Hallo zusammen, ich möchte eine Endstufe aufbauen, um bei 230V AC mit meinem Mikrocontroller (induktive) Lasten zu schalten. Geschaltet werden sollen hauptsächlich Leuchtstoffröhren mit konventionellem Starter (300-600Watt insgesamt). Dazu habe ich bei Reichelt den BTA 24/600BW bestellt (http://www.reichelt.de/Triacs/BTA-24-600BW/index.html?ACTION=3&GROUPID=5280&ARTICLE=111169&SHOW=1&START=0&OFFSET=500&). Dieser ist ja ein "snubberless"-Triac. Benötige ich wirklich keine Schutzbeschaltung mehr? An das ganze wird ein Kühlkörper mit 6.2 K/W geschraubt, so dass ich mit etwas Sicherheit gerechnet einen Übergangswiderstand von ~10K/Watt habe. Das ganze wird mit einer 4A 5x20mm Sicherung abgesichert. Somit sollte doch bei 60°C ein sicherer Betrieb gegeben sein (Triac sperrt selbst bis ca. 110°C, pro Ampere ein Watt Verlust, 10°C Sicherheit). Im Anhang befindet sich die angedachte Beschaltung, die Bezeichnung des Triacs stimmt leider (noch) nicht. Kann ich hier normale 1/4Watt Widerstände verwenden? Da das ganze in einer Art Schuppen verbaut wird möchte ich es in ein IP64 Gehäuse stecken. Ich dachte hier an BOPLA ET-225 (http://www.reichelt.de/Kunststoffgehaeuse-BOPLA/BOPLA-ET-225/index.html?ACTION=3&GROUPID=3353&ARTICLE=5734&SHOW=1&START=0&OFFSET=500&). Nun muss ich ja noch meine 230V Kabel in das Gehäuse und aus dem Gehäuse führen. Wie mache ich das am besten, so dass meine Schutzklasse immer noch erhalten bleibt? Einfach ein Loch bohren und die MBF 12 (http://www.reichelt.de/Kabelverschraubungen/MBF-12/index.html?ACTION=3&GROUPID=3362&ARTICLE=44825&SHOW=1&START=0&OFFSET=500&) durchstecken? Habe ich sonst noch etwas übersehen oder habt ihr noch Tips für mich? Danke schon mal für eure Antworten!
> Geschaltet werden sollen hauptsächlich Leuchtstoffröhren > mit konventionellem Starter (300-600Watt insgesamt). Wie kommst du auf die abwegige Idee, die würden sich mit solchen TRAICs schalten lassen ? Die Zündspannung der Leuchstoffröhren liegt bei 1000V und die schlagen voll auf diese Schaltung zurück, das überlebt dein TRIAC nicht. Nimm Relais, dimmen möchtest du (MOC303) offenbar sowieso nicht. Und das nächste mal wenigstens MOC3063, denn die MOC3043 waren sowieso nur für 117V Stromnetze.
ich würde auch sagen:" ein Relais passt ganz gut", vielleicht auch ein Lichtschalter. Gruss Klaus
MaWin schrieb: >> Geschaltet werden sollen hauptsächlich Leuchtstoffröhren >> mit konventionellem Starter (300-600Watt insgesamt). > > Wie kommst du auf die abwegige Idee, die würden sich mit solchen > TRAICs schalten lassen ? > > Die Zündspannung der Leuchstoffröhren liegt bei 1000V und die > schlagen voll auf diese Schaltung zurück, das überlebt dein > TRIAC nicht. Das macht dem gar nichts aus, er hat ja längst gezündet.
@hinz
>Das macht dem gar nichts aus, er hat ja längst gezündet.
Prinzipiell hast du nicht ganz unrecht, DEM macht das nichts aus.
Hat man allerdings mehrere von den KVG-Dingern (konventionelles
Vorschaltgerät = Drossel + Glimmstarter) nebeneinander, und schalten
diese ungleich, so kann's passieren.
So ging mir mal eine schöne Energiesparlampe mit "plupp" hoch, genau in
dem Moment wo ich 2 Meter nebendran ein KVG Lampe eingschaltet habe.
EVG wär evtl. eine Lösung, da diese über die interne Resonanzspannung
zünden.
Oder unkaputtbare Relais, wie bereits empfohlen.
Moin Mawin hat natürlich recht. So geht es nicht. So einmal was von Induktion gehört ? Leuchtstoffröhren mit Drossel als Vorschaltgerät kann man nicht mit einen Triac ausschalten. Gruß Holger R
Holger(R) schrieb: > So geht es nicht. > So einmal was von Induktion gehört ? > Leuchtstoffröhren mit Drossel als Vorschaltgerät kann man nicht mit > einen Triac ausschalten. Triac schaltet in Nulldurchgang des Stroms aus!
...ich würde auch den MOC3043 durch einen MOC3063 ersetzen. Dann haben deine Halbleiter ein wenig Spannungsreserve. Die Transienten, welche durch das Zünden der Leuchtstofflampe erzeugt werden, könnten die Halbleiter trotzdem killen. Deshalb würde ich noch einen Varistor (z.B. BOV-275 S14K) X1-1 und X1-2 anlöten, um die Störspitzen zu kappen. Mit einer Relaislösung hättest natürlich eine Lösung, bei der weniger Probleme zu erwarten wären. Aber da musst du darauf achten, daß die Kontakte das auch können: ein kleines 5A-Relais z.B. könnte nach kurzer Zeit versagen, da sich die Stromangabe des Relais üblicherweise nur auf eine rein ohmsche Belastung bezieht und die Induktive Last der Leuchstofflampe beim Öffnen des Kontakts diesen zusätzlich belastet. LG Uwe
Uwe S. schrieb: > Deshalb würde ich noch einen Varistor (z.B. > BOV-275 S14K) X1-1 und X1-2 anlöten, um die Störspitzen zu kappen. Wenn schon Angstvaristor, dann darf der bei einem 600V Triac auch eine höhere Nennspannung haben.
auch wenn der Triac snubberless ist, muss es der Triac im MOCxxxx noch lange nicht sein!
PeterL schrieb: > auch wenn der Triac snubberless ist, muss es der Triac im MOCxxxx noch > lange nicht sein! Ooch, der verträgt ehr mehr dU/dt als der dicke Triac.
Hallo zusammen, danke für eure rege Beteiligung. Ihr habt mir sehr geholfen. Ich fasse zusammen: Eine Lösung mit Triac ist möglich, aber aufwändig. MOC3063, Schutzbeschaltung z.b. mit Varistor ist notwendig. Ganz zu schweigen von den thermischen Verlusten, die müssen ja auch abgeführt werden. Um den Aufwand möglichst klein zu halten werde ich einfach ein Relais verwenden (z.B. http://www.reichelt.de/Print-Steckrelais/FIN-40-51-9-12V/index.html?ACTION=3&GROUPID=3293&ARTICLE=26575&SHOW=1&START=0&OFFSET=16&). Parallel zu den Lastkontakten packe ich dann noch diesen Varistor ( 250V Rms http://www.conrad.de/ce/de/product/500580/SCHEIBENVARISTOR-S10K250/SHOP_AREA_17441&promotionareaSearchDetail=005), dann sollte nichts mehr anbrennen. DC-Seite des Relais sichere ich mit irgend einer Diode ab. Was meint ihr? Könnt ihr mir vielleicht noch Tips zum Gehäuse (siehe oben)? Danke!
Triacs setze ich nur ein, wenn öfter als alle paar Minuten geschaltet werden muss oder natürlich bei Phasenanschnitt. Sonst ziehe ich immer Relais vor weil robuster und fast keine Verlustwärme. Ein Varistor begrenzt erst ab einer bestimmten Spannung (z.B. 250V) Besser bei Relaiskontakten ist ein RC Snubber. Offene Relaiskontakte haben einen Abstand von sagen wir mal 2mm. Aber beim Öffnungsvorgang 0...2mm, dann genügt eine geringe Spannung um einen Lichtbogen zu zünden, der erst bei genügend grossem Kontaktabstand abreisst. Dagegen hilft besagter RC Snubber. Sehr lehrreich ist es, wenn man ein Relais aufsägt und im Dunkeln betreibt. Dann kann man schön die Funkenbildung sehen und bekämpfen. Peter
Könnte man an die Relaiskontakte nicht auch eine P6KE 400CA hängen? Die sollte doch wenigstens keine Wechselwirkung mit dem KVG haben ... ?
Spiffman G. schrieb: > Könnte man an die Relaiskontakte nicht auch eine P6KE 400CA hängen? > Die sollte doch wenigstens keine Wechselwirkung mit dem KVG haben ... ? Okay - das begrenzt natürlich die Funkenbildung - wie der Varistor - auch nicht. Aber das Relais kann laut Datenblatt 2500 VA, von dem her sollte es über meine 500VA ja nur müde lächeln! ;-)
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