Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 90V Induktion im Haus


von Thorsten (Gast)


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Hallo,

gibt es einen max. Wert für eine im Haus auftretende Induktionsspannung? 
Ich habe bei mir in der Wohnung 90 V auf meinem Deckenlampenanschluss. 
Dies reicht aus um Led Lampen ( Osram ) zum blitzen zu bringen. Drum 
wollt ich mal Fragen ob dies überhaupt zulässig ist?

Gruß

Th.

von Dr G. Reed (Gast)


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Das ist normalerweise die kapazitive Leitungskopplung, damit muss man 
wohl leben....

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Schalte die Phase, nicht den Null-Leiter.

von Anja (Gast)


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Thorsten schrieb:
> gibt es einen max. Wert für eine im Haus auftretende Induktionsspannung?

Der übliche Wert ist so das 10-20 fache der Versorgungsspannung bei 
nicht entstörten Induktivitäten (in EMV-Tests werden für Haushaltsgeräte 
2000V als Testimpuls verwendet).
Bei Blitzeinschlag in der Nähe des Hauses kann es auch schon mal mehr 
sein.

Thorsten schrieb:
> Dies reicht aus um Led Lampen ( Osram ) zum blitzen zu bringen.
Da wirst du wohl eine niederohmige Heizwendel mit geringem 
Kaltwiderstand parallel schalten müssen ;-)

Gruß Anja

von hinz (Gast)


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Anja schrieb:
>> Dies reicht aus um Led Lampen ( Osram ) zum blitzen zu bringen.
> Da wirst du wohl eine niederohmige Heizwendel mit geringem
> Kaltwiderstand parallel schalten müssen ;-)

Ach wo, ein 100nF X2 Kondensator reicht völlig.

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Wenn ich meine Lampen ausschalte, dann liegen in der Fassung an beiden 
Kontakten nahezu 0V an. Weiß ja nicht, was der Installateur bei euch so 
verzapft hat. Selbst bei einer Wechselschaltung kann man das so 
aufbauen, dass stets die Phase geschaltet wird. Bei abgeschalteter Phase 
gibt es keine Kriechspannungen, da die restlichen Leitungen des Kabels 
im Zählerkasten geerdet sind.

von hoshi (Gast)


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Knut Ballhause schrieb:
> Schalte die Phase, nicht den Null-Leiter.

der Null-leiter darf nicht allein geschaltet werden!!! Sollte das doch 
eine Elektrofachkraft gemacht haben, sollte man dieser Unfähigkeit per 
Anwalt nachgehen!

@Thorsten

Ich sehe da (außer einem Umlegen des Lampenkabels) nur 2 Wege die weg zu 
bekommen:

1. Wenn die möglichkeit besteht, könntest du einen 2poligen Schalter 
benutzen und L+N schalten. Das könnte helfen, wobei das nur bei 
einfachen Ausschaltungen funktioniert.

2. eine kleine Last mitschalten, denn die induzierte Spannung dürfte nur 
sehr wenig Leistung haben.
Möglich wäre da Grundlastmodule oder Doseneltako's (kleines Relais), 
welche normal in jeder tiefe Unterputzdose passen. Oder du bauste eine 
kleines 230V Leuchtmittel mit in die Lampe ein

2a: ACHTUNG !!! Dies sollten nur FACHKRÄFTE MACHEN !!!
Du kannst auch versuchen, einen Widerstand (>=100kOhm, 1W) parallel zur 
Lampe zu schalten. Wenn du mehrer LED-Lampen schaltest, das dieser nur 
EINMAL im Stromkreis sein!
Bei 100KOhm sollten der dann 529mW verbraten, wenn die Lampe an ist und 
im ausgeschalteten Zustand auch die induzierte Spannung abbauen. Ich 
vermute, das auch ein größerer Widerstand gehen würde.

von Peter II (Gast)


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Knut Ballhause schrieb:
> Wenn ich meine Lampen ausschalte, dann liegen in der Fassung an beiden
> Kontakten nahezu 0V an. Weiß ja nicht, was der Installateur bei euch so
> verzapft hat.

dann ist dein messgerät defekt. Man hat immer eine Spannung anliegen 
wenn es eine normale Hausinstallation ist. Wenn es dann noch 
beleuchtetet schalter sind dann hat man schon 230V anliegen.

von hinz (Gast)


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hoshi schrieb:
> ACHTUNG !!! Dies sollten nur FACHKRÄFTE MACHEN !!!

Solche die Nullleiter und Neutralleiter unterscheiden können.

von M. P. (phpmysqlfreak)


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Peter II schrieb:
> dann ist dein messgerät defekt. Man hat immer eine Spannung anliegen
> wenn es eine normale Hausinstallation ist.

Dann ist DEINE Hausinstallation defekt - zumindest deine Schalter...

Denn:

Knut Ballhause schrieb:
> Wenn ich meine Lampen ausschalte, dann liegen in der Fassung an beiden
> Kontakten nahezu 0V an.


Hast du es richtig gelesen, Peter II?

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Richtig, und meine Schalter sind unbeleuchtet.

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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hoshi schrieb:
> eine kleine Last mitschalten, denn die induzierte Spannung dürfte nur
> sehr wenig Leistung haben.

Es sind kapazitiv eingekoppelte Spannungen aufgrund falscher 
Hausinstallationen. Induziert wird in dem Fall (fast) nichts.

von Der E. (rogie)


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Knut Ballhause schrieb:
> . Selbst bei einer Wechselschaltung kann man das so
> aufbauen, dass stets die Phase geschaltet wird

Das kann man nicht nur so machen, das MUSS man sogar so machen.

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Der Entwickler schrieb:
> Das kann man nicht nur so machen, das MUSS man sogar so machen.

Da gebe ich Dir Recht, war auch mehr ironisch gemeint, da mir schon ganz 
andere Dinge untergekommen sind.

von Peter II (Gast)


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Knut Ballhause schrieb:
> Es sind kapazitiv eingekoppelte Spannungen aufgrund falscher
> Hausinstallationen.

was willst du denn gegen eine Kapazität richtig machen? Wenn oben eine 
schalterdose ist wo alles Verbunden ist, von dort aus ein kabel zum 
Schalter geht dann wird zwangsläufig auf den Schaltdraht eine Spannung 
wegen der immer vorhanden Kapazität enstehen. Dagegen kann man wenig 
machen ausser getrennte kabel verlegen. Das davon die lampe leuchtet 
kann ich mir bei 2m kabel nicht vorstellen. Bei einer Wechselschaltung 
kommen da schon ein paar mehr meter kabel zusammen.

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Peter II schrieb:
> was willst du denn gegen eine Kapazität richtig machen? Wenn oben eine
> schalterdose ist wo alles Verbunden ist, von dort aus ein kabel zum
> Schalter geht dann wird zwangsläufig auf den Schaltdraht eine Spannung
> wegen der immer vorhanden Kapazität enstehen.

Wenn der Schalter einen Kilometer von der Einspeisung weg ist, dann 
schon, aber bei den üblichen 1...2m von der Klemmdose sollte die 
Kabelkapazität nicht für nennenswerte Ströme ausreichen. Wenn alles 
richtig verschaltet ist, sollten die oben genannten Störungen nicht 
auftreten, es sei denn, man hat in der Tat beleuchtete Schalter, bei 
deren Glimmlampe 1mA fließen kann, welches den Kondensator vom EVG so 
lange auflädt, bis das EVG durchschaltet. Das äußert sich dann im 
rhythmischen Blinken der Lampe.

von Blaz Rupic (Gast)


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Hallo,
habe folgendes Problem.
An neu installierten Anlage im Familenhaus.Verschidene Stromkreise
sind frei von Spannungen nach abgeschlteten Schalter.
Was mich wundert teil der Anlage, deckenlampe und Wnduaslässe zeigen
im abgeschalte Position 25V, so wie bei LED Wandlampen 17V.
Bitte um Rat. Was kann man da gegen tun.
MfG. Hr. Rupic

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Blaz Rupic schrieb:
> Bitte um Rat. Was kann man da gegen tun.

Als erstes keine Leichen ausgraben.
Als zweites den Thread durchlesen, bevor man ihn ausgräbt.

von ... (Gast)


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Simon K. schrieb:
> Als erstes keine Leichen ausgraben.

Das war ja noch eine junge Leiche...vielleicht kann man die 
Wiederbeleben... ;)

von Harald W. (wilhelms)


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Knut Ballhause schrieb:
> Der Entwickler schrieb:
>> Das kann man nicht nur so machen, das MUSS man sogar so machen.
>
> Da gebe ich Dir Recht, war auch mehr ironisch gemeint, da mir schon ganz
> andere Dinge untergekommen sind.

Ja, die Hamburger sollen da ja besonders schlimm sein:
http://de.wikipedia.org/wiki/Hamburger_Schaltung
:-)
Gruss
Harald

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