Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Festspannungsregler für 16,5V


von Thomas (Gast)


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Hallo zusammen,
ich bin auf der Suche nach einem Festspannungsregler, der auf eine 
Spannung von 16,5V regelen kann. Als Eingangsspanung steht ein Bereich 
von 16,5-32V zu Verfügung. Dabei sollen Ströme von 1A fließen.

Hab im Internet leider keinen Festspannungsregler von 16,5V gefunden. 
Kenn ihr da zufällig ein Bauteil?

Falls, nein kann ich mit einem linearen Festspannungsregler (z.B. TS 
7824 CZ) auf 16,5V regeln?

Falls ja, welche Bautteile wären dann noch nötig.
Vielen Dank.

Gruß Thomas

von hinz (Gast)


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Thomas schrieb:
> Hab im Internet leider keinen Festspannungsregler von 16,5V gefunden.

Ist gar kein Problem, wird gerne für dich angefertigt, MOQ nur 100.000 
Stk.


Einstweilen kannst du ja einen LM317 verwenden.

von MaWin (Gast)


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Dafür gibt es den über 2 Widerstände einstellbaren LM317.

Allerdings kann der aus 16.5V nicht 16.5V machen, er braucht
so 2.5V für sich, also werden mindestens 19V benötigt.

Auch ein 78165 könnte das nicht.

von (prx) A. K. (prx)


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Thomas schrieb:

> Spannung von 16,5V regelen kann. Als Eingangsspanung steht ein Bereich
> von 16,5-32V zu Verfügung. Dabei sollen Ströme von 1A fließen.

(32V-16.5V)*1A = 15,5W. Für einen vollintegrierten Linearregler läuft 
das auf eine recht ansehnliche Kühlung hinaus.

MaWin schrieb:

> Dafür gibt es den über 2 Widerstände einstellbaren LM317.

15,5W mit dem LM317 ist schon ziemlich grenzwertig, mit R(th)jc im 
Bereich von 4-5 K/W bei TO-220.

von Michael H. (overthere)


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Wie kommt man denn auf einen so doofen Wert wie 16.5 V? Tuts nicht auch 
15V?

Einfach einen einstellbaren Regler nehmen. Ich würde den antiken Römer 
LM317 wie mein Vordermann empfehlen. Allerdings brauchst du da 3V mehr 
Eingangsspannung, also 19,5V am Eingang mindestens.

Alternativ kannst du auch mit ner Referenz super einfach einen belibigen 
Spannungsregler bauen. Hat dann aber keine goodies wie Temperaturschutz 
oder aktive Strombegrenzung. Braucht man aber im allgemeinen nicht, wenn 
man den Transistor großzügig auswählt.
NPN-Transistor (mit hoher Versärkung, eventuell Darlington) nehmen, 
Basis großzügig biasen und an Referenz (TL431).  Über den Feedback dann 
den gewünschten Wert einstellen.

von (prx) A. K. (prx)


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So wirds vielleicht einfacher. 230V~ rein 16V raus, 1,5A: 
http://www.pollin.de/shop/dt/NzQwOTQ2OTk-/Stromversorgung/Netzgeraete/Festspannungs_Netzgeraete/Schaltnetzteil_Lipman_JOD_SDU160152_16_V_1_5_A.html
Die fehlenden 0,5V (3%) sind vmtl. innerhalb der Toleranz, denn 
üblicherweise sind Stromversorgungen auf 5-10% ausgelegt.

von MaWin (Gast)


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>  goodies biasen Referenz Feedback

Muss das sein ?
Adressiert an jemanden der nicht mal einen LM317 kennt.

Ist das eine Behinderung und gibt's dafür einen Behindertenausweis
oder wie kommt man zu so bescheuerter Wortwahl zur Steigerung des
von eigener Unkenntnis ablenkenden Kauderwelschs?

von Andrew T. (marsufant)


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MaWin schrieb:

> Ist das eine Behinderung und gibt's dafür einen Behindertenausweis
> oder wie kommt man zu so bescheuerter Wortwahl zur Steigerung des
> von eigener Unkenntnis ablenkenden Kauderwelschs?


Ersteres. Der Ausweis lautet "Merkbefreiung erster Klasse", und den hat 
er seit langem.

Seine Unkenntnis ist dann die logische Folge.

von Thomas (Gast)


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Michael H. schrieb:
> Wie kommt man denn auf einen so doofen Wert wie 16.5 V? Tuts nicht auch
>
> 15V?

Fahrzeugtechnik. Ist so vorgegeben. Würd es für mich halt am einfachsten 
machen.

hinz schrieb:
> Ist gar kein Problem, wird gerne für dich angefertigt, MOQ nur 100.000
>
> Stk.

Ja, das geht in die richtige Größenordnung, da es für Fahrzeugtechnik 
bestimmt ist.
Deshalb darfs wie immer auch nichts kosten :-o

von Korax K. (korax)


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MaWin schrieb:
> Allerdings kann der aus 16.5V nicht 16.5V machen, er braucht
> so 2.5V für sich, also werden mindestens 19V benötigt.

Genau,
schau mal nach "Low Drop", die brauchen nur ca. 0,3V für sich. Entweder 
einen Festspannungsregler mit Z-Diode "hochlegen" oder selber bauen.

VG korax

von Thomas (Gast)


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A. K. schrieb:
> 15,5W mit dem LM317 ist schon ziemlich grenzwertig, mit R(th)jc im
>
> Bereich von 4-5 K/W bei TO-220.

Jep, das reicht nach meiner Berechnung glaub nicht aus. Bei einer 
Umgebungstemperatur von 80°C und bei einer zulässigen Betriebstemperatur 
des Spannungsreglers von 125°C. D.h. der Spannungsregler würde eine 
Temperatur von 142..158°C ausgesetzt sein. Dann benötigt man zusätzlich 
noch eine Kühlung, oder müssen da auch die vollen 15,5W im Wärme 
umgewandelt werden.

von Arc N. (arc)


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http://www.linear.com/product/LT3080-1 (parallelschaltbar)
http://www.linear.com/product/LT3080

ansonsten ist mir nichts bekannt, was bei den Eingangsspannungen noch 1A 
schaffen würde. Stellt sich nur die Frage, ob die bei 125 °C 
(automotive) das noch schaffen -> Schaltregler

von hinz (Gast)


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Thomas schrieb:
> Michael H. schrieb:
>> Wie kommt man denn auf einen so doofen Wert wie 16.5 V? Tuts nicht auch
>>
>> 15V?
>
> Fahrzeugtechnik. Ist so vorgegeben.

Schlipsständer zum Teufel jagen!

von bingo (Gast)


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der LM 1084-ADJ hat 1,3 Volt dropout

von (prx) A. K. (prx)


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Den LM317 gibts für Betrieb bis Tj=150°C als LM117 in TO-3, und diese 
Version hat nur 2 K/W wenn von NatSemi/TI (Obacht: bei ST sind es 4 
K/W). Das geht dann ohne Kühlschrank, aber immer noch mit recht grossem 
Kühlkörper

von Martin (Gast)


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Ich habe mal einen Tipp gelesen bei dem jeder Standard Spannungsregler 
78xx beschaltet wie ein LM317T als regelbarer Spannungsregler verwendet 
werden kann. z.B. 7805 5-20V
Ich habe das damals auch mal getestet und es hat funktioniert, macht das 
einen Nachteil ausser das man nicht bis 1,2V runter kann ?

von Thomas (Gast)


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Danke für die vielen Tipps und Hinweise. Ich sehe, dass es keine 
einfache Lösung gibt. Werde mich dann mal mit den LowDrops und den 
klassischen Schaltreglern näher befassen. Hab diesbzeüglich noch ne 
Interessante Seite (zumindest für mich) gefunden.
http://www.amateurfunkbasteln.de/vregler/vregler.html

von (prx) A. K. (prx)


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Martin schrieb:

> Ich habe mal einen Tipp gelesen bei dem jeder Standard Spannungsregler
> 78xx beschaltet wie ein LM317T als regelbarer Spannungsregler verwendet

Ja, das geht. Ist aber nicht so stabil wie der LM317. Nur: wozu?

von Thomas (Gast)


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A. K. schrieb:
> Ja, das geht. Ist aber nicht so stabil wie der LM317. Nur: wozu?

Ist die Schaltung mit dem 78xx Bauteil nicht günstiger als eine 
Schaltung mit LM317.

Wodurch macht sich die Instabilität denn bemerkbar. Finde das eigentlich 
ein interessantes Konzept.

von (prx) A. K. (prx)


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Thomas schrieb:

> Ist die Schaltung mit dem 78xx Bauteil nicht günstiger als eine
> Schaltung mit LM317.

Das war sie zu dem Zeitpunkt wohl wirklich, zu dem man sowas erfand. 
Mein erstes Experimentiernetzteil war genau so aufgebaut, aber das war 
in den 70ern.

Heute nicht. Reichelt: 7805: 29ct, LM317T 26ct.

> Wodurch macht sich die Instabilität denn bemerkbar. Finde das eigentlich
> ein interessantes Konzept.

Schlechtere Regelung, weil der Massestrom weitaus grösser ist als beim 
LM317, und variabler.

von Harald W. (wilhelms)


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Martin schrieb:
> Ich habe mal einen Tipp gelesen bei dem jeder Standard Spannungsregler
> 78xx beschaltet wie ein LM317T als regelbarer Spannungsregler verwendet
> werden kann. z.B. 7805 5-20V
> Ich habe das damals auch mal getestet und es hat funktioniert, macht das
> einen Nachteil ausser das man nicht bis 1,2V runter kann ?

Ja, der LM317 hat das modernere Design. Deswegen würde ich den
selbst bei 5V-Ausgang bevorzugen. :-)
Gruss
Harald

von Bastler (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Ja, der LM317 hat das modernere Design. Deswegen würde ich den
> selbst bei 5V-Ausgang bevorzugen. :-)

Das Thema würde mich mal tiefer interessieren..warum LM317 anstatt 7805 
was spricht genau für den LM, klaro beide machen 5V...

von Thomas (Gast)


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Welche Wärme muss beim LM317 und beim 78XX jeweils abgeführt werden. Die 
komplette Differenz zwischen Ausgangs- und Eingangsspannung oder "nur" 
durch die Umwandlung entstehenden thermischen Verluste, welche ja 
deutlich niederiger ausfallen.

von Martin (Gast)


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Da der Strom durch den Regler durchfließt und am Regler eine Spannung 
abfällt gilt das Ohmsche Gesetz.
P = U*I

von Thomas (Gast)


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D.h. bei diesen Bautteilen bleibt der Strom konstant (I_in = I_out) und 
die gesamten Differenzspannung muss in Form von Wärme abgeführt werden. 
Top dann habe ich das jetzt verstanden. :-) Vielen Dank.

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