Forum: PC Hard- und Software Western Digital Caviar 22500 Festplatte retten


von ERco (Gast)


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Guten Abend zusammen,

ich studiere Elektrotechnik/Mikrotechnologien.

Mein Onkel ist ein sehr neugieriger Mensch. Er hat seine alte Festplatte 
aufgeschraubt um zu schauen wie die Platte arbeitet. Also er hat die 
Festplatte im offenem Zustand eingeschaltet. Es war eine sehr tolle 
Erfahrung für ihn. Aber nach einer halben Minute hat die Festplatte 
Geräusche von sich gegeben. :-)

Naja nach dieser Aktion hat er die Festplatte wieder in den 
Ursprungs-Zustand gebracht und sorgfältig aufbewahrt. Am nächsten Tag 
hat er doch festgestellt, dass seine Diplomarbeit auf dieser Festplatte 
war.  :-)))

Wie lustig ne?

Jetzt soll ich die Festplatte retten. Ich habe die Vermutung, dass 
einige Staubkörnchen auf der Scheibe sind. In meiner Hochschule gibt es 
einen Reinraum.

Ich möchte gerne folgendermaßen vorgehen:

1. Die Platte aufschrauben.

2. Mit reinem Stickstoff durchpusten um die Platte vom Staub zu befreien

3. Und wieder zusammenschrauben

Was haltet ihr von dieser Idee?

von Harry Hirsch (Gast)


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Was will denn der alte Knacker noch mit seiner Diplomarbeit. Ist der 
Alte schon senil?

von Daniel H. (Firma: keine) (commander)


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Finger von lassen und eine auf Datenrettung spezialisierte Firma 
konsultieren.

Hört sich ansonsten sehr nach Getrolle an, wenn man schon eine derartig 
alte Platte aufbewahrt dann weiß man auch warum und es fällt einem nicht 
erst nach so einen Experiment ein dass man genau die Platte doch noch 
bräuchte.

von DNS (Gast)


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Das Ding ist Schrott. Dumm gelaufen.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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ERco schrieb:
> Was haltet ihr von dieser Idee?

Nichts. Der Schaden wird schon angerichtet sein, und dürfte nicht 
reversibel sein, schon gar nicht mit "Hausmitteln" à la ausblasen.

Wenn es dem "Onkel" wirklich auf seine DA ankommt, dann soll er ein 
professionelles Datenrettungsunternehmen beauftragen. Das kostet. Viel 
Geld. Das hat der "Onkel" mit seiner beeindruckenden Idiotie auch nicht 
anders verdient.

Du solltest tunlichst die Finger davon lassen.

von Schreibmaschine (Gast)


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Das könnte mir nicht passieren. Ich habe meine Diplomarbeit mit der 
Schreibmaschine erstellt. Allerdings habe ich noch ein paar Kopien, die 
ich aus nostalgischen Gründen aufbewahrt habe. Aber demnächst werden die 
wohl auch entsorgt.

von ERco (Gast)


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Er ist nicht senil leider nur neugierig.

Diese Firmen sind für meinen Geschmack ein wenig zu teuer. Diesen 
Vorschlag habe ich natürlich ebenfalls gemacht aber ohne Erfolg.

Ich werde im Endeffekt nur wieder aufschrauben und nur mittels 
Stickstoff reinigen. Seht Ihr das als sehr Riskant an?

von Daniel H. (Firma: keine) (commander)


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Was soll daran riskant sein, das Ding ist doch eh schon im Eimer?

von Schrotty (Gast)


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Reinigung mit Stickstoff (am besten flüssig) könnte funktionieren. Vom 
Gebrauch eines Sandstrahlers würde ich aber eher abraten.

von ERco (Gast)


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Die Festplatte funktioniert noch. Wir gehen davon aus, dass die 
Festplatte umso mehr kaputt geht desto länger er im Betrieb ist.

Also um deine Frage zu beantworten, die Platte ist nicht im Eimer 
sondern aufm Schreibtisch. :-)

von Daniel H. (Firma: keine) (commander)


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Das wird immer trolliger hier :D

von No Problem (Gast)


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ERco:
Die Festplatte funktioniert noch.

Also wo ist das Problem? Inhalt auf eine andere Platte kopieren. Zur not 
tuts auch ein USB Stick, SD-Card, DVD etc. Die 2.5Gbyte Platte von anno 
Asbach kann man dann ruhig entsorgen oder für deinen Onkel zu einer 
dekorativen Wanduhr umbauen.

von ERco (Gast)


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Also ich komme mir ein bisschen veräppelt vor.
Statt Hilfe auf einige Fragen zu bekommen, bekomme ich nur Kokolores.

Naja ein Versuch war es Wert. Ich dachte, dass es einige Leute ihre 
Ideen posten, die konstruktiv sind.

@No Problem: Diesen Risiko will ich nicht eingehen. Nach einer Reinigung 
will ich das sowieso machen.

von Daniel H. (Firma: keine) (commander)


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Warum veräppelt? Es wurde geraten eine auf Datenrettung spezialisierte 
Firma zu konsultieren, wollt ihr nicht, euer Bier. Nach der bisherigen 
Schilderung ist die Platte ohnehin defekt, also kannst du mit deinem 
Stickstoffpusten auch nicht mehr kaputt machen.

Und was für Ideen sollte man noch haben? Neue Firmware aufspielen? Chip 
xyz tauschen? Was du schilderst hört sich nach einem physikalischen 
Defekt an, da machst du als Laie gar nichts mehr und da gibt es nur zwei 
"Ideen", in die Tonne kloppen oder professionell retten lassen, alles 
andere ist Glücksspiel, im Idealfall kann es funktionieren, im 
schlimmsten Fall ist die Platte danach noch mehr geschädigt als vorher 
so dass eine Datenrettung noch teurer wird. In jedem Fall sehe ich dein 
Unterfangen nicht als riskant an da die Platte eben eh schon defekt zu 
sein scheint und zudem noch unwichtig war, denn ansonsten gäbe es ein 
Backup oder aber man hätte solche Spielerei nicht mit dieser Platte 
gemacht.

von ERco (Gast)


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Ok,

ich verspreche euch, ich werde euch auf den laufenden halten. Ich habe 
in Ebay die baugleiche Festplatte besorgt. Im schlimmsten falls werde 
ich die Scheiben austauschen, nachdem ich die Platten gereinigt habe.

Gruß

Ercan

von Trollfresser (Gast)


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vorsicht, der fisch frisst trolle

von Rolf M. (rmagnus)


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No Problem schrieb:
> ERco:
> Die Festplatte funktioniert noch.
>
> Also wo ist das Problem?

Daniel H. schrieb:
> Nach der bisherigen Schilderung ist die Platte ohnehin defekt, also
> kannst du mit deinem Stickstoffpusten auch nicht mehr kaputt machen.

So wie ich es verstanden habe, geht die Platte prinzipiell noch, aber 
macht Geräusche. Die Frage war, in welchem Fall die Chancen, die Daten 
erfolgreich zu lesen, höher sind: wenn er sie vorher im Reinraum mit 
Stickstoff ausbläst oder wenn er es einfach direkt versucht.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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ERco schrieb:
> Im schlimmsten falls werde
> ich die Scheiben austauschen, nachdem ich die Platten gereinigt habe.

ach, und die Diplomarbeit befindet sich nachweislich nicht auf den 
ausgetauschten Scheiben? Oder welchen Sinn sollte das sonst machen, 
Scheiben zu tauschen?

von ERco (Gast)


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Im schlimmsten Fall sind die Leseköpfe kaputt und deshalb könnte ich als 
nächstes dann versuchen die Scheiben auszutauschen.

von Plattencrash (Gast)


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@ERco
Du weisst schon, dass Du nicht an einem Brotschneider sondern an einem 
feinmechanisch höchst anspruchsvollem Gerät (s. 
http://de.wikipedia.org/wiki/Festplattenlaufwerk#Die_Schreib-Lesekopfeinheit) 
schrauben würdest?!? Einschließlich Justage?!?
Naja, was heute nicht alles so studiert wird!
Auf jeden Fall, viel Erfolg.

von ERco (Gast)


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:-) Mir ist schon klar dass ich nicht an einem Brotschneider 
herumspiele.

Im Studium haben wir schon Silizium Wafer bearbeitet und jede Menge 
Dioden hergestellt. Also Feingefühl habe ich denke ich mal :-).

Brotschneider :-)

von grübelgrübel (Gast)


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da sicher noch niemand so eine Harakiriaktion mit seiner Festplatte 
gemacht hat, wirst Du hier auch keine sinnvollen Empfehlungen dazu 
bekommen können, ausser lass die Finger davon.

Hast Du überhauptschonmal eine Festplatte in ihre Einzelteile zerlegt 
und wieder zusammengebaut und sie funktionierte anschliessend ohne 
Fehler???

Probiers es einfach aus und teile uns Deine Erfahrungen mit, ansonsten 
ist schon alles gesagt zum Thema professionelle Datenrettung.

von ERco (Gast)


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Also es muss doch möglich sein solche Daten retten zu können ohne auf 
die professionelle Datenrettung zurückzugreifen. Das sind ja auch nur 
Menschen.
Natürlich mit mehr Erfahrung, das muss man schon sagen. Ich habe mal im 
Internet ein wenig recherchiert und habe festgestellt, dass keiner diese 
Initiative greifen möchte. Bevor ich die Festplatte meines Onkels 
auseinander nehme, werde ich verschieden Tests machen. Der Reinraum 
steht mir immer zur Verfügung. So werde ich vorgehen:

1. Ich kaufe zwei baugleiche Festplatten. Auf die eine Festplatte werde 
ich mit Daten beschreiben und anschließend die Scheiben austauschen.

2. Ich kaufe eine Festplatte, was ich einfach aufschraube, anspucke, 
reinige und wieder zusammenschraube.

3. Ich kaufe wieder zwei Festplatten und tausche die Leseköpfe.

Diese Typen sind ja keine Götter, also müssen es auch Leute mit ein 
wenig Geschick schaffen.

von grübelgrübel (Gast)


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das einzige was ich mal gemacht habe, den Kontroller einer 500Gb Platte 
ausgetauscht, weil der durch ein defektes PC-Netzteil gegrillt war. Das 
hat funktioniert. Hab dabei allerdings festgestellt, das gleiche 
Festplattentypen 6 Monate später einen anderen Kontroller haben können. 
Den hab ich natürlich nicht genommen, sondern bei E.. eine 4 Wochen 
ältere Platte, als meine defekte, bekommen. Die Bilder waren gerettet 
und die Platte funktioniert heute noch.

Was lernt man daraus? Datensicherung machen!!

von Daniel H. (Firma: keine) (commander)


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ERco schrieb:
> Diese Typen sind ja keine Götter, also müssen es auch Leute mit ein
> wenig Geschick schaffen.

Du weißt aber schon dass die "etwas" besseres Equipment haben als der 
Ottonormalverbraucher? Ich rede hier von Laserabtastung etc..

von Jupp Schlupp (Gast)


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Daniel H. schrieb:
> Du weißt aber schon dass die "etwas" besseres Equipment haben als der
> Ottonormalverbraucher? Ich rede hier von Laserabtastung etc..

Lass ihn mal machen. Er hat im Studium schließlich auch schon Dioden 
hergestellt und traut es sich zu. Es gibt da ein altes chinesisches 
Sprichwort: "Im Brunnen sitzen, die Welt betrachten" ...

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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ERco schrieb:
> Also es muss doch möglich sein solche Daten retten zu können ohne auf
> die professionelle Datenrettung zurückzugreifen. Das sind ja auch nur
> Menschen.

Ich fass' es nicht. Sicher, Gehirnchirurgen sind auch nur Menschen ...

von Icke ®. (49636b65)


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ERco schrieb:

> 1. Ich kaufe zwei baugleiche Festplatten. Auf die eine Festplatte werde
> ich mit Daten beschreiben und anschließend die Scheiben austauschen.
>
> 2. Ich kaufe eine Festplatte, was ich einfach aufschraube, anspucke,
> reinige und wieder zusammenschraube.
>
> 3. Ich kaufe wieder zwei Festplatten und tausche die Leseköpfe.

OK. Versuch das zuerst mit alten Festplatten ohne wichtige Daten. Wenn 
die nach deinen Operationen noch wenigstens ansprechbar sind, kannst du 
schon stolz sein.

> Diese Typen sind ja keine Götter, also müssen es auch Leute mit ein
> wenig Geschick schaffen.

Ein klein wenig Geschick genügt leider nicht. Als Vergleich, ohne 
spezielles Equipment kannst du auch keinen modernen KFZ-Motor zerlegen, 
überholen und wieder lauffähig zusammensetzen. Eine Hebebühne und ein 
Satz Ringschlüssel helfen da nur begrenzt.

von Daniel H. (Firma: keine) (commander)


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Ich habe gar nicht vor ihn daran zu hindern, ich möchte nur die Fakten 
nennen :) Ich frage mich nur, wozu hier ein Thread erstellt wird wenn er 
sowieso schon weiß, dass er da definitiv selber ran will. Ich traue mir 
ja auch viel zu, aber bei einer Festplatte, bei der der Lesekopf nur 
wenige µm oder nm über den Platten schwebt halte ich einen Plattentausch 
schlichtweg für Wahnsinn. Natürlich wird die professionelle Datenrettung 
dann richtig teuer wenn das nicht funktioniert (wovon ich ausgehe) und 
die Scheiben womöglich sogar noch weiter beschädigt werden.

Das war es jetzt auch von mir zu dem Thema, ich werde den Thread weiter 
verfolgen. Es ist natürlich selbstverständlich, dass im Falle eines 
Gelingens entsprechende Beweise zu liefern sind :)

Edit: Ich bezog mich auf Jupp

von Jupp Schlupp (Gast)


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> Ich habe gar nicht vor ihn daran zu hindern, ich möchte nur die Fakten
> nennen :)

War mir schon klar. Sarkasmus kommt aber immer so schlecht rüber ... ;-)

> Ich traue mir
> ja auch viel zu, aber bei einer Festplatte, bei der der Lesekopf nur
> wenige µm oder nm über den Platten schwebt halte ich einen Plattentausch
> schlichtweg für Wahnsinn.

Ach komm, das kann gar nicht so schwierig sein. Die Präzision aktueller 
Festplatten ist ja gerade einmal so, als ob man mit einer Boeing 747 in 
9 cm Höhe über Boden fliegt. ;-)

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Daniel H. schrieb:
> bei der der Lesekopf nur
> wenige µm oder nm über den Platten schwebt

Das tut er ja nur, wenn sich die Platte dreht. Im Stillstand liegen die 
Köpfe mit ziemlich beeindruckendem Druck auf oder sind komplett aus dem 
Plattenstapel ausgeschwenkt (vornehmlich bei Notebookplatten).

Dennoch ist der Versuch, die Scheiben auszutauschen, zum Scheitern 
verurteilt. Sicher, aus Spaß an der Freud' kann man an allem 
herumschrauben, aber wenn es darum geht, Daten zu retten, ist das der 
größte begehbare Fehler.

von Jens (Gast)


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ERco schrieb:
> Im schlimmsten Fall sind die Leseköpfe kaputt und deshalb könnte ich als
> nächstes dann versuchen die Scheiben auszutauschen.

Bloß mal so eine Frage: Wie kommst du zu der Annahme, dass die Köpfe 
kaputt sind? Und wenn doch, warum sind denn die Leseköpfe kaputt? 
Vielleicht weil sie auf der Plattenoberfläche aufgesetzt haben oder ein 
Staubkorn sich unbedingt zwischen Kopf und Plattenoberfläche durchquälen 
musste. Beides führt zur irreparablen Beschädigung der Plattenoberfläche 
und damit zum Datenverlust. Da kannst du Plattenstapel tauschen wie du 
willst, die Daten kommen nicht wieder. Ach so, wenn die Platte so 
klackernde Geräusche macht, ist das ein ziemlich sicheres Zeichen, dass 
in bestimmten Bereichen die "Fahrbahnmarkierungen" auf der Platte nicht 
mehr lesbar sind, die Spur also nicht mehr nachgeführt werden kann.

> Im Studium haben wir schon Silizium Wafer bearbeitet und jede Menge
> Dioden hergestellt.

Ich habe auch schon zig Milliardenfach Transitoren hergestellt, die 
größtenteils auch alle funktionieren, doch was hat die Halbleiterei mit 
absoluter Präzisionsfeinmechnik zu tun? Auf einem Wafer gibt es i.d.R. 
keine beweglichen Teile.

> Also Feingefühl habe ich denke ich mal :-).

Kann ich nicht beurteilen, aber massive Selbstüberschätzung auf jeden 
Fall.

von Jens G. (jensig)


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Habt ihr nicht gemerkt, daß ERco (Gast) inzwischen eine/mehrere 
gespaltene Persönlichkeit(en) geworden ist? Manche davon sind ziemlich 
trollig ...

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