Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Elko zu Öl-Papier Kondensator "umbauen"?


von Thomas S. (thomas_s74)


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Hallo,

ich hatte gerade die Idee, dass man Elkos doch ein wenig "modifizieren" 
könnte.
Und zwar hatte ich vor einen Elko (in meinem Fall 160V 100µF) zu öffnen, 
das Elektrolyt mit Hilfe von einem hygroskopischem Stoff (z.B. Silica 
gel oder Reis) zu aus dem "Wickel" herauszuziehen und es durch Öl zu 
ersetzen. Vermutlich werde ich das Öl auf etwa 100°C erhitzen, damit die 
Viskosität des Öl`s geringer wird und sich somit der "Wickel" besser mit 
Öl vollsaugt. Im Vakuum kann ich es leider nicht machen, da mir dazu die 
Geräte fehlen.

Klar, das Experiment hat praktisch überhaupt keinen Nutzen und ist wegen 
der hohen Spannung wohl auch etwas gefährlich. Allerdings wäre es (für 
mich jedenfalls) sehr interessant zu wissen, ob sich eine höhere 
Durschschlagsfestigkeit ergibt. Dass dabei die Kapazität jedoch enorm 
sinken wird ist mir klar. Das ist mir aber auch egal, da ich das ja nur 
als Experiment durchführen will.

Was meint Ihr zu dem Versuch? Meint Ihr wird sich die 
Durchschlagfestigkeit erhöhen oder werden Luftblasen probleme 
verursachen?

: Verschoben durch Admin
von Andreas H. (kupferblau)


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Du hast die Funktionsweise eines Elektrolytkondensators nicht 
verstanden.

Selbst wenn du es hinbringen solltest, dass du den Elektrolyt 
hundertprozentig entfernst, hat dein neuer Ölkondensator vielleicht ein 
Tausendstel oder Millionstel der ursprünglichen Kapazität.

von Mike M. (mikeii)


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Das Öl muss leiten, sonst wird das nichts. Nicht umsonst wird ein 
Elektrolyt verwendet. Elektrolyt mit geringem Anteil von Öl könnte 
klappen.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Tja, früher (tm) wusste jeder ein wenig elektronisch Interessierte, dass 
ein Elko im Gegensatz zu einem "normalen" Wickelkondensator nur einn 
Wickel enthält... Man sieht es gut, wenn man einen aufmacht. Mechanisch 
oder elektrisch :-)

von Andreas H. (kupferblau)


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>Das Öl muss leiten, sonst wird das nichts.

???

Noch einer, der die Funktionsweise eines Elkos nicht verstanden hat.

Warum sollte ich einen leitenden Elektrolyt durch leitendes Öl ersetzen 
wollen?

Erstens gibt's kein "leitendes Öl". Zweitens, wenn es sowas gäbe, würde 
sich weder Kapazität noch Spannungsfestigkeit des umgemodelten Elkos 
ändern.

Anscheinend seid ihr der irrigen Meinung, dass der Elektrolyt im Elko 
sowas wie ein Dieelektrikum wäre, dem ist aber nicht so.

Das Dieelektrikum beim Elko ist eine hauchdünne Schicht Aluminiumoxid 
auf dem Alufolienwickel im Inneren. Spannungsfestigkeit und Kapazität 
werden nur durch diese dünne Schicht und durch die Fläche des 
Folienwickels bestimmt.
Der Elektrolyt bildet die zweite Platte des Elkos, hat also weder was 
mit der Kapazität noch mit der Spannungsfestigkeit zu tun.

von Georg A. (georga)


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> Der Elektrolyt bildet die zweite Platte des Elkos, hat also
> weder was mit der Kapazität <...> zu tun.

Aber freilich doch. Das dünne Oxid-Dielektrikum wäre völlig fürn A..., 
wenn der Elektrolyt fehlt. Dann wäre die andere Platte ungefähr 
0.1-0.2mm weit weg (halt die Dicke von dem Papier zwischen den 
Alu-Folien) und die Kapazität ist irgendwo im nF-bereich.

von Mike M. (mikeii)


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Andreas H. schrieb:
>>Das Öl muss leiten, sonst wird das nichts.
>
> ???
>
> Noch einer, der die Funktionsweise eines Elkos nicht verstanden hat.
>
> Warum sollte ich einen leitenden Elektrolyt durch leitendes Öl ersetzen
> wollen?

Waaaaah ich weiß sehr wohl wie ein Elko funktioniert.

Es sollte eigentlich heißen: Das Öl müsste leiten können, damit es 
funktioniert... Und da Öl nicht leitet wird das nichts -.-

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