Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Infrarot-Thermometer fürs Auto


von Jan (Gast)


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Hi,

Warum baut man ins Auto neben dem Thermometer für die 
Umgebungstemperatur nicht auch ein IR-Thermometer, das die 
Bodentemperatur scannt? Ließe sich Glatteis nicht so viel besser 
detektieren?
Ihr kennt das ja von diesen Umgebunstemperaturanzeigen, ab 3° wird über 
Blinken orakelt das es evtl glatt sein könnte...

Kennt ihr Autos in denen das eingebaut ist?
Habt ihr evtl sowas selbst schon mal gemacht?
Würde gerne diskutieren über Sinn und Unsinn dieser Technik.


Jan

von ronnysc (Gast)


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Hmm die Idee hatte ich auch schon. Solche Sensoren gibt es fertig von 
Melexis mit I2C-Schnittstelle. Aber wie willst Du den Schmutzfilm vor 
der Linse fernhalten? Das sehe ich als größtes Problem...

von Dieter W. (dds5)


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ronnysc schrieb:
> Aber wie willst Du den Schmutzfilm von der Linse fernhalten?

Genau das ist das hüpfende Komma, achneee es war ja der springende 
Punkt.

von hmmm (Gast)


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Außerdem ist die Bodentemperatur nicht gleichmäßig... Die Warnung sagt 
dir also "es könnte glatt werden" und man achtet dann hoffentlich mehr 
auf glatte Stellen. Die Bodentemperaturmessung merkts mit etwas Pech 
genau dann wenn der Sensor überm Eis steht, also man bereits am rutschen 
ist. Zugegeben, so extreme Sprünge sind vermutlich selten, aber...
Außerdem könnte ich mir vorstellen das Eis eventuell Wärmestrahlung 
sogar auch reflektiert?

von holger (Gast)


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>Zugegeben, so extreme Sprünge sind vermutlich selten, aber...

Bei Brücken geht der Übergang blitzschnell;) Selbst erlebt.

von Weingut P. (weinbauer)


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Wie schon beschrieben ist das eine Problem die Sauberkeit der Optik, die 
"streifenfrei" sein muss, sonst geht die Messung ins Nirwana.

Dann gibts noch das Problem, dass die IR-Messung eben die Oberfläche 
eines Objektes misst. Manche Stoffe sind transparent für die 
Wellenlängen die uns in dem Messbereich interessieren, andere nicht. PE 
z.B. geht ganz gut bis zu einer gewissen dicke hindurch zu messen, 
Metall spiegelt sehr gut je nach Oberfläche etc..

http://www.thermografie-xtra.de/de/waermebildkamera-tipps-tricks-know-how/emissionsgrad-tabelle.html

Das Hauptproblem ist aber bei Eis die Oberflächenmessung. Angenommen die 
Straße ist spiegelglatt gefroren und die Sonne knallt an nem schönen 
Wintertag drauf, dann wird die Oberfläche angeschmolzen, ist somit 
deutlich über 0 Grad. Der Sensor würde dann keine Eisgefahr erkennen, 
weil ja die Oberfläche nur nass wäre.
Es liefe darauf hinaus, dass bei unter 3-4 Grad eben Eisgefahr gemeldet 
würde, wo wir dann wieder beim bestehenden System wären -> Kein Vorteil 
und höhere Kosten.

Ein andere Ansatz wäre mit ner Lichtquelle und Sensor die Reflektivität 
des Untergrundes zu messen. kalt + nass = Glättegefahr   kalt + weiß = 
Glätte

von Harald W. (wilhelms)


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ronnysc schrieb:
> Aber wie willst Du den Schmutzfilm vor
> der Linse fernhalten?

Wie wärs mit Scheibenwischern? :-)
Gruss
Harald

von MaWin (Gast)


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Also der Sensor in meinem Auto, ein NTC ca. 20cm über dem Boden, misst 
hervorragend genau, wenn der von 1 auf 0 geht wird's glatt (falls Wasser 
da war), und man ist gut beraten, bereits bei 2 GradC langsamer zu 
fahren, die Warnlampe geht auch ab 3 GradC an.
Man braucht einfach keine Thermopile IR Thermometer, und die KFZ 
Industrie spart wo sie kann.
Bei Pollin gab's neulich noch den 180018 Infrarot-Temperatursensor 
IRT/C.01-K für 10 EUR, mit dem hätte man so was aufbauen können, da die 
Dinger aber nur die DIFFERENZtemperatur messen, müsste man sowieso die 
Einbautemperatur gradgenau erfassen, man spart also nichts.

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