Forum: Offtopic Lampenflackern bei Sturm


von P. M. (o-o)


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Hier ist gerade ziemlich stürmisches Wetter und alle paar Minuten 
flackern die Lampen. Wie entsteht dieses Phänomen eigentlich? (Dass es 
sich um Spannungsschwankungen handelt, ist klar - aber wie entstehen 
die? Falls es jeweils dann geschieht, wenn irgendwo eine Leitung 
unterbrochen wird, dann müsste in der aktuellen Situation das Stromnetz 
der halben Schweiz kaputt sein.)

von Peter D. (peda)


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Flackern entsteht nur bei Freileitungen, wenn sie aneinander stoßen und 
sich kurzschließen.
Dann spricht die Sicherung an und schaltet sich nach einer Weile wieder 
zu, wenn die Drähte wieder auseinander sind.


Peter

von P. M. (o-o)


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Peter Dannegger schrieb:
> Flackern entsteht nur bei Freileitungen, wenn sie aneinander stoßen und
> sich kurzschließen.

Wie weit breitet sich denn so ein Flackern aus?

Somit ist Flackern in kein Vorbote auf einen Stromausfall?

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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sind da nicht eher Korona-Effekte für zuständig? Wenn da Kurzschlüse an 
einer Hochspannungs-Leitung passieren, würden die doch vollständig 
abrauchen ...

http://www.thueringen.de/imperia/md/content/tmwta/energie/gutachten_380-kv-trasse_technischer_teil.pdf

von Wilhelm F. (Gast)


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Vor vielen Jahren stand ich mal genau neben so einem Feuerwerk, konnte 
gut beobachten, was passierte.

Und zwar eine Blankdraht-Freileitung zwischen 2 Häusern, die ungefähr 
50m auseinander standen.

Es war Sturm. Auf ein mal gab es ein lautes Gebratzele über mir, und 
ordentlich Funkenflug. Die Drähte schlugen aneinander. Aus dem Draht 
brannte also auch etwas Material heraus. Die Drähte schienen eine zu 
lockere Spannkraft gehabt zu haben.

Sicherungen sind da nicht geflogen. Ich staunte nur, daß die Drähte 
nicht aneinander kleben blieben.

In meiner Gegend werden zur Zeit Blankdraht-Oberleitungen gegen 
Tragseil-Luftkabel ausgetauscht. Die Oberleitungen bleiben aber. Keine 
Ahnung, warum man das macht. Die Arbeit kostet ja Geld. Vielleicht sieht 
ein dickerer Draht optisch besser aus, als 4 dünnere.

Natürlich kann es auch den Hintergrund Dacharbeiten haben. Es gibt 
gelegentlich mal Sturmschäden an Dächern. Bei Blankdraht muß da immer 
der Versorger gerufen werden, um die Leitungen für die Dachdecker 
abzuschalten. Möglicherweise ist ein Kabel mit Kunststoffmantel da 
ungefährlicher.



Es kann sein, daß in meiner Gegend die Sicherungen etwas kräftiger 
ausgelegt sind. Denn es gab in den 1950-er Jahren seltsame Vorkommnisse, 
wobei ein Ort mehrmals einen halben Tag ohne Strom war. Und das war für 
die Betriebe schädlich, z.B. den Dorfschmied, oder den Metzger, der in 
dieser Zeit ein Kühlhaus bekam. Die Bauern bekamen elektrische Lüfter 
für den Heuboden. Daß feuchtes Heu sich selbst entzündet, ist ja auch 
reichlich bekannt. Jugendliche bastelten sich Pfeile aus dickem 
Kupferdraht, und schossen diese mit einem ebenfalls selbst gebastelten 
Bogen in die Freileitungen. Es wurde nie jemand erwischt oder verraten. 
Auch die Pfeile wurden nie gefunden. Sonst hätte man ja Fingerabdrücke 
gehabt.

Wir hatten im Ort auch noch eine Telefonoberleitung aus Blankdrähten, 
die ein wenig wie Gitarrensaiten aus sah. Aber da passiert ja nichts. Es 
gibt da nur winzige Fünkchen, die man auch nur sieht, wenn man ganz nahe 
an der Kurzschlußstelle ist. Aber diese Gitarre machte bei Wind 
tatsächlich Musik!!!

von Uhu U. (uhu)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Aber diese Gitarre machte bei Wind tatsächlich Musik!!!

Ja, das war bei den Telefonleitungen mit ihren dünnen Drähten normal. 
Ich habe ab und zu das Ohr an die Telegraphenstangen gehalten.

Windharfe paßt wohl besser, als Gitarre.

http://de.wikipedia.org/wiki/Windharfe

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