Forum: Ausbildung, Studium & Beruf "unfähige" Professorin


von Mike (Gast)


Lesenswert?

folgendes, ich Studiere derzeit Elektrotechnik an einer FH in 
Norddeutschland

an sich komm ich super klar mit meinem Studium, nur stört mich und auch 
andere Studenten eine Sache, genauer gesagt eine Person/Professorin

unfähig ist vielleicht das falsche Wort
es mag ja sein das sie Berufserfahrung hat und nicht schlecht in ihrem 
Beruf war, aber eine vernünftige Vorlesung halten kann sie nicht in 
unseren Augen

eine Vorlesung sieht im Allgemeinen so aus das man ihr schlechtes 
deutsch kaum bis gar nicht versteht, Aufgaben erst enträtselt werden 
müssen und ihr Skript aus schlecht eingescannten Skizzen besteht und 
mehr Rechtschreibfehler aufweist als…

ich will betonen das ich keineswegs etwas gegen Ausländer hätte, bin 
selber kein Deutscher, aber ein gewisses Maß an Deutschkenntnissen muss 
doch vorhanden sein meine ich wenn man Unterrichten will

wir haben nebenbei erfahren (von anderen ProfessorEN) dass sie nur 
eingestellt wurde, damit die FH die Frauenquote einhalten konnte
zudem gibt es an unserer FH keinen anderen Professor/in mehr der in 
diesem Bereich eine Vorlesungen halten könnte

was meint ihr? Was würdet ihr an meiner/unserer Stelle tun?

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

> Was würdet ihr an meiner/unserer Stelle tun?

Ich versteh jetzt dein Problem nicht.

Die FH stellt Aufgaben die du auch im Leben lösen können musst,
und wenn du die Aufgaben gelöst hast, winkt eine gute Note.

Auch im echten Leben werden dir Leute begegnen mit schlechtem
Deutsch, unklaren Aufgaben und gewöhnungsbedürftigem Verhalten,
willsu du die Kunden, Chefs, Geldgeber auch ablehnen ?

Man wird die Klausurprüfungen schon schaffen können. Und wenn
dir wirklich was am Thema der Vorlesung liegt, kauf' dir ein
Buch, daraus lernt es sich eh besser als aus einer Vorlesung.

von Dani (Gast)


Lesenswert?

Kann man sich da nicht beim Dekant beschweren? Gibt es keine 
Alternativen?

von Tom (Gast)


Lesenswert?

Der FARA

Aber MaWin hat Recht, wenn das schon ein Problem ist, sollte er lieber 
die Finger vom Studium lassen.

Ich hatte auch ne Dozentin, die grob falsche Inhalte vermittelte und auf 
Korrekturvorschläge mit Karriereende droht. Da mussten wir auch durch.

Wenn das Ergebnis in der Klausr richtig, aber von ihr als falsch 
gewertet wird, gibt es immer noch den Prüfungsausschuss als letzte 
Instanz.

N8

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


Lesenswert?

Ja, ja, das kennen wir doch alle. Vorbereit auf die harte Realität. Ist 
nun mal keine bunte heile Matlab-Welt da draußen.

Immer wieder lustig wenn die Formeln auf den Folien neuartige 
physikalische Größen ergeben, z. B. 1 F + 2 + 3 F^-1

von Mark B. (markbrandis)


Lesenswert?

Mike schrieb:
> wir haben nebenbei erfahren (von anderen ProfessorEN) dass sie nur
> eingestellt wurde, damit die FH die Frauenquote einhalten konnte

Es gibt keine Frauenquote für Elektrotechnik. Genau so wenig wie es eine 
Männerquote für Erziehungswissenschaften gibt.

von Martin (Gast)


Lesenswert?

Mike schrieb:
> wir haben nebenbei erfahren (von anderen ProfessorEN) dass sie nur
> eingestellt wurde, damit die FH die Frauenquote einhalten konnte

Klingt nach unseriösem Gebrabbel. Vermutlich sind eher diese anderen 
ProfEN inkompetent.

von Marx W. (Gast)


Lesenswert?

Dani schrieb:
> Kann man sich da nicht beim Dekant beschweren?
Naja, hat die gleiche Wirkung wie wenn du eine Straßenlaterne anheulst.
Denn der war ja bei der Einstellung der betreffenden Person beteiligt!

> Gibt es keine Alternativen?
Wenns geht, die Fächer der betreffenden Person meiden, bzw. auf ein min. 
Maß reduzieren.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


Lesenswert?

Mike schrieb:
> was meint ihr? Was würdet ihr an meiner/unserer Stelle tun?

Ein Studenten  Professorenverhältnis ist kein Jünger  Gottverhältnis. 
Kritik ist erlaubt und ausdrücklich erwünscht. Dazu existiert bei den 
Bachelor- und Masterstudiengängen sogar ein eigenes Hilfsmittel – die 
Lehrevaluation. Nutzt es!

von .Gast (Gast) Gast (Gast)


Lesenswert?

Marx W. schrieb:
> Naja, hat die gleiche Wirkung wie wenn du eine Straßenlaterne anheulst.
>
> Denn der war ja bei der Einstellung der betreffenden Person beteiligt!

Einer alleine bringt nicht, aber wenn es mehr sind - kannst Du Dir nicht 
noch 10 andere Studis suchen und ihr geht zusammen zum Dekan? Dann ist 
es nicht nur einer. Und wenn sie nachweislich "falsche" Inhalte 
vermittelt, dann dürftest Du garantiert nicht der einzige sein, der da 
was zu meckern hat.

von Regenwetter (Gast)


Lesenswert?

aus schlecht eingescannten Skizzen besteht und
mehr Rechtschreibfehler aufweist als…

ich will betonen das ich keineswegs etwas gegen Ausländer hätte, bin
selber kein Deutscher, aber ein gewisses Maß an Deutschkenntnissen muss
doch vorhanden sein meine ich

Vielleicht erst mal selber richtig Deusch lernen. Groß-/Kleinschreibung, 
Satzzeichen etc.

von Edi R. (edi_r)


Lesenswert?

Regenwetter schrieb:
> selber richtig Deusch lernen

Ganz schön kleinlich. Ich wäre froh, wenn ich eine Fremdsprache so gut 
beherrschen würde, dass ich erst selber darauf aufmerksam machen muss, 
dass ich Ausländer bin. Da habe ich schon manche Beiträge gesehen, wo 
wesentlich schlimmer (und absichtlich) auf Grammatikregeln verzichtet 
wurde.

von Mine Fields (Gast)


Lesenswert?

Es kommt auch etwas darauf an, um welches Fach es geht. Wenn es um ein 
zentrales Fach geht, solltet ihr vielleicht schon einmal das Gespräch 
mit dem Dekan suchen (aber natürlich nicht bevor ihr mit der Professorin 
selbst geredet habt, das versteht sich aber von selbst). Wenn man in 
einem zentralen Fach nichts lernt, kann man später bei aufbauenden 
Kursen Probleme bekommen. Aber erwartet nicht, dass diese Professorin 
gleich abgesägt wird, sondern sucht erst einmal andere Lösungen (eine 
Möglichkeit kommt weiter unten).

Bei einem "Nebenfach" würde ich das nicht so kritisch sehen. Wenn dann 
unberechtigt reihenweise Leute durchfallen, kann man sich immer noch 
beschweren.

Ansonsten sehe ich das eigentlich wie MaWin: So ist eben das Leben. Ihr 
könnt später auch nicht immer zum Chef rennen, wenn Euch etwas nicht 
passt. Ihr studiert, seid also selbst verantwortlich und könnt Euch auch 
die passende Literatur selbst besorgen und Euch die Thematik selbst 
beibringen. Das gehört sowieso immer zum Studium dazu.

von Daniel H. (Gast)


Lesenswert?

Hatten dieselbe Situation vor x-jahren auch mal...
Nach der ersten Vorlesung bei der entsprechenden Ansprechperson 
beschwerrt, und die entsprechende Person wurde ersetzt...

von Fraueneinsteller (Gast)


Lesenswert?

Du wirst in deinem Berufsleben noch häufiger feststellen, dass so manche 
Frau in Positionen sitzt, die sie nicht durch herausragendes Fachwissen 
erworben hat.

von Rüttiger (Gast)


Lesenswert?

Du wirst in deinem Berufsleben noch häufiger feststellen, dass so 
mancher
Mann in Positionen sitzt, die er nicht durch herausragendes Fachwissen
erworben hat.

von iaoffline (Gast)


Lesenswert?

Fraueneinsteller schrieb:
> Du wirst in deinem Berufsleben noch häufiger feststellen, dass so manche
> Frau in Positionen sitzt, die sie nicht durch herausragendes Fachwissen
> erworben hat.

Das fällt bei Frauen mehr auf als bei Männern, das "Peter Prinzip" ist 
aber geschlechtsneutral.

Mike schrieb:
> eine Vorlesung sieht im Allgemeinen so aus das man ihr schlechtes
> deutsch kaum bis gar nicht versteht, Aufgaben erst enträtselt werden
> müssen und ihr Skript aus schlecht eingescannten Skizzen besteht und
> mehr Rechtschreibfehler aufweist als…

Dann fragt nach, irgendwann wird Sie schon merken das es mehr Arbeit 
macht ständig Fragen zu beantworten als anständige Vorlagen zu machen.

Wenn Sie nicht zu verstehen ist auch. Das kann man (am Anfang) auch sehr 
höflich machen.

von Fraueneinsteller (Gast)


Lesenswert?

Das Peter Prinzip wirkt bei Beförderungsspiralen. Nicht bei 
Neueinstellungen.

von Purzel H. (hacky)


Lesenswert?

Wir hatten an der FH auch mal einen Prof der wechselte bei der Guendung 
von einer Berufsschule da hin. Das Niveau war auch Berufsschule. Wichtig 
war doppeltes Unterstreichen des Resultates. In die Schulstunden gingen 
wir gar nicht mehr erst, nur noch an die Pruefungen. Dann wurde das 
Resultat erst doppelt unterstrichen, dann rot eingerahmt und dann einen 
dicken Pfeil drauf. Wir kamen trotzdem mit guten Noten raus. Da muss man 
durch.

von Wolfgang Horn (Gast)


Lesenswert?

Hi, Mike,

> eine Vorlesung sieht im Allgemeinen so aus das man ihr schlechtes
> deutsch kaum bis gar nicht versteht, Aufgaben erst enträtselt werden
> müssen und ihr Skript aus schlecht eingescannten Skizzen besteht und
> mehr Rechtschreibfehler aufweist als…

Von Euch wird ein ordentliches Studieren verlangt. Im Gegenzug könnt Ihr 
ordendliche Vorlesungen fordern oder Euch beschweren.

Ein Beschwerdeweg wird in Eurer FH vorgezeichnet sein. Ohne diesen sucht 
man keinen Aufruhr, sondern die Lösung des Problems bei minimalen 
"Kollateralschäden":
1. Persönliches Gespräch unter vier Augen mit der Person.
2. Wenn keine Lösung, dann ein 4-Augen-Gespräch mit dem nächsthöheren 
Vorgesetzten.
3. Wenn immer noch keine Lösung, dann um Rat fragen bei der Vertretung 
der Studenden.


> wir haben nebenbei erfahren (von anderen ProfessorEN) dass sie nur
> eingestellt wurde, damit die FH die Frauenquote einhalten konnte
Dies Gerücht ist Rufmord. Trage so etwas bitte nur weiter, wenn Du 
gerichtsverwertbare Belege hast.

Zwei Bundesministerinnen haben mit der Frauenquote in wohl 
populistischer Absicht allen tüchtigen Geschlechtsgenossinnen ein böses 
Ei ins Nest gelegt. Seitdem steht auch die tüchtigste Beruftstätige 
unter dem Verdacht, "bloss" eine Quotenfrau zu sein, sprich, eigentlich 
inkompetent zu sein für ihre Arbeit.
Das spricht nur für die Inkompetenz dieser Bundesministerinnen, die 
sincd wohl selbst bloss Quotenfrauen....;-)

Ciao
Wolfgang Horn

von CcC (Gast)


Lesenswert?

Fragt sie doch einfach, ob sie ihre Vorlesung auf Englisch hält.

von Mark B. (markbrandis)


Lesenswert?

Wolfgang Horn schrieb:
> Zwei Bundesministerinnen haben mit der Frauenquote in wohl
> populistischer Absicht allen tüchtigen Geschlechtsgenossinnen ein böses
> Ei ins Nest gelegt.

Nichts davon ist bisher zum Gesetz geworden. Vielleicht sollte man mal 
aufhören, von einer Frauenquote zu faseln, die so gar nicht existiert!

von Daniel H. (Firma: keine) (commander)


Lesenswert?

Mark Brandis schrieb:
> Vielleicht sollte man mal
> aufhören, von einer Frauenquote zu faseln, die so gar nicht existiert!

Momentan existiert nur so etwas wie eine "freiwillige 
Selbstverpflichtung". Wenn die nichts bringt, dann wird das eben Gesetz. 
Klappt auch auf der Straße, halte einem eine Pistole an den Kopf und 
schon gibt er dir freiwillig sein Geld.

von Mark B. (markbrandis)


Lesenswert?

Daniel H. schrieb:
> Momentan existiert nur so etwas wie eine "freiwillige
> Selbstverpflichtung". Wenn die nichts bringt, dann wird das eben Gesetz.

Nicht mit der derzeitigen Bundeskanzlerin, da sie gegen die Quote ist.

von Michael K. (charles_b)


Lesenswert?

Vielleicht sollte man die Diskussion auftrennen in

"Frauenquote und Gedöns" und "Schlechte Vorlesung"

Zum Thema "Schlechte Vorlesung" folgende Anmerkungen:
- schlechte Vorlesungen hat es schon immer gegeben. Wir sind dann in 
diese Vorlesungen gar nicht mehr hin, weil es effektiver war, das Zeugs 
aus dem Buch bzw. aus den Prüfungsaufgaben zu lernen. Ist keine 
Entschuldigung, aber es wird immer Profs geben, die bessere Vorlesungen 
halten als andere.

- Selbst wenn man an höchster Stelle erkennt, dass der Prof nicht gut 
ist. Was kann man auf die Schnelle tun? Wenn es ein verbeamteter Prof 
mit Lebensstellung ist, wird man den nicht wegbekommen, bezahlt werden 
muss er ohnehin.

- Während des Semesters einen (besseren) Ersatz zu finden ist auch für 
die Uni sehr schwer. Gute Dozenten werden nicht gerade däumchendrehend 
zu Hause rumsitzen. Hinzu kommt die Frage der Bezahlung. Die Uni plant 
halt pro Kurs einen Prof pro Semester und nicht zwei.
Wenn der Prof also ein Prof auf Zeit ist, wird Lehrevaluation etc. dazu 
führen, dass sich im Laufe der Zeit etwas ändert - selten aber wohl 
direkt im Semester.

- Der Hinweis auf spätere Chefs ist eigentlich sehr gut. Versuch, nen 
persönlichen Draht zu dem Prof aufzubauen (nicht anbaggern, sondern 
Interesse zeigen). Wenn etwas unlesbar ist, penetrant rückfragen, und 
zwar ohne Vorwurf.

von Klaus W. (mfgkw)


Lesenswert?

Mark Brandis schrieb:
> Nicht mit der derzeitigen Bundeskanzlerin, da sie gegen die Quote ist.

Wenn sie irgendwann "strikt dagegen" ist und es "mit ihr auf keinen Fall 
machen ist", ist es ein sicheres Zeichen dafür, daß es bald so kommt.

von Heinz (Gast)


Lesenswert?

> wir haben nebenbei erfahren (von anderen ProfessorEN) dass sie nur
> eingestellt wurde, damit die FH die Frauenquote einhalten konnte

Glaube ich nicht! Mein Eindruck ist, dass du nicht fähig bist dem Stoff 
zu folgen und deshalb dir eine (frauenfeindliche) Ausrede suchst.

von kolben (Gast)


Lesenswert?

Mike schrieb:
> es mag ja sein das sie Berufserfahrung hat und nicht schlecht in ihrem
> Beruf war, aber eine vernünftige Vorlesung halten kann sie nicht in
> unseren Augen
Ehrliche Aussage dazu, mehr als Berufserfahrung wird auch gar nicht 
von ihr erwartet. Als FH-Dozent braucht man Berufserfahrung, das war es. 
Bei uns wurden die Kandidaten noch in drei bis vier Probevorlesungen 
getestet, das wars.

Zum Thema alles Unverständlich, klingt nach der Doku, die wir oft von 
Zulieferern bekommen. Es ist also die perfekte Vorbereitung auf das, was 
sowieso noch auf dich zukommt.

Ansonsten das Übliche: reinhauen, pauken, lernen, Übungsaufgaben rechnen 
und Dozenten bei Problemen ausfragen. Wenn der aktuelle Dozent nicht 
weiterhelfen, zum nächsten Dozenten des Vertrauens gehen. Die helfen 
eigentlich immer und haben meist auch Zeit, da Studenten sowieso viel zu 
fragen.

von Tilo (Gast)


Lesenswert?

Wir hatten auch mal einen Übungsleiter aus Australien, dessen Übungen 
waren eine einzige Katastrophe. Er hatte Probleme mit Deutsch, hat 
nichts rüber gebracht und war total unsicher.

Es hat nicht lange gedauert, bis eine Mehrheit vorhanden war, die 
wollte, dass die Übung in Englisch gehalten wird. Siehe da, plötzlich 
hat man gemerkt, der Kerl kann was und konnte den Stoff auch rüber 
bringen.

Schwierig an dem Thema war nur, dass es eine Pflichtvorlesung war und 
diese in deutsch gehalten werden müssen. Da haben dann wieder ein paar 
andere Studenten rumgezickt ...

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Mike schrieb:

> was meint ihr? Was würdet ihr an meiner/unserer Stelle tun?

Wenn die Professorin neu ist, kann es mal eine Weile dauern, bis 
rundherum alles läuft, wie es soll. Auch die Sprache wird dann noch mal 
besser.

Ich erlebte gelegentlich neue Professoren. Da ist sehr oft Chaos. Der 
eine übernimmt die Vorlesung des Vorgängers, und bastelt in 1-2 Jahren 
eine eigene. Der andere übernimmt das Labor des Vorgängers, und führt es 
weiter, oder krempelt es um. Der dritte vermischt alle Dinge. Der vierte 
fängt komplett von vorne an. Das ist eben so.

Zwei Professoren, die locker eine eigene Vorlesung hätten erstellen 
können, übernahmen die Vorlesung komplett unverändert vom pensionierten 
Vorgänger. Sie sagten: Da kann man nichts verbessern. Und das war keine 
Faulheit, das Vorlesungsmaterial war einfach zu gut, richtig 
Schulbuchqualität. Z.B. habe ich hier noch ein Skript zum Fach 
Elektronik liegen. Ich fand im Buchhandel noch nicht mal so ein gutes 
Buch (ausgenommen mal Tietze/Schenk).

Bei didaktisch schlechtestem Material bildeten wir nach Feierabend schon 
mal eine Lerngruppe zu 3-5 Personen. Irgend einer hatte zu irgendwas 
immer eine Idee, das war ganz gut. Die Mädels im Studentenwohnheim 
setzten sich dort auch im Aufenthaltsraum zusammen, sie waren ja im 
selben Haus, auch kein Problem.

An die Professorin sachlich heran treten:

Bei mir war es mal anders herum:

Ein Professor trat mal an mich heran, und fragte direkt, ob ich seine 
Vorlesung noch attraktiv finde. Unter 4 Augen natürlich. Ich war 15 
Jahre älter als die anderen Kommilitonen, und stand bei ihm 1,0, während 
die Durchfallquoten aber bei über 50% lagen. Ich hatte sein Fach aber 
voll gecheckt. Der Mann war sehr alt, 70. Wir sprachen dann auch etwas 
über Zeitgeist, es war sehr interessant. Das Fach hieß 
Mikroprozessortechnik, es wurde alles über die (ollen) 8085 und 8051 
durchgenommen, inklusive Assemblerprogrammierung und umfangreiche 
Schaltungstechnik, bis hin zu analogen Elektronikerweiterungen. Das ist 
durchaus sehr anspruchsvoll und sehr interessant. Und da tun sich manche 
schwer, keine Frage. Auch wenn das manche hier im Forum sicherlich als 
Pipifax abklären werden.

von Johannes O. (jojo_2)


Lesenswert?

Tilo Lutz schrieb:
> Es hat nicht lange gedauert, bis eine Mehrheit vorhanden war, die
> wollte, dass die Übung in Englisch gehalten wird. Siehe da, plötzlich
> hat man gemerkt, der Kerl kann was und konnte den Stoff auch rüber
> bringen.

Das halte ich für einen guten Ansatz!

Habe gerade selbst an der Uni das Problem, dass eine Tutorin bei uns nur 
sehr schlecht deutsch spricht bzw. uns auch nicht so gut versteht. Es 
geht zwar schon, aber es ist schwierig... Wir hatten auch mal vor sie zu 
fragen ob für sie besser ist wenn wir alle englisch reden.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


Lesenswert?

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Der Mann war sehr alt, 70.

Auch wenn es etwas OT ist, was ist man dann mit 80 oder 90?

Joe (50)

von Clemens K. (clemensk)


Lesenswert?

du meinst frau li, oder?

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Joe G. schrieb:

> Wilhelm Ferkes schrieb:
>
>> Der Mann war sehr alt, 70.
>
> Auch wenn es etwas OT ist, was ist man dann mit 80 oder 90?

Leider wurde er später mit 73 merklich senil, und der Mann bemerkte es 
selbst, trat dann innerhalb von Monaten ab. In meiner Zeit war der sehr 
fit.

OK, einen Prof. mit 80 oder 90 sah ich auch noch nicht. Aber viele 
machen ein paar Jahre über das Rentenalter hinaus.

Aber: Wenn anderenorts Ingenieure nach der Rente in ein Unternehmen 
zurück gerufen werden, und das ist typischerweise auch nach 65, warum 
soll dann 70 nicht noch eben so gut gehen? Besonders, wo man gerade auch 
noch am Renteneintritt mit 67 oder gar 69 bohrt?

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

> Auch wenn es etwas OT ist, was ist man dann mit 80 oder 90?

Rein statistisch gesehen in Deutschland: Tot.

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

MaWin schrieb:

>> Auch wenn es etwas OT ist, was ist man dann mit 80 oder 90?
>
> Rein statistisch gesehen in Deutschland: Tot.

Meine Oma war bis 97 starke Raucherin. Aber ab 90, da sah sie schon mal 
den WW2 wieder ausbrechen. Vielleicht sah sie mal einen 
Einzelkämpfersoldaten in Kampfausrüstung am Haus vorbei gehen, das ist 
real, sehe ich gelegentlich hier auch, das gibt es ja alles. Sie wohnte 
auch in einer Gegend, wo es schon mal Militärübungen gibt, und täglich 
Panzer fahren. Die Panzer sieht man nicht direkt, hört sie aber 10km 
weit. Sind nicht leiser als ein Rennen am Nürburgring, nur mit 
niedrigerem Tonspektrum.

von blink182 (Gast)


Lesenswert?

Ich hätt gedacht du vertrittst die Meinung das alle Ingenieure über 50 
aus Unternehmen herausgemobbt werden? Mensch entscheid dich mal Willi.

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

blink182 schrieb:

> Ich hätt gedacht du vertrittst die Meinung das alle Ingenieure über 50
> aus Unternehmen herausgemobbt werden?

Wie kommst du denn darauf?

> Mensch entscheid dich mal Willi.

Und was soll ich da entscheiden?

Aber das wird jetzt doch zu sehr Offtopic, oder?

von Alex W. (a20q90)


Lesenswert?

Mike schrieb:

> ich will betonen das ich keineswegs etwas gegen Ausländer ...

von Michael K. (charles_b)


Lesenswert?

blink182 schrieb:
> das alle Ingenieure über 50
> aus Unternehmen

Wäre doch was: alle > 50 an die Uni!

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Michael K-punkt schrieb:

> blink182 schrieb:
>> das alle Ingenieure über 50
>> aus Unternehmen
>
> Wäre doch was: alle > 50 an die Uni!

Es gibt Unternehmen, die das aktiv betreiben. Ich würde auch noch mit 
spielen.

von Fachschaftler (Gast)


Lesenswert?

Um Probleme im Studium kümmert sich übrigens die Fachschaft. Tritt ihr 
bei und sprich in deiner Studienkommission (Treffen aller Professoren 
der Lehrstühle und studentischen Vertretern) das Problem an. Da wird 
sehr schnell etwas passieren, immerhin muss die Dame sich vor allen 
ihren Kollegen rechtfertigen.

Die Fachschaft ist dein Freund und Helfer.

von Pete (Gast)


Lesenswert?

Gehts um die Vorlesung Elektrische Messtechnik? Klingt nach 
Wilhelmshaven..
Der Trick bei Tiffy ist, in der Klausur möglichst lange, verschachtelte, 
komplizierte Sätze zu schreiben. Hat so für eine 1,0 gereicht.

von MartinT (Gast)


Lesenswert?

@Clements
Natürlich meint der die :-)

@Mike das ist so lustig das hier zu lesen, insbesondere wenn mann damit 
nichts mehr zu tun hat!

Aber betrachte es von der lustigen Seite, du wirst Kirchhoff nie wieder 
mit Stromzwergen und Zwergstömen erklärt bekommen!

Aso, und hier das How-To um das zu überstehen:

Kauf dir ein A.Führer, K.Heidemann und W.Nerreter Gundgebiete der 
Elektrotechnik oder etwas in der Art, besorge dir Übungsaufgaben und 
alte Klausuren, sehe zu die Praktika richtig gut vor zu bereiten und du 
wirst die beste Klausur in deinem Jahrgang schreiben! Die Vorlesung 
brauchst du nicht wirklich zu besuchen, in diesem Fall.

Wenn du weitere Hilfe brauchst gehe zu Roman in den FSR, zeige ihm diese 
Message hier und er wird lachen und dir helfen!

Das hier hat mir den Abend versüßt danke BO für den Tipp :-)

lg
MartinT

von Mike (Gast)


Lesenswert?

@ Pete und MartinT:

ihr habt sie erkannt gut, dennoch finde ich es halt nicht in Ordnung wie 
sojemand Professorin werden kann ...

MartinT schrieb:
> Aber betrachte es von der lustigen Seite, du wirst Kirchhoff nie wieder
> mit Stromzwergen und Zwergstömen erklärt bekommen!

geb ich dir recht, kann amüsant sein, aber wenn ein Thema für einen 
Neuland ist würd ich schon gerne die Korrekte version lernen ... (kleine 
Fehler können Natürlich jedem mal passieren)

das man sich neben den Vorlesungen auch mal ein Buch zu gemüte führt ist 
durchaus ratsam auch wenn es nicht zwingend notwendig ist, aber wofür 
zahle ich die 750€/Semester

von ee (Gast)


Lesenswert?

Mike schrieb:
> so aus das man ihr schlechtes deutsch kaum bis gar nicht versteht

Betrachte das als Übung auf das Berufsleben.

von Michael_ (Gast)


Lesenswert?

>Du wirst in deinem Berufsleben noch häufiger feststellen, dass so
>mancher
>Mann in Positionen sitzt, die er nicht durch herausragendes Fachwissen
>erworben hat.
Nur Männer können sich nicht hochschlafen.
In verdächtig vielen Arbeitsämtern gibt es als Chef Frauen mit 
Doppelnamen.
Und sicher gibt es an Hachschulen eine Frauenquote. Das habe ich selbst 
schon erlebt.

von Bo (Gast)


Lesenswert?

Die zahlst Du für alles Mögliche zur Verbeserung der Lehre ;-) Außerdem 
ist es das letzte Mal in HH. ... und mit einem Buch wirst Du nicht 
auskommen!

Mike schrieb:
> das man sich neben den Vorlesungen auch mal ein Buch zu gemüte führt ist
> durchaus ratsam auch wenn es nicht zwingend notwendig ist, aber wofür
> zahle ich die 750€/Semester

von Mark B. (markbrandis)


Lesenswert?

Michael_ schrieb:
> Und sicher gibt es an Hachschulen eine Frauenquote. Das habe ich selbst
> schon erlebt.

Wenn es eine Frauenquote gäbe, dann müsste man sie so niedrig ansetzen, 
dass sie auf jeden Fall leicht zu erfüllen ist. Ansonsten hätte man 
schnell das Problem, dass man in den technischen Fächern gar nicht so 
viele berufungsfähige Bewerberinnen finden kann, wie man 
Professorenstellen besetzen müsste. Dann müssten Lehrstühle unbesetzt 
bleiben, und das kann nun auch niemand wollen.

Ich war selbst damals in der Fachschaft und auf manche 
Stellenausschreibungen (z.B. Dozent für u.a. eine Vorlesung 
"Technologien in der Elektronik-Fertigung" gesucht) gab es nicht eine 
einzige Bewerbung von einer Frau. Wie soll man da eine Frau berufen 
müssen, wenn es überhaupt keine Kandidatinnen gibt? Das ergibt keinen 
Sinn.

von Klaus W. (mfgkw)


Lesenswert?

So ist das mit der Frauenquote.

Nicht jede Entscheidung hat aber einen Sinn, von der Vorstellung muß man 
sich trennen.

PS: Selbst Bundespräsidenten werden nicht nach Fähigkeit erwählt, 
sondern nach Kalkül und Parteibuch.

von j. c. (jesuschristus)


Lesenswert?

Gegen unfähige Professoren kann man als Student in 99% der Fälle mal gar 
nichts machen. Akzeptier es, versuche anderweitig Infos und Vorbereitung 
für die Klausur zu bekommen und verbuche es unter Skurrilität. Aufregen 
ist sinnlos, denn man kann es nicht ändern.

von Professor (Gast)


Lesenswert?

Was mir nicht gefällt an der Sache ist folgendes: Es ist sicher gut eine 
Art der Beurteilung zu machen = die Schüler geben mal ihrem Lehrer 
Noten.
Wollen wir das aber professionell machen, fragt sich ob denn der 
Beurteiler überhaupt qualifiziert ist. Ist er nicht! Er schreibt ja nur 
seinen Senf, als wäre es etwas wichtiges. Ich würde darum bitten das 
Schüler davon Abstand nehmen ihre Lehrer beurteilen zu wollen - das ist 
unsinnig.
Das ist wie wenn der Fahrschüler dem Fahrlehrer sagen würde das man ja 
hier nicht cool blinkt, weil das ja nur Lahme machen.

von Mike (Gast)


Lesenswert?

Professor schrieb:
> Was mir nicht gefällt an der Sache ist folgendes: Es ist sicher gut eine
> Art der Beurteilung zu machen = die Schüler geben mal ihrem Lehrer
> Noten.
> Wollen wir das aber professionell machen, fragt sich ob denn der
> Beurteiler überhaupt qualifiziert ist. Ist er nicht! Er schreibt ja nur
> seinen Senf, als wäre es etwas wichtiges. Ich würde darum bitten das
> Schüler davon Abstand nehmen ihre Lehrer beurteilen zu wollen - das ist
> unsinnig.
> Das ist wie wenn der Fahrschüler dem Fahrlehrer sagen würde das man ja
> hier nicht cool blinkt, weil das ja nur Lahme machen.

was soll das den für ein Vergleich sein...

und wer beurteilt denn den Beurteiler, der den Beurteiler beurteilt ... 
verstehste, da beißt die Katze sich ind en Schwanz

hier geht es nicht um Schüler und Lehrer sondern um Student und 
Professor

der unterschied liegt darin das ein Schüler meist nur seinen 
Schulpflicht wahrnimmt und in seinem jugendlichen Leichtsinn alles 
kritisiert was ihm nicht passt und so versucht den Lehrer runter zu 
ziehen

ein Student hat dieses "Leben" gewählt und sollte sich im klaren sein 
was von ihm verlangt wird und hat auch gewissen 
Vorstellungen/Erfahrungswerte was er von den Professoren erwarten kann

mir passt es vielleicht auch nicht was manche Professoren für 
Erwartungen an Laboren haben, bzw. was für "sinnfreie" Versuche da 
vollzogen werden (Ermittlung der Erdbeschleunigung für einen 
Elektrotechnikstudenten ... naja) dennoch nimmt man soetwas hin, weil 
irgendetwas wird sich der Professor dabei schon gedacht haben

wenn du dich schon großartig Professor nennst sollte man von dir auch 
eine halbwegs intelligente antwort erwarten

(PS: Rechtschreibfehler die ihr findet dürft ihr behalten und 
weitergeben)

von Salzerle (Gast)


Lesenswert?

Ich hätte mich an der Uni nie beklagt. Alles vorkauen zu lassen, ist 
doch megapeinlich. Oder ist das FH anders.

Welche FH ist es denn? FH Lübeck? FH Kiel?

von Jens (Gast)


Lesenswert?

WHV

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.