Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Kündigung während der Probezeit


von Thomas (Gast)


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Hallo,

ich habe ein großes Problem.

 Habe mich bei einer Stelle beworben, und auch dort den Arbeitsvertrag 
unterschrieben.

Nun möchte ich mein Arbeitsverhältnis in der Probezeit kündigen.weil Ich 
eine Andere Stelle bekommen habe wo ich nicht umziehen muss.

Nun meine Frage:

Wie kann man ein Kündigungsschreiben verfassen?

Wenn nur ein oder 2 Monate da arbeite, hätte ich eventuell ein Problem 
spätesten bei nächsten Arbeit Wechsel.

Wie könnt Ihr mich beraten? Soll ich am besten das neue Angebot 
ablehnen?

Vorteile: mehr Gehalt, kein Umzug notwendig
Nachteile: Eine Lücke im Lebenslauf und wahrscheinlich auch keine gute 
Zeugnisse.

von D. I. (Gast)


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Die 2 Monate fallen unter ferner liefen...

von ... (Gast)


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Was hälst du davon:

Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit kündige ich meinen Arbeitsvertrag zum .....

Mit freundlichen Grüßen, ....

von Floh (Gast)


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Wo liegt jetzt dein Problem?

Mit Cheffe reden, dass du eine für dich bessere Möglichkeit gefunden 
hast.
Dabei kannst du ruhig den Umzugspunkt erwähnen, das Geld würde ich 
weglassen.

Und dann eben ganz offiziell kündigen, eine Angabe von Gründen ist da 
dann nicht notwendig (ist ja Probezeit).

Aber ein Gespräch mit dem Chef vor der Kündigung sollte schon drin sein, 
damit sich die Firma drauf einstellen kann.

Wo soll da eigentlich eine Lücke im Lebenslauf entstehen? Kann man doch 
angeben, dass man probegearbeitet hat.
:-)

von Toni (Gast)


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Kündige erst, wenn Du den neuen Vertrag auch SICHER hast,
sonst hast Du dann ein echtes Problem.

Denke daran daß Du dann bei dem anderen AG eine Zeit bleiben
mußt, sonst wird es kritisch in der Zukunft.
Und erwähne nicht den Grund "kein Umzug" für die Kündigung in
der Probezeit bei einem späteren Bewerbungsgespräch,
das kommt nie gut an.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Warum nicht mit dem AG reden?
Kann man nicht sagen, man habe sich bei mehreren Unternehmen beworben 
und müsse sich ja schließlich entscheiden - nun hat halt der andere AG 
die subjektiv besseren Konditionen.

von Hans (Gast)


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Ich muss gerade an "Hans im Glück" denken.

von Michael K. (charles_b)


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Lieber mal drüber nachdenken, welche Stelle denn die bessere ist.

Nur in den seltensten Fällen unterscheiden sich zwei Stellen nur durch 
den Arbeitsort.

Bequemlichkeit (nicht umziehen müssen) sollte nicht die Richtschnur 
sein, wenn man seine Karriere plant.


P.S. Wulff musste auch von Hannover nach Berlin umziehen - Karriere 
halt! Also, geht doch!

von Thomas (Gast)


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Michael K-punkt schrieb:
> Lieber mal drüber nachdenken, welche Stelle denn die bessere ist.
>
> Nur in den seltensten Fällen unterscheiden sich zwei Stellen nur durch
> den Arbeitsort.

Der Vertrag wurde schon unterschrieben! und erst nach 3 Wochen kam das 
neu Angebot. Wenn man in Zukunft anschauen könnte, wäre so was nicht 
passiert:-)

Jetzt habe ich mir gedacht, ich fange da an und kündige gleich nach 4 
Wochen den Vertrag, ansonsten muss man mit der Vertragsstrafe (1 brutto 
Monatslohn) rechnen.

von Michael S. (technicans)


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Floh schrieb:
> Und dann eben ganz offiziell kündigen, eine Angabe von Gründen ist da
> dann nicht notwendig (ist ja Probezeit).

Die Probezeit ist nur für den Arbeitgeber relevant wo er OHNE Angabe
von Gründen einem Arbeitnehmer kündigen kann wenn der Betrieb mehr
als 10 Beschäftigte hat. Unter 10 ist eine Probezeit witzlos weil es
dann keinen Kündigungsschutz gibt. Ein Arbeitnehmer kann dagegen
jederzeit, ob vor oder nach der Probezeit, kündigen. Allerdings
müssen beide, Arbeitgeber und Arbeitnehmer die vertragliche
KÜNDIGUNGSFRIST einhalten. Das wäre aber auch verhandelbar.

Thomas schrieb:
> Jetzt habe ich mir gedacht, ich fange da an und kündige gleich nach 4
> Wochen den Vertrag, ansonsten muss man mit der Vertragsstrafe (1 brutto
> Monatslohn) rechnen.

Vertragsstrafen sind für Arbeitnehmer oder Angestellte die keine
Führungsstellung im Betrieb haben, nicht zulässig und damit
wirkungslos. Genauso ein evtl. Berufsverbot etc. also alles was den
Arbeitnehmer unangemessen beim beruflichen Vorwärtskommen benachteiligt.

Ich würde die Stelle annehmen. Ist sowieso immer ein Risiko.

von Marx W. (Gast)


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Michael K-punkt schrieb:
> P.S. Wulff musste auch von Hannover nach Berlin umziehen - Karriere
>
> halt! Also, geht doch!

Mit dem ICE sind das 1:40h Fahrtzeit einfach.

Mit dem PKW 2h bei knapp 300 km Entfernung (alles Autobahn).

Das ist Wochenendpendelbereich!

von Thomas (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Ich würde die Stelle annehmen. Ist sowieso immer ein Risiko.

meinst das neu Angebot?

von Marx W. (Gast)


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Thomas schrieb:
> Jetzt habe ich mir gedacht, ich fange da an und kündige gleich nach 4
>
> Wochen den Vertrag, ansonsten muss man mit der Vertragsstrafe (1 brutto
>
> Monatslohn) rechnen.

Ist "Aufwand für Ausbildung" wohl gemeint? Nur Ausbildungs- und 
Fortbildskosten (anteilig) kann der AG vom AN innerhalb eines Zeitraums 
von 2 Jahren zurückfordern, da ist aber der Rat vom Fachanwalt gefragt!
Du bist beim Sklavenhalter also angestellt?
Geh mit dem Arbeitsvertrag zum Fachanwalt für Arbeitsrecht.
Zu 100% wird dir dein jetziger AG das letzte Brutto nicht auszahlen.
Also kannste dich schon mal darauf gefaßt machen deinen Lohn vor dem 
Arbeitsgericht einzuklagen!

von Michael K. (charles_b)


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Thomas schrieb:
> Michael K-punkt schrieb:
>> Lieber mal drüber nachdenken, welche Stelle denn die bessere ist.
>>
>> Nur in den seltensten Fällen unterscheiden sich zwei Stellen nur durch
>> den Arbeitsort.
>
> Der Vertrag wurde schon unterschrieben! und erst nach 3 Wochen kam das
> neu Angebot. Wenn man in Zukunft anschauen könnte, wäre so was nicht
> passiert:-)
>
> Jetzt habe ich mir gedacht, ich fange da an und kündige gleich nach 4
> Wochen den Vertrag, ansonsten muss man mit der Vertragsstrafe (1 brutto
> Monatslohn) rechnen.

Ist schon klar die Situation. Die Frage ist, ob die neue Stelle (also 
die GANZ neue) wirklich besser ist. Du sprichst von den Stellen wie von 
einem 0815-Markenartikel, den es hie und da mal teurer oder billiger 
gibt, der aber von der Sache immer gleich ist.

Was unterscheidet die Stellen?
Wie sind die Mitarbeiter, die du jetzt schon kennst?
Welche Aufstiegschancen bietet die alte, welche die neue Stelle?
Welches der Unternehmen hat Technologien, die es auch noch in mehreren 
Jahren über Wasser halten werden?
Welches der Unternehmen steht kurz davor, von einem großen "geschluckt" 
zu werden und die Eigenständigkeit zu verlieren?
Wie sieht die Wettbewerbssituation der beiden Unternehmen aus?


Also alles Fragen, die man sich durch den Kopf gehen lassen KÖNNTE, wenn 
man quasi zwei Arbeitsverträge unterschrieben unter dem Kopfkissen 
liegen hat.

von Gästchen (Gast)


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Du sollst dir darüber keine Gedanken machen: schließlich werden 
Mitarbeiter entlassen wenn es finanziell nicht gut läuft.
Sag einfach die Wahrheit dass du nicht umziehen musst.
Mehr musst du nicht erzählen.

von daemian (Gast)


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Hi !

Die Meinung der meisten hier teile ich nicht, ich würde einfach ganz 
offen und ehrlich ohne Angabe von Gründen kündigen. Wenn sie doch welche 
wollen, sagst du aus privaten Gründen.

Die Probezeit ist ja genau dazu da um zu "probieren" ob der Job was für 
einen ist, der Name Probezeit kommt ja nicht von ungefähr !

Über künftige Jobs würde ich mir auch keinen Kopp machen, JEDER 
Arbeitgeber weiss, dass es zwischen Jobs oder nach dem Studium selten 
direkt in eine neue Stelle geht, daher sind 2 ~ 3 Monate problemlos 
vernachlässigbar.

Ist halt nur schade für den "neuen - bald alten" Arbeitgeber, denn dich 
für nen Monat zu behalten bringt ihm ja auch nix. In der Probezeit hat 
man doch 2 Wochen Kündigungsfrist wenn ich mich nicht Irre, also würde 
ich denke ich, wenn du dir der Sache wirklich sicher bist, lieber eher 
kündigen als später.

Achso, und von wegen Bruttolohn einbehalten, sowas hab ich auch noch nie 
erlebt.

Festliche Grüße
daemian

von Michael S. (technicans)


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Thomas schrieb:
> meinst das neu Angebot?

Meinte ich zwar, aber gilt auch beim gegenwärtigen Arbeitgeber
wenn der falsch spielt und dich noch in der Probezeit entsorgt,
was du ja nicht wissen kannst.
Umziehen ist ja nun auch nicht mal so mit links erledigt. Das
kostet Geld, Zeit und Nerven und eine bezahlbare Bleibe muss
man ja auch erst mal finden. Ich würde, wenn sich so wie jetzt
die Gelegenheit bietet den AG wechseln, weil die Vorteile überwiegen.

von iaoffline (Gast)


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Thomas schrieb:
> Vorteile: mehr Gehalt, kein Umzug notwendig

Suche das Gespräch mit deinem Arbeitgeber und gib ihm eine Chance 
nachzubessern

> Nachteile: Eine Lücke im Lebenslauf und wahrscheinlich auch keine gute
> Zeugnisse.

Wie lange warst du denn da beschäftigt

Michael K-punkt schrieb:
> P.S. Wulff musste auch von Hannover nach Berlin umziehen - Karriere
> halt! Also, geht doch!

Wer hält diese Jahr die Weihnachtsansprache des BP?

Die Anwälte von Wulff ;-)

von Michael S. (technicans)


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daemian schrieb:
> Achso, und von wegen Bruttolohn einbehalten, sowas hab ich auch noch nie
> erlebt.

Man kriegt eh nur netto.

von Thomas (Gast)


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ja, und gibt Brutto zurück:-)

von Gästchen (Gast)


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daemian schrieb:
> Die Meinung der meisten hier teile ich nicht, ich würde einfach ganz
> offen und ehrlich ohne Angabe von Gründen kündigen. Wenn sie doch welche
> wollen, sagst du aus privaten Gründen.

Was ist daran "offen und ehrlich" wenn du keine Gründe angibst?
Klar kannst du das, aber damit versperrst du dir den Weg nach hinten, 
die Auswahl der Arbeitnehmer ist heute gigantisch. Alleine der 
Zeitarbeitspool beitet da Tausende einsatzbereite Sklaven.
Viel schlauer ist es einen netten sachlichen Eindruck zu hinterlassen, 
wer weiß du nächstes Mal landest.

von daemian (Gast)


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Moin !

Gut ich habe auch gemerkt, dass "offen und ehrlich" nicht so ganz passt, 
gemeint war aber, dass er keine Lügenmärchen erzählen soll oder 
irgendwelche Gründe vorschieben. Warum er während der Probezeit kündigt 
geht den Arbeitgeber nix an. Und wenn der dadurch angefressen sein 
sollte, dann ist er es unter Angabe der "richtigen" Gründe erst recht.

Und kündigung aus "privaten Gründen" ist ja wohl das sachlichste 
überhaupt. Damit spuckt man ja nun wirklich niemandem auf die Hutkrempe!

Also ich habs bei meinem ehemaligen Arbeitgeber genauso gemacht und 
dafür sogar noch ein super Zeugnis bekommen.

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