehr genau, warum. > Software reift beim Kunden, der gesamte Aufwand zur Erreichung eines > bestimmten Servicelevels/Produktzuverlässigkeit wird immer umfangreicher >> Kosten steigen trotz Qualitätsabstrichen und Einsparungen, der Effekt > welcher immer versucht wird in den Schatten zu drängen. > Loyalität geht nur einher mit gleichartigen Vorstellungen von wenig > Leistung zu viel Gehalt, kaum kippt diese Vorstellung werden Auswege > gesucht, und gefunden. Das ist aber kein Problem eines Netzwerkes an sich sondern der Mitglieder bestimmter Netzwerke. Es gibt eben genauso gut die von mir oben angesprochenen Netzwerke, die durchaus die zu Unrecht verrissenen "deutschen Tugenden" pflegen. Dementsprechend sind auch Empfehlungen aus diesem Netzwerk heraus einzuordnen. Es gibt also nicht das Netzwerk" sondern jeder hat verschiedene, die er natürlich richtig einschätzen können muss. > Mit klaren Abläufen auf allen Seiten, ohne persönliche vorherige > Bindungen, also offene Auswahl durch Vergleiche und Durchsetzung nur > transparenter Ansprüche wird alles eigentlich bodenständiger. Da habe ich andere Erfahrungen gemacht: ohne persönliches Engagement und Einbringung - also mit der Sichtweise: "das ist nur ein Job" - entstehen vielleicht Allerweltsprodukte, aber kaum Innovatives. > Denn Geschäft sollte Geschäft bleiben, kaum kommen private Einflüsse zum > Tragen wird das ganze Treiben mafiös. > Vetternwirtschaft Klüngelei > Wer hat sowas nötig? Jedes soziale Wesen :-) So wie Du eher dem Urteil eines Freundes als der Werbung vertraust, so ist es natürlich auch oft bei Arbeitnehmern. > Nur unqualifizierte weniger leistungsfähige Bereiche, denn mit dem > Schein und der gegenseitigen Abhängigkeit verliert der geschäftl. > Anspruch an Qualität und Ernsthaftigkeit, Fehler schleichen sich > leichter ein, werden eher toleriert weil Vertrauensverhältnisse > mißbraucht werden, kumpelhafte Verhältnisse waren noch nie Grundlage > professioneller Schöpfungen, Das ist in der Pauschalität Unsinn, denn es gibt, wie ich oben aufzuzeigen versuchte, Netzwerke verschiedenster Art. Ich werde sicher 95% meiner Kontakte nicht bemühen, wenn ich jemanden Neues suche. Aber die restlichen 5% werde ich befragen und ich weiss, dass - wenn sie eine Empfehlung für mich haben - ich diese mit Sicherheit zum Vorstellungsgespräch einladen werde - eben aufgrund der hohen Ansprüche, die diese 5% haben. Diese 5% werde ich aber natürlich nicht befragen, wenn es um wichtige Dinge der Unternehmensführung geht. Da hat man dann ein anderes Netzwerk - zu allererst meine Frau ;-) > einer muß dann immer den Bumann miemen oder > anderweitig den Schlamassel abwälzen, > Aber immer nur aus der Sicht wie sich "leichtfertige" Geschäfte negativ > auswirken, zig mal selbst erlebt. > Der Fisch fängt wo das Stinken an?, und dort werden die grundsätzlichen > Fehler begangen, von den unteren schaffenden "Etagen", die keinerlei > Einflußmöglichkeiten haben (dürfen), wird akkurates Verhalten ggü. jedem > verlangt. > Vorbildwirkung gleich Null, also wozu noch großartig sich in der > Ausbildung anstrengen, wenn eh alles nur über Beziehungen viel leichter > zu erreichen ist > bestes Bsp. die Innen- und Außen- sowie > Finanzpolitik, Klüngelei bis zum Umfallen, Ausbaden müssen solche > Seilschaften immer andere, nur irgendwo beißt sich die Katze dann in den > eigenen Schwanz. Das gibt es alles unbestreitbar - aber nur weil diese Leute ihre Netzwerke auf diese Art verwenden, sind Netzwerke per se nicht schlecht, sondern schlicht für jeden notwendig, der nicht Eremit sein möchte. Netzwerke fangen z.B. auch durchaus auf, wenn man mal fällt oder helfen bei Engpässen. Sie sind nicht per se gut oder schlecht - aber sie existieren und mit ihnen fällt vieles wesentlich leichter. Chris D.
Da les ich doch nun schon seit einiger Zeit endloses Gemecker, das der Realitaet entbehrt. Stellen wir uns mal einen Ueberflieger vor, der viermal soviel Code pro Zeit produziert, und dessen Code weniger Fehler hat. Wie laeuft das denn nun weiter? Der Chef sagt logischerweise nichts, nimmt den Code und ist dankbar. Denn wenn er das taete, wuerde der Angestellte mehr Lohn wollen. So bleibt der Programmierer da und erhaelt immer groessere Projekte. Sieht vielleicht mal auf einer Messe ein Konkurrenzprojekt, wo 10 Leute fast dassselbe machen. Wuerd man den Angestellten aus seinem Projekt wegkriegen ? Eher nicht. Denn das Doppelte wuerde ihm eh nicht bezahlt, und weshalb soll er seinen Prinzenjob aufgeben, um in einem unbekannten Team zu arbeiten ? Deswegen spielt der Markt eben auch nicht. Der Name eines Projektes besagt noch gar nichts ueber das darin arbeiten. Das technologisch tollste Projekt ist nichts wenn der Vorgesetzte immer mit idiotischen Wuenschen und zu kurzen Terminen kommt.
Weshalb ist ein direkter Kontakt aus einem Netzwerk besser wie ein Bewerber ? In einem Netzwerk kann man sich laengere Zeit ungezwungen mit Leuten unterhalten, ueber viele technische und nicht technische Details. Demgegenuber wird einem von einem Bewerber einstudiert, die paar polierten Quadratcentimeter Oberflaeche entgegengehalten. Bis man da merkt dass nur Schein und wenig dahinter ist, ist einiges an Zeit vergangen. Denn beurteilen tun nicht die Personalverantwortlichen, die haben keine Ahnung von der Materie, dafuer moeglicherweise von Leute. Beurteilen tun die direkten Vorgesetzten, die haben zwar von der Technik eine Ahnung, aber nicht zwingend von Leuten. Deswegen ist ein direkter Kontakt aus einem Netzwerk wertvoller. Da weiss man mit dieser Person moechte man zusammenarbeiten, der hat was drauf. Dabei sollte nicht vergessen werden, die guten Leute haben auch Ballerina-Ambitionen. Das weiss man dann aber auch.
>> Autor: Nano Oschi (hacky) >> Datum: 27.12.2011 16:06 >Hatt sich schön gelesen. Nur, was willst du damit den überhaupt sagen? Wie laeuft der Markt mit guten Leuten... Es ist nicht so, das man als Ueberflieger eine Welle von Begeisterung vor sich hertreibt. Man ist nicht Bill Gates oder so. Der Vorgesetzte darf gar nicht ins Schwaermen kommen. Wenn ich einen Supermitarbeiter habe, wie beschrieben, und ich sag das meinem Branchenkollegen, hat der Mitarbeiter morgen ein Angebot im Briefkasten. Wenn ich's dem Mitarbeiter selbst sage, wie toll er sei, will er doppelten Lohn. Verstaendlich. Irgendwann macht er sich selbstaendig, macht eine eigene Firma, und hat ganz andere Probleme.
Nano Oschi schrieb: > er Vorgesetzte darf gar nicht ins Schwaermen > kommen. Wenn ich einen Supermitarbeiter habe, wie beschrieben, und ich > sag das meinem Branchenkollegen, hat der Mitarbeiter morgen ein Angebot > im Briefkasten. Wenn ich's dem Mitarbeiter selbst sage, wie toll er sei, > will er doppelten Lohn. Verstaendlich. Du nimmst aber jetzt an, dass nur der Vorgesetzte erkennen kann, wie genial der Mitarbeiter ist und er selbst nichts dazu tun kann, in der Branche bekannt zu sein. Aber die Leute haben natürlich nicht nur über den Vorgesetzten Kontakte zur Außenwelt, sondern pflegen natürlich eigene Kontakte. Der Vorgesetzte kann gar nicht geheim halten, dass er ein Genie in seinen Reihen hat. Und du setzt voraus, dass sich der Mitarbeiter selbst nicht klar ist, welche Leistung er bringt. Es ist natürlich klar, dass sich sehr viele Leute für genial halten, obwohl sie das nicht sind. Aber die echten Genies wissen es natürlich auch, und dem entsprechend werden sie natürlich auch auftreten. Eine weitere Annahme von dir: Genies sind nur auf das Geld aus. Gerade bei den technischen Genies wird es aber nicht zutreffen. Nicht wenige treiben sich in unterbezahlten Uni-Jobs herum, während sie in der freien Wirtschaft richtig Geld verdienen könnten. Und diejenigen, die sowohl technisch als auch unternehmerisch genial sind, machen sich eher selbstständig.
Nano Oschi schrieb: > Denn beurteilen tun nicht die Personalverantwortlichen, die > haben keine Ahnung von der Materie, dafuer moeglicherweise von Leute. > Beurteilen tun die direkten Vorgesetzten, die haben zwar von der Technik > eine Ahnung, aber nicht zwingend von Leuten. > Deswegen ist ein direkter Kontakt aus einem Netzwerk wertvoller. Da > weiss man mit dieser Person moechte man zusammenarbeiten, der hat was > drauf. Die fachliche Eignung ist doch eh drittrangig? Es geht hauptsächlich doch nur drum, dass der Mitarbeiter ins Team passt und einigermaßen ingenieurmäßig arbeiten kann. Ist er fachlich gar eine Niete, stört dies dann fast so gut wie gar nicht. Hat jedenfalls mal Mine Fields (minefields), der wohl im Ingenieurpersonalwesen stark involviert ist, gesagt.
Fachliche Niete schrieb: > Die fachliche Eignung ist doch eh drittrangig? Es geht hauptsächlich > doch nur drum, dass der Mitarbeiter ins Team passt und einigermaßen > ingenieurmäßig arbeiten kann. Ist er fachlich gar eine Niete, stört dies > dann fast so gut wie gar nicht. Leider hast du nicht verstanden, was ich sagen wollte. Natürlich ist die fachliche Eignung wichtig. Nur ist es besser, eine teamfähige Niete zu bekommen als ein fachlicher Überflieger mit unterirdischer Sozialkompetenz, da ersterer deutlich weniger Schaden anrichtet. Natürlich hat man erst einen wirklich guten Mann, wenn fachliche und Sozialkompetenz zusammenkommt. Fachliche Niete schrieb: > Hat jedenfalls mal Mine Fields (minefields), der wohl im > Ingenieurpersonalwesen stark involviert ist, gesagt. Jaja, wenn es dich glücklich macht, pflege ruhig dein Feindbild.
Klar werden viele Jobs über V-b vergeben. Aber daran ist ja auch nichts verwerfliches, gerade im Ing. Bereich hat man sich dieses Vitamin B auch selbst verdient, sei es über Praktika, Werksstudententätigkeit oder sonstiges. Natürlich finde ich es gemein, dass meine anvisierte Traineestelle gerade an die Tochter des Bereichsleiters geht und nicht an mich, aber mit sowas muss man leben, immerhin hat der Bereichsleiter keine 200 Töchter ...
Schon erstaunlich wie aus so einer banalen Erkenntnis heraus einige gleich einen Abgesang auf das Abendland im allgemeinen und das deutsche Ingenieurwesen im speziellen anstimmen. 25% der Bewerber kannten jemand beim zukünftigen Arbeitgeber. Na, und? Meine Arbeitgeber suchten, abgesehen von 2009, immer fähige Leute. Fähige Leute, keine Überflieger, sondern einfach nur Leute die saubere Arbeit abliefern. Obwohl es immer Leute in meinem Bekanntenkreis gibt, die sich nach etwas neuem umschauen und trotz Prämien habe ich in 7 Jahren nur einmal einen Bekannten empfohlen. Warum? Weil ich vielen die Arbeit einfach nicht zu traue und ich niemals jemanden empfehlen würde, von dem ich weiß, dass er beim letzten oder aktuellen Arbeitgeber ständig angeeckt ist - unabhängig von meiner privaten Verbindung zu der Person. Meiner Firma ein faules Ei ins Nest zu legen, würde voll auf mich zurück fallen. Die Empfehlungsquote bei meinen Kollegen sieht übrigens ähnlich aus. Wie ich oben schon schrieb, wer fachlich was drauf hat und relativ umgänglich ist, profitiert automatisch von Netzwerken. Wer fachliche und soziale Defizite hat, kann sich damit trösten, dass 75% aller Jobs auch ohne Vitamin B vergeben werden.
Klaus schrieb: > Wie ich oben schon schrieb, wer fachlich was drauf hat und relativ > umgänglich ist, profitiert automatisch von Netzwerken. Wer fachliche und > soziale Defizite hat, kann sich damit trösten, dass 75% aller Jobs auch > ohne Vitamin B vergeben werden. Wer fachlich was drauf hat und relativ umgänglich ist, kriegt auch problemlos ohne Netzwerke und Connections einen Job auf dem stinknormalen Bewerbungsweg.
PostMortem schrieb: > Wer fachlich was drauf hat und relativ umgänglich ist, kriegt auch > problemlos ohne Netzwerke und Connections einen Job auf dem > stinknormalen Bewerbungsweg. Aber wie sieht es mit Absolventen, frisch aus den Universitäten und Hochschulen kommend aus? Diese verfügen vielleicht über die theoretischen Grundlagen und haben bewiesen, dass sie wissenschaftlich und eigenständig arbeiten können, können aber oftmals keine nennenswerte Berufserfahrung nachweisen. So erging es mir damals. Vor allem Arbeitgeber, wo ein Umzug hin erforderlich gewesen wäre, waren da nicht so experimentierfreudig. (allerdings war ein potentieller Arbeitgeber sogar bereit gewesen, mich bei meinem Umzug (300km) zu unterstützen, hat sich dann jedoch für einen Bewerber aus der Region entschieden.
Craig Ferguson schrieb: > Diese verfügen vielleicht über die > theoretischen Grundlagen und haben bewiesen, dass sie wissenschaftlich > und eigenständig arbeiten können, können aber oftmals keine nennenswerte > Berufserfahrung nachweisen. Das würde ich gar nicht mal so sagen. Bei mir war es nicht anders und ich bin 650 km nach München umgezogen und zu einem Großkonzern gekommen. Es kommt immer drauf an, wie man es verkauft. Praxissemester und Abschlussarbeit sind die Sachen, mit denen man dick punkten und die man teilweise gleichwertig zu Berufserfahrung verkaufen kann. Und der Absolvent hat einen gravierenden Vorteil: Er ist in der Regel sehr jung, belastbar, arbeitsfreudig und gut formbar. In meiner Abteilung wurden z. B. zuletzt gezielt junge Absolventen eingestellt, um die alternde Abteilung aufzufrischen und neue, dynamische und ehrgeizige Mitarbeiter zu bekommen, die von den erfahrenen Kräfte was lernen und übernehmen können.
> PostMortem schrieb: > Wer fachlich was drauf hat und relativ umgänglich ist, kriegt auch > problemlos ohne Netzwerke und Connections einen Job auf dem > stinknormalen Bewerbungsweg. Träume weiter ..
PostMortem schrieb: > Wer fachlich was drauf hat und relativ umgänglich ist, kriegt auch > problemlos ohne Netzwerke und Connections einen Job auf dem > stinknormalen Bewerbungsweg. Wer fachlich was drauf hat und relativ umgänglich ist, aber sich nicht verkaufen kann, der hat die Arschkarte gezogen.
Oder man hat einen anderen Makel: Zu alt, zu krank, zu unerfahren...
Fachlich top und relativ umgänglich schrieb: > Oder man hat einen anderen Makel: Zu alt, zu krank, zu unerfahren... Das lässt sich auch gut kombinieren: Alt, krank, unerfahren, nerdig, besserwisserisch, arrogant und kriegt das Maul nicht auf.
Dipl Ing ( FH ) schrieb: > Träume weiter .. Hab ich doch selber so erlebt. Wie gesagt: Ich habe keinerlei Connections besessen und trotzdem als Absolvent einen Job (kein Leiharbeitsdreck!) bei einem großen Konzern in München bekommen. Ich habe insgesamt 8 Bewerbungen geschrieben und 7 Absagen bekommen plus diese eine Zusage.
Du mußt den Arbeitgeber anpingen, dann siehst Du ja die Connection. Man kann sich ersparen, Bewerbungen hinzuschicken, wenn die Antwort kommt: "Zeitüberschreitung, 4 Bewerbungen gesendet, 4 verloren, 100% Verlust" ;-) MfG Paul
xjd schrieb: > Alt, krank, unerfahren, nerdig, > besserwisserisch, arrogant und kriegt das Maul nicht auf. Falsch. Besserwisserisch und arrogant ist kein Ausschlußkriterium. Ganz im Gegenteil. Solange man es bei den falschen Leuten (also z.B. den Vorgesetzten) nicht übertreibt. Aber arrogant und besserwisserisch gegenüber Untergebenen ist in vielen Fällen ein Karrierebooster und bringt dicke Kohle.
> Re: Ein Viertel der Jobs wird über "Vitamin B" vergeben > Autor: Paul Baumann (paul_baumann) > Datum: 29.12.2011 12:51 Paul, Du jetzt auch hier ?! Was ist aus Deinem Shutdown-Projekt geworden? ... bin ein wenig enttäuscht )-:
xjd schrieb: > arrogant und kriegt das Maul nicht auf. Tipp mal auf Autist, was wiederum eine Krankheit ist. Deshalb ist "arrogant und kriegt das Maul nicht auf" redundant und kann gleich weggelassen werden!
PostMortem schrieb: > Praxissemester und > Abschlussarbeit sind die Sachen, mit denen man dick punkten und die man > teilweise gleichwertig zu Berufserfahrung verkaufen kann. Praxissemeter war in meinem Studiengang nicht vorgesehen - nur ein Pflichtpraktikum von 6 Wochen, was gegen Ende des Studiums auch eine Weile zurücklag und keinerlei Kontakte mehr übrig waren. Auch hatte es nur bedingt mit den Inhalten des Studiums zu tun gehabt. Beworben hatte ich mich hauptsächlich bei KMU, auf Stellenanzeigen, die ich online gefunden hatte, über die Plattform der Bundesagentur für Arbeit, sogar im öffentlichen Dienst oder direkt in den Bewerbungsportalen diverser bekannterer Arbeitgeber - hier meist auf konkrete, ausgeschriebene Stellen. Sogar als Praktikant oder Trainee hatte ich es versucht. Oftmals kamen die Absagen recht schnell - manchmal hörte ich erst 6 Monate später etwas. Einmal kam nach 8 Monaten (da hatte ich schon längst einen Job) eine Einladung zum Vorstellungsgespräch. Einmal nach 9 Monaten der Hinweis, dass die Stelle doch nicht mehr ausgeschrieben sei und man sich für die Verzögerung entschuldige....
Craig Ferguson schrieb: > Einmal kam nach 8 Monaten (da hatte ich schon längst einen Job) eine > Einladung zum Vorstellungsgespräch. > > Einmal nach 9 Monaten der Hinweis, dass die Stelle doch nicht mehr > ausgeschrieben sei und man sich für die Verzögerung entschuldige.... Ja, also bei mir waren die Antwortzeiten auch eher lang. Bei manchen Firmen ist das wirklich unmöglich, wie die sich benehmen in dieser Hinsicht.
O.T. Smörre schrob: >Paul, Du jetzt auch hier ?! >Was ist aus Deinem Shutdown-Projekt geworden? Ich weiß nicht, was Du meinst. Kannst Du mir mal mit einem Zaunpfahl winken? MfG Paul
Zuckerle schrieb im Beitrag #2476652: > Aus denen wird nie was ! > > Denen bleibt nur das Forum zum Jammern. Aus denen wird schon was, nur die dicke Kohle für die erbrachte Leistung bekommen dann die anderen mit der großen Klappe.
> Ich weiß nicht, was Du meinst. Kannst Du mir mal mit einem Zaunpfahl > winken? > MfG Paul Ist schon etwas älter: "Das_ist_die_Loesung.jpg" Du hast irgendwie Recht, eigentlich muß man diese Applikation sofort einsetzen, sobald man dieses Unterforum betritt :-) Also ich wähl lieber den Abbruch-Button, hier wird sowieso nichts Gutes bei raus kommen, je länger der Thread läuft ;-)
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