Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Impedanz bei Lautsprechern


von B.Roll (Gast)


Lesenswert?

Kurze Frage: Wenn auf einem Lautsprecher z.B. eine Impedanz von 4 oder 8 
Ohm angegeben wird, für welche Frequenz gilt diese? Aus logischen 
Überlegungen heraus hätte ich gesagt, die niedrigste hörbare, weil das 
dann die kleinste Impedanz wäre und damit für den Verstärker die größte 
last. Ist dem so?

LG, Björn

von Heiner B. (karadur)


Lesenswert?

Hallo


Impedanz wird bei 1kHz gemessen.

von B.Roll (Gast)


Lesenswert?

Ah ok. Das reicht mir eigentlich schon an information. Interessant wäre 
noch wie man drauf gekommen ist? Reine Willkür?

LG, Björn

von Michael R. (mexman) Benutzerseite


Lesenswert?

> Überlegungen heraus hätte ich gesagt, die niedrigste hörbare, weil das
> dann die kleinste Impedanz wäre und damit für den Verstärker die größte
> last. Ist dem so?

Hallo Bjoern,

im Netz findest Du Millionen Informationen ueber Impedanzgaenge.
Deine Ueberlegung war, dass sich die Magnetspule wie eine Induktivitaet 
verhaelt, aber genau das ist bei Lautsprechern fast Nebensache.
Der wesentliche Faktor fuer die Impedanz sind die mechanischen und 
aerodynamischen Eigenschaften.... schau Dir nur mal die Impedanz bei der 
Resonanzfrequenz an. Und das ist keine elektrische sondern eine 
mechanische Resonanz.

Gruss

Michael

von ... (Gast)


Lesenswert?

Heiner Bm schrieb:
> Impedanz wird bei 1kHz gemessen.

Das gilt aber nur für Lautsprecher-Systeme, also Lautsprecher-Boxen.

Bei einzelnen Chassis wird die Impedanzangabe auf Frequenzbereiche 
bezogen.
Denn es macht keinen Sinn einen Hochtöner der den Bereich von 8KHz bis 
20KHz abdecken soll bei 1KHz zu messen.

von Michael R. (mexman) Benutzerseite


Lesenswert?

> noch wie man drauf gekommen ist? Reine Willkür?

Na irgendwas muss man doch festlegen.
Und 1kHz liegt recht gut im geometrischen Mittel des Hoerbereches.

Wenn Du so willst ist das technisch begruendete Willkuer ;-)

von Cheffe (Gast)


Lesenswert?

NF ist ja quasi DC. Wozu Impedanz bei DC?



Duck und weg ;-)




Cheffe

von Raimund R. (corvuscorax)


Lesenswert?

Es scheint hier einiges an Halbwissen zu existieren, dem ich gerne 
abhelfen möchte:

Die Nennimpedanz wird sowohl bei einzelnen Chassis als auch bei 
Mehr-Wege-Laustsprechern angegeben. Dabei wird jedoch, wenn es richtig 
gemacht wird, nie bei einer einzelnen Frequenz gemessen, sondern der für 
den entsprechenden Einsatzzweck vorgesehene Bereich gesweept und dabei 
ein kompletter Impedanzschrieb über die Frequenz ermittelt.
Für die Nennimpedanz darf nun die Minimalimpedanz nicht mehr als 20% 
unterschritten werden.
Beispiel: Ein Box mit angegebener Nennimpedanz von 4 Ohm (20% davon 
entsprechen -0,8 Ohm) darf bei keiner Frequenz im angegebenen 
Übertragungsbereich unter 3,2 Ohm fallen.

@Michael Roek:
Die Impedanz bei Lautsprechern ist nie(!) eine Nebensache, denn sie gilt 
es häufig zu kompensieren, damit die Frequenzweichen eine 'vernünftige' 
Last sehen und ordnungsgemäß funktionieren kann. Und wenn sie denn nicht 
kompensiert werden kann/soll, dann gilt es sie zumindest zu 
berücksichtigen.
1
Der wesentliche Faktor fuer die Impedanz sind die mechanischen und
2
aerodynamischen Eigenschaften.... schau Dir nur mal die Impedanz bei der
3
Resonanzfrequenz an. Und das ist keine elektrische sondern eine
4
mechanische Resonanz.
Hallo?!?!? Das ist ja jetzt nicht wirklich Dein ernst, oder?!
Ein Lautsprecher-Chassis, zumindest die allgemein Bekannten, mit 
elektro-dynamischen Antriebssystem, 'leben' von den Wechselwirkungen(!) 
zwischen den mechanischen und den elektrischen 
Eigenschaften/Komponenten.
Eine strikte Trennung ist da nicht so ohne weiteres möglich. Eine 
Membran mit Sicke und Zentrierspinne im Korb - aber ohne Schwingspule - 
ist als aktives Antriebssystem ebenso wenig denkbar wie die Schwingspule 
allein ohne die zuvor genannten mechanischen Komponenten.
Es gibt auch entsprechende Ersatzschaltbilder, wo die mechanischen 
Komponenten in elektrische umgerechnet werden (können), um ihr Verhalten 
inkl. Frequenzweiche, Kabel, Verstärker usw. elektrisch zu simulieren.
Deine An- oder Einsichten sind mir leider teilweise etwas suspekt - aber 
vielleicht hast Du Dich nicht verständlich genug ausgedrückt, oder ich 
habe es anders aufgefasst, obwohl Du vmtl. das richtige gemeint hast. Es 
ist ja auch nicht immer einfach Fragestellern eine komplexe Materie mit 
einfachen Worten verständlich zu erläutern - zumal wir deren Allgemein-, 
geschweige denn Fachwissen, nicht immer einschätzen können.
Nichts für ungut, aber wir wollen doch die (unwissenden) Fragesteller 
nicht mit Fehl- bzw. Falschinformationen füttern, oder?!
Wenn Du mehr wissen möchtest, kann ich Dich sicher ein wenig erleuchten, 
denn ich bin seit zwei Jahrenzehnten Lautsprecher-Entwickler, aber das 
würde den Rahmen hier auf jeden Fall sprengen.

MFG

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.