Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Ein Viertel der Jobs wird über "Vitamin B" vergeben


von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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" Persönliche Seilschaften helfen bei der Jobsuche, das zeigt eine 
aktuelle Studie. Wenn Unternehmen neue Mitarbeiter einstellen, handelt 
es sich in 25 Prozent der Fälle um Bekannte und Freunde. Dagegen führt 
Leiharbeit nur selten zu einer regulären Stelle. "

> http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/0,1518,804652,00.html

Das stimmt sogar wörtlich , mit Ausnahme der Überschrift ..

Allerdings wegen der Vollständigkeit ..

Spätestens seit Hartz IV werden mindestens 70-80 % der Jobs durch 
irgendwelche Beziehunge welche Art auch immer vergeben , mit einem 
Tendenz inzwischen stagnierend ..

Gilt übrigens auch ( oder gerade ? ) für Ingenieure ..

von Herr Mustermann (Gast)


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... auch als Vetterleswirtschaft bekannt.

Meisten redet mann nicht drüber ... aber es ist in 99% der Fälle 
offensichtlich (leider).

von Marx W. (Gast)


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Herr Mustermann schrieb:
> Meisten redet mann nicht drüber ... aber es ist in 99% der Fälle
>
> offensichtlich (leider).

Naja, aber dafür braucht`s aber ned ein hochkostspieliges Institut um 
sowas rauszubekommen.

von Gästchen (Gast)


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Bei Mittelständlern mit bis 100 Mitarbeitern ist die Quote viel höher, 
ich würde sagen 75% aller Jobs gehen an Werksangehörige und deren 
Bekannte. Selbst Ausbildungsplätze gehen an ihre Kinder usw.

von Jeff (Gast)


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Herr Mustermann schrieb:
> ... auch als Vetterleswirtschaft bekannt.
>
> Meisten redet mann nicht drüber ... aber es ist in 99% der Fälle
> offensichtlich (leider).

Das ist doch keine Vetternwirtschaft, eher eine Art von 
Qualitätskontrolle. Wer es in 6 Jahren Studium nicht hinbekommen hat 
Kontakte zu knüpfen sollte halt besser zu einer Klitsche gehen. Ich 
würde auch lieber jemanden einstellen, der mir von einem "guten" 
Mitarbeiter empfohlen wurde, als jemand Unbekannten.

von Jlagreen (Gast)


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Oh ja, das ist echt so.

Bei uns auch ein Absolvent frisch eingestellt als Berater und 
Repräsentant nach außen hin. Durfte als Student auch zig mal um die Welt 
(sponsered by unserer Firma), hat neben BSc, noch M.A. und MBA gemacht 
(jeweils in einem anderen Land). Ich hab ihn getroffen, von Tuten und 
Blasen hat er Null Ahnung. Was unser Unternehmen eigentlich macht, auch 
nicht wirklich, aber er kann 3 Fremdsprachen und mit Stock im A**** 
rumlaufen. Und nebenbei kennt er den Vorstandsvorsitzenden aus dem 
Handball ^^

Aber seien wir doch ehrlich, würden wir es anders machen? Wenn ich 
später Kinder habe und die sich bewerben, würde ich natürlich auch ein 
gutes Wort für sie einlegen. Oder oft ist es so, dass man intern 
mitbekommt, wenn eine neue Stelle entsteht. Da kann man dann ja ggf. dem 
Chef gleich sagen, dass man da jemanden kennt, der passt. Den Chef 
freuts, weil man sich dann den Riesenzirkus mit Bewerbern sparen kann.

von Mark B. (markbrandis)


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Dipl Ing ( FH ) schrieb:

> mindestens 70-80 % der Jobs durch irgendwelche Beziehunge welche Art
> auch immer vergeben

Quellen dafür? Ach so, du hast keine. So wie meistens halt.

von lol (Gast)


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> Quellen dafür? Ach so, du hast keine.

Wie soll es dafür Quellen geben? Wer soll die Zahlen erheben und wie 
soll das realisiert werden?

von Heinz (Gast)


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> Ein Viertel der Jobs wird über "Vitamin B" vergeben
...
> mindestens 70-80 % der Jobs durch irgendwelche Beziehunge welche Art
> auch immer vergeben
...
> Meisten redet mann nicht drüber ... aber es ist in 99% der Fälle
> offensichtlich (leider).
...
Also ich denke das mindesten 119 % aller Arbeitsplätze durch VB vergeben 
werden.

von Mark B. (markbrandis)


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lol schrieb:
>> Quellen dafür? Ach so, du hast keine.
>
> Wie soll es dafür Quellen geben? Wer soll die Zahlen erheben und wie
> soll das realisiert werden?

Na genau so, wie es in dem verlinkten Artikel gemacht wurde:

"Das ist ein Ergebnis einer repräsentativen Befragung des Instituts für 
Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg. Dafür befragte 
das Institut *15.000 Unternehmen*."

Meine Fresse, die Fettdruck-Markierung hier im Forum bringt einen ja zum 
Verzweifeln. Hab bestimmt ein Dutzend Kombinationen ausprobiert. :-(

von lol (Gast)


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> Dafür befragte
> das Institut *15.000 Unternehmen

Und was bringt dich zu der Annahme, dass diese Unternehmen die Wahrheit 
zugeben?

von Mark B. (markbrandis)


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lol schrieb:
> Und was bringt dich zu der Annahme, dass diese Unternehmen die Wahrheit
> zugeben?

Und was bringt dich zu der Annahme, dass anonyme Unbekannte im Internet 
die Wahrheit erzählen?

von voodoofrei (Gast)


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Jeff schrieb:
> Herr Mustermann schrieb:
>> ... auch als Vetterleswirtschaft bekannt.
>>
>> Meisten redet mann nicht drüber ... aber es ist in 99% der Fälle
>> offensichtlich (leider).
>
> Das ist doch keine Vetternwirtschaft, eher eine Art von
> Qualitätskontrolle. Wer es in 6 Jahren Studium nicht hinbekommen hat
> Kontakte zu knüpfen sollte halt besser zu einer Klitsche gehen. Ich
> würde auch lieber jemanden einstellen, der mir von einem "guten"
> Mitarbeiter empfohlen wurde, als jemand Unbekannten.

Nicht nur das - wenn der Chef/Personaler fragt, ob man jemanden für eine 
Stelle kennt, dann wird derjenige sich auch überlegen, ob er diese 
Person empfehlen kann oder nicht! Die Wahrscheinlichkeit die Stelle mit 
einer Niete zu besetzen ist somit deutlich geringer (Chefsöhnchen und 
ähnliche natürlich ausgeschlossen).

von Mark B. (markbrandis)


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voodoofrei schrieb:
> Nicht nur das - wenn der Chef/Personaler fragt, ob man jemanden für eine
> Stelle kennt, dann wird derjenige sich auch überlegen, ob er diese
> Person empfehlen kann oder nicht! Die Wahrscheinlichkeit die Stelle mit
> einer Niete zu besetzen ist somit deutlich geringer

Da bin ich mir nicht so sicher. Kann man denn die fachliche Kompetenz 
von jemandem wirklich beurteilen, mit dem man nie zusammen gearbeitet 
hat? Nur weil man jemanden privat kennt und ihn gut leiden kann, heißt 
das ja noch lange nicht dass er tatsächlich auch z.B. ein guter 
Entwicklungsingenieur ist.

Ganz schlimm ist es in den Vorstandsetagen, da hat man doch schon lange 
den Eindruck dass da nicht nach Kompetenz ausgewählt wird, sondern 
danach wer im gleichen Golfclub spielt und wer auf der gleichen 
ach-so-tollen "Elitehochschule" war wie das bisherige Management.

von voodoofrei (Gast)


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Daher hab ich ja geschrieben:

>"dann wird derjenige sich auch überlegen, ob er diese Person empfehlen kann
> oder nicht!"

Wer hier jemanden empfiehlt, muss sich auch für diese Person verbürgen.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> Nicht nur das - wenn der Chef/Personaler fragt, ob man jemanden für eine
> Stelle kennt, dann wird derjenige sich auch überlegen, ob er diese
> Person empfehlen kann oder nicht! Die Wahrscheinlichkeit die Stelle mit
> einer Niete zu besetzen ist somit deutlich geringer (Chefsöhnchen und
> ähnliche natürlich ausgeschlossen).

Ich fürchte das das  nicht ganz stimmt ..

von Olaf B. (omb)


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Wenn ich einen Bekannten für eine Stelle empfehle, bekomme ich, nachdem 
er die Probezeit überstanden hat, sogar 1500€ als Prämie. Ich finde das 
auch OK, da sich die anderen Mitarbeiter und Chefs in der Probezeit noch 
selbst ein Bild machen können.
Dieser Weg wird auch stark von der HR gepusht, da auf anderen Wegen 
anscheinend keine brauchbaren Bewerber gefunden werden.

von MINT (Gast)


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>Ich fürchte das das  nicht ganz stimmt ..

Mal unterstellt du hast einen Job und würdest von deinem Chef gefragt, 
ob du jemand geeigneten wüßtest, um eine Stelle zu besetzten.

Dann würdest Du dir bestimmt die größte Pfeife aus Deinem Bekanntenkreis 
suchen und diese empfehlen.
Wenn das im Bewerbunsgespräch oder spätestens im Job auffliegt fällt das 
wenn vielleicht auch unausgesprochen auf deine Reputation zurück.

von smörre (Gast)


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>Ich fürchte das das  nicht ganz stimmt ..

> Mal unterstellt du hast einen Job und würdest von deinem Chef gefragt,
> ob du jemand geeigneten wüßtest, um eine Stelle zu besetzten.
> Dann würdest Du dir bestimmt die größte Pfeife aus Deinem Bekanntenkreis
> suchen und diese empfehlen.
> Wenn das im Bewerbunsgespräch oder spätestens im Job auffliegt fällt das
> wenn vielleicht auch unausgesprochen auf deine Reputation zurück.
das ist die eine Seite der Medaille - die andere sieht so aus, daß wenn 
der Bewerber sehr gut ist und unter Umständen Deine eigene Position 
vakant wird bzw. sich der Druck erhöhen wird ... deshalb ist Vitamin B 
auch mehr eine familiäre Angelegenheit.

von MINT (Gast)


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>sehr gut ist und unter Umständen Deine eigene Position
>vakant wird bzw. sich der Druck erhöhen wird

Es ging um die Darstellung des Prinzips.  Daß hier alle unter 
Verfolgungswahn leiden und hinter allem und jedem die Gefährdung des 
eigenen Lebensglückes sehen, habe ich so nicht erwartet.


>deshalb ist Vitamin B auch mehr eine familiäre Angelegenheit.

Ich nehme an, du hast jahrelange Berufserfahrung? In unserer Firma 
werden wir durchaus gefragt, ob wir für ggf. freiwerdende Stellen 
kandidaten kennen. Natürlich ohne Garantie, daß diese eingestellt 
werden., kommt aber vor.

von Wolfgang Horn (Gast)


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Hi, Jeff,

> Das ist doch keine Vetternwirtschaft, eher eine Art von
> Qualitätskontrolle.

Da ist noch der "Sippenhaft-Effekt": Wenn Kollege K seinem Arbeitgeber A 
den Neuling N als guten Bekannten aus seiner Sippe empfiehlt, dann ist N 
viel vertrauenswürdiger als ohne Empfehlung.
Weil N weiß, eine eventuelle Illoyalität würde auch seinen Bekannten K 
schädigen, schlecht für die Sippe. Weil A weiß, dass N das weiß.

Ciao
Wolfgang Horn

von JBB (Gast)


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Dipl Ing ( FH ) schrieb:
> Persönliche Seilschaften helfen bei der Jobsuche, das zeigt eine
> aktuelle Studie.
Das zeigen alle Studien ;-)

> Wenn Unternehmen neue Mitarbeiter einstellen, handelt
> es sich in 25 Prozent der Fälle um Bekannte und Freunde.

Da Stellen überweigend über Symphatie besetzt werden (was auch 
verständlich ist) kommt gerne jemand zum Zug, wo der Boss schon weiss, 
dass er sich mit seinem Mann verträgt. Ausserdem wirkt hier der 
Empfehlungseffekt.

> Dagegen führt
> Leiharbeit nur selten zu einer regulären Stelle. "
Ebenfalls nichts Neues. Nur gibt es zu jeder Studie, die das belegt, 5 
Leiharbeiterstudien und 50 Leiharbeiteraussagen, die das Gegenteil 
behaupten, daher geht die Realität hier gnadenlos unter.

von Mine Fields (Gast)


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Wer Beziehungen und Netzwerke mit Vetternwirtschaft gleichsetzt, hat es 
einfach nicht kapiert. Dumm gelaufen eben und selbst schuld, wenn man 
keine Beziehungen hat.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Ich wundere mich, dass sich hier einige wundern ;-)

Selbstverständlich stellt man eher jemanden ein, der einem von einem 
Freund etc. empfohlen wurde (wenn die Vorraussetzungen stimmen).

Papier ist geduldig - die Einschätzung eines guten Freundes/Bekannten 
ist da viel mehr wert.

Das ist Mund-zu-Mund-Propaganda andersherum: man kauft auch viel eher 
ein Produkt, wenn es von einem guten Bekannten empfohlen wurde.

Und wie minefields schon schrieb:
Beziehungen sind nichts Schlechtes - sie sind für ein soziales Wesen 
(wie es der Mensch nun einmal darstellt) vollkommen normal. Ich würde 
eher bei jemandem stutzig, der keine solche hat.

Chris D.

von Rosa-Kleidchen (Gast)


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>Beziehungen sind nichts Schlechtes - sie sind für ein soziales Wesen
>(wie es der Mensch nun einmal darstellt) vollkommen normal. Ich würde
>eher bei jemandem stutzig, der keine solche hat.
Das der Mensch im Prinzip ein soziales Wesen ist, ist eine Tatsache. 
Allerdings nur innerhalb des Clans. Ausserhalb dessen wurde und wird 
erbittert gekämpft. Das Schlachtfeld dieser Kämpfe hat sich von der 
Steppe in gesellschaftliche Gegebenheiten verlagert. Ergo würde ich 
Kampf oder Schlachtfest evolutionsbedingt als normal bewerten. Kluge 
Menschen könnten allerdings über ihren evolutionären Schatten 
springen... ach funktioniert sowieso nie!
Rosa

von xXx (Gast)


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MINT schrieb:
> Daß hier alle unter
> Verfolgungswahn leiden und hinter allem und jedem die Gefährdung des
> eigenen Lebensglückes sehen, habe ich so nicht erwartet.

Ach, du bist neu hier? Dann willkommen und viel Spass im Forum der 
Gescheiterten.

von jeff (Gast)


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Mine Fields schrieb:
> Wer Beziehungen und Netzwerke mit Vetternwirtschaft gleichsetzt, hat es
> einfach nicht kapiert. Dumm gelaufen eben und selbst schuld, wenn man
> keine Beziehungen hat.

full ack :-)

von Craig Ferguson (Gast)


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Kontakte habe ich während meines Studiums leider auch nicht aufgebaut. 
Jedenfalls war nichts brauchbares darunter, was mir hätte einen Job 
verschaffen können. Zwar habe ich mein Pflichtpraktium bei einem großen 
Pharmaunternehmen machen können - in welches ich ebenfalls nur über 
Vitamin-B gekommen bin. (Formlose Bewerbung einem Bekannten eines 
Bekannten privat mitgegeben und zwei Wochen später durfte ich anfangen). 
Jedoch hatte dieses Praktikum nur bedingt etwas mit den Inhalten und 
Dingen zu tun, die ich nach dem Studium im Berufsleben machen wollte. 
Von daher waren diese Kontakte hierfür völlig unbrauchbar. Zudem hatte 
ich sie nach dem Ende nicht weiter gepflegt und ich war mir sicher, 
niemand würde sich an mich noch erinnern.

Während des Studiums habe ich im öffentlichen Dienst gearbeitet. Hier 
wollte ich auch nicht zurück bzw. hätte ich als Perspektive 
Aushilfslehrer in Informatik und Mathematik gehabt.

Von daher musste ich mich allein auf Jobsuche begeben -  ohne 
irgendwelche tollen Referenzen und Empfehlungsschreiben machen. Fast 8 
Monate hat es gedauert, ehe ich bei einem KMU anfangen durfte.

Heute werden die Leute gesucht - es findet sich kaum jemand brauchbares.

Ich würde sogar angeblich für jede Person, die ich empfehle und die 
eingestellt wird, 100 Euro bekommen.

von Ich (Gast)


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Craig Ferguson schrieb:
> Heute werden die Leute gesucht - es findet sich kaum jemand brauchbares.
>
> Ich würde sogar angeblich für jede Person, die ich empfehle und die
> eingestellt wird, 100 Euro bekommen.

"Nur" 100 Euro?

2006 gab es bei einem Ingenieurdienstleister eine Prämie von 1000€, wenn 
ich einen brauchbaren Kandidaten anwerbe, der dann 1 Jahr durchhält.

Bei Siemens sol es Prämien von über 2000€ gegeben haben.

Bei 100€ scheint der Zwang brauchbare Leute zu finden nicht all zu groß 
zu sein.

von voodoofrei (Gast)


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Craig Ferguson schrieb:
> Ich würde sogar angeblich für jede Person, die ich empfehle und die
> eingestellt wird, 100 Euro bekommen.

Eine Null Vergessen?

von Craig Ferguson (Gast)


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voodoofrei schrieb:
> Eine Null Vergessen?

nein, es sind tatsächlich 100 Euro. Jedoch wurde es nur einmal mündlich 
unter 4 Augen erwähnt, also nichts schriftliches verfügbar, für den Fall 
der Fälle.

von voodoofrei (Gast)


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Also streicht jemand anders die Prämie ein ;).

Man sollte sich da mal vor Augen halten, dass ein Headhunter für das 
erfolgreiche Anwerben mehrere Monatsgehälter bekommt.

von lach (Gast)


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> Wer Beziehungen und Netzwerke mit Vetternwirtschaft gleichsetzt, hat es
> einfach nicht kapiert. Dumm gelaufen eben und selbst schuld, wenn man
> keine Beziehungen hat.

Dann ist ja klar mit welchen Methoden du zu deinem Job gekommen bist.


> Ich würde sogar angeblich für jede Person, die ich empfehle und die
> eingestellt wird, 100 Euro bekommen.

Das sind ja fast schon mafiöse Strukturen in eurer Firma.

von smörre (Gast)


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> Wer Beziehungen und Netzwerke mit Vetternwirtschaft gleichsetzt, hat es
> einfach nicht kapiert. Dumm gelaufen eben und selbst schuld, wenn man
> keine Beziehungen hat.
>
> full ack :-)

die Frage ist, was Euch die "Beziehungen & Netzwerke" in einer 
wirklichen Krise nutzen ... da trennt sich dann nämlich wie auch im 
privaten Bereich die Spreu vom Weizen.
Da können Netzwerke ganz schnell zusammenbrechen!
D.h. entweder hattet Ihr bisher nur Glück im Leben (das gibts natürlich) 
oder Ihr habt noch keine Lebenserfahrungen gesammelt.

> Daß hier alle unter
> Verfolgungswahn leiden und hinter allem und jedem die Gefährdung des
> eigenen Lebensglückes sehen, habe ich so nicht erwartet.
ich kenne ganz konkrete Fälle, wo die Hilfe ausblieb, weil derjenige, 
der hätte helfen können sich selbst in seiner Jobposition gefährdet sah 
(nicht ganz zu Unrecht).
Insofern spielen solche Aspekte sehr wohl eine Rolle.

von Craig Ferguson (Gast)


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Zuckerle schrieb im Beitrag #2469634:
> du uns hier
> auf die Schippe nehmen willst.

Natürlich werde ich hier keine echten Namen und Unternehmen nennen, 
jedoch ist das genau mein Fall. Ich war Absolvent, hatte mich nie um ein 
Netzwerk und Kontakte gekümmern (fand auch den Begriff "Networking" 
ziemlich albern) und als ich mitten in der Wirtschafts- und Finanzkrise 
anfing, mich um einen Job zu bemühen, hagelte es eine Menge von Absagen. 
Hätte ich Kontakte - z.B. aus Werkstudententätigkeiten oder sinnvollen 
Praktika gehabt, wäre es wahrscheinlich deutlich einfacher gewesen, eine 
Stelle zu bekommen. Eben weil es Hürden nimmt und Schwellen senkt.

Jetzt sitze ich quasi mit auf der anderen Seite bzw. bekomme es mit, wie 
nach Leuten gesucht wird und Kandidaten durchleuchtet werden. Wenn man 
unbekannt ist, ist es deutlich schwieriger.

Ich wurde damals dann bei einem KMU fündig, der mir eine Change gegeben 
hat. "Dafür gibt es schließlich die Probezeit" hieß es, weil man sich 
nicht ganz sicher war, ob ich ins Team passen würde.

von Craig Ferguson (Gast)


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Zuckerle schrieb im Beitrag #2469676:
> was ist KMU ?

http://de.wikipedia.org/wiki/Kleine_und_mittlere_Unternehmen

von Mine Fields (Gast)


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lach schrieb:
>> Wer Beziehungen und Netzwerke mit Vetternwirtschaft gleichsetzt, hat es
>> einfach nicht kapiert. Dumm gelaufen eben und selbst schuld, wenn man
>> keine Beziehungen hat.
>
> Dann ist ja klar mit welchen Methoden du zu deinem Job gekommen bist.

Meinen ersten Job habe ich dadurch bekommen, dass ich im Praktikum gute 
Leistungen abgeliefert habe und der Abteilungsleiter sich bei der 
Bewerbung daran erinnert hat. Und genau darum ging es mir.

smörre schrieb:
> die Frage ist, was Euch die "Beziehungen & Netzwerke" in einer
> wirklichen Krise nutzen ... da trennt sich dann nämlich wie auch im
> privaten Bereich die Spreu vom Weizen.

Natürlich funktioniert es nicht immer. Aber man steht auf jeden Fall 
immer besser da als völlig ohne Beziehungen.

smörre schrieb:
> D.h. entweder hattet Ihr bisher nur Glück im Leben (das gibts natürlich)
> oder Ihr habt noch keine Lebenserfahrungen gesammelt.

Das Argument Glück wird immer rausgeholt, wenn man das eigene Versagen 
nicht erklären kann und das Argument Lebenserfahrung wird von alten 
Leuten gerne als Universalwaffe ausgepackt, wenn man sonst nichts mehr 
zu bieten hat.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Mine Fields schrieb:

> smörre schrieb:
>> die Frage ist, was Euch die "Beziehungen & Netzwerke" in einer
>> wirklichen Krise nutzen ... da trennt sich dann nämlich wie auch im
>> privaten Bereich die Spreu vom Weizen.
>
> Natürlich funktioniert es nicht immer. Aber man steht auf jeden Fall
> immer besser da als völlig ohne Beziehungen.

Und man kann da durchaus differenzieren:
Es gibt natürlich viele eher lockere Kontakte, dann die etwas engeren 
und schließlich den engsten Kreis: Familie und Freunde

Wenn aber jemand aus dem Studium geht und sagt: "ich habe mir kein 
Netzwerk aufgebaut" - dann finde ich das schon schlimm. Denn zumindest 
mit "seinen" Kommilitonen sollte man doch auch danach noch Kontakt 
haben.

Dazu kommen eben so Sachen wie Praktika, Diplomarbeit usw. - alles 
Dinge, bei denen man mit anderen in Kontakt kommt. Und natürlich ist 
dieser Kontakt später viel wichtiger als die Noten.

> smörre schrieb:
>> D.h. entweder hattet Ihr bisher nur Glück im Leben (das gibts natürlich)
>> oder Ihr habt noch keine Lebenserfahrungen gesammelt.
>
> Das Argument Glück wird immer rausgeholt, wenn man das eigene Versagen
> nicht erklären kann und das Argument Lebenserfahrung wird von alten
> Leuten gerne als Universalwaffe ausgepackt, wenn man sonst nichts mehr
> zu bieten hat.

Da ist wohl etwas dran. Oftmals wird das Leben so dargestellt, als würde 
alles auf einen einstürzen und man selbst dümpele wie eine Boje im 
Sturm.

Dabei liegen fast alle Entscheidungen bei einem selbst.

Glück muss man haben. Allerdings wird der Anteil am Erfolg deutlich 
überschätzt.

Das meiste in diesem Bereich ist weder Glück noch Inspiration sondern 
einfach harte Arbeit und vor allem Ausdauer/Hartnäckigkeit.

Chris D.

von Craig Ferguson (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Wenn aber jemand aus dem Studium geht und sagt: "ich habe mir kein
> Netzwerk aufgebaut" - dann finde ich das schon schlimm. Denn zumindest
> mit "seinen" Kommilitonen sollte man doch auch danach noch Kontakt
> haben.

Klar kenne ich noch ein paar Leute aus meinem Studium. Mit einigen bin 
ich noch heute gut befreundet und man unternimmt regelmäßig etwas. 
Vieles hat sich jedoch einfach verlaufen - ich denke, die meisten würden 
mich auch gar nicht mehr kennen.

Wieder andere waren in den falschen Branchen und / oder 
Tätigkeitfeldern.

Von daher hätte ich es vielleicht konkretisieren können: kein zur 
Jobsuche brauchbares Netzwerk aufgebaut. Zur potentiellen Arbeitgebern 
z.B. über Praktika, Nebenjobs, Messen etc.

von smörre (Gast)


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> Dabei liegen fast alle Entscheidungen bei einem selbst.
> Glück muss man haben. Allerdings wird der Anteil am Erfolg deutlich
> überschätzt.
> Das meiste in diesem Bereich ist weder Glück noch Inspiration sondern
> einfach harte Arbeit und vor allem Ausdauer/Hartnäckigkeit.
na das ist doch mal ein positives Schlußwort & Resümee, was diese ganzen 
Endlosthreads anbelangt - Frohes Fest & Guten Rutsch

von Andreas D. (rackandboneman)


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Begeht man schon Vetternwirtschaft wenn man mit einem potentiellen 
Arbeitgeber zuerst das Gespräch sucht bevor man denen eine 
Bewerbungsmappe an die Nase ballert? ;)

von Rainer S. (rsonline)


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Mark Brandis schrieb:
> Dipl Ing ( FH ) schrieb:
>
>> mindestens 70-80 % der Jobs durch irgendwelche Beziehunge welche Art
>> auch immer vergeben
>
> Quellen dafür? Ach so, du hast keine. So wie meistens halt.
>
Bei meiner Ausbildung bei Siemens war es so, dass gefühlt 100% durch 
Beziehungen die Ausbildungsstelle bekommen hatten. Meine Mutter hat 
früher dort auch eine Zeit lang gearbeitet. Das wusste ich aber zu 
diesem Zeitpunkt nicht. Es hat wohl auch den Vorteil, dass die 
Mitarbeiter dann in vielen Fällen länger beim Unternehmen bleiben. Die 
Ausbildung bei Siemens ist erste Sahne.

von Mine Fields (Gast)


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Andy D. schrieb:
> Begeht man schon Vetternwirtschaft wenn man mit einem potentiellen
> Arbeitgeber zuerst das Gespräch sucht bevor man denen eine
> Bewerbungsmappe an die Nase ballert? ;)

Nach der Meinung der einschlägig Frustrierten hier: Sobald du den Job 
bekommst: Ja!

von Paul (Gast)


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Ich schrieb:
> Bei Siemens sol es Prämien von über 2000€ gegeben haben.
Es waren laut Presse 3000. Das wurde aber sehr selten gezahlt, weil es 
kaum zu Einstellungen kam. Woher sollen die Mitarbeiter denn auch die 
vielen Bekannten nehmen? Die, die bereit wären, für Siemens zu arbeiten, 
tun das schon, haben sich beworben, oder passen nicht, bzw wurden schon 
mal abgelehnt. Da ghet dann auch keiner mehr hin.

Das einzige, was geklappt hat, ist, dass einige bei ihren Freunden 
Werbung für eine beszimmte Abtielung gemacht haben, die sie kannten und 
sich da dann einer veranlasst fühlte sich zu bewerben, weil er so einen 
guten Eindruck von Siemens bekam. Aber wie gesagt, im Ganzen waren das 
nicht einmal 20 Fälle siemensweit und obdendrein galten diese Regelungen 
auch nur für bestimmte Jobs. (Quelle Personalabteilung München)

von Klaus (Gast)


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Mine Fields schrieb:
> Wer Beziehungen und Netzwerke mit Vetternwirtschaft gleichsetzt, hat es
> einfach nicht kapiert. Dumm gelaufen eben und selbst schuld, wenn man
> keine Beziehungen hat.

Chris D. schrieb:
> Das meiste in diesem Bereich ist weder Glück noch Inspiration sondern
> einfach harte Arbeit und vor allem Ausdauer/Hartnäckigkeit.

Die beiden Statements fassen es für mich am besten zusammen.
Wer gute Arbeit abliefert und halbwegs umgänglich ist, "netzwerkt" 
automatisch.

von Miwi (Gast)


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Dipl Ing ( FH ) schrieb:
> " Persönliche Seilschaften helfen bei der Jobsuche, das zeigt eine
> aktuelle Studie. Wenn Unternehmen neue Mitarbeiter einstellen, handelt
> es sich in 25 Prozent der Fälle um Bekannte und Freunde. Dagegen führt
> Leiharbeit nur selten zu einer regulären Stelle. "


Na und? Wo ist das Problem? Mache ich bei 100% meiner Mitarbeiter so, 
die Zusammenarbeit funktioniert einfach langfristig besser. M/W ist 
egal, ich habe bei einem ausgewogenen Verhältnis (und gleichem Lohn für 
gleiche Arbeit!!!!!) die mit Abstand besten Erfahrungen mit 
Leistungsbereitschaft, Flexibiltät und Qualität der Arbeit gemacht.... 
Wer da nicht mitgehen will braucht auch nicht mitgehen - das sind leider 
meistens die "Unbekannten"

Grüße

miWi

von Ich (Gast)


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Paul schrieb:
> Es waren laut Presse 3000. Das wurde aber sehr selten gezahlt, weil es
> kaum zu Einstellungen kam. Woher sollen die Mitarbeiter denn auch die
> vielen Bekannten nehmen? Die, die bereit wären, für Siemens zu arbeiten,
> tun das schon, haben sich beworben, oder passen nicht, bzw wurden schon
> mal abgelehnt. Da ghet dann auch keiner mehr hin.

Ein bischen Werbung in der Zeitung über den berühmten "Fachkräftemangel" 
und Fangprämien macht sich vielleicht gut.
Bei Siemens arbeiten nur Spitzenleute und diese versuche "wir" über 
Fang-Prämien zu finden.

Liegt auch darin, daß Bekannte eines Siemensianer besser wissen, was für 
ein Laden Siemens sein kann und sich dort nicht bewerben, trotz Vitamin 
B.

von Mine Fields (Gast)


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Klaus schrieb:
> Wer gute Arbeit abliefert und halbwegs umgänglich ist, "netzwerkt"
> automatisch.

Das ist auch noch ein wichtiger Aspekt. Manche Kontakte muss man dann 
auch nicht intensiv pflegen, wenn man gute Arbeit abgeliefert hat, 
erinnert sich derjenige auch nach 5-10 Jahren noch daran, falls man sich 
dort bewirbt. Ähnlich ist es mit Kunden- und Lieferantenkontakten.

Genauso funktioniert es im Studium: Wenn man dort einen teamfähigen und 
kompetenten Eindruck hinterlassen hat, wird sich ein ehemaliger 
Kommolitone gerne daran erinnern, wenn er an einer Entscheiderposition 
sitzt oder einen Bewerber für eine offene Stelle empfehlen soll.

von Purzel H. (hacky)


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>Ein Viertel der Jobs wird über "Vitamin B" vergeben

Um zum Anfang zurueckzukommen. Als Ingenieur ist es extrem wichtig Leute 
zu kennen. Das nennt sich "Netzwerk". Daher sollte man sich bei 
Absolventen- treffen, bei Produktepraesentationen, usw, hinbewegen und 
mit den Leuten reden, mit den Kollegen reden.
Das Arbeitsrecht unterstuetzt diese Vorgehen. Denn jemanden falschen 
einzustellen ist eine Katastrophe. Teilweise ist die 
Projekteinarbietungszeit laenger wie die Probezeit. Und dann wird man 
den Mitarbeiter kaum mehr los.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> Bei Siemens arbeiten nur Spitzenleute

Das Iist eine glatte Lüge ..


> und diese versuche "wir" über
> Fang-Prämien zu finden.

Vielleicht ist ja der Laden auch desswegen nicht so prickelnd ..

von Weihnachtsmann (Gast)


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Die Siemensfangprämien sind nach meinem Wissen mehr Werbeaussage, als 
Fakt. Siemens hat in allen Bereichen genug Bewerbungen, sowohl von 
Absolventen, als auch Fortgeschrittenen. Wenn die Prämien aussetzen, 
dann, weil sie keinen finden, dann gibt es aber auch keinen im Markt, 
der da hin will. Diese Sucherei mit Prämien macht nur für KMUs Sinn, 
weil es da zwar Hunderte im Markt gibt, die sehr gut wurtschaften, deren 
Namen man aber nicht kennt. Ich habe ja auch gerade wieder mit so einer 
zu tun:

Weltmarkführer in ca 15 von etwa 70 Produkten innerhalb dieser 
Teilbranche, in Deutschland sogar Martführer mit 12 von etwa 40 
Produkten dieses Segments. Jeder Bundesbürger hat mindestens einmal die 
Woche mit einem Produkt von denen direkt und hauptnah zu schaffen. Die 
bauen und verkaufen auch unter anderen Namen, weil sie Firmen aufgekauft 
haben, ohne deren Namen zu ändern. Insgesamt gibt es in D 7 Standorte, 
in Frankreich USA und Belgien jeweil noch eine Niederlassung. Die haben 
fast 300 Mitarbeiter und machen knapp bald eine Milliarde Umsatz im 
Jahr. Trotz 20 Jahre Erfahrung, davon 12 Jahre in der Branche, habe ich 
die noch nie gehört, oder sagen wir "wahrgenommen".

Wenn die eine Stellenbeschreibung losschicken, dauert es ewig, bis sich 
einer bewirbt, weil die keine Sau kennt. Selbst in der eigenen Stadt ist 
nicht jedem Bewohner klar, wer das ist, und was sie alles bauen und 
liefern.

Die suchen fast nur über head hunter und stellen Leute ein, die ihnen 
die Mitarbeiter empfehlen. Da ruft halt einer seinen Studienkollegen an 
und fragt nach, ob er Lust hat, wenn  es eine Stelle gibt. So geht das.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> Die suchen fast nur über head hunter und stellen Leute ein, die ihnen
> die Mitarbeiter empfehlen. Da ruft halt einer seinen Studienkollegen an
> und fragt nach, ob er Lust hat, wenn  es eine Stelle gibt. So geht das.

Stimmt und gerade desswegen ist auch High-Tech mässig so 
besch...........

aufgestellt ..

von nen mich meister du wurm (Gast)


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http://www.joelonsoftware.com/articles/FindingGreatDevelopers.html
Runterscrollen zum Abschnitt "Employee referrals: may be slippery when 
wet"

von Mine Fields (Gast)


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nen mich meister du wurm schrieb:
> Runterscrollen zum Abschnitt "Employee referrals: may be slippery when
> wet"

Nein, besser den ganzen Artikel lesen, da steckt eine Menge 
interessanter Informationen drin, die sich auch auf Ingenieure in 
Deutschland übertragen lassen. Zum Beispiel:

"The great software developers, indeed, the best people in every field, 
are quite simply never on the market."

In dem Artikel wird auch schön beschrieben, wie tatsächlich Netzwerke 
zustande kommen: Auf Messen, Konferenzen und Praktika.

Der Autor vernachlässigt zwar die Tatsache, dass es zwischen den Nieten 
und den Obergenies noch eine ganze Masse an durchschnittlichen, aber 
dennoch guten Leuten gibt. Aber ansonsten steckt da schon sehr viel 
Wahrheit drin.

von Craig Ferguson (Gast)


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Aber welcher Arbeitgeber will schon bloß mittelmäßig Arbeitskräfte in 
seinem Unternehmen haben? Das müssen doch grundsätzlich Topleute sein! 
Oder eben der Neffe des Vorstandsvorsitzenden.

von Mine Fields (Gast)


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Klar, ich will auch einen Job haben, bei dem ich nichts arbeiten muss 
und trotzdem Millionen verdiene. Da ich aber Realist bin, gebe ich mich 
mit 40h und normaler Bezahlung zufrieden. Und genauso geben sich die 
Unternehmen eben auch mit durchschnittlichen Leuten zufrieden.

von Mark B. (markbrandis)


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Craig Ferguson schrieb:
> Aber welcher Arbeitgeber will schon bloß mittelmäßig Arbeitskräfte in
> seinem Unternehmen haben? Das müssen doch grundsätzlich Topleute sein!

Für Topleute muss man auch Topgehälter zahlen, sonst kann man sie nicht 
halten. Diverse Firmen sind dazu aber nicht bereit, also stellen sie 
eben den Durchschnitt ein.

von Elektroniker (Gast)


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Um die These hier mal etwas von der anderen Seite zu beleuchten, wer auf 
sogenannte Netzwerke, zu deutsch Vitamin B zurückgreifen muß, ist doch 
bloß zu faul oder unfähig mit den richtigen Mitteln die wirklich 
gebrauchten Leute zu finden.
Über Kontakte und Bekannte findet man doch eigentl. nur gerade suchende 
Durchschnitts- oder Nichtskönner, die sich vllt. gut ins Szene setzen 
und labern können, aber nirgendwo ihre Wurzeln oder tiefgreifende 
Grundlagen haben.
Oder will mir jemand hier weiß machen, daß sich die Creme de la Creme 
immer auf der Suche befindet, und gerade dann verfügbar ist, wenn sie 
gebarucht wird? Dazu noch überlall blendende Kontakte hin unterhält?
Das sind nicht mal die Freelancer mit richtigen Fähigkeiten, denn die 
sind auch langfristig in Projekten gebunden, die müßte man dann erstmal 
freikaufen.
Also wird doch nur der Durchschnitt von zu bequemen "Personalern" den 
Chefs gesucht, und finden dann genauso nur die durchschnittlichen freien 
Typen.
Wer über diesen Weg irgendwo reinkommt, behauptete dort oben so cool 
jemand, auf die Leute wäre Verlass und die wären leistungsfähig und 
zuverlässig.
Ist da nur der Widerspruch an sich, ohne große Anstrengungen, mit 
relativ leichten Mitteln irgendwo Fuß zu fassen, soll was bewirken?
Ansporn und Leistungsfähigkeit, na das erkläre mir mal jemand.
Klappt vllt. bei durchschnittl. Projekten ohne großen Ansprüche mit 
überdurschnittl. Bezahlung an Leute ohne Branchenwissen und private 
Ansprüche.
Oder mit Leuten die beim Kunden durch gekonntes Auftreten auf Std.Basis 
abgerechnet werden können. Auf Projektpreisbasis oder Leistungsvergütung 
keine Chance für solche Typen.
Da kommt mir eigentl. nur eine Region in den Sinn, wo gerne die Leute in 
ganz DE versucht werden zu aquirieren, weil billig + zuverlässig + gut 
ausgelidet und keinen Plan was man gehaltsmäßig in der Wirtschaftsregion 
alte Bundelsänder in den Ballungszentren wert ist.
So wird ein Schuh draus, alles andere sind Schmalspurakrobaten und 
"sich-selbst-gut-Verkäufer, mal ganz salopp ausgedrückt.

von Mine Fields (Gast)


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Elektroniker schrieb:
> Um die These hier mal etwas von der anderen Seite zu beleuchten, wer auf
> sogenannte Netzwerke, zu deutsch Vitamin B zurückgreifen muß, ist doch
> bloß zu faul oder unfähig mit den richtigen Mitteln die wirklich
> gebrauchten Leute zu finden.
> Über Kontakte und Bekannte findet man doch eigentl. nur gerade suchende
> Durchschnitts- oder Nichtskönner, die sich vllt. gut ins Szene setzen
> und labern können, aber nirgendwo ihre Wurzeln oder tiefgreifende
> Grundlagen haben.

Nicht wirklich. Denn zu den Netzwerken zählen auch die direkten 
Kontakte, die echte Überflieger natürlich zuhauf haben. Die haben in der 
Branche einen gewissen Ruf und müssen daher auch keine Bewerbungen 
schreiben, sondern müssen nur bei einen der unzähligen Angeboten, die 
über die Zeit hereinfliegen, zusagen.

Bei den nicht ganz so guten läuft das natürlich nicht so gut, aber da 
helfen die Kontakte schon, in dem man z.B. die Bewerbungen direkt an die 
Verantwortlichen richten kann und somit wenigstens schon einmal die 
Filterung durch die Personalstelle verhindern kann. Und wenn sich 
derjenige noch an den Mann positiv erinnert, hat man schon einen enormen 
Vorsprung gegenüber unbekannten Bewerbern.

Bei Empfehlungen über Dritte ist natürlich etwas mehr Vorsicht angesagt, 
aber das sollte logisch sein.

von Elektroniker (Gast)


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Du schilderst hier die Realität, die ist unbestritten so, nur die 
Konsequenz daraus sind nicht bessere Ergebnisse in der Produktionskette 
oder mehr Qualität und Zuverlässigkeit.    Eher das Gegenteil.
Wer mit weniger Aufwand zu einem Zieleinstieg kommt wird auch weniger 
Einsatz im gesamten Berufsleben opfern, weil es geht ja alles schön 
easy, wieso sich überhaupt anstrengen. Schein bringt mehr als Sein.
Typisch deutsche Grundlage für massenweise unzufriedene Kunden in allen 
Bereichen.
Produktqualität stimmt nicht mit Werbung und Leistungszusagen überein, 
Haltbarkeit und Zuverlässigkeit der meisten Erzeugnisse nur so am 
unteren Limit, nicht nur Chinaware.
Software reift beim Kunden, der gesamte Aufwand zur Erreichung eines 
bestimmten Servicelevels/Produktzuverlässigkeit wird immer umfangreicher 
> Kosten steigen trotz Qualitätsabstrichen und Einsparungen, der Effekt 
welcher immer versucht wird in den Schatten zu drängen.
Loyalität geht nur einher mit gleichartigen Vorstellungen von wenig 
Leistung zu viel Gehalt, kaum kippt diese Vorstellung werden Auswege 
gesucht, und gefunden.
Mit klaren Abläufen auf allen Seiten, ohne persönliche vorherige 
Bindungen, also offene Auswahl durch Vergleiche und Durchsetzung nur 
transparenter Ansprüche wird alles eigentlich bodenständiger.
Denn Geschäft sollte Geschäft bleiben, kaum kommen private Einflüsse zum 
Tragen wird das ganze Treiben mafiös. > Vetternwirtschaft Klüngelei 
Bestechung und Schmierung, wer hat sowas nötig?
Nur unqualifizierte weniger leistungsfähige Bereiche, denn mit dem 
Schein und der gegenseitigen Abhängigkeit verliert der geschäftl. 
Anspruch an Qualität und Ernsthaftigkeit, Fehler schleichen sich 
leichter ein, werden eher toleriert weil Vertrauensverhältnisse 
mißbraucht werden, kumpelhafte Verhältnisse waren noch nie Grundlage 
professioneller Schöpfungen, einer muß dann immer den Bumann miemen oder 
anderweitig den Schlamassel abwälzen,
Aber immer nur aus der Sicht wie sich "leichtfertige" Geschäfte negativ 
auswirken, zig mal selbst erlebt.
Der Fisch fängt wo das Stinken an?, und dort werden die grundsätzlichen 
Fehler begangen, von den unteren schaffenden "Etagen", die keinerlei 
Einflußmöglichkeiten haben (dürfen), wird akkurates Verhalten ggü. jedem 
verlangt.
Vorbildwirkung gleich Null, also wozu noch großartig sich in der 
Ausbildung anstrengen, wenn eh alles nur über Beziehungen viel leichter 
zu erreichen ist > bestes Bsp. die Innen- und Außen- sowie 
Finanzpolitik, Klüngelei bis zum Umfallen, Ausbaden müssen solche 
Seilschaften immer andere, nur irgendwo beißt sich die Katze dann in den 
eigenen Schwanz.

von rudi (Gast)


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Elektroniker schrieb:
> Der Fisch fängt wo das Stinken an?, und dort werden die grundsätzlichen
> Fehler begangen, von den unteren schaffenden "Etagen", die keinerlei
> Einflußmöglichkeiten haben (dürfen), wird akkurates Verhalten ggü. jedem
> verlangt.
Ich komme mir manchmal wie in einem Ruderboot vor, wo ich der Einzige 
bin, der rudert und von 99 Steuerleuten kommandiert werde.
Das Verhältniss von denen, die "schaffen", zu denen, die meinen, das 
steuern zu müssen/können, steht momentan in einem eklatanten 
Missverhältniss. Mit anderen Worten: Kopf- bzw. Handarbeit ist in diesem 
Staat einfach nichts mehr wert.

von smörre (Gast)


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> Um die These hier mal etwas von der anderen Seite zu beleuchten, wer auf
> sogenannte Netzwerke, zu deutsch Vitamin B zurückgreifen muß, ist doch
> bloß zu faul oder unfähig mit den richtigen Mitteln die wirklich
> gebrauchten Leute zu finden.
komische Theorie Deinerseits, Du wirst immer nur Leute finden, die eine 
gewisse Leistung bringen werden, mehr geht nicht - nur darum geht es ja 
bei Vitamin B. Insofern sehe ich auch nichts schlechtes darin.

> Über Kontakte und Bekannte findet man doch eigentl. nur gerade suchende
> Durchschnitts- oder Nichtskönner, die sich vllt. gut ins Szene setzen
> und labern können, aber nirgendwo ihre Wurzeln oder tiefgreifende
> Grundlagen haben.
ist das wirklich so, sind die alle doof? Sind die "anderen" wirklich 
besser?

> Oder will mir jemand hier weiß machen, daß sich die Creme de la Creme
> immer auf der Suche befindet, und gerade dann verfügbar ist, wenn sie
> gebarucht wird?
Die Creme de la Creme sind Leute, die sich schon bewiesen haben und 
wissen was sie wert sind.
Denkst Du Schumacher würde in der Formel 3 weitermachen, nur weil er 
keine Leistung mehr bringt wie das ja der Fall ist?  Träum mal weiter.

> Du schilderst hier die Realität, die ist unbestritten so, nur die
> Konsequenz daraus sind nicht bessere Ergebnisse in der Produktionskette
> oder mehr Qualität und Zuverlässigkeit.    Eher das Gegenteil.
ein ganz normaler Zustand, es gibt hier kein hire and fire, sondern 
Einstieg oder Wiedereinstieg über Dienstleister und wer eine gesichterte 
Angestelltenposition hat, der verteidigt diese mit Beamtenmentalität ... 
zurecht, sonst würde ihm am Ende das Gleiche drohen!
Das Ergebnis ist dann ein gewisser Stillstand.

> Produktqualität stimmt nicht mit Werbung und Leistungszusagen überein,
> Haltbarkeit und Zuverlässigkeit der meisten Erzeugnisse nur so am
> unteren Limit, nicht nur Chinaware.
Es bleibt dem Kunden überlassen daraus auch mal eine Konsequenz zu 
ziehen. Wegen Monopolstellung bleibt diese aus - wahrscheinlich bis in 
alle Ewigkeit.

> Denn Geschäft sollte Geschäft bleiben, kaum kommen private Einflüsse zum
> Tragen wird das ganze Treiben mafiös. > Vetternwirtschaft Klüngelei
> Bestechung und Schmierung, wer hat sowas nötig?
das ist doch leider überall so, nur daß das in der Regel nicht offen 
praktiziert wird bzw. schnell wieder zur Tagesordnung übergegangen wird, 
wenn mal was rauskommt.

> Der Fisch fängt wo das Stinken an?, und dort werden die grundsätzlichen
> Fehler begangen, von den unteren schaffenden "Etagen", die keinerlei
> Einflußmöglichkeiten haben (dürfen), wird akkurates Verhalten ggü. jedem
> verlangt.
das nennt man Hierachie und die hat sich auch bewährt in der fernen 
Vergangenheit; nur jetzt finden eben Leute den Weg in die Spitze (und 
verharren dort auch unbeschadet - das ist der Unterschied zu früher!) 
deren Leistungsfähigkeit fragwürdig ist.

> Vorbildwirkung gleich Null, also wozu noch großartig sich in der
> Ausbildung anstrengen, wenn eh alles nur über Beziehungen viel leichter
> zu erreichen ist
die Zeiten haben sich eben geändert - siehe auch die andere Diskussion, 
auf einmal sind die Abbrecher wahre Juwelen, usw., usw.
C'est la vie.

von Mike (Gast)


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Ein Dozent von mir hat das einmal sehr klar auf einen Punkt gebracht: 
"First class selects first class, second class selects third class."

Wenn ich mir die sogenannten Empfehlungen für Neubesetzungen ansehe, 
zeigt sich das immer wieder. Bei den Empfehlungen kann ich mich darauf 
verlassen, daß der Empfohlene eine geringere Leistung als der 
Empfehlende bringt.

Und es sollte niemanden verwundern. Es ist eine große Hierarchie, in der 
jeder nach oben möchte, um nicht unten herauszufallen. Und die 
Konsequenzen, die unsere Gesellschaft für die bereit hält, die 
herausfallen, rechtfertigen nahezu beliebige Mittel um oben zu bleiben.

Das mag nicht schön sein, aber unter uns werden wohl kaum noch 
16-jährige Idealisten sein.

Ich kann mich eigentlich nur an zwei Fälle entsinnen, in denen die 
Empfehlungen wirklich etwas wert waren. Das alleine ist nicht so 
interessant, sondern wer die Empfehlung jeweils abgegeben hat. Beide 
mehr als herausragend, in dem was sie leisten bzw. darstellen.

Aus meiner persönlichen Erfahrung heraus, bestätigt sich Eingangs 
erwähnter Satz immer wieder. Die erwähnten, wie auch immer gearteten, 
Netzwerke dienen ausschließlich dem Vorteil der darin Agierenden. Und 
die Empfehlenden sind nun einmal ein fester Bestandteil davon.

Beim überfliegen des Threads bin ich dann auf die These der 
Qualitätssicherung gestoßen. Das erinnert ein wenig an die Behauptung 
der "Qualitätsgarantie" beim sogenannten Empfehlungsmarketing...

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Elektroniker schrieb:
> Du schilderst hier die Realität, die ist unbestritten so, nur die
> Konsequenz daraus sind nicht bessere Ergebnisse in der Produktionskette
> oder mehr Qualität und Zuverlässigkeit.    Eher das Gegenteil.

> Wer mit weniger Aufwand zu einem Zieleinstieg kommt wird auch weniger
> Einsatz im gesamten Berufsleben opfern, weil es geht ja alles schön
> easy, wieso sich überhaupt anstrengen.

Dann kennst Du aber eindeutig nur die falschen Leute.

Ein Großteil der Leute, die ich kenne, sind eher genau das, weshalb 
"Made in Germany" so einen hervorragenden Ruf genießt: technische 
Pedanten und Perfektionisten.

Denen ist es vollkommen egal, wie sie zu ihrem Arbeitsplatz kamen: es 
vereint sie die Leidenschaft für das, was sie tun.

Dementsprechend gut sind diese Leute.

Und: man kennt und vertraut untereinander - gerade auch dem Urteil des 
Empfehlenden.

Wichtig ist aber immer: kein Konflikte des Empfehlenden bzgl. des 
Empfohlenen, also: keine Unternehmenszugehörigkeit, anderes Fachgebiet 
usw. Das was Mike hier schreibt ...

Mike schrieb:
> Wenn ich mir die sogenannten Empfehlungen für Neubesetzungen ansehe,
> zeigt sich das immer wieder. Bei den Empfehlungen kann ich mich darauf
> verlassen, daß der Empfohlene eine geringere Leistung als der
> Empfehlende bringt.

... lässt sich dann recht gut ausschließen.

> Schein bringt mehr als Sein.

Auch solche Leute gibt es natürlich zu Hauf. Die Kunst ist es, diese zu 
erkennen (was im technischen Bereich nicht wirklich schwer ist. Da 
reichen vier bis fünf Fragen).

> Typisch deutsche Grundlage für massenweise unzufriedene Kunden in allen
> Bereichen.

Warum sollte das typisch deutsch sein?
Es ist eher das oben von mir angesprochene Gegenteil, was dazu führt, 
dass uns das Ausland die Maschinen sehr gerne abnimmt.

> Produktqualität stimmt nicht mit Werbung und Leistungszusagen überein,
> Haltbarkeit und Zuverlässigkeit der meisten Erzeugnisse nur so am
> unteren Limit, nicht nur Chinaware.

Die meisten Mittelständler könnten so nicht überleben. Die Chinesen 
kaufen z.B. ganz bewusst deutsche Maschinen und nicht die chinesischen 
Kopien.
Und die wissen sehr genau, warum.

> Software reift beim Kunden, der gesamte Aufwand zur Erreichung eines
> bestimmten Servicelevels/Produktzuverlässigkeit wird immer umfangreicher
>> Kosten steigen trotz Qualitätsabstrichen und Einsparungen, der Effekt
> welcher immer versucht wird in den Schatten zu drängen.
> Loyalität geht nur einher mit gleichartigen Vorstellungen von wenig
> Leistung zu viel Gehalt, kaum kippt diese Vorstellung werden Auswege
> gesucht, und gefunden.

Das ist aber kein Problem eines Netzwerkes an sich sondern der 
Mitglieder bestimmter Netzwerke.

Es gibt eben genauso gut die von mir oben angesprochenen Netzwerke, die 
durchaus die zu Unrecht verrissenen "deutschen Tugenden" pflegen. 
Dementsprechend sind auch Empfehlungen aus diesem Netzwerk heraus 
einzuordnen.

Es gibt also nicht das Netzwerk" sondern jeder hat verschiedene, die 
er natürlich richtig einschätzen können muss.

> Mit klaren Abläufen auf allen Seiten, ohne persönliche vorherige
> Bindungen, also offene Auswahl durch Vergleiche und Durchsetzung nur
> transparenter Ansprüche wird alles eigentlich bodenständiger.

Da habe ich andere Erfahrungen gemacht: ohne persönliches Engagement und 
Einbringung - also mit der Sichtweise: "das ist nur ein Job" - entstehen 
vielleicht Allerweltsprodukte, aber kaum Innovatives.

> Denn Geschäft sollte Geschäft bleiben, kaum kommen private Einflüsse zum
> Tragen wird das ganze Treiben mafiös. > Vetternwirtschaft Klüngelei
> Wer hat sowas nötig?

Jedes soziale Wesen :-)

So wie Du eher dem Urteil eines Freundes als der Werbung vertraust, so 
ist es natürlich auch oft bei Arbeitnehmern.

> Nur unqualifizierte weniger leistungsfähige Bereiche, denn mit dem
> Schein und der gegenseitigen Abhängigkeit verliert der geschäftl.
> Anspruch an Qualität und Ernsthaftigkeit, Fehler schleichen sich
> leichter ein, werden eher toleriert weil Vertrauensverhältnisse
> mißbraucht werden, kumpelhafte Verhältnisse waren noch nie Grundlage
> professioneller Schöpfungen,

Das ist in der Pauschalität Unsinn, denn es gibt, wie ich oben 
aufzuzeigen versuchte, Netzwerke verschiedenster Art.

Ich werde sicher 95% meiner Kontakte nicht bemühen, wenn ich jemanden 
Neues suche. Aber die restlichen 5% werde ich befragen und ich weiss, 
dass - wenn sie eine Empfehlung für mich haben - ich diese mit 
Sicherheit zum Vorstellungsgespräch einladen werde - eben aufgrund der 
hohen Ansprüche, die diese 5% haben.

Diese 5% werde ich aber natürlich nicht befragen, wenn es um wichtige 
Dinge der Unternehmensführung geht. Da hat man dann ein anderes Netzwerk 
- zu allererst meine Frau ;-)

> einer muß dann immer den Bumann miemen oder
> anderweitig den Schlamassel abwälzen,
> Aber immer nur aus der Sicht wie sich "leichtfertige" Geschäfte negativ
> auswirken, zig mal selbst erlebt.

> Der Fisch fängt wo das Stinken an?, und dort werden die grundsätzlichen
> Fehler begangen, von den unteren schaffenden "Etagen", die keinerlei
> Einflußmöglichkeiten haben (dürfen), wird akkurates Verhalten ggü. jedem
> verlangt.
> Vorbildwirkung gleich Null, also wozu noch großartig sich in der
> Ausbildung anstrengen, wenn eh alles nur über Beziehungen viel leichter
> zu erreichen ist > bestes Bsp. die Innen- und Außen- sowie
> Finanzpolitik, Klüngelei bis zum Umfallen, Ausbaden müssen solche
> Seilschaften immer andere, nur irgendwo beißt sich die Katze dann in den
> eigenen Schwanz.

Das gibt es alles unbestreitbar - aber nur weil diese Leute ihre 
Netzwerke auf diese Art verwenden, sind Netzwerke per se nicht schlecht, 
sondern schlicht für jeden notwendig, der nicht Eremit sein möchte.

Netzwerke fangen z.B. auch durchaus auf, wenn man mal fällt oder helfen 
bei Engpässen.

Sie sind nicht per se gut oder schlecht - aber sie existieren und mit 
ihnen fällt vieles wesentlich leichter.

Chris D.

von Purzel H. (hacky)


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Da les ich doch nun schon seit einiger Zeit endloses Gemecker, das der 
Realitaet entbehrt. Stellen wir uns mal einen Ueberflieger vor, der 
viermal soviel Code pro Zeit produziert, und dessen Code weniger Fehler 
hat. Wie laeuft das denn nun weiter? Der Chef sagt logischerweise 
nichts, nimmt den Code und ist dankbar. Denn wenn er das taete, wuerde 
der Angestellte mehr Lohn wollen. So bleibt der Programmierer da und 
erhaelt immer groessere Projekte. Sieht vielleicht mal auf einer Messe 
ein Konkurrenzprojekt, wo 10 Leute fast dassselbe machen. Wuerd man den 
Angestellten aus seinem Projekt wegkriegen ? Eher nicht. Denn das 
Doppelte wuerde ihm eh nicht bezahlt, und weshalb soll er seinen 
Prinzenjob aufgeben, um in einem unbekannten Team zu arbeiten ? 
Deswegen spielt der Markt eben auch nicht. Der Name eines Projektes 
besagt noch gar nichts ueber das darin arbeiten. Das technologisch 
tollste Projekt ist nichts wenn der Vorgesetzte immer mit idiotischen 
Wuenschen und zu kurzen Terminen kommt.

von Purzel H. (hacky)


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Weshalb ist ein direkter Kontakt aus einem Netzwerk besser wie ein 
Bewerber ? In einem Netzwerk kann man sich laengere Zeit ungezwungen mit 
Leuten unterhalten, ueber viele technische und nicht technische Details. 
Demgegenuber wird einem von einem Bewerber einstudiert, die paar 
polierten Quadratcentimeter Oberflaeche entgegengehalten. Bis man da 
merkt dass nur Schein und wenig dahinter ist, ist einiges an Zeit 
vergangen. Denn beurteilen tun nicht die Personalverantwortlichen, die 
haben keine Ahnung von der Materie, dafuer moeglicherweise von Leute. 
Beurteilen tun die direkten Vorgesetzten, die haben zwar von der Technik 
eine Ahnung, aber nicht zwingend von Leuten.
Deswegen ist ein direkter Kontakt aus einem Netzwerk wertvoller. Da 
weiss man mit dieser Person moechte man zusammenarbeiten, der hat was 
drauf.

Dabei sollte nicht vergessen werden, die guten Leute haben auch 
Ballerina-Ambitionen. Das weiss man dann aber auch.

von Purzel H. (hacky)


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>> Autor: Nano Oschi (hacky)
>> Datum: 27.12.2011 16:06

>Hatt sich schön gelesen. Nur, was willst du damit den überhaupt sagen?

Wie laeuft der Markt mit guten Leuten... Es ist nicht so, das man als 
Ueberflieger eine Welle von Begeisterung vor sich hertreibt. Man ist 
nicht Bill Gates oder so. Der Vorgesetzte darf gar nicht ins Schwaermen 
kommen. Wenn ich einen Supermitarbeiter habe, wie beschrieben, und ich 
sag das meinem Branchenkollegen, hat der Mitarbeiter morgen ein Angebot 
im Briefkasten. Wenn ich's dem Mitarbeiter selbst sage, wie toll er sei, 
will er doppelten Lohn. Verstaendlich. Irgendwann macht er sich 
selbstaendig, macht eine eigene Firma, und hat ganz andere Probleme.

von Mine Fields (Gast)


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Nano Oschi schrieb:
> er Vorgesetzte darf gar nicht ins Schwaermen
> kommen. Wenn ich einen Supermitarbeiter habe, wie beschrieben, und ich
> sag das meinem Branchenkollegen, hat der Mitarbeiter morgen ein Angebot
> im Briefkasten. Wenn ich's dem Mitarbeiter selbst sage, wie toll er sei,
> will er doppelten Lohn. Verstaendlich.

Du nimmst aber jetzt an, dass nur der Vorgesetzte erkennen kann, wie 
genial der Mitarbeiter ist und er selbst nichts dazu tun kann, in der 
Branche bekannt zu sein.

Aber die Leute haben natürlich nicht nur über den Vorgesetzten Kontakte 
zur Außenwelt, sondern pflegen natürlich eigene Kontakte. Der 
Vorgesetzte kann gar nicht geheim halten, dass er ein Genie in seinen 
Reihen hat.

Und du setzt voraus, dass sich der Mitarbeiter selbst nicht klar ist, 
welche Leistung er bringt. Es ist natürlich klar, dass sich sehr viele 
Leute für genial halten, obwohl sie das nicht sind. Aber die echten 
Genies wissen es natürlich auch, und dem entsprechend werden sie 
natürlich auch auftreten.

Eine weitere Annahme von dir: Genies sind nur auf das Geld aus. Gerade 
bei den technischen Genies wird es aber nicht zutreffen. Nicht wenige 
treiben sich in unterbezahlten Uni-Jobs herum, während sie in der freien 
Wirtschaft richtig Geld verdienen könnten.

Und diejenigen, die sowohl technisch als auch unternehmerisch genial 
sind, machen sich eher selbstständig.

von Fachliche Niete (Gast)


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Nano Oschi schrieb:
> Denn beurteilen tun nicht die Personalverantwortlichen, die
> haben keine Ahnung von der Materie, dafuer moeglicherweise von Leute.
> Beurteilen tun die direkten Vorgesetzten, die haben zwar von der Technik
> eine Ahnung, aber nicht zwingend von Leuten.
> Deswegen ist ein direkter Kontakt aus einem Netzwerk wertvoller. Da
> weiss man mit dieser Person moechte man zusammenarbeiten, der hat was
> drauf.

Die fachliche Eignung ist doch eh drittrangig? Es geht hauptsächlich 
doch nur drum, dass der Mitarbeiter ins Team passt und einigermaßen 
ingenieurmäßig arbeiten kann. Ist er fachlich gar eine Niete, stört dies 
dann fast so gut wie gar nicht.
Hat jedenfalls mal Mine Fields (minefields), der wohl im 
Ingenieurpersonalwesen stark involviert ist, gesagt.

von Mine Fields (Gast)


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Fachliche Niete schrieb:
> Die fachliche Eignung ist doch eh drittrangig? Es geht hauptsächlich
> doch nur drum, dass der Mitarbeiter ins Team passt und einigermaßen
> ingenieurmäßig arbeiten kann. Ist er fachlich gar eine Niete, stört dies
> dann fast so gut wie gar nicht.

Leider hast du nicht verstanden, was ich sagen wollte. Natürlich ist die 
fachliche Eignung wichtig. Nur ist es besser, eine teamfähige Niete zu 
bekommen als ein fachlicher Überflieger mit unterirdischer 
Sozialkompetenz, da ersterer deutlich weniger Schaden anrichtet. 
Natürlich hat man erst einen wirklich guten Mann, wenn fachliche und 
Sozialkompetenz zusammenkommt.

Fachliche Niete schrieb:
> Hat jedenfalls mal Mine Fields (minefields), der wohl im
> Ingenieurpersonalwesen stark involviert ist, gesagt.

Jaja, wenn es dich glücklich macht, pflege ruhig dein Feindbild.

von Wurschtl (Gast)


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Klar werden viele Jobs über V-b vergeben. Aber daran ist ja auch nichts
verwerfliches, gerade im Ing. Bereich hat man sich dieses Vitamin B auch
selbst verdient, sei es über Praktika, Werksstudententätigkeit oder 
sonstiges.
Natürlich finde ich es gemein, dass meine anvisierte Traineestelle 
gerade an die Tochter des Bereichsleiters geht und nicht an mich, aber 
mit sowas muss man leben, immerhin hat der Bereichsleiter keine 200 
Töchter ...

von Klaus (Gast)


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Schon erstaunlich wie aus so einer banalen Erkenntnis heraus einige 
gleich einen Abgesang auf das Abendland im allgemeinen und das deutsche 
Ingenieurwesen im speziellen anstimmen.

25% der Bewerber kannten jemand beim zukünftigen Arbeitgeber. Na, und?
Meine Arbeitgeber suchten, abgesehen von 2009, immer fähige Leute. 
Fähige Leute, keine Überflieger, sondern einfach nur Leute die saubere 
Arbeit abliefern. Obwohl es immer Leute in meinem Bekanntenkreis gibt, 
die sich nach etwas neuem umschauen und trotz Prämien habe ich in 7 
Jahren nur einmal einen Bekannten empfohlen. Warum? Weil ich vielen die 
Arbeit einfach nicht zu traue und ich niemals jemanden empfehlen würde, 
von dem ich weiß, dass er beim letzten oder aktuellen Arbeitgeber 
ständig angeeckt ist - unabhängig von meiner privaten Verbindung zu der 
Person. Meiner Firma ein faules Ei ins Nest zu legen, würde voll auf 
mich zurück fallen.
Die Empfehlungsquote bei meinen Kollegen sieht übrigens ähnlich aus.

Wie ich oben schon schrieb, wer fachlich was drauf hat und relativ 
umgänglich ist, profitiert automatisch von Netzwerken. Wer fachliche und 
soziale Defizite hat, kann sich damit trösten, dass 75% aller Jobs auch 
ohne Vitamin B vergeben werden.

von PostMortem (Gast)


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Klaus schrieb:
> Wie ich oben schon schrieb, wer fachlich was drauf hat und relativ
> umgänglich ist, profitiert automatisch von Netzwerken. Wer fachliche und
> soziale Defizite hat, kann sich damit trösten, dass 75% aller Jobs auch
> ohne Vitamin B vergeben werden.

Wer fachlich was drauf hat und relativ umgänglich ist, kriegt auch 
problemlos ohne Netzwerke und Connections einen Job auf dem 
stinknormalen Bewerbungsweg.

von Craig Ferguson (Gast)


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PostMortem schrieb:
> Wer fachlich was drauf hat und relativ umgänglich ist, kriegt auch
> problemlos ohne Netzwerke und Connections einen Job auf dem
> stinknormalen Bewerbungsweg.

Aber wie sieht es mit Absolventen, frisch aus den Universitäten und 
Hochschulen kommend aus? Diese verfügen vielleicht über die 
theoretischen Grundlagen und haben bewiesen, dass sie wissenschaftlich 
und eigenständig arbeiten können, können aber oftmals keine nennenswerte 
Berufserfahrung nachweisen.

So erging es mir damals. Vor allem Arbeitgeber, wo ein Umzug hin 
erforderlich gewesen wäre, waren da nicht so experimentierfreudig. 
(allerdings war ein potentieller Arbeitgeber sogar bereit gewesen, mich 
bei meinem Umzug (300km) zu unterstützen, hat sich dann jedoch für einen 
Bewerber aus der Region entschieden.

von PostMortem (Gast)


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Craig Ferguson schrieb:
> Diese verfügen vielleicht über die
> theoretischen Grundlagen und haben bewiesen, dass sie wissenschaftlich
> und eigenständig arbeiten können, können aber oftmals keine nennenswerte
> Berufserfahrung nachweisen.

Das würde ich gar nicht mal so sagen. Bei mir war es nicht anders und 
ich bin 650 km nach München umgezogen und zu einem Großkonzern gekommen. 
Es kommt immer drauf an, wie man es verkauft. Praxissemester und 
Abschlussarbeit sind die Sachen, mit denen man dick punkten und die man 
teilweise gleichwertig zu Berufserfahrung verkaufen kann.

Und der Absolvent hat einen gravierenden Vorteil: Er ist in der Regel 
sehr jung, belastbar, arbeitsfreudig und gut formbar. In meiner 
Abteilung wurden z. B. zuletzt gezielt junge Absolventen eingestellt, um 
die alternde Abteilung aufzufrischen und neue, dynamische und ehrgeizige 
Mitarbeiter zu bekommen, die von den erfahrenen Kräfte was lernen und 
übernehmen können.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> PostMortem schrieb:
> Wer fachlich was drauf hat und relativ umgänglich ist, kriegt auch
> problemlos ohne Netzwerke und Connections einen Job auf dem
> stinknormalen Bewerbungsweg.

Träume weiter ..

von Fachlich top und relativ umgänglich (Gast)


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PostMortem schrieb:
> Wer fachlich was drauf hat und relativ umgänglich ist, kriegt auch
> problemlos ohne Netzwerke und Connections einen Job auf dem
> stinknormalen Bewerbungsweg.

Wer fachlich was drauf hat und relativ umgänglich ist, aber sich nicht 
verkaufen kann, der hat die Arschkarte gezogen.

von Fachlich top und relativ umgänglich (Gast)


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Oder man hat einen anderen Makel: Zu alt, zu krank, zu unerfahren...

von xjd (Gast)


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Fachlich top und relativ umgänglich schrieb:
> Oder man hat einen anderen Makel: Zu alt, zu krank, zu unerfahren...

Das lässt sich auch gut kombinieren: Alt, krank, unerfahren, nerdig, 
besserwisserisch, arrogant und kriegt das Maul nicht auf.

von PostMortem (Gast)


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Dipl Ing ( FH ) schrieb:
> Träume weiter ..

Hab ich doch selber so erlebt. Wie gesagt: Ich habe keinerlei 
Connections besessen und trotzdem als Absolvent einen Job (kein 
Leiharbeitsdreck!) bei einem großen Konzern in München bekommen. Ich 
habe insgesamt 8 Bewerbungen geschrieben und 7 Absagen bekommen plus 
diese eine Zusage.

von Paul B. (paul_baumann)


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Du mußt den Arbeitgeber anpingen, dann siehst Du ja die Connection.

Man kann sich ersparen, Bewerbungen hinzuschicken, wenn die Antwort 
kommt:

"Zeitüberschreitung, 4 Bewerbungen gesendet, 4 verloren, 100% Verlust"

;-)
MfG Paul

von Fachlich top und relativ umgänglich (Gast)


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xjd schrieb:
> Alt, krank, unerfahren, nerdig,
> besserwisserisch, arrogant und kriegt das Maul nicht auf.

Falsch. Besserwisserisch und arrogant ist kein Ausschlußkriterium. Ganz 
im Gegenteil. Solange man es bei den falschen Leuten (also z.B. den 
Vorgesetzten) nicht übertreibt. Aber arrogant und besserwisserisch 
gegenüber Untergebenen ist in vielen Fällen ein Karrierebooster und 
bringt dicke Kohle.

von S. B. (Gast)


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> Re: Ein Viertel der Jobs wird über "Vitamin B" vergeben
> Autor: Paul Baumann (paul_baumann)
> Datum: 29.12.2011 12:51

Paul, Du jetzt auch hier ?!
Was ist aus Deinem Shutdown-Projekt geworden?
... bin ein wenig enttäuscht )-:

von Marx W. (Gast)


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xjd schrieb:
> arrogant und kriegt das Maul nicht auf.
Tipp mal auf Autist, was wiederum eine Krankheit ist.
Deshalb ist "arrogant und kriegt das Maul nicht auf" redundant und kann 
gleich weggelassen werden!

von Craig Ferguson (Gast)


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PostMortem schrieb:
> Praxissemester und
> Abschlussarbeit sind die Sachen, mit denen man dick punkten und die man
> teilweise gleichwertig zu Berufserfahrung verkaufen kann.

Praxissemeter war in meinem Studiengang nicht vorgesehen - nur ein 
Pflichtpraktikum von 6 Wochen, was gegen Ende des Studiums auch eine 
Weile zurücklag und keinerlei Kontakte mehr übrig waren. Auch hatte es 
nur bedingt mit den Inhalten des Studiums zu tun gehabt.

Beworben hatte ich mich hauptsächlich bei KMU, auf Stellenanzeigen, die 
ich online gefunden hatte, über die Plattform der Bundesagentur für 
Arbeit, sogar im öffentlichen Dienst oder direkt in den 
Bewerbungsportalen diverser bekannterer Arbeitgeber - hier meist auf 
konkrete, ausgeschriebene Stellen. Sogar als Praktikant oder Trainee 
hatte ich es versucht. Oftmals kamen die Absagen recht schnell - 
manchmal hörte ich erst 6 Monate später etwas.

Einmal kam nach 8 Monaten (da hatte ich schon längst einen Job) eine 
Einladung zum Vorstellungsgespräch.

Einmal nach 9 Monaten der Hinweis, dass die Stelle doch nicht mehr 
ausgeschrieben sei und man sich für die Verzögerung entschuldige....

von PostMortem (Gast)


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Craig Ferguson schrieb:
> Einmal kam nach 8 Monaten (da hatte ich schon längst einen Job) eine
> Einladung zum Vorstellungsgespräch.
>
> Einmal nach 9 Monaten der Hinweis, dass die Stelle doch nicht mehr
> ausgeschrieben sei und man sich für die Verzögerung entschuldige....

Ja, also bei mir waren die Antwortzeiten auch eher lang. Bei manchen 
Firmen ist das wirklich unmöglich, wie die sich benehmen in dieser 
Hinsicht.

von Paul Baumann (Gast)


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O.T.
Smörre schrob:
>Paul, Du jetzt auch hier ?!
>Was ist aus Deinem Shutdown-Projekt geworden?


Ich weiß nicht, was Du meinst. Kannst Du mir mal mit einem Zaunpfahl
winken?

MfG Paul

von Fachlich top und relativ umgänglich (Gast)


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Zuckerle schrieb im Beitrag #2476652:
> Aus denen wird nie was !
>
> Denen bleibt nur das Forum zum Jammern.

Aus denen wird schon was, nur die dicke Kohle für die erbrachte Leistung 
bekommen dann die anderen mit der großen Klappe.

von Smörre (Gast)


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> Ich weiß nicht, was Du meinst. Kannst Du mir mal mit einem Zaunpfahl
> winken?
> MfG Paul
Ist schon etwas älter: "Das_ist_die_Loesung.jpg"
Du hast irgendwie Recht, eigentlich muß man diese Applikation sofort 
einsetzen, sobald man dieses Unterforum betritt :-)
Also ich wähl lieber den Abbruch-Button, hier wird sowieso nichts Gutes 
bei raus kommen, je länger der Thread läuft ;-)

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