oder kann man auch bleifreie Lote verwenden? Die RoHS Richtlinie sagt ja selbst nur aus, daß man bleihaltrige Lote für die Luft & Raumfahrt noch verwenden darf, nicht aber, ob man das auch muss. Der Einsatz von bleifreien Loten hätte den großen Vorteil, daß man Gewicht einspart, denn Blei ist schon sehr schwer und wenn es mit den bleifreien Loten auch geht, warum dann nicht einsetzen.
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Verschoben durch Admin
Das sagt dir dein Auftraggeber für Rakete bzw. Satelliten, also ESA oder NASA. Zudem ist bleifreies Lot hitzebeständiger. Wenn man der Whiskergefahr also entgangen ist, geht es. Aber es wird entscheidend sein, welche Sorte auch die Rütteltests besteht.
und wieviele Mikrogramm je Flugzeug an Blei willst Du einsparen???? Das bleifreie Lot wiegt ja auch nicht nichts ... Ist sowieso ein Käse
Luft & Raumfahrt schrieb: > oder kann man auch bleifreie Lote verwenden? > Der Einsatz von bleifreien Loten hätte den großen Vorteil, daß man > Gewicht einspart, denn Blei ist schon sehr schwer Wieviel Lot ist wohl in einem Flugobjekt? Wieviel ist wohl Zinn (als Substitut für das Blei) wohl leichter? Schätze mal ab und erkundige dich, und rechne dann mal nach ob das Gewichtsargument das wesentliche ist ....
Fhutdhb Ufzjjuz schrieb: > und wieviele Mikrogramm je Flugzeug an Blei willst Du einsparen???? > > Das bleifreie Lot wiegt ja auch nicht nichts ... > > Ist sowieso ein Käse Das hängt doch ganz davon ab, wieviel Lotzinn insgesamt verarbeitet wird. Mit einer 100 gr Rolle ist es sicher nicht getan, wenn man an die ganze Elektronik in einem modernen Flugzeug denkt. Die Atommasse der jeweiligen Elemente beträgt: ag=107.8682 pb=207.2 sn=118.710 cu=63.546 Vergleicht man also Sn60Pb40 mit Stannol Sn99Cu1 dann ist das Bleilot 30 % schwerer.
Wegstaben Verbuchsler schrieb: > Schätze mal ab und erkundige dich, und rechne dann mal nach ob das > Gewichtsargument das wesentliche ist .... Ja, 30 % Gewichtsersparnis SIND eine relevante Größe.
Aus der Wiki kopiert als anhaltpunkt warum es dort eingestzt wird. Wichtig ist der Letzte Absatz Als Legierungsbestandteil wird Zinn vielfältig verwendet, mit Kupfer zu Bronze oder anderen Werkstoffen legiert. Nordisches Gold, die Legierung der goldfarbigen Euromünzen, beinhaltet unter anderem 1 % Zinn. Als Bestandteil von Metall-Legierungen mit niedrigem Schmelzpunkt ist es unersetzlich. Weichlot (sogenanntes Lötzinn) zur Verbindung elektronischer Bauteile (beispielsweise auf Leiterplatten) wird mit Blei (eine typische Mischung ist etwa 63 % Sn und 37 % Pb) und anderen Metallen in geringerem Anteil legiert. Die Mischung schmilzt bei etwa 183 °C. Seit Juli 2006 darf jedoch kein bleihaltiges Lötzinn in elektronischen Geräten mehr verwendet werden (siehe RoHS), man setzt nun bleifreie Zinnlegierungen mit Kupfer und Silber ein, z. B. Sn95.5Ag3.8Cu0.7 (Schmelztemperatur ca. 220 °C). Da man aber diesen Legierungen nicht traut (Zinnpest und „Tin whiskers“), ist bei der Fertigung elektronischer Baugruppen für Medizintechnik, Sicherheitstechnik, Messgeräte, Luft- u. Raumfahrt sowie für militärische/polizeiliche Verwendung der Einsatz bleifreien Lotes nicht zulässig.
Luft & Raumfahrt schrieb: > Wegstaben Verbuchsler schrieb: >> Schätze mal ab und erkundige dich, und rechne dann mal nach ob das >> Gewichtsargument das wesentliche ist .... > > Ja, 30 % Gewichtsersparnis SIND eine relevante Größe. 30% von welchem Initialgewicht? Würde mich wirklich mal interessieren wie viel Zinn (im Sinne von Lötzinn, also Legierung) in so einem A380 drin steckt.
30% auf eine Rolle Lötdraht oder auf die Gesamtmenge des Zinns im Flieger?
Schorsch schrieb: > 30% auf eine Rolle Lötdraht oder auf die Gesamtmenge des Zinns im > Flieger? 30 % auf die Anteile des Lötdrahtes. Insofern also auch auf die Gesamtmenge des Zinns im Flieger. Mit den Rollen ist das so ne Sache, da man hier von gleichen Längen und dicken ausgehen müßte. Das Gewicht macht bei der Rolle im Vergleich keinen Sinn.
Ansgar k. schrieb: > Da man aber diesen Legierungen nicht traut (Zinnpest und „Tin > whiskers“) Die tin whiskers sind ein ausschließliches Problem von Reinzinn, damit kein Thema für Lotlegierungen. Schließlich sind die Dinger schon aufgetaucht, als noch niemand an bleifreies Löten gedacht hat, einfach weil Bauteilanschlüsse mit Reinzinn beschichtet worden sind. Zinnpest tritt auch bei bleihaltigen Legierungen auf (sagt zumindest Wikipedia, mit entsprechender Referenz). Der wirkliche Grund dürfte einfach darin liegen, dass man insgesamt erst auf Langzeitbeobachtungen setzen möchte, bevor man in sicher- heitskritischen Dingen einen Materialwechsel durchführt. Irgendwer schrieb aber letztens mal von einer Studie, bei der eine der blei- freien Lotlegierungen als ausdrücklich empfehlenswert und den bleifreien Loten überlegen herauskam, war glaub' ich ein NASA-Test. Es wird also letztlich in vielen Bereichen nur eine Frage der Zeit sein, bis auch dort die bleihaltigen Lote allmählich aussterben, nachdem mittlerweile sowohl die Legierungen als auch der Lötprozess selbst beherrscht werden.
>> Ja, 30 % Gewichtsersparnis SIND eine relevante Größe.
Pb 11,3 g/cm³ und Sn ca. 6 g/cm³
Wenn ich fehlendes Blei durch Zinn eretze spare ich nie 30% Gewicht.
Jörg Wunsch schrieb: > schrieb aber letztens mal von einer Studie, bei der eine der blei- > freien Lotlegierungen als ausdrücklich empfehlenswert und den > bleifreien Loten überlegen herauskam, war glaub' ich ein NASA-Test. Ich schätze das zweite "bleifreien" sollte ein "verbleiten" werden... :)
Freie Presse Redaktion schrieb: > Die Atommasse der jeweiligen Elemente beträgt: > ag=107.8682 > pb=207.2 > sn=118.710 > cu=63.546 > > Vergleicht man also Sn60Pb40 mit Stannol Sn99Cu1 dann ist das Bleilot 30 > % schwerer. Du hättest das auch aus Kaffeesatz ermitteln können, wäre ähnlich sinnvoll gewesen. Dichte von SnPb40 ist 8,5 g/cm^3, von SnCu1 ist sie 7,3 g/cm^3. Sind also 16,5% Unterschied. Allerdings genügt man bei SnPb40 ein etwa 20% dünnerer Lötspalt, und damit ist der Dichtevorteil des bleifreien Lots wieder dahin.
Rudi Radlos schrieb: >>> Ja, 30 % Gewichtsersparnis SIND eine relevante Größe. > > Pb 11,3 g/cm³ und Sn ca. 6 g/cm³ > Wenn ich fehlendes Blei durch Zinn eretze spare ich nie 30% Gewicht. ... brainf*ck
Rudi Radlos schrieb: >>> Ja, 30 % Gewichtsersparnis SIND eine relevante Größe. > > Pb 11,3 g/cm³ und Sn ca. 6 g/cm³ > Wenn ich fehlendes Blei durch Zinn eretze spare ich nie 30% Gewicht. Schau dir oben das Beispiel an, da wurden konkrete Lote genannt.
hinz schrieb: > Freie Presse Redaktion schrieb: >> Die Atommasse der jeweiligen Elemente beträgt: >> ag=107.8682 >> pb=207.2 >> sn=118.710 >> cu=63.546 >> >> Vergleicht man also Sn60Pb40 mit Stannol Sn99Cu1 dann ist das Bleilot 30 >> % schwerer. > > Du hättest das auch aus Kaffeesatz ermitteln können, wäre ähnlich > sinnvoll gewesen. > > Dichte von SnPb40 ist 8,5 g/cm^3, von SnCu1 ist sie 7,3 g/cm^3. > > Sind also 16,5% Unterschied. > > Allerdings genügt man bei SnPb40 ein etwa 20% dünnerer Lötspalt, und > damit ist der Dichtevorteil des bleifreien Lots wieder dahin. 40*pb+60*sn = 15410.600 99*sn+1*cu = 11815.836
Jörg Wunsch schrieb: > Die tin whiskers sind ein ausschließliches Problem von Reinzinn, damit > kein Thema für Lotlegierungen. Sorry, kann ich nicht bestätigen. Dann dürften aus Lötstellen heraus keine Whisker wachsen, ich habe aber schon welche gesehen. Meine ersten grauen Haare sind diesen Mistdingern zu verdanken. Eindrucksvoll z.B. http://nepp.nasa.gov/WHISKER/photos/index.html#connector. > Der wirkliche Grund dürfte einfach darin liegen, dass man insgesamt > erst auf Langzeitbeobachtungen setzen möchte, bevor man in sicher- > heitskritischen Dingen einen Materialwechsel durchführt. Irgendwer > schrieb aber letztens mal von einer Studie, bei der eine der blei- > freien Lotlegierungen als ausdrücklich empfehlenswert und den > bleifreien Loten überlegen herauskam, war glaub' ich ein NASA-Test. Hast Du dazu eine Referenz? Fände ich spannend. > Es wird also letztlich in vielen Bereichen nur eine Frage der Zeit > sein, bis auch dort die bleihaltigen Lote allmählich aussterben, > nachdem mittlerweile sowohl die Legierungen als auch der Lötprozess > selbst beherrscht werden. Agree. Max
Jörg Wunsch schrieb: > Es wird also letztlich in vielen Bereichen nur eine Frage der Zeit > sein, bis auch dort die bleihaltigen Lote allmählich aussterben, > nachdem mittlerweile sowohl die Legierungen als auch der Lötprozess > selbst beherrscht werden. Ist ohnehin in wenigen Jahren vorbei mit den Ausnahmen beim bleifreien Löten, aber wie du schon richtig geschrieben hast, wollte man eben noch eine Weile warten, um beispielsweise das verstärkte Whiskerwachstum zu beobachten und etwas dagegen machen zu können. Freie Presse Redaktion schrieb: > Die Atommasse der jeweiligen Elemente beträgt: > ag=107.8682 > pb=207.2 > sn=118.710 > cu=63.546 Dichte != Atommasse
[zu langsam gewesen für Edit] Was die Gewichtsersparnis angeht: das ist ja wohl ein Witz. Hier lassen sich pro Gerät ein paar Milligramm einsparen. Den Aufwand steckt man besser in Stecker, Kabelbaum und Gehäuse. Da ist richtig Gewicht verbuddelt. Aber doch nicht in dem bisschen Lot.
Luft & Raumfahrt schrieb: > 40*pb+60*sn = 15410.600 > 99*sn+1*cu = 11815.836 Ja, so rechnen Milchmädchen.
ich meine mal irgendwo gelesen zu haben das bleifreien lote brüchiger sind als die bleihaltigen?! Was bei starken vibrationen bei start und landung eventuell schneller zum abreißen führt ?!
gaast schrieb: > Jörg Wunsch schrieb: >> Es wird also letztlich in vielen Bereichen nur eine Frage der Zeit >> sein, bis auch dort die bleihaltigen Lote allmählich aussterben, >> nachdem mittlerweile sowohl die Legierungen als auch der Lötprozess >> selbst beherrscht werden. > > Ist ohnehin in wenigen Jahren vorbei mit den Ausnahmen beim bleifreien > Löten, aber wie du schon richtig geschrieben hast, wollte man eben noch > eine Weile warten, um beispielsweise das verstärkte Whiskerwachstum zu > beobachten und etwas dagegen machen zu können. > > Freie Presse Redaktion schrieb: >> Die Atommasse der jeweiligen Elemente beträgt: >> ag=107.8682 >> pb=207.2 >> sn=118.710 >> cu=63.546 > > Dichte != Atommasse Ich habe nirgends behauptet, daß die Dichte == Atommasse ist. Sondern ich verwies darauf, daß man über die Massenanteile den Gewichtsunterschied berechnen kann.
hinz schrieb: > Luft & Raumfahrt schrieb: >> 40*pb+60*sn = 15410.600 >> 99*sn+1*cu = 11815.836 > > Ja, so rechnen Milchmädchen. Dann kannst du nicht rechnen. Es ist völlig legitim über die Gewichtsanteile den Prozentunterschied zu bestimmen, denn mehr braucht mand dazu nicht.
Luft & Raumfahrt schrieb: > hinz schrieb: >> Luft & Raumfahrt schrieb: >>> 40*pb+60*sn = 15410.600 >>> 99*sn+1*cu = 11815.836 >> >> Ja, so rechnen Milchmädchen. > > Dann kannst du nicht rechnen. > Es ist völlig legitim über die Gewichtsanteile den Prozentunterschied zu > bestimmen, denn mehr braucht mand dazu nicht. Da kannst du gleich die aktuelle Preise an der London Metal Exchange nehmen, auch da gibts einen Unterschied in Prozent.
hinz schrieb: > Luft & Raumfahrt schrieb: >> hinz schrieb: >>> Luft & Raumfahrt schrieb: >>>> 40*pb+60*sn = 15410.600 >>>> 99*sn+1*cu = 11815.836 >>> >>> Ja, so rechnen Milchmädchen. >> >> Dann kannst du nicht rechnen. >> Es ist völlig legitim über die Gewichtsanteile den Prozentunterschied zu >> bestimmen, denn mehr braucht mand dazu nicht. > > Da kannst du gleich die aktuelle Preise an der London Metal Exchange > nehmen, auch da gibts einen Unterschied in Prozent. Wenn es sich bei Angaben wie Sn60Pb40 um Dichte- oder Volumenanteile handeln würde, dann hättest du ja Recht, aber das ist nicht der Fall.
Luft & Raumfahrt schrieb: > oder kann man auch bleifreie Lote verwenden? Frag doch mal in der NG d.s.e. Dort liest und schreibt ein gewisser Joerg, der sich mit so etwas auskennt. Gruss Harald
Magnus Müller schrieb: > Jörg Wunsch schrieb: >> schrieb aber letztens mal von einer Studie, bei der eine der blei- >> freien Lotlegierungen als ausdrücklich empfehlenswert und den >> bleifreien Loten überlegen herauskam, war glaub' ich ein NASA-Test. > > Ich schätze das zweite "bleifreien" sollte ein "verbleiten" werden... > > :) Nee, denn da steht: bei der eine der bleifreien Lotlegierungen als ausdrücklich empfehlenswert und den bleifreien Loten überlegen herauskam also wurden mehrere bleifreie Lote getestet, wovon einses davon eben empfehlenswert ist Grüße Michelle
Dieser Thread ist ein hervoragendes Beispiel dafür wie ein mit logischen Argumenten beginnender Post (der um 12:39) aber bedauerlicherweise völlig verquaster und falscher Schlußfolgerung durch nachfolgendes Zitieren des Trolls "Luft & Raumfahrt" zur scheinbar korrekten Weltanschauung erhoben wurde: bleifrei ist leichter. Ebenso kann man per posting leicht beweisen, das Mist großartig ist. Denn Millionen Fliegen bestätigen das täglich. Oder das man mit E10 Sprit deutlich billiger fährt. Etc. Ergo...
Michelle Konzack schrieb: > Nee, denn da steht: Versteh mich bitte nicht falsch, aber denk doch bitte noch mal nach ;)
Wieviele %dea gewichtes der elektronik insgesamt macht denn das Lot aus. Und wievie.le %%dea des Startgewichtes eines Flugzeuges ist das? Es würde denk ich mehr bringen die Passagiere vor dem Abflug durch eine WC-schleuse zu schicken. Ohne Kack kein Flug
Max G. schrieb: > Eindrucksvoll z.B. > http://nepp.nasa.gov/WHISKER/photos/index.html#connector. Ja, aber dort sind es allesamt die Zinnbeschichtungen. Oder habe ich im Bildersalat einen übersehen, der wirklich aus einer Lötstelle heraus kommt? (NASA-Studie) > Hast Du dazu eine Referenz? Fände ich spannend. Nö, leider nicht mehr.
Michelle Konzack schrieb: >> Ich schätze das zweite "bleifreien" sollte ein "verbleiten" werden... >> >> :) > > Nee, denn da steht: > > bei der eine der bleifreien Lotlegierungen als ausdrücklich > empfehlenswert und den bleifreien Loten überlegen herauskam > > also wurden mehrere bleifreie Lote getestet, wovon einses davon eben > empfehlenswert ist Nein, es war schon ein bleifreies Lot, was den verbleiten (hinsichtlich des Gegenstandes der Untersuchung) überlegen gewesen war.
Harald Wilhelms schrieb: > Luft & Raumfahrt schrieb: > >> oder kann man auch bleifreie Lote verwenden? > > Frag doch mal in der NG d.s.e. Dort liest und schreibt ein > gewisser Joerg, der sich mit so etwas auskennt. Da Jörg Schulze-Clewing durch ausgeprägte Voreingenommenheit gegen alles, was nicht in den USA erfunden oder entwickelt worden ist, auffällt, würde ich ihn da nicht als Referenz nehmen. Selbst, wenn seine Kunden im medizinischen oder luftfahrttechnischen Umfeld absolut keinerlei Einwände gegen die Benutzung bleifreien Lotes haben sollten, wäre das für ihn ja noch lange kein Grund, das dort wirklich zu benutzen.
Luft & Raumfahrt schrieb: > oder kann man auch bleifreie Lote verwenden? > > Die RoHS Richtlinie sagt ja selbst nur aus, daß man bleihaltrige Lote > für die Luft & Raumfahrt noch verwenden darf, nicht aber, ob man das > auch muss. Man DARF! Ob bleifreies Lot bruechiger ist oder nicht, ist voellig unerheblich, denn alle Freigabetests (temperaturstress, Mechanisch Tests...) muessen sowieso erfuellt werden. Hintergrund ist, dass in der Luftfahrtindustrie die Innovation - auch wenn das mancher nicht glauben will - sehr langsam ist. In vielen Bereichen wird Technologie eingesetzt, die vor 20 Jahren entwickelt wurde! Es gibt sogar spezielle Verfahrensvorschriften darueber, wie man Handloetstellen (!) von mechanischer Spannung entlastet! Wenn dort eine kleine Modifikation (Anpassung Bauteilewerte etc.)erforderlich ist, will man nicht die komplette Freigabeprozedur erneut durchlaufen (dadurch, dass man dann auf bleifreies Lot umstellen muesste) Das ganze gilt NUR fuer die Zivilluftfahrt. Fuer die Militaerluftfahrt sieht alles anders aus....da sind die Freigabebedingungen sogar geringer als fuer Automobiltechnik! Gruss Michael
Michael Roek schrieb: > Fuer die Militaerluftfahrt sieht alles anders aus....da sind die > Freigabebedingungen sogar geringer als fuer Automobiltechnik! Die hamm' ja auch Schleudersitze. =:-}
Jörg Wunsch schrieb: > Die hamm' ja auch Schleudersitze. =:-} Kein Argument. Könnte man ja in der Zivilluftfahrt auch einführen. ;-) Rudi Radlos schrieb: > Wenn ich fehlendes Blei durch Zinn eretze spare ich nie 30% Gewicht. Ich habs grad gewogen. Die 100g-Rolle bleifrei wiegt genausoviel wie die 100g-Rolle verbleit. Da wird garnichts gespart. So, basta. Die Rollen waren natürlich neu und noch voll...
Normalerweise kann man doch in der Raumfahrt überhaupt keine Lote verwenden, weil die Erdanziehungskraft fehlt... ;-) MfG Paul
Timm Thaler schrieb: > Jörg Wunsch schrieb: >> Die hamm' ja auch Schleudersitze. =:-} > > Kein Argument. Könnte man ja in der Zivilluftfahrt auch einführen. ;-) > > Rudi Radlos schrieb: >> Wenn ich fehlendes Blei durch Zinn eretze spare ich nie 30% Gewicht. > > Ich habs grad gewogen. Die 100g-Rolle bleifrei wiegt genausoviel wie die > 100g-Rolle verbleit. Da wird garnichts gespart. So, basta. > > Die Rollen waren natürlich neu und noch voll... Roll sie mal aus und miss die Länge. Dadurch läßt sich schnell aufzeigen, wieviel Prozent man an Gewicht einspart. Natürlich vorausgesetzt, daß die Lötdrähte den gleichen Durchmesser haben.
Timm Thaler schrieb: > Ich habs grad gewogen. Die 100g-Rolle bleifrei wiegt genausoviel wie die > 100g-Rolle verbleit. Da wird garnichts gespart. So, basta. YMMD Natürlich wird überall probiert an Gewicht zu sparen- ich kann mir aber nicht vorstellen, dass die bei Lot auf die Legierung achten, wegen dem Gewicht- wichtiger sind die anderen Anforderungen (Erschütterung, Temperatur, Langlebigkeit)
Jörg Wunsch schrieb: > Michael Roek schrieb: >> Fuer die Militaerluftfahrt sieht alles anders aus....da sind die >> Freigabebedingungen sogar geringer als fuer Automobiltechnik! > > Die hamm' ja auch Schleudersitze. =:-} Auch im Hubschrauber? Da muss aber das Timing stimmen sonst.... :-) Matthias
Es gibt eine Russischen Hubschrauber mit Schleudersitz der Sprengt aber vorher die Rotorblätter ab
Μαtthias W. schrieb: > Jörg Wunsch schrieb: >> Michael Roek schrieb: >>> Fuer die Militaerluftfahrt sieht alles anders aus....da sind die >>> Freigabebedingungen sogar geringer als fuer Automobiltechnik! >> >> Die hamm' ja auch Schleudersitze. =:-} > > Auch im Hubschrauber? Da muss aber das Timing stimmen sonst.... :-) > > Matthias Die Rotorblätter werden vorm Auslösen des Sitzes abgesprengt.
Noch eine Anmerkung: Im Flugzeug- und Hubschrauber Modellbau macht es sicherlich Sinn Μαtthias W. schrieb: > Auch im Hubschrauber? Da muss aber das Timing stimmen sonst.... :-) AFAIK hat der Eurocopter Tiger welche. Und der Kamow Ka-50 ebenfalls.
http://www. schrieb im Beitrag #2484089: > Die Rotorblätter werden vorm Auslösen des Sitzes abgesprengt. Ach komm, das konnten schon die alten Flieger im WK1, das Maschinengewehr mit der Luftschraube synchronisieren. Da kann das bei den Schleudersitzen nicht so schwer sein, die Leute passend zwischen den Rotorblättern durchzujagen.
Bleihaltiges Lot wird in Raum-/Luftfahrt und ggf. Automobilindustrie (sicherheitsrelevanter Kram) aufgrund der fehlenden Langzeiterfahrung verwendet. MFG Johannes
Automobil seit SOP 2011 leider nicht mehr. Auch wenn die Reflow-Prozesse längst nicht mehr so grottig sind wie 2006: in zehn Jahren wird's eine Menge böser Überraschungen geben. Oder gutes Ersatzteilgeschäft, wie man's nimmt...
om pf schrieb: > Automobil seit SOP 2011 leider nicht mehr. Auch wenn die Reflow-Prozesse > längst nicht mehr so grottig sind wie 2006: in zehn Jahren wird's eine > Menge böser Überraschungen geben. Die Richtlinie ist in letzter Sekunde auf 2015 verschoben worden. Grr. Ansonsten ist bleifreies Löten nicht ganz trivial, aber die Probleme sind durchaus lösbar. Die Zuverlässigkeitsthematik hat eine Menge Kopfschmerzen verursacht (bleifrei ist spröder), aber das Thema ist m.E. durch. Woher sollen die bösen Überraschungen kommen? Ein paar Leute hier scheinen zu meinen, dass die Erprobungen und Freigaben nur reine Spielerei sind und der Kram dann am Kunden ausgetestet wird. Für Automobilelektronik kann ich das jedenfalls guten Gewissens dementieren. Max
Max G. schrieb: > Woher sollen die bösen Überraschungen kommen? Ein paar Leute hier > scheinen zu meinen, dass die Erprobungen und Freigaben nur reine > Spielerei sind und der Kram dann am Kunden ausgetestet wird. Für > Automobilelektronik kann ich das jedenfalls guten Gewissens dementieren. Mit welcher Lebenszeit rechnet man denn dort? om pf schrieb: > in zehn Jahren wird's eine Menge böser Überraschungen geben. Ich denke, das eine schließt das andere nicht aus. frank
Blei schirmt immerhin die kosmische Strahlung bissel ab.
Frank P. schrieb: > Max G. schrieb: >> Woher sollen die bösen Überraschungen kommen? Ein paar Leute hier >> scheinen zu meinen, dass die Erprobungen und Freigaben nur reine >> Spielerei sind und der Kram dann am Kunden ausgetestet wird. Für >> Automobilelektronik kann ich das jedenfalls guten Gewissens dementieren. > > Mit welcher Lebenszeit rechnet man denn dort? VDA spezifiziert 15 Jahre, 250.000 km, 5000 Betriebsstunden. Kritisch sind vor allem Temperaturwechsel, weil diese für mechanische Belastung sorgen. Die Kfz-Hersteller machen da deutlich verschiedene Vorgaben bezüglich Temperaturwechselerprobung, das reicht von 20x -40°C bis 70°C bis hin zu 2000x -40°C bis >100°C. Standard ist irgendwo in der Gegend von 500 TW. Es hat eine Menge graue Haare und Geld gekostet, um Automobilelektronik zuverlässig bleifrei löten zu können. Da gab es regelrechte Forschungsprojekte, siehe z.B. http://wiki.fed.de/index.php/Mikrolegierte_Lote_-_Legierungsentwicklungen_Mehrstoffsysteme. Max
Max G. schrieb: > Es hat eine Menge graue Haare und Geld gekostet, um Automobilelektronik > zuverlässig bleifrei löten zu können. Da gab es regelrechte > Forschungsprojekte, siehe z.B. > http://wiki.fed.de/index.php/Mikrolegierte_Lote_-_Legierungsentwicklungen_Mehrstoffsysteme. Interessanter Artikel. Über die unmittelbare Zuverlässigkeit der Lötverbindung lese ich da aber nichts, sondern eher über verbessertes Ablegierverhalten, sodass Mehrfachlötungen und Lötungen an dünnen Drähten und Schichten machbar werden, sowie Verbesserungen hinsicht- lich der Werkzeugstandzeit. Andererseits steht da ausdrücklich, dass die Mikrozusätze die physikalischen Eigenschaften des Lots nicht wesentlich ändern. Das sind natürlich für die Massenfertigung recht wichtige Entwicklungen. Interessant auch der Satz: "Mit dem Lotsystem Zinn-Silber-Kupfer erreicht man gegenüber Zinn-Blei einen beträchtlichen Zuwachs an Temperaturbelastbarkeit." Sprich: bleifreies Löten kann durchaus auch Vorteile haben, gerade im Automobilbereich. (Ist möglicherweise ein ähnliche Erkenntnis wie die der NASA-Studie, die vor einiger Zeit mal kursierte.)
Jörg Wunsch schrieb: > Max G. schrieb: > >> Es hat eine Menge graue Haare und Geld gekostet, um Automobilelektronik >> zuverlässig bleifrei löten zu können. Da gab es regelrechte >> Forschungsprojekte, siehe z.B. >> > http://wiki.fed.de/index.php/Mikrolegierte_Lote_-_Legierungsentwicklungen_Mehrstoffsysteme. > > Interessanter Artikel. Ich muss zugeben, ich hatte ihn gar nicht gelesen, sondern suchte nur eine Referenz für das BMBF-Projekt Innolot. > Interessant auch der Satz: "Mit dem Lotsystem Zinn-Silber-Kupfer > erreicht man gegenüber Zinn-Blei einen beträchtlichen Zuwachs an > Temperaturbelastbarkeit." Sprich: bleifreies Löten kann durchaus > auch Vorteile haben, gerade im Automobilbereich. Öh, ja. Mag sein, vielleicht musste man aber auch einfach die Vorgaben des BMBF-Projekts einhalten? Ich bin aber kein Lötexperte, ich musste nur diverse Konsequenzen der Bleifrei-Umstellung ausbaden. Max
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