Hallo Leute, in der tragbaren Unterhaltungselektronik sind heute einige Indikatoren verbaut, die auf feuchte reagieren. In der Regel sind es weiße Flächen, die sich verfärben, sobald Wasser / eine Flüssigkeit damit in Kontakt kommt. Habt ihr eine Ahnung, ob sich diese Indikatoren auch bei Kondenswasser verfärben?
Dimitri Roschkowski schrieb: > Habt ihr eine Ahnung, ob sich diese Indikatoren auch bei Kondenswasser > verfärben? Die Dinger kenne ich jetzt nicht ... Ich kenne das aus Videogeräten (die mit Band ;-), dort wird gerade das Kondenswasser detektiert, um "Bandsalat" durch festkleben des Bandes an der Kopftrommel zu vermeiden.
>Habt ihr eine Ahnung, ob sich diese Indikatoren auch bei >Kondenswasser verfärben? Wenn sie vom Kondenswasser erwischt werden, JA.
Dimitri Roschkowski schrieb: > Habt ihr eine Ahnung, ob sich diese Indikatoren auch bei Kondenswasser > verfärben? Bei der Post/Telekom hatten wir reichlich viel Blaugel in großen luftdichten Blechdosen im Serviceauto, etwa wie große Lackdosen, 3 Liter. Kleine Papiertütchen. Das ist in Erdkabeln und Kabelmuffen sehr wichtig, und muß mindestens die Feuchtigkeit nach einer Kabelarbeit und Wiederverschließung der Muffe komplett Luftfeuchtigkeit eliminieren. Wir hatten ja teilweise noch Papieradernkabel, und das muß knochentrocken sein. Das Papieradernkabel hatte übrigens elektrisch eine viel bessere Qualität als Kunststoffadern, Dielektrizitätszahl und Dämpfungen waren erheblich geringer. Das Blaugel war eben blau, und wurde nach Feuchtigkeitsaufnahme hellrosa. Man konnte es durch Erhitzung im Ofen komplett regenerieren. Das billige so genannte Silicagel, was manchen Konsumgeräten in der Verpackung bei liegt, da sieht man aber auch gar nichts. Ich konnte da niemals Farbunterschiede erkennen, ist immer weiß. Meine Oma hatte mal ein Porzellanmännchen, eine Figur, die mit so Gelkristallen beklebt war. Je nach Wetter leuchtete es blau, oder rosa. Das regenerierte sich also sogar von selbst. Vielleicht war es sogar auch nur Blaugel.
Wilhelm Ferkes schrieb: > Meine Oma hatte mal ein Porzellanmännchen, eine Figur, die mit so > Gelkristallen beklebt war. Je nach Wetter leuchtete es blau, oder rosa. > Das regenerierte sich also sogar von selbst. Vielleicht war es sogar > auch nur Blaugel. Es verfärbte sich, geleuchtet hats zum Glück nicht. Das war von der Luftfeuchtigkeit abhängig. Was der OP allerdings meint ist eher: Da sind kleine Runde oder Rechteckige (einige mm²) große weiße Felder z.B. in Handys. Bei mir im Akkufach und am Akku selbst. Wenn das nass wird, dann verfärbt sichs rot(?). Hab mal ein Handy gesehen welches mitgewaschen worden war, da war diese Indikator rot gefärbt. Bezüglich zuverlässigkeit: Hab schon gehört dass manche Leute diesen Indikator wieder gebleicht hatten nach einem Wasserschaden. Aber hab auch schon gehört, dass sich die Dinger bei hoher Umgebungsfeuchte auch mal von selbst umfärben können. Folglich würd ich sagen: Ja, kondenswasser KANN auch zur verfärbung führen.
Silicagel wird mit einem blauen Indikator versetzt und wird dann Blaugel genannt, damit man sehen kann, ob es aufnahmefähig ist, oder nicht. Man kann es mit Hitze - z.B. im Backofen - trocknen und der Indikator schlägt von rosa wieder nach hellblau um. Kobaltchlorid verhält sich genau so, wie der blaue Farbstoff. Als Indikator dafür, ob ein Gerät während seiner Lebenszeit einmal naß geworden ist, ist Blaugel ungeeignet. Dafür dürften wohl eher irreversible chemische Reaktion benutzt werden.
Uhu, da hast du Recht. Das Blaugel ist reversibel. Übrigens testete ich die Sache mit dem Backofen selbst. Ein Kochtopf geht auch. Nachdem Johannes noch mal was schrieb, wurde mir bewußt, daß die gemeinten Indikatoren nur einmalig umschlagen. Aber es könnten doch ähnliche Grundsubstanzen verwendet werden. Etwa auch wie früher das Pusteröhrchen der Polizei. Das wurde durch Alkoholdampf grün, und blieb dann auch so.
irreversible umschlagende liquid contact indicators oder /liquid submersion indicators/ können mit chemischen Verbindungen hergestellt werden, die mit Feuchtigkeit zusammen sehr beständige farbige Komplexe bilden z.B. Eisenkomplexe wie in der Patentanmeldung im Anhang
Wilhelm Ferkes schrieb: > Meine Oma hatte mal ein Porzellanmännchen, eine Figur, die mit so > Gelkristallen beklebt war. Je nach Wetter leuchtete es blau, oder rosa. > Das regenerierte sich also sogar von selbst. Vielleicht war es sogar > auch nur Blaugel. Da fällt mir gerade ein, dass ich ein interessantes Glas zu Hause habe. Auf dem Glas ist eine Frau mit einem weißen Kleid drauf. Wenn man nun im Sommer etwas kaltes in das Glas einfüllt, dann bildet sich Kondenswasser am Glas und das weiße Kleid verschwindet und die Frau ist dann nackt. Aber jetzt mal back on topic. Ich stelle die Frage aus zwei Gründen. Zunächst einmal war mein Handy vor etwa einem Jahr schrott. Was war das erste, was der Händler kontrolliert hat? Diese Indikatoren. Die sind bei mir sowohl am Akku als auch im Akkufach auf der Geräteplatine angebracht und war richtig großzügig. Waren bei dem Gerät auch soweit in Ordnung. Der zweite Grund ist, dass ich gestern bei einer Großbäckerei eine Kamera im Tiefkühler ausgetauscht habe. Die Kamera war zwar in einem beheitzten Gehäuse, ist dann aber doch während den 10-15 Minuten Einbauzeit der neuen Kamera relativ stark abgekühlt. Als ich mit der Kamera rauskam, tropfte von Ihr das Kondenswasser runter. Ich weiß jetzt nicht, ob Axis auch solche Indikatoren einbaut, aber wenn, dann wäre der jetzt sicherlich auch umgeschlagen.
Wilhelm Ferkes schrieb: > Das Blaugel ist reversibel. Übrigens testete ich > die Sache mit dem Backofen selbst. Ein Kochtopf geht auch. Den Topf solltest du gut spülen, das Zeug ist ziemlich giftig. Den Backofen würde ich nicht vorschlagen, wenn da Lebensmittel drin zubereitet werden. ;-)
Thilo M. schrieb: > Wilhelm Ferkes schrieb: >> Das Blaugel ist reversibel. Übrigens testete ich >> die Sache mit dem Backofen selbst. Ein Kochtopf geht auch. > > Den Topf solltest du gut spülen, das Zeug ist ziemlich giftig. Wenn er künftig nur noch Blaukraut darin zubereitet, wird es aber keinem sofort auffallen ;-)
Thilo M. schrieb: > Den Topf solltest du gut spülen, das Zeug ist ziemlich giftig. Das halte ich für ein Gerücht. http://de.wikipedia.org/wiki/Silicagel Krebserregend ist der Kobaltchlorid-Indikator und an dem kann man sparen, indem man nur einen kleinen Anteil Blaugel zusetzt, oder ganz weggelassen wird - so wird das üblicherweise mit den Trockenmitteln gemacht, die in Brausetablettenröhrchen und in der Verpackung von empfindlichen Geräten gemacht wird.
Thilo M. schrieb: > Den Topf solltest du gut spülen, das Zeug ist ziemlich giftig. Das macht man bei solchen Fremdstoffen, die kein typisches Kochgut sind, sowieso. Ich las den Wikipedia-Artikel zu Blaugel, daß es giftig ist, aber dies erst seit dem Jahr 2000 besonders bekannt ist. Und zwar, weil es dort erst als krebserzeugend eingestuft wurde. Auf den Aufbewahrungsdosen gab es auch keinerlei Gefahrenhinweis. Und nach Feuchtigkeitsaufnahme flog es auch noch in den Hausmüll. Es ist wohl wegen dem Cobalt so giftig, was ein radioaktiver Strahler ist. Unsere Kabellöter arbeiteten täglich damit, und es treten sicher auch Feinstäube aus, die in die Atemluft gelangen. Nun ja, ich hab das Zeug auch umgefüllt, und es staubte ein wenig. Das war etwa 1985. Aber was hat man nicht schon alles eingeatmet, auch Asbest, bevor dessen Gefährlichkeit bekannt wurde. Wir hatten beispielsweise früher eine Asbestplatte zwischen Kohlebadeofen und Waschmaschine stehen. Heute würde ich den orangefarbenen Indikator wählen. Ich hab das Blaugel auch gar nicht mehr im Haus. Yalu X. schrieb: > Wenn er künftig nur noch Blaukraut darin zubereitet, wird es aber > keinem sofort auffallen ;-) ;-) Nein, das Pulver laßt sich ziemlich gut wieder entfernen, ist von der Konsistenz her wie Sand. Das Inhalieren der Stäube dürfte auch erheblich gefährlicher sein, als die Aufnahme mit der Nahrung. Uhu Uhuhu schrieb: > Krebserregend ist der Kobaltchlorid-Indikator und an dem kann man > sparen, indem man nur einen kleinen Anteil Blaugel zusetzt, oder ganz > weggelassen wird - so wird das üblicherweise mit den Trockenmitteln > gemacht, die in Brausetablettenröhrchen und in der Verpackung von > empfindlichen Geräten gemacht wird. Das Zeug, mit dem ich zu tun hatte, das sah schon richtig intensiv aus, wie hier: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Silicagel_getrocknet_PICT3047.JPG&filetimestamp=20071222172928
Stefan B. schrieb: > irreversible umschlagende liquid contact indicators oder /liquid > submersion indicators/ können mit chemischen Verbindungen hergestellt > werden, die mit Feuchtigkeit zusammen sehr beständige farbige Komplexe > bilden z.B. Eisenkomplexe wie in der Patentanmeldung im Anhang Interessant! Man lernt nie aus. Ich habs zwar nicht Wort für Wort vollständig durchgelesen, aber mal überflogen, und ein paar Abschnitte gelesen.
Dimitri Roschkowski schrieb: > Als ich mit der > Kamera rauskam, tropfte von Ihr das Kondenswasser runter. Nur außen, oder aus dem Geräteinneren heraus? Ist das Gerät einigermaßen luftdicht verschlossen? Vorhin las ich in Wikipedia ja was zum Blaugel. Und zwar legt der Hersteller manchmal ein Tütchen davon ins Geräteinnere. Z.B. bei Unterwasserkameras, um gleich eventuellen Feuchtigkeitseintritt zu binden. > Als ich mit der > Kamera rauskam, tropfte von Ihr das Kondenswasser runter. Dann warst du sicher im Backraum, wo viel Luftfeuchte herrschen kann? > Ich weiß jetzt > nicht, ob Axis auch solche Indikatoren einbaut, aber wenn, dann wäre der > jetzt sicherlich auch umgeschlagen. Kommt sicher drauf an, wie dicht das Gehäuse ist. Bei Erwärmung sollte sich die Luft im Geräteinneren ja ausdehnen, also keinesfalls Luft von außen ansaugen.
Wilhelm Ferkes schrieb: > Kommt sicher drauf an, wie dicht das Gehäuse ist. Bei Erwärmung sollte > sich die Luft im Geräteinneren ja ausdehnen, also keinesfalls Luft von > außen ansaugen. Sorry, aber ich verstehe das etwas anders. Nehmen wir mal an, die Kamera wäre jetzt in dem beheitzten Gehäuse und eingeschaltet. Die Kamera hat damit innen und außen die gleiche Temperatur. Jetzt nehme ich die Kamera aus dem Gehäuse heraus. Das Außengehäuse der Kamera kühlt sich ab und zieht sich zusammen, während die Luft im Inneren immer noch von der warmen Elektronik warm gehalten wird. Damit habe ich im Inneren ein Überdruck und die Luft entweicht. Jetzt kühlt sich die Kamera sowohl innen als auch Außen ab. Dann gehe ich mit der Kamera ins Warme. Die Wärme wirkt Anfangs hauptsächlich auf das Außengehäuse, es dehnt sich aus. Dabei wird die Luft von Außen angesaugt. Ob das aber bei den paar mm³ der Kamera wirklich so ist, sei jetzt aber mal dahingestellt.
mit "feuchte messstreifen irreversibel" gefunden (Temperatur-Meßstreifen sind häufiger): http://www.hobby-photo.de/shop/pi2/pi10/index.html "Der Pappstreifen enthält 5 kleine Kammern mit Kristallen, die bei steigender Luftfeuchte nacheinander Wasser anziehen und sich verflüssigen. Die Farbe läuft dann ins Papier"
Zu den Messstreifen in Geräten: In meinen Nintendo DSi war ein kleiner Streifen unbelichteter Fotofilm reingeklebt. Nachdem ich die L- und R-Tasten ausgetauscht hatte, war der dann auch endgültig belichtet... Die Garantiezeit war aber sowieso schon rum. Gruß Jonathan
Jonathan Strobl schrieb: > In meinen Nintendo DSi war ein kleiner Streifen unbelichteter Fotofilm > reingeklebt. Woher weißt du, daß das unbelichteter Film war?
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