Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik LDR macht Probleme


von Mike M. (mikeii)


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Ich habe einen LDR als Lichtsensor im Einsatz, der Laut Multimeter bei 
DUnkelheit um die 20M Ohm annimmt. Also habe ich einen Spannungsteiler 
mit dem LDR und einem 20MOhm Widerstand gebaut. Doch die Abstufung 
zwischen Dämmerung und Zimmerhelligkeit ist im Bereich von 0,005V
Leider kann mein Microcontroller nur mit 10bit Messen.

Mir ist aber wichtig, das ich die "Dämmerungsstufen" besser 
differenzieren kann.
Ich muss noch dazu sagen, dass der Sensor etwas versteckter verbaut ist, 
weswegen er schon so etwas weniger Licht als sonst bekommt.
Anderst ist es aber vom Design her nicht möglich.

Was könnte ich den noch tun?

Danke

von (prx) A. K. (prx)


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Kennst du die Temperaturabhängigkeit des LDR? Es ergibt nämlich keinen 
Sinn, den LDR beliebig genau zu messen, wenn du die Schaltung dazu auf 
+/-1°C temperieren musst.

von Mike M. (mikeii)


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Oh Nein.... Ich hab nicht mal die Typenbezeichnung :(

Das ist jetzt voll doof ... Ich gehe jetzt mal davon aus, dass ich mit 
einer Fotodiode besser beraten bin oder?

von Jiro (Gast)


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Wie wäre es mit einem 2ten Spannungsteiler und diese Spannung und die 
aus dem Spannungsteiler vom LDR zu einem Differenzverstärker geben, dort 
könnte man die Differenz auch gleich verstärken.

von (prx) A. K. (prx)


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Mike Mike schrieb:

> Oh Nein.... Ich hab nicht mal die Typenbezeichnung :(

Aber Du hast den LDR, und die Möglichkeit, das bei verschiedenen 
Temperaturen zu messen.

von Mike M. (mikeii)


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prx, da liegt auch das Problem, zudem habe ich gerade gelesen, bzw auch 
gemessen, dass der LDR nach einer Minute sogar Werte bis zu 100MOhm 
erreichen kann.
Habe jetzt einfach mehr Licht auf den Sensor fallen lassen, so 
funktioniert es wenigsten schonmal etwas.
Werde mir jetzt mal einen Versuchsaufbau machen, mit dem ich die 
Temperatur/Widerstandskurve bestimmen kann.

Danke für den Tipp:)

von Harald (Gast)


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Mike Mike schrieb:
> Also habe ich einen Spannungsteiler
> mit dem LDR und einem 20MOhm Widerstand gebaut. Doch die Abstufung
> zwischen Dämmerung und Zimmerhelligkeit ist im Bereich von 0,005V

Ich würde es mal bei einem "typischen" LDR mit einem Spannungsteiler LDR 
gegen 4,7k oder 10k versuchen. Bei 20MOhm könntest Du höchstens 
Abstufungen zwischen "total finster" und "finster" ausmachen.

von Helmut S. (helmuts)


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Die Mesung der Helligkeit erfodert einen Dynamikbereich über 3 bis 4 
Dekaden. Entweder musst du umschaltbare Spannungsteiler oder einen 
Logarithmierer verwenden.

von Bastler (Gast)


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Hallo,

das klingt so als wenn du den LDR zur genauen Helligkeitsmessung 
gebrauchen möchtest. Dafür ist er tatsächlich weniger geeignet, eben 
wegen seiner Temperaturempfindlichkeit, der Zeit bis der Widerstandswert 
seinen Endwert erreicht hat usw.
Es ist zwar nicht ummöglich aber sehr aufwendig und träge ist die 
Messung auch noch.
(Aufwendig ist weniger die Schaltung selber, als die Berechnung 
-Operationsverstärkeranwendung- bzw. die gewinnung der Datentabelle 
(µC).
Nimm daher eine Fotodiode (Transistor), es gibt sogar Typen die der 
empfindlichkeit des menschlichen Auge nahekommen.
Wahrscheinlich gibt es sogar fertige Sensoren die dir den Wert direkt in 
einen µC tauglichen Code (Bus) ausgeben - wobei der Preis und die 
verfügbarkeit ein Problem sein werden.


mfg

     Bastler

von MaWin (Gast)


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Schliess mal einen (Keramik oder Folien)Kondenstaor
von 10-100nF parallel zum 20MOhm Widerstand und miss dann.

Denn dein A/D-Wandler wird 10k maximale Eingangsimpedanz
und nicht 10MOhm erwarten.

Ein LDR ist prinzipiell schon geeignet um Dämmerung zu
erkennen, ob du mit der Kurve der Messwerte zufrieden
bist, ist allerdings deine Sache. Eine Photodiode ist
nicht zwangsläufig besser, nur anders. Ganz klar sind
beide nicht geeignet um Dämmerung von praller Sonne
und alle Stufungen dazwischen äquidistant aufzulösen,
dazu bräuchte man einen Logarithmischen Verstärker,
die bekannt immer unlinear sind, oder Chips wie TLS230.

von (prx) A. K. (prx)


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LDR-Messungen über grosse Wertebereiche funktionieren weitaus einfacher, 
wenn man nicht Spannung misst, sondern Zeit. Wenn man also den LDR als 
frequenzbestimmendes Bauteil in einem CMOS-555-Oszillator einsetzt. Zwar 
sind die erzielten Zeitbereiche da ebenfalls sehr gross, aber ein 
Controller kann sich dem problemlos anpassen.

Alternativ kann man ein RC-Glied aus LDR und Kondensator auch direkt an 
2 Pins hängen, einer davon vom Analogkomparator, um die Aufladezeit zu 
messen.

Ein Präzisionssensor wirds aber trotzdem nicht.

von (prx) A. K. (prx)


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Bastler schrieb:

> Wahrscheinlich gibt es sogar fertige Sensoren die dir den Wert direkt in
> einen µC tauglichen Code (Bus) ausgeben - wobei der Preis und die
> verfügbarkeit ein Problem sein werden.

TAOS hat ein welche, z.B. Licht/Frequenz, siehe Conrad.

von (prx) A. K. (prx)


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PS: Licht/Frequenzwandlung hat den Vorteil, dass man Sensor und 
Controller weit auseinander platzieren kann. Ich hatte es zunächst mal 
mit einem LDR+TLC555 probiert - mehr als ein Schätzwert war nicht 
gefordert - bin dann aber zum TSL230R gewechselt, als ich von dem 
erfuhr.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Bastler schrieb:
> das klingt so als wenn du den LDR zur genauen Helligkeitsmessung
> gebrauchen möchtest
Das möchte ich mal grundlegend in Frage stellen. Insbesondere nach 
dieser Aussage, die Mike Mike schrieb:
>>> Ich muss noch dazu sagen, dass der Sensor etwas versteckter verbaut ist

> Mir ist aber wichtig, das ich die "Dämmerungsstufen" besser
> differenzieren kann.
Was bedeutet "besser"?
Welche anderen Umgebungsbedingungen (Temperatur, Feuchte, Versorgung) 
kommen noch dazu?
Kurz: Die Frage lautet "WAS willst du machen?",
nicht aber "WIE willst du es machen?"

von Edi R. (edi_r)


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Mike Mike schrieb:
> Ich habe einen LDR als Lichtsensor im Einsatz, der Laut Multimeter bei
> DUnkelheit um die 20M Ohm annimmt. Also habe ich einen Spannungsteiler
> mit dem LDR und einem 20MOhm Widerstand gebaut.
> ...
> Mir ist aber wichtig, das ich die "Dämmerungsstufen" besser
> differenzieren kann.

Dann mach den Widerstand besser so groß wie den LDR-Widerstand bei der 
mittleren Dämmerung. Die beste Auflösung bekommst Du, wenn LDR und 
Vorwiderstand gleich groß sind.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Edi R. schrieb:
> Die beste Auflösung bekommst Du, wenn LDR und Vorwiderstand gleich groß
> sind.
Blöd, wenn dann 20 MOhm herauskommen, und der ADC diesen Spannungsteiler 
beim Wandeln kapazitiv belastet.

MaWin schrieb:
> Denn dein A/D-Wandler wird 10k maximale Eingangsimpedanz
> und nicht 10MOhm erwarten.
Das ist nicht das Problem, denn die ADCs im uC sind Ladungsteiler. Der 
Eingangswiderstand des ADC ist durchaus sehr groß, aber während der 
Samplezeit muß ein Kondensator geladen werden, und dessen Ladung wird 
dann heruntergeteilt. Wenn der Vorwiderstand zu hochomig ist, schafft er 
es nicht, den Eingangskondensator vom ADC umzuladen, und es kommt ein 
falsches Ergebnis raus. Und urigerweise kommt in diesem Fall sogar etwas 
heraus, das "irgendwie" mit dem zuvor gewandelten Kanal zusammenhängt... 
:-o

Allerdings wird dein Vorschlag sehr wirkungsvolle Abhilfe dieses 
Problems schaffen:
> Schliess mal einen (Keramik oder Folien)Kondenstaor
> von 10-100nF parallel zum 20MOhm Widerstand und miss dann.
Nur kann es geraume Zeit dauern, bis ein 100nF Kondensator über 20 MOhm 
umgeladen ist (das spielt hier bei einem so langsamen Sensor aber keine 
Rolle). Und man sollte nicht allzu oft messen, damit keine Ladung 
"vergeudet" wird.

von Edi R. (edi_r)


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Lothar Miller schrieb:
> Edi R. schrieb:
>> Die beste Auflösung bekommst Du, wenn LDR und Vorwiderstand gleich groß
>> sind.
> Blöd, wenn dann 20 MOhm herauskommen, und der ADC diesen Spannungsteiler
> beim Wandeln kapazitiv belastet.

Deswegen würde ich statt 20 MOhm etwa 1 MOhm als Teilerwiderstand nehmen 
(wobei ich jetzt mal so locker schätze, dass der LDR-Widerstand bei der 
mittleren Dämmerung incl. versteckter Montage etwa 1 MOhm hat). Die 20 
MOhm kommen ja nur bei "absoluter" Dunkelheit heraus (und auch das nur 
ungefähr), und bei absoluter Dunkelheit will der TO nicht messen. Mit 1 
MOhm als Teilerwiderstand und 1 MOhm LDR ergibt sich ein 
Quellenwiderstand von 500 kOhm (alles natürlich nur ungefähr), und 
beispielsweise ein ATmega-ADC ist da durchaus schon brauchbar. 
Präzisionsmessungen sind sowieso nicht gefordert, weil schon der LDR ein 
Kuhschwanz-Verhalten hat.

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