Hallo Leute, ich versuche ja, Nixie-Röhren selber herzustellen. Im Moment suche ich nach einer geeigneten Vakuum-Pumpe, die es mir ermöglicht, eine Glasröhre so gut wie möglich zu evakuieren, aber gleichzeitig nicht allzu teuer ist. Die Röhren sind ja im Betrieb nachher mit einem Edelgasgemisch (2% Ar in Ne) bei einem Druck von etwa 30 Torr gefüllt, also 1/25 Atmosphärendruck. Wie gut muss das Vakuum vorher sein? Ich hatte für den Anfang eine solche Pumpe ins Auge gefasst: http://www.ebay.de/itm/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=110731253451 Was meint ihr, taugt die was für meine Zwecke? Gruß Jens
Joa, könnte gehen. Fraglich halt, wie lange die genug saugt. Wenn Du genug Neon hast, kannst Du ja zweimal spülen. Oder wie willst Du sonst die 25 Torr Neon erhalten? Ich denke mal, dass Deine Tubes halt nur ne höhere Spannung brauchen werden und mglw. eine etwas andere Farbe haben als die kommerziellen. Im Prinzip geht das aber auch mit Luft.
Falls Du handwerkliches Geschick hast (was ich stark vermute, da Du ja Röhren selber herstellst) könnte ein leicht modifizierter Kältekompressor auch gut funktionieren. Welchen Enddruck diese schaffen weiß ich jedoch nicht. MfG
.. 60 euro ... Die Pumpe ist viel zu guenstig um zu taugen... falls sie nix taugt, war sie wenigstens nicht zu teuer.
j. c. schrieb: > Joa, könnte gehen. Fraglich halt, wie lange die genug saugt. Wenn Du > genug Neon hast, kannst Du ja zweimal spülen. Oder wie willst Du sonst > die 25 Torr Neon erhalten? Evakuieren, dann Gas zuleiten und mit Druckmesser bei 30Torr aufhören. Ansonsten einfach 180V DC über 20k oder so anlegen, den Strom in Auge behalten, und wenn es leuchtet und halbwegs klar aussieht, mit dem Gaszuleiten aufhören. Thomas S. schrieb: > könnte ein leicht modifizierter > Kältekompressor auch gut funktionieren. > Welchen Enddruck diese schaffen weiß ich jedoch nicht. Naja, ich stehe ja noch recht am Anfang meines Abenteuers. Daher würde ich gerne auf ein funktionierendes Gerät zurückgreifen. Wenn ich mir auf meinem Weg wirklich alles selber baue, verliere ich dafür zu viel Zeit und kann mich nicht aufs Wesentliche konzentrieren. Diese Kältekompressoren, haben die einen entscheidenden Vorteil gegenüber preiswert erhältlichen Pumpen? Nano Oschi schrieb: > .. 60 euro ... Die Pumpe ist viel zu guenstig um zu taugen... Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass das auch mein erster Gedanke war. Aber wo genau taugen die nichts? Das Gefäß, was evakuiert werden muss, ist ja sehr klein, das ist sicherlich ein Vorteil. Hat jemand Erfahrungen, welchen Enddruck diese preiswerten Pumpen in der Praxis erreichen? Gruß Jens
Uhu Uhuhu schrieb: > Was heißt das im Klartext? Kältekompressor aus dem Kühlschrank ausbauen (dafür sorgen, dass so wenig kältemittel wie nur möglich in die Umwelt gelangt, man weiß ja nie was da so drin ist) und dann einen Luftfilter vor den Kompressor montieren, damit nichts in den Kompressor gesaugt wird. Über das Erzeugen eines Vakuums bei diesen Kompressoren weiß ich nicht so viel. Aber sie sollen, wie ich es gehört habe, auch dazu geeignet sein (es sollte jedoch sicher gestellt sein, dass der Kompressor nicht überhitzt). Mit diesen Kompressoren lässt sich leicht ein Druck von über 8 Bar erzeugen. Also müsste der auch genug Leistung haben, um einen guten Unterdruck zu erzeugen. Genaueres weiß ich aber nicht. Leider hatte ich noch nicht die Gelegenheit so einen Kompressor als Druckluftkompressor zu verwenden. Hier mal ein Beispiel: http://www.youtube.com/watch?v=9jOcLdZXRRs MfG
Nein. Eine Vakuumpumpe muss nicht auch hohen Druck erzeugen koennen, und umgekehrt auch nicht. Das Guenstige an der Pumpe kann die Fertigung sein. Schrottmetall. Buechsenblech, ein weicher Aluguss. Rauhe Oberflaeche zwischen Schieber und Wand. Macht viel Reibung, viel Abrieb, viel Waerme, kurze Lebensdauer. Ich kann mich aber auch taeuschen.
Ich trau dem Teil auch nicht über den Weg. Habe vor einiger Zeit für ne gebrauchte Becker-Vakuumpumpe mit abgenudelten Schiebern deutlich mehr gezahlt... Vielleicht eignet sich das Ding aber für eine Vorvakuum-Erzeugung? Dafür könnte es gehen. Wahrscheinlich reicht eine einstufige Erzeugung sowieso nicht, könnte also einen Versuch wert sein. Kältekompressoren: so gut wie völlig untauglich. Da kommts drauf an, hohen Druck zu erzeugen, um das Kältemittel zu verflüssigen. Unterdruckerzeugung mangelhaft, da nicht erforderlich. Ansonsten: Hut ab vor dem Vorhaben. Auch wenn es evtl. nichts wird. Einfach mal was anpacken - find ich gut. Hab leider keine Zeit für solche schönen Spielereien.
Das scheint ein Klimaladen zu sein... IIRC braucht man solche Pumpen um die Rohre von Klimaanlagen leer zu kriegen so dass man dann Kältemittel und keine Luft drin hat. Für so einen Anwendungszweck wird das Ding halt ausgelegt sein.
Hallo an alle, ja, ich weiß, mein Vorhaben ist schon recht komplex und wird nahezu überall - ich sage es mal milde - belächelt. Aber naja, so etwas macht ja auch nicht jede(r) bei sich zu Hause am Küchentisch, daher denke ich, dass auch einfach die Erfahrungswerte fehlen. Wie dem auch sei, ich bin auck skeptisch, was die Pumpe angeht. Zweistufige Pumpen wie diese hier (wenn auch aus dem gleichen Metier) sind allerdings mehr als dreimal so teuer: http://www.ebay.de/itm/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=370573303661 Ein Argument gegen die zu erst genannte Pumpe war die Lebensdauer, na gut, aber ich werde sie ja nicht 24/7 betreiben, sondern nur ein/zwei Minuten bis die jeweilige Röhre leergepumpt ist, daher geht das schon in Ordnung, denke ich. Ich bin heute an der Uni und bespreche die Sache mit ein paar Leuten; ich werde hier Bescheid geben, was das so ergab. Gruß Jens
wenn du noch Zugang zur Uni hast kannst du, entsprechend der Ausrüstung und deinen Kontakten evtl eine professionelle Drehschieberpumpe bekommen. (zumindest Leihweise) 30 torr entsprechen ja ca. 39mbar. Das ist noch gerade so Grobvakuum was dann mit einer einstufigen Drehschieberpumpe machbar sein sollte. Der übliche Ablauf z.B. bei Prozessanlagen die mit Vakuum arbeiten (Sputteranlagen, RIE Anlagen u.s.w.) ist folgender: Zuerst wird, (nach einbringen des Substrates) die Arbeitskammer evakuiert (Und zwar unter den späteren Arbeitsdruck, um Prozessgas zu sparen). Anschließend wird das / die Prozessgas(e) eingeleitet (Üblicherweise über MFC (Massflowcontroller), bei dir würde aber wohl ein Nadelventil reichen, da du diesen Prozess ja nicht automatisieren musst). Das Prozessgas wird dann entsprechend so weit "aufgedreht" bis sich ein konstanter Druck einstellt. In deinem Fall musst du nach einer gewissen Spülzeit die Röhre verschließen. Fakt ist, daß du für diesen Druckbereich aber schon eine bessere Drehschieberpumpe brauchst. Ob eine Kolbenpumpe diesen Druckbereich schafft kann ich nicht sagen, damit hab ich noch nie gearbeitet. (z.b. beim REM hast du Drehschieberpumpen fürs Grobvakuum, dann eine Turbomolekularpumpe für das mittlere Vakuum und fürs Feinvakuum noch eine Ionengetterpumpe.) Diesen Aufwand brauchst du ja aber keinesfalls.
Eine einstufige Drehschieberpumpe kann einen Enddruck von bis zu 0,01mBar erreichen (Menz/Mohr, Mikrosystemtechnik für Ingenieure). Aber dass ein so billiges Modell 0,05mBar erreichen soll? Ich bin da skeptisch. Auch ist mit die Angabe "absolutes Vakuum" unklar. Der erreichbare Enddruck hängt auch vom zu fördernden Gas ab, Wasserstoff ist ganz übel... Wird hier womöglich mit einem gut zu fördernden Gas gemessen?
Vielleicht kann Dir dieser Herr mit ein paar Zahlen weiterhelfen: http://www.ruediger-walz.homepage.t-online.de/ Grüße
Danke für eure Antworten. Also ich habe einen kleinen Glaskolben [etwa so groß wie ein Filmdöschen. Kennt die noch jemand? Das war bevor alle 2GB Fotos voll geknipst haben ;-) ], der evakuiert werden soll, eben so gut wie möglich, muss aber nicht allzu gut sein, 1mbar reicht erst einmal vollkommen. Dann leite ich über ein Drei-Wege-Ventil meine Penning-Mischung dazu (das sind 2% Ar in Ne) und wasche ein bisschen. Irgendwann klemme ich die Vakuumpumpe ab und leite die Penning-Mischung weiter zu, bis ein gewünschter Druck erreicht ist, der liegt in der Größenordnung 30 Torr, also ca. 40mbar. Ein Vakuummeter habe ich nur an der Uni zur Verfügung, was meint ihr, wie viel muss ich für ein Grobvakuummeter so bezahlen? Das, was ich so gefunden habe, geht ab 500EUR los, und das ist auf jeden Fall zu teuer. Gruß Jens
Musst du überhaupt das Vakuum messen? Oben beschreibst du ja ein IMHO praktikables Verfahren, um die Röhre ohne Vakuummessung zu befüllen. Andererseits sind 40 mbar für einen modernen Absolutdrucksensor nichts exotisches und man kann - da wir hier im entsprechenden Forum sind - bestimmt ein entsprechendes Messgerät bauen. Die Funktion/Kalibrierung kannst du dann mit dem Vakuummeter von der Uni prüfen.
Stefan B. schrieb: > Oben beschreibst du ja ein IMHO > praktikables Verfahren, um die Röhre ohne Vakuummessung zu befüllen. Das verstehe ich nicht so ganz - ich muss doch die Röhre bis 30 Torr nachher befüllen, dafür brauche ich sehr wohl eine Druckmessung. Ich könnte es anders lösen: Eine Spannung von 180V DC über 20k-Vorwiderstand anlegen, und warten, bis das Leuchten schön aussieht, und auf den Druck pfeifen. Aber ich möchte schon exploizit verschiedene Drücke ausprobieren, gerade was das Langzeitverhalten der Nixies dann angeht, und dafür ist eine solche Messung unausweichlich. Aber das ursprüngliche Thema dieses Threads war ja die Vakuumpumpe, daher btt. Sollte ich da lieber auf eine zweistufige zurückgreifen? Wo liegt der Vorteil? Gruß Jens
Hallo Nixie Verehrer :) Wie weit bist du denn mit deinem Projekt? Ich mache mich auch gerade an das Sammeln von Infos und Beschaffung von Materialien. Um ein paar Worte zu deinem "Vakuumproblemchen" los zu werden: Ich bin in der Kältetechnik tätig und habe daher auch mit Vakuumtechnik zu tun. Wir müssen wie auch bei deinem Projekt den Kreislauf evakuieren um Fremdgase und Feuchtigkeit zu entfernen. Damit dies sichergestellt ist arbeiten wir mit ein- oder meist mehrstufigen Vakuumpumpen, die ein Endvakuum von unter 1 mbar erreichen. Je nach Bedingungen. Das ist bei deinem kleinen (trockenen) Glaskolben überhaupt kein Problem. Günstig ist es wenn Pumpe und Kolben während des Evakuiervorganges im Warmen sind (Zimmertemp.) Zwischenspülen mit deinem Füllgas begünstig dein Vorhaben, da du Feuchtigkeit bindest und im Endeffekt auch weniger Sauerstoff, der ja nicht wünschenswert ist in deinem Behältnis hast. Muss aber nicht sein, wenn man auf den Gaspreis sieht. Weiss ja nicht wieviel Gaseliter du zur verfügung hast :) vielleicht sitzt du ja direkt auf oder an der Quelle. Vor der Verwendung eines Kältemittelverdichters aus dem Kühlschrank muss ich dringend abraten. Achtung in neueren Kühlschränken ist brennbares Gas. Lass die Finger von Brennern oder dergleichen!!! Umwelttechnisch ganz zu schweigen bei älteren Geräten. Ausserdem wirst du nicht so tief absaugen können. Vakuumeter gibt es in verschiedensten ausführungen digital und analog. Bei den analogen Manometern ist es wichtig zwischen absolut und relativ messenden zu unterscheiden. Das heisst, absolut Vakuumeter haben ein dichtes Gehäuse und sind atmosphärendruckunabhängig (oooh langes Wort :) ) relative sind respektive nicht so genau da der Luftdruck auf der Erde ja bekanntlich schwangt aber natürlich auch Preisgünstiger. Das mit dem Fülldruck hätte ich persönlich unter messen des jeweiligen Druckes gerne ausprobiert wie sich die Leuchtkraft verändert. Ich werde es mit "reinem" Ne probieren. Melde dich mal. Würde mich über ein brainstorming freuen. Ach ja, woher beziehst du denn das Ne? Ist ja nicht gerade ganz billig. Wie dichtest du deinen Glaskolben ab? Verschraubt oder hast du Kenntnisse in der Glasbearbeitung :) ? Nur zum Verständnis, bei einer Füllung von 40mbar sprichst du da von Absolut oder Relativdruck? ...und schuld an der Infizierung des Nixievirus ist mein Arbeitskollege, der hat mich angesteckt. Danke!
Der Vorteil einer zweistufigen Pumpe liegt im erreichen des tieferen Endvakuums. Die Literangaben bei den Technischen Daten geben nur die Förderleistungen an. Also erstmal zweitrangiges Auswahlkriterium. Soll es halt 2 Sekunden länger dauern bei deinem riesen Eimer :)) Gruß Georg
Hab mir noch einmal ein paar Gedanken zum Zwischenspülen gemacht. Da Ne ja sehr dünn ist, ist es sicher interessant ob die Pumpe nach dem Spülen noch das gleiche Endvakuum erreicht als zuvor mit Luft. Hab ich noch nicht ausprobiert. Kann also keine klare Aussage darüber machen ob es sinnvoll ist. Wobei man das meiner Meinung nicht braucht wenn man mit einer zweistufigen Pumpe arbeitet. Und dem richtigen Vakuumpumpenöl!!! Kein 10W40 vom Auto.
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