Tach zusammen, ich hätte folgendes Problem: Ich habe eine kleine Digital-Kamera die ich in eine Styroporbox stecken möchte (zwecks Wärmeisolierung). Nun wird es außen um die Box schön kalt (-70°C) - das innere der Box (also wo die Kamera ist) wird konstant um die 0°C gehalten. Nun habe ich größte Bedenken bzgl. des Kondenswassers, welches sich ja dann sozusagen im inneren des Kameralinsensystems bildet. Meiner laienhaften Meinung nach bildet sich das Kondenswasser ja am Übergang zwischen Kalt und Warm, auf der wärmeren Seite. Nachdem ich keine Lust verspüre das meine Kamera Schaden nimmt, dachte ich daran ein weiteres "Glas" einzusetzen. Sozusagen ein Fenster in der Box durch das die Kamera durchsieht. (optisch nat. nicht gut - egal). Dadurch wäre die Kamera im "warmen" und das Kondenswasser würde sich im Inneren also an der Innenseite der Scheibe bilden. Nun: wie kann ich das denn bekämpfen? - ok Box möglichst trocken halten, etc. Wie kann ich denn das "Beschlagen" der Scheibe verhindern (bitte kein Scheibenwischer)? Mit einem Lüft draufpusten? Irgendwelche Ideen, Links? Danke
nein wo soll denn die feutigkeit her kommen? für das kondens-wasser ? aus der -70°C kalten luft ja wohl nicht.. ich würde das ganze OFFEN in den -70°C raum stellen bis es auf -5°C abgekühlt ist, dann die box verschießen und dann beginnen in der box zu heizen...
wie wäre es denn, wenn du die Kamera in eine Frischhalte-Folie einschweißt, mit einem kleinen silica-Gel-Pack drin? Und dann die Kamera in deine Styropur-Box passend montieren. einschweißt= solche Folien"Schweißgeräte" gibts für Obst/Gemüse für die Tiefkühltruhe Das sollte vielleicht optisch nicht so stören, wenn du das Folienmaterial "sauber" über der Linse straffst, und die Kamera ist soweit trocken (die bekommt ja sonst Gefrierbrand, wenn die Schweißfolie undicht ist ;-) Nachtrag: OK, das KAbel von/zur Kamera muß ja auch irgendwie irgendwo mit in den Beutel rein. Ich denk dennoch, daß man die Tüte dicht bekommt....
Lehrmann Michael schrieb: > dachte ich daran ein weiteres "Glas" einzusetzen. > Sozusagen ein Fenster in der Box durch das die Kamera durchsieht. > (optisch nat. nicht gut - egal). Dadurch wäre die Kamera im "warmen" und > das Kondenswasser würde sich im Inneren also an der Innenseite der > Scheibe bilden. Das ist eine übliche Vorgehensweise, wie sie bei außen montierten Überwachungskameras genutzt wird. Gegen das Beschlagen der Scheibe wird eine Heizung eingesetzt. Ansonsten kann sich, sofern die Box hermetisch abgeschlossen ist, dort nur soviel Kondenswasser bilden, wie in der enthaltenen Luft enthalten ist. Wenn Du die Box also nicht bei 35° Raumtemperatur im Badezimmer nach ausgedehnten Duschorgien befüllst, sondern bei niedrigerer Raumtemperatur und bei möglichst niedriger Luftfeuchtigkeit, dann hast Du schon mal bessere Karten. Mit einem feuchtigkeitsbindenden Material wie diesen "Silica-Gel"-Tütchen kommst Du noch weiter, wenn Du diese vor Einbau in Deine Box im Backofen trocknest.
In der vorliegenden Konstellation mit warmer Kamera und kalter Umgebung braucht man sich um Kondenswasser an der Kamera keinerlei Gedanken machen. Kondenswasser bildet sich immer an den KÄLSTESTEN Stellen, nie an den warmen Stelllen. Wenn die Kamera also in einer Box irgendwie erwärmt wird gibt es auch keinen Grund für Kondenswasser.
Lehrmann Michael schrieb: > bildet sich das Kondenswasser ja am Übergang zwischen Kalt und Warm, zwischen Warm und Kalt, so rum > auf > der wärmeren Seite. auf der kälteren Seite. Selbstversuch: 1. Bei kaltem Wetter das Fenster öffnen: die Scheibe beschlägt von außen weil die nach außen strömende Zimmerluft soweit abkühlt, dass sie übersättigt ist. 2. Kalte Flasche Bier aus dem Kühlschrank nehmen und ne Weile im Zimmer stehen lassen => Tropfen an der Flasche 3. Warme Flasche Bier auf den kalten Balkon stellen => knochentrockene Flasche Nachdem ich keine Lust verspüre das meine Kamera > Schaden nimmt, dachte ich daran ein weiteres "Glas" einzusetzen. > Sozusagen ein Fenster in der Box durch das die Kamera durchsieht. > (optisch nat. nicht gut - egal). Dadurch wäre die Kamera im "warmen" und > das Kondenswasser würde sich im Inneren also an der Innenseite der > Scheibe bilden. > > Nun: wie kann ich das denn bekämpfen? - ok Box möglichst trocken halten, > etc. Wie kann ich denn das "Beschlagen" der Scheibe verhindern (bitte > kein Scheibenwischer)? Mit einem Lüft draufpusten? Irgendwelche Ideen, > Links? > > Danke
Michael K-punkt schrieb: > Kondenswasser bildet sich immer an den KÄLSTESTEN Stellen, nie an den > warmen Stelllen. Das hatte ich mal in Physik. Taupunktberechnungen, oder Leistungen für Kühlgeräte. An der Grenzschicht der Kühlstelle erreicht die relative Luftfeuchte der Umgebungsluft irgendwann die relative Feuchte 100%. Noch näher an der Kühlstelle übersättigt die Luft, und alles was über 100% liegt, fällt als Niederschlag ab. Nebel ist beispielsweise auch schon übersättigte Luft. Bei 100% relative Luftfeuchte war die Luft noch klar. Kühlt sie dann ein klein wenig, übersättigt sie, und bildet Tröpfchen. Ein gutes Physikbuch fürs Studium sollte diese Thematik auch beinhalten. Also: Kiste innen heizen, und fertig. Vielleicht zur Sicherheit etwas Silicagel mit hinein packen, damit innen absolute Trockenheit herrscht, und Restfeuchte nicht innen an einer kritischen Übergangsstelle irgendwo beschlagen kann. Das Silicagel sollte man hin und wieder mal kontrollieren, wenn die Kiste nicht absolut gasdicht ist. Und vielleicht darauf achten, daß in der Gesamtkonstruktion keine unerwünschten Kältebrücken entstehen, wie bei mangelhaft konstruierten Hauswänden und deren Isolierung.
Es gibt eine Möglichkeit, die auch in älteren Wärmebildkameras verwendet wir (Sensor auf -90°C gekühlt). Du kannst die Kamera mit der -70°C kalten Luft "spülen" (Die Luft muss bei -70°C entfeuchtet werden, danach kann sie wieder wärmer werden, solange keine Fremdluft dazukommt) und danach auf 0°C aufheizen. Dann bist du sicher, dass keine Feuchte in der Kamera ist und es beschlägt nichts. Theoretisch wäre es am einfachsten, die Kamera auf -70°C zu betreiben, was wohl eher nicht geht (Versuch wär's wert). Aber achtung: wenn keine Feuchte mehr vorhanden ist, kann's Probleme mit statischer Aufladung geben und die Kamera tut nicht mehr, was sie soll.
Thilo M. schrieb: > Theoretisch wäre es am einfachsten, die Kamera auf -70°C zu betreiben, > was wohl eher nicht geht (Versuch wär's wert). Vielleicht ist noch ne Batterie in der Kamera, die den Frost nun gar nicht mag? Und vielleicht ist die Elektronik, Kondensatoren etc. nicht dafür ausgelegt, bei Frost zu arbeiten? Di 0°C halte ich für die einfachste praktische Lösung.
Michael K-punkt schrieb: > Vielleicht ist noch ne Batterie in der Kamera, die den Frost nun gar > nicht mag? > > Und vielleicht ist die Elektronik, Kondensatoren etc. nicht dafür > ausgelegt, bei Frost zu arbeiten? Das schrieb ich ja. Und 0°C sind auch für die meisten Batterien tödlich, höchstens LiFe geht noch. Also: Kabel nach außen und die Batterien extern im Warmen.
Thilo M. schrieb: > Theoretisch wäre es am einfachsten, die Kamera auf -70°C zu betreiben, > was wohl eher nicht geht (Versuch wär's wert). Elektronische Bauteile sind im militärischen Bereich schon mal bis -55°C spezifiziert. Vieles geht bei kleinen Überschreitungen noch, aber nur in Eigenverantwortung. Nichts mit zuverlässiger Industrieproduktion. Jetzt könnte man mal überlegen, was in Schaltungen, Halbleitern, denn passiert. Genau, sie tendieren bei Kälte zur Nichtleitung, haben etwas NTC-Verhalten, und brauchen vielleicht eine geringe Spannungsanpassung nach oben. Die aber wegen der inneren Feldstärken wieder nach hinten los gehen kann. Denn integrierte Halbleiter haben intern die höchsten elektrischen Feldstärken auf der Welt. Thilo, da wirst du selbst im Kraftwerk blaß vor Neid. Da gibt es Effekte wie Elektromigration. Ein µC-Chip wird also bei Unterkühlung träger, langsamer. Flüssig-Elkos gehen bei Minusgraden auch gar nicht. Da wechselt man wenigstens auf Feststoff-Tantal o.ä.. Bei Widerständen sehe ich kein so großes Problem, bei Spulen auch nicht.
Wilhelm Ferkes schrieb: > Bei Widerständen sehe ich kein so großes Problem, > bei Spulen auch nicht Bei Kohleschicht sehe ich extreme Probleme und bei Spulen mit Kupferdraht ebenso. Wilhelm Ferkes schrieb: > Vieles geht bei kleinen Überschreitungen noch, aber nur in > Eigenverantwortung. Nichts mit zuverlässiger Industrieproduktion. Soo ernst war das auch nicht gemeint. ;-) Alles, was auf Siliziumbasis funktioniert ist strenggenommen ein Temperatursensor. ;-) Also quasi alles, von der Diode über den Transistor bis zum µC. Auch das Flüssigkristalldisplay dürfte das sehr übel nehmen, ich habe schon LCDs bei -15°C (kurze Zeit) geschrottet.
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