Forum: PC Hard- und Software NAS selbst gemacht


von Thorsten S. (Gast)


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Hi,

ich habe hier bereits 3 SATA Platten rumliegen:

1) SSD SATA 32GB
2) 2x SATA 500GB

Alles 2,5".

Ich würde mir gern ein NAS selbst zusammenzimmern, denn die kaufbaren 
sind mir allesamt zu groß und meistens im falschen Format - passen nicht 
in eine schmale kleine Schublade. Mein kleines Hausnetz besteht nur aus 
einem Rechner über Devolo Powerlan an Router angebunden und einem Laptop 
über WLAN im Netz.

Viele der kaufbaren NAS haben zudem mir unbekannte Dateisysteme, oft 
auch Linux (Wie Dlink DNS320) was noch tragbar wäre, aber habe ich auch 
nicht wirklich viel mit am Hut.

Das System ist nur an wenn auch mein Router an ist, Energiesparoptionen 
brauche ich nicht, da ich es mit dem Router zusammen mit Timer 
einschalte. Was gut wäre, wäre dass es anläuft sobald es Strom erhält 
und es auch unter Spannung abschaltbar wäre dann spare ich mir eine 
extra Ablaufsteuerung.

Also habe ich mir überlegt einfach ein Mini Mainboard zu nehmen, ein 
Windows XP drauf und die Platten NTFS formatieren, Netzfreigabe. Dann 
würde ich noch eine RAID Software benötigen und etwas zur 
Festplattenüberwachung (S.M.A.R.T.)

Meine Frage:

Welches Board würde sich eignen? 1GHz / 100MBs wird reichen) nicht >80€
Welches RAID Tool könnte ich nehmen?
Wie könnte ich das mit dem Ein- und Ausschalten machen?

Wie gesagt, Festplatten, Kabel, Gehäuse und Netzteile habe ich bereits 
passend.

Grüße und einen schönen Heiligabend,
T.S:

von Tom (Gast)


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Hallo,

Tipp: Vergiss XP für ein NAS, sondern starte direkt mit dem kostenfreien 
"Freenas". Ist ein minimales Linuxsystem mit kinderleichter Installation 
(auch ohne jegliche Linuxkenntnisse) und allem was Du für ein perfektes 
NAS benötigst (Weboberfläche, Software-RAID, Rechteverwaltung, etc...).
Als Board kannst Du was x-beliebiges nehmen. Habes es bei mir mit einem 
alten 486er mit IDE-Platten im Einsatz. Du musst lediglich darauf 
achten, dass das BIOS die entsprechende HDD-Größe, die Du nutzen willst, 
auch unterstützt (Und sollte bei Dir natürlich SATA können ;-))

Gruß
Tom

von rudi (Gast)


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Thorsten S. schrieb:
> Welches Board würde sich eignen? 1GHz / 100MBs wird reichen) nicht >80€
pollin Best.No.: 701 041 ?

von Thorsten S. (Gast)


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@Tom:

Gibt es Linux NAS das NTFS unterstützt? RAID1 ist mir wichtig.

ein 486iger Board ist viel zu groß, ich suche etwas in 
Zigarettenschachtelgröße, kein Sound, kein LPT keine PCI nur minimal 3x 
Sata und am besten nur 5V Versogung.

@Rudi

hmm, das ist ein vollwertiger Rechner, schon garnicht schlecht, aber man 
benötigt ein PC Netzteil, muss noch etxra RAM verbauen und es hat nur 2x 
SATA II dafür aber sehr viele Schnittstellen die ich nicht brauche... 
:_)

TS

von Tom (Gast)


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Freenas unterstützt auch NTFS. Ein Board in Zigarettenschachtelgröße 
wirst Du vermutlich mit Deinen Anforderungen nicht bekommen. Schau doch 
mal, ob Du dich mit dem Formfaktor "Mini-ITX" anfreunden kannst. Das 
sind 17x17cm. Aber auch da wirst Du vermutlich nicht so schnell etwas 
sehr günstiges mit 3x SATA bekommen. Alles was preislich gut ist, hat 
meistens nur 2x SATA.
Spontan würde mir jetzt nur das "MSI H61I-E35" einfallen.
Da kommt dann natürlich noch CPU und RAM dazu...

von Harald S. (harri)


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Hallo Thorsten,

RAID1 geht auch ohne NTFS ;-) Also auch mit Linux.

Was für ein Gehäuse/Netzteil hast du denn und welche Boards passen dort 
rein?

Mini-ITX Boards mit Intel Atom haben meist nur zwei SATA-Ports. Etwas 
wenig für einen Server, fällt also aus. Die neuen ITX-Boards mit AMD 
E350 haben 4 SATA 6GB Ports, das sollte gut ausreichen. Kosten aber auch 
fast 80 Euro, gerde noch in deinem Budget.
Nicht vergessen etwas passendes RAM zu besteen. Wenn die CPU schon auf 
dem Board sitzt, vergisst man das leicht.

Beim RAID würde ich eher auf ein Softraid setzen als das vom 
SATA-Controller machen zu lassen. So bist du bei einem Defekt des 
Boards/Controllers davon abhängig, dass das neue Board den gleichen 
Controller haben muss.

Unter Umständen wäre es sogar möglich ganz auf RAID zu verzicten und es 
so nachzubauen wie beim Microsoft Homeserver 2003: als wichtig 
definierte Ordner werden automatisch auf die zweite Platte repliziert, 
unwichtges liegt nur einmal rum. Benötigt allerdings etws Disziplin bei 
der Datenablage :-)

Auf Gigabit LAN würde ich an deiner Stelle nicht verzichten.

Und wenn du das NAS ohne Shutdown einfach abschalten willst, könnte es 
irgendann mal zu Datensalat kommen. Egal ob Linux oder Windows, das 
Journaling im Dateisystem rettet auch nicht alles.
Vielleicht kannst du deinem Router über das NAS mit Strom versorgen, 
manche ATX-Netzteile hatten mal einen gechalteten 220V-Ausgang 
(vorwiegend in Fujitsu-Siemens PCs). Dann schaltet sich das NAS 
zeitgesteuert über das BIOS ein, damit auchd er Router und runterfahren 
kannst du ebenfalls zeitgesteuert oder per Druck auf die Power-Taste.
Allerdings braucht das NAS dann 1-2W Standby Leistung - kann sein, dass 
deine Zeitschaltuhr genauso viel braucht.

mfg
Harri

von Thorsten S. (Gast)


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Hmm,

ich sehe schon, dann kann ich mir doch lieber das D-Link dns320 zulegen 
und habe alles, kanns ja im Notfall aus dem Gehäuse ausbauen. Das 
einzige was dort mist ist, ich weiß nicht in welcher Form die Daten 
abgelegt werden (Problem wenn das System selbst in 5 Jahren verreckt) 
und ich muss mir etwas für das Ein- bzw. Ausschalten überlegen...

Mini-ITX wäre schon ok, aber nur eine Versorgungsspannung wäre klasse.

TS

von Stefan H. (stefan_h16)


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Ich verwende einen Homeserver auf Basis eines modifizerten PogoPlug Pro. 
Am SATA Port hängt die Hauptfestplatte und am USB eine Backupplatte. Das 
ganze ist auf ARM Basis und sowohl sehr kompakt als auch sparsam.
Man muss sich halt etwas in Linux einarbeiten, aber mir den vielen guten 
stepbystep Anleitungen im Netz habe ich auch als Laie Samba & Co schnell 
online.
Um die Daten nicht zu beschädigen kann man ja den Server skriptgesteuert 
herunterfahren, bevor die Zeitschaltuhr den Saft abdreht. Und 
automatisch starten lassen wenn der Strom wieder da ist.
Was willst du für eine Art RAID einrichten?  Für die Datensicherheit 
sind automatische Backups auf eine externe Platte besser.

von Thorsten S. (Gast)


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RAID1!

von Stefan H. (stefan_h16)


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Thorsten S. schrieb:
> RAID1!

Raid1 schützt nur vor Hardware ausfällen, nicht vor Softwareproblemen 
und Bedienfehlern und ersetzt kein Backup und ist  damit imho eigentlich 
nur in hochverfügbaren Systemen sinnvoll. Ein solches liegt hier aber 
eher weniger vor.

von (prx) A. K. (prx)


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Thorsten S. schrieb:

> sind mir allesamt zu groß und meistens im falschen Format - passen nicht
> in eine schmale kleine Schublade.

Obacht Kühlung. Eine geschlossene Schublade könnte warm werden.

von DirkB (Gast)


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Warum bist du so auf NTFS fixiert?
Mit dem eigentlichen Filesystem auf dem NAS kommst du doch gar nicht in 
Berührung.
Und ein natives Linux-Filesystem wirst du auch mit geänderter Hardware 
lesen können.

von 900ss (900ss)


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Ich habe dieses Teil seit über einem Jahr ohne Probleme im Einsatz.
Läuft Windows und Linux drauf. Wird im Prinzip nie abgeschaltet, 
verbraucht mit einer eingebauten 2,5" SATA-Platte ca. 8W.
Ich bin sehr zufrieden damit.

http://www.fit-pc.com/web/fit-pc2/

von Stefanie B. (sbs)


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900ss D. schrieb:
> Ich habe dieses Teil seit über einem Jahr ohne Probleme im Einsatz.
> Läuft Windows und Linux drauf. Wird im Prinzip nie abgeschaltet,
> verbraucht mit einer eingebauten 2,5" SATA-Platte ca. 8W.
> Ich bin sehr zufrieden damit.
>
> http://www.fit-pc.com/web/fit-pc2/

Wobei 8W schon hoch gegriffen ist. (Ich habe mal Messungen bei meinem 
Homeserver(auch fitpc2) gemacht und glaube mich an 6-7W peak zu erinnern 
zu können)

von 900ss (900ss)


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Ich habe mal den Strom der 12V Versorgung gemessen. Es waren 0,58A. Das 
sind schon ca. 7W. Wenn du jetzt noch den Wirkungsgrad des Netzteiles 
berücksichtigts, dann bist du bequem bei 8W. Festplatte lief übrigens 
aber sonst ewar alles Idle.
Also 8W nimmt das Ding sicher im Leerlauf. Ist aber schon sehr wenig.

von Maddin (Gast)


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@DirkB

"Warum bist du so auf NTFS fixiert?"

Das ist doch ganz logisch - weil in einem Raid auch mal der Raid 
Controller verrecken kann, wenn nur der Controller den Dateninhalt der 
Platten lesen kann, und es in 5Jahren passiert wenns das Ding nicht mehr 
zu kaufen gibt hat man das gleiche Problem in grün.

M.

von Marcus B. (raketenfred)


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Maddin schrieb:
> Raid

Raid ist ein System zur erhöhung der Verfügbarkeit, um einen 
Plattencrash einfacher wegzustecken.

es ersetz KEIN, aber absolut GAR KEIN Backup.

Da ein Nas nicht hochverfügbar sein soll/muss, ist in dem Part Raid 
Schwachfug

von Maddin (Gast)


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...was ist ein "Part Raid"?

Der Kollege will ein RAID1 im NAS, wenn eine Platte verreckt dann hat er 
noch eine zweite... RAID1 bedeutet: Spiegelung der Daten.

Backup:

1)Schritt: Daten auf zwei Datenträger gleichzeitig bringen.
2)Schritt: Daten an zwei Orten (die möglichst nicht direkt beieinander 
sind) gleichzeitig aufbewahren.

Erst dann hat man ein sicheres Backup. Oder wovon schreibst du?

Ausserdem "Raketenfred" bleib mal ganz locker, muss ja nicht gleich 
unhöflich hier werden.

Gruß,
M.

von Marcus B. (raketenfred)


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Maddin schrieb:
> Der Kollege will ein RAID1 im NAS, wenn eine Platte verreckt dann hat er
> noch eine zweite... RAID1 bedeutet: Spiegelung der Daten.

Das Spielchen habe ich bei einem Synology Dingen[Software-Raid] schonmal 
mit erlebt.

Das Dingen ist durch Blitzschlag gestorben- Festplatten haben ohne 
Schaden überlebt- nur ein Auslesen war nicht möglich, obwohl man es sich 
extra als Backup überlegt hat.

Mit einem Ubuntu-System und viel Frickelleich hatte ich dann noch 2 
Tagen doch Zugriff auf die erste Platte [bei 3 Platten - man wusste 
nicht welche Daten wo liegen- war natürlich die letzte Platte, die mit 
den wichtigen Daten].

EIn Backup von den Daten auf einem NAS, sollte eine externe Festplatte 
sein mit einem normalen Dateisystem(ext3/4, FAT32[Große Datein mögen das 
nicht],NTFS[manche Linux Systeme mögen das nicht]).
Sodass im Crashfall die Daten direkt lesbar sind.

Maddin schrieb:
> Ausserdem "Raketenfred" bleib mal ganz locker, muss ja nicht gleich
> unhöflich hier werden.

War weder unhöflich noch böse gemeint. Verfolge den Thread schon was 
länger- und so wie der Ersteller schreibt, wird deutlich, dass er wenig 
Ahnung von der Materie hat(was noch nicht ist, kann ja gerne werden). 
Und das Raid naiv als Backup zu verstehen ist ein gerne gemachter 
Anfängerfehler, der ein sehr bitteres Lehrgeld wäre.


Deine Backup Idee ist nicht schlecht, aber enthält gewisse Tücken:
1. Wenn das NAS SOftware-Raid macht, s.o.
2. Würde ich dafür keine ganze Festplatte verbraten- Imageprogramme 
packen das Image der HDD noch schön, sodass man mehre Platten auf eine 
backuppen kann.
[Wenn du natürlich die Platte nur nehmen willst: Kaputte raus, 
funktionierende rein- dann ist deins natürlich gut geeignet]


Maddin schrieb:
> wenn eine Platte verreckt
Festplatten fallen entweder sehr zeitig oder sehr spät aus. Datenverlust 
aufgrund von Software ist wahrscheinlicher als Hardwareschäden, Raid ist 
nur auf die Hardwareschäden fixiert.

Guten Rutsch
raketenfred

von (prx) A. K. (prx)


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Eine Art Kompromiss zwischen RAID und klassischem Backup ist das 
Linux-Programm rsnapshot auf eine online-Disk im System. Das gehört zu 
eine Familie von Backups auf Basis von rsync und legt unveränderte Files 
der Intraday/Tages/Wochen/...-Sicherung auf der Zielplatte als Hardlink 
auf die Version im vorherigen Stand an. Auf der Zielplatte sind dann 
also etliche Sicherungsstände, aber der Platzbedarf ist gering, weil 
rein inkrementell. Dennoch ist jeder Sicherungsstand ein vollständiges 
Abbild des Dateibaums vom betreffenden Zeitpunkt, d.h. weder ist ein 
Restore-Programm erforderlich, noch hat man es mit einem inkrementellen 
Restore zu tun.

Für Privatanwendung ist das weit praktischer als RAID, weil als Backup 
weder von versehentlichem Löschen noch von Filesystemdefekten des zu 
sichernden Filesystems betroffen. Dennoch sind die Daten bei täglicher 
oder mehrmals täglicher Sicherung fast so aktuell wie bei RAID.

Zwecks Brand/Blitzsicherung sollte man allerdings zwei Schedules mit 
getrennten Medien verwenden, eines wie beschrieben häufig online, eines 
seltener offline, ggf. mit dem gleichen Verfahren.

Dieses Programm, oder ähnliche Verfahren, findet man teilweise auch auf 
NAS-Boxen, z.B. denen von QNAP, zumindest als Addon.

Sowas in der Art gibts auch für Windows, ist da aber meiner Erfahrung 
nach wesentlich langsamer (Linux: wenige Minuten für ca. 500GB, wenn 
weitgehend unverändert).

von (prx) A. K. (prx)


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Marcus B. schrieb:

> Festplatten fallen entweder sehr zeitig oder sehr spät aus.

Oder auch mal zwischendrin. Am Anfang und nach einigen Jahren ist es nur 
wahrscheinlicher. Die Badewannenkurve eben.

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