Hallo Leute, folgende Problemstellung: wir haben 4pol Stecker von Hartmann im Einsatz mit einem Raster von 5mm. Jetzt kam die Idee einen fast identischen Stecker von Würth zu verwenden, da dieser wesentlich billiger ist. Dieser Stecker hat ein Raster von 5,08mm. Das Gegenstück kann leider nicht getauscht werden, da auf Leiterplatte integriert, und eine Layoutänderung zu aufwändig und teuer wäre. Das heißt: Würth Stecker - Hartmann Gegenstück. Dass das passt ist gar keine Frage (beim 4pol Stecker und 0,08mm breiterem Raster ist das egal). Interessieren tut mich hier der Übergangswiderstand dieser "neuen" Steckverbindung, sollte dieser schlechter sein, können wir diese Kombination unter Umständen nicht verwenden. Wie kann ich also den Übergangswiderstand bestimmen? (bei 230VAC und 220VDC) Mein erster Ansatz: Steckdose-Steckverbindung-Shunt-Glühlampe - Spannungsmessung vor und hinter der Steckverbindung - Strommessung über Shunt Messungen alle mit Oszilloskop. So die Spannungsdifferenz ermitteln und mit dem Strom den Widerstand bestimmen. Das Ergebnis ist allerdings zweifelhaft, da sich bei verschiedenen Strömen der Widerstand ändert, doch warum sollte das der Fall sein. Bei 340mA liegt der Widerstand bei fast 3ohm, bei 6,8A bei nur noch 0,2ohm. Hat vielleicht jemand eine Idee für einen besseren Messaufbau? Oder gibt es eine ganz andere Methode den Übergangswiderstand verlässlich zu ermitteln, um dann die verschiedenen Steckverbindungen zu vergleichen? Vielen Dank schon mal.
Sven schrieb: > Hat vielleicht jemand eine Idee für einen besseren Messaufbau? > Oder gibt es eine ganz andere Methode den Übergangswiderstand > verlässlich zu ermitteln, um dann die verschiedenen Steckverbindungen zu > vergleichen? Ein Milliohmmeter benutzt normalerweise Vierleitermessung. Das ist das ungeschlagene Standardvorgehen, um Übergangswiderstände im Milliohmbereich zu erfassen. Schaltung siehe hier: http://www.allaboutcircuits.com/vol_1/chpt_8/9.html mfg mf
Sven schrieb: > Bei 340mA liegt der Widerstand bei fast 3ohm, > bei 6,8A bei nur noch 0,2ohm. Sorry, aber das glaube ich nicht. Das wäre alles andere als ein brauchbarer Kontakt.
Bin ganz deiner Meinung, deshalb hier meine Anfrage.
Sven schrieb: > Bei 340mA liegt der Widerstand bei fast 3ohm, > bei 6,8A bei nur noch 0,2ohm. Wer misst misst Mist... Denk doch mal nach? Leistung... Wärme...
-_- schrieb: > Das muss heiss geworden sein Ist auch gleich das richtige Stichwort... Pack die Beiden Steckverbindermöglichkeiten sagen wir mal 5 die originalen + 5 die gemischten in eine Klimakammer(Lebensdauertest) und beobachte das ein paar Tage lang(Datenloggersystem). Kann gut sein, dass sich da lustige Sachen ergeben, eventuell die Kontaktmaterialien nicht zusammen passen und vergammeln, Kontaktabheber auftreten, Übergangswiderstand sich über Temperatur drastisch verschlechtert etc pp. mfg mf
Sven schrieb: > Bei 340mA liegt der Widerstand bei fast 3ohm, > bei 6,8A bei nur noch 0,2ohm. Nur mal vom Überfliegen so ein Gedanke: Wenn Metall heiß wird dehnt es sich aus und der Kontakt wird besser. Vielleicht ist das die Ursache.
Michael Köhler schrieb: > Wenn Metall heiß wird dehnt es > sich aus und der Kontakt wird besser. Kann auch andersrum sein... Was ich vergaß zu sagen: Nach den paar Tagen Klimakammer die Stecker vorsichtig zerlegen und mal die Kontaktflächen mit dem Mikroskop ansehen. Ausgasender Steckerkunststoff ist auch manchmal ein Thema. Hinterlässt zumindest lustige Schlieren und Farbspiele auf den Kontakten. mfg mf
Mini Float schrieb: > Kann auch andersrum sein... Möglich, aber alle Metalle, die mir grad so in den Sinn kommen und die man in der Elektrotechnik verwendet, haben einen positiven Ausdehnungskoeffizienten, brauchen also bei höherer Temperatur immer mehr Raum.
Michael Köhler schrieb: > brauchen also bei höherer Temperatur immer > mehr Raum. Gleichzeitig steigt mit der Temperatur das Elastizitätsmodul(Federkonstante wird kleiner). Die Kontakt-Andruckkraft wird also kleiner. Ob und inwieweit sich beide Effekte kompensieren ist im Einzelfall verschieden. mfg mf
Sven schrieb: > Bei 340mA liegt der Widerstand bei fast 3ohm, > bei 6,8A bei nur noch 0,2ohm. Klingt unwahrscheinlich, das ist "fast ein Halbleiter". Sven schrieb: > Mein erster Ansatz: > Steckdose-Steckverbindung-Shunt-Glühlampe > - Spannungsmessung vor und hinter der Steckverbindung > - Strommessung über Shunt > Messungen alle mit Oszilloskop. > So die Spannungsdifferenz ermitteln und mit dem Strom den Widerstand > bestimmen. Völlig ungeeignet, wie willst du aus einer Wechselspannung und dem Shuntwiderstand, verbunden mit einer Glühlampe (ein variabler Widerstand) was messen? Machst du TrueRMS Kalkulationen am Scope auf Augenmaß? Wie bereits gesagt, nimm ein Milliohmmeter. Vorher theoretische Klärung welche Kontaktmaterialien im Spiel sind und wie die sich vertragen. Die sinnvollere Herangehensweise wäre für mich den Hersteller zu Fragen wie er den Preisunterschied begründet und ob sich da "was machen ließe".
Michael Köhler schrieb: > Möglich, aber alle Metalle, die mir grad so in den Sinn kommen und die > man in der Elektrotechnik verwendet, haben einen positiven > Ausdehnungskoeffizienten, brauchen also bei höherer Temperatur immer > mehr Raum.Beitrag melden | Bearbeiten | Löschen | Dann guck dir mal die Buchse beim Erwärmen an. Ein Loch in einer Metallplatte wird beim Erwärmen größer, d.h. wenn der Pin sich nicht mindestens genauso ausdehnt, verringern sich die Kontanktkräfte.
Sven schrieb: > Das Ergebnis ist allerdings zweifelhaft, da sich bei verschiedenen > Strömen der Widerstand ändert, doch warum sollte das der Fall sein. > Bei 340mA liegt der Widerstand bei fast 3ohm, > bei 6,8A bei nur noch 0,2ohm. Man nennt das "Fritten". Am Anfang ist die Kontaktflaeche sehr klein (z.B. bei einem Schaltkontakt) und die Kontaktoberflaeche ist (unter dem Mikroskop betrachtet) sehr rau und uneben. Zuerst muss die Kontaktspannung ueberwunden werden, bis ein Strom fliesst. Dieser Strom erweicht das Kontaktmaterial, so dass die Kontaktflaeche unter der Federkraft groesser wird und damit natuerlich der Widerstand kleiner. Beim Gockel mal die Begriffe "Fritten" und "Kontakt" eingeben. Gruss hro
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